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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Elsaß - lothringen



Zu Zeiten Julius Cäsars waren das Elsaß und Lothringen Teile der römischen Provinz Germania Superior und gehörten für die nächsten Jahrhunderte zum Römischen Reich. 406/407 nach Chr. fielen Landseteile des Elsaß und Lothringens in die Hände der Allemannen (=Zusammenschluss von Germanenstämmen). 500 eroberte der Merowingerkönig Chlodwig das Gebiet (gehörte nun zu Austrasien), Metz wurde Lothringens Hauptstadt.
843 teilten die Enkel Karls dem Großen sein Reich im Vertrag von Verdun in drei Reiche:
das Elsaß lag in Lothars Gebiet Lothringen (Lothar, Enkel Karls dem Großen, erhielt den Landstrich, der sich von Mittelitalien bis an die Nordsee erstreckte), in der Mitte zwischen dem germanischen Osten und dem romanischen Westen. 870 wurde das Elsaß und Lothringen im Frieden von Mersen dem germanischen Ostreich als Teil des Herzogtums Schwaben einverleibt.
Bereits etwa um diese Zeit zerfiel das Gebiet in unzählige geistliche und weltliche Herrschaften, was sich bis ins 18. Jahrhundert praktisch nicht änderte. Damals bildete sich die über Jahrhunderte nahezu unveränderte deutsch - französische Sprachgrenze heraus und die Maas war die Grenze des Einflußbereichs des deutschen Kaisers und französischen Königs.
1048 fiel Lothringen an Graf Gerhard vom Elsaß, der Herzog von Lothringen wurde.
Seine Nachkommen herrschten fast vier Jahrhunderte über Lothringen.
1152 erlangte Friedrich Barbarossa den Kaiserthron. Er war der geeignete Mann, der der Monarchie zur Erholung nach dem Investiturstreit verhalf. Ein Teil seiner Taktik war, zur Stärkung der Herrschaft Reichsländer zu begründen; so wurde das Elsaß 1212 erstmals so geformt, wie wir es heute kennen. Es war eine Provinz, die von nicht-adeligen Dienstmannen, sogenannten Ministerialen regiert wurde. Die besondere historische Rolle Friedrichs II. für das Elsaß liegt darin, daß er etwa ein Dutzend Städte gründete. Die Provinz hatte einen einzigen Gerichtshof (Landgericht) und eine zentrale Verwaltung mit Sitz in Hagenau. Während seiner Regierungszeit ernannte Friedrich II. den Bischof von Straßburg zum Verwalter des Elsaß und Straßburg, das seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz war, begann zu wachsen und wurde die bevölkerungsreichste und wirtschaftlich bedeutendste Stadt der Region. 1262 erlangten die Bürger nach einer langen Auseinandersetzung mit dem regierenden Bischof den Status einer freien Reichsstadt. Als Haltepunkt auf der Handelsroute von Paris über Wien in den Orient sowie als Hafen am Rhein, der Süddeutschland und die Schweiz mit den Niederlanden, England und Skandinavien verband, wurde es das wirtschaftliche und politische Zentrum der Region. Landwirtschaft und Handwerk waren auf den Export ausgerichtet. Auch Städte wie Colmar und Hagenau erlangten eine wirtschaftliche Bedeutung und gewannen eine Art Autonomie innerhalb des 1354 begründeten "Zehnstädtebundes", eines Zusammenschlusses von 10 direkt dem Kaiser unterstehenden Städten.
Gegen Ende des Mittelalters war Lothringen in fünf zum Deutschen Reich gehörende Herrschaftsbereiche zerrissen: das Herzogtum Lothringen, das Herzogtum Bar und die Bistümer Metz, Verdun und Toul.
Etwa um diese Zeit nahm die Zentralgewalt im Deutschen Reich ab und die Hegemoniestellung in Europa ging an Frankreich über, das schon lange zentralistisch regiert wurde. Nun begann Frankreich eine aggressive Expansionspolitik nach Westen, zunächst bis zur Rhone und Maas, und nachdem diese Grenzen erreicht waren in Richtung Rhein. Die Mehrzahl der deutschen Territorien litten unter den Kriegsauswirkungen. Zu den Gebieten die am meisten betroffen waren, zählt insbesondere die Region Elsaß-Lothringen an der westgrenze des Reiches. 1307 gelang es dem Grafen von Mömpelgard (Montbéliard) erstmals, die Herrschaft über die elsässische Stadt Belfort zu erlangen.
Im Hundertjährigen Krieg mit England wurde nun Frankreich militärisch schwer angeschlagen, was es für einige Zeit an Aktivitäten in dieser Richtung hinderte. Nach Beendigung des Krieges war Frankreich wieder frei, sein Streben zum Rhein fortzusetzen. 1444 erschienen französische Truppen in Lothringen und im Elsaß. Sie forderten die Unterwerfung von Metz und Straßburg; auch stießen sie auf Basel vor.
Nach dem Frieden von St. Omer wurde das Oberelsaß von Herzog Sigismund dem Münzreichen an Karl den Kühnen, Herzog von Burgund, verkauft. Die Steuerzahlungen gingen aber an den deutschen Kaiser. 1477 verlor Karl der Kühne in der Schlacht bei Nancy sein Leben. Burgund fiel seiner Tochter Maria als Erbe zu, die Kaiser Maximilian I. heiratete, womit auch unter anderen das Elsaß als Ganzes wieder an die Habsburger kam (ausgenommen die Freistädte, aber einschließlich Belfort).
Zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert war Straßburg eine blühende Stadt und seine Einwohner wurden bereits 1523 protestantisch. Bald wurde die Stadt durch den Reformator Martin Bucer zu einer der Drehscheiben der Reformation. Eine Folge der Gegenreformation unter Führung der katholischen Kirche und der (katholischen) Habsburger war letztlich, daß konfessionelle Gegensätze zwischen Protestanten und Katholiken, nnd die internationale Einflussnahme der Großmächte, vor allem Frankreichs, einen Spaltungsprozess bewirkten. An dieser Situation änderte sich bis zum Dreißigjährigen Krieg kaum etwas.

 
 

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