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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Eine idee wird realität: design und entstehung des central parks



2.1 Der Design-Wettbewerb Im April 1857 wurde eine Kommission gebildet, die einen Wettbewerb ins Leben rief, um Vorschläge für die Gestaltung des Central Parks zu sammeln, wobei die besten Vorschläge mit Preisgeldern zwischen 400 und 2.000 Dollar prämiert werden sollten. Die Verwirklichung der Pläne sollte jedoch ein Limit von 1,5 Millionen Dollar nicht überschreiten. Der erste Entwurf kam von Egbert Viele. In seinem Plan gab es Straßen, die durch den Park führten, einen 50 Acres (etwa 200.000m2) großen Paradeplatz, ein Feld für Sportveranstaltungen und einen botanischen Garten. Bei diesem Vorschlag hätte der finanzielle Rahmen wahrscheinlich noch eingehalten werden können. Die Parkkommission legte daraufhin einige Richtlinien für die zukünftige Gestaltung fest, die teilweise Vieles Plan als Vorbild hatten. So mußten mindestens vier Straßen durch den Park führen, um die 5th mit der 8th Avenue zu verbinden, der Paradeplatz sollte nur 20 bis 40 Acres ( etwa 81.000 - 162.000 m2) groß sein, drei Spielplätze wurden gefordert, jeweils zwischen drei und zehn Acres (etwa 12.000 - 40.500 m2) groß. Außerdem sollte Platz für eine Ausstellungs- oder Konzerthalle sowie ein Blumengarten vorgesehen sein, ein See, auf dem man im Winter Schlittschuh laufen konnte, ein großer Springbrunnen und ein Aussichtsturm . 33 Vorschläge gingen daraufhin bei der Kommission ein. Entgegen ihrer Hoffnung waren davon nur zwei Entwürfe von nichtamerikanischen Landschaftsarchitekten, mindestens die Hälfte kam von New Yorker Bürgern selbst.


2.2 Der \"Greensward Plan\" und seine Erschaffer
Der erste Preis des Wettbewerbs ging an Plan 33, eingereicht von dem Parkoberaufseher Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux, einem gebürtigen Engländer. Olmsted hatte innerhalb der USA einen guten Ruf als Musteramerikaner, ein junger, erfolgreicher Farmer, der sogar ein Buch mit dem Titel \"Walks and Talks of an American Farmer in England\" veröffentlicht hatte. Später nahm seine Popularität durch ein Buch über die Südstaaten mit dem Titel \"The Sea-board Slave States\" weiter zu. Vaux, ein Engländer, 1852 nach Amerika ausgewandert, war Partner des Architekten und Landschaftsgärtners Downing und führte seine Arbeiten nach dessen Tod 1853 fort. Zu dieser Zeit war Vaux bereits als talentierter Architekt und Autor eines Buches über Innenarchitektur bekannt .
Nach ihren Vorstellungen sollte der Park eine Art Insel in der von Hektik und Verkehr geprägten Großstadt sein, unabhängig von dem Rest der Stadt. Alleine der Anblick sollte schon zur Erholung beitragen. Als eine Gefährdung dieses Prinzips sah man die Straßen an, welche die 5th mit der 8th Avenue verbinden sollten. Deshalb senkte man alle vier Hauptdurchgangsstraßen acht Fuß (etwa 2,4 Meter) unter die Oberfläche ab, um die einheitliche Sicht über den Park zu erhalten. Man wollte den Park entgegen anderer Vorschläge auch nicht mit architektonischen Strukturen ausschmücken, sondern die natürliche Landschaft als Hauptattraktion des Parks erhalten. Es wurde eine Promenade in der Nähe eines Sees geplant, eine Grünanlage sollte beides verbinden. Der Cricketplatz wurde nahe der 59th Street eingeplant, um eine Nähe zu den Bahnen der 6th und 8th Avenue zu gewährleisten. Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich abseits der Straßen zu bewegen, trennte man die Fahr- und Fußwege voneinander .
Zwar nahm die Parkkommission einige Änderungen an dem Plan Olmsteds und Vauxs vor, doch die Hauptbestandteile blieben weitgehend unangetastet.

2.3 Der Park entsteht
Viele Anstrengungen waren nötig, um das steinige und hügelige Areal von Jones Wood in einen Park zu verwandeln: es wurden Hügel abgetragen, andere wiederum aufgeschüttet und natürliche Wasserläufe in künstliche unterirdische Kanäle umgeleitet. So entstand mit der Zeit eine malerisch gestaltete, künstlich geschaffene \"Natur\". Während der ersten fünf Jahre wurden nahezu 2,5 Millionen cubic yards (etwa 1,9 Millionen Kubikmeter) Erde bewegt, 166 Tonnen Sprengstoff verbraucht, 35.000 cubic yards (rund 27.000 Kubikmeter) granithaltiges Gestein zu Pflastersteinen zerkleinert, große Mengen an Ziegelsteinen, Sand und Kompost verarbeitet und 270.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. In den Jahren 1859 und 1860 beschäftigte man dort bis zu 3.600 Arbeiter an einem einzelnen Tag. Bis 1866 waren insgesamt 20.000 Arbeiter an der Verwirklichung dieses Projekts beteiligt. Unzähligen Arbeitslosen gab dieses Bauvorhaben wieder Arbeit.
Bald verwandelte sich das Gebiet in einen riesigen Bauplatz. Nach dem Baubeginn im Sommer 1856 wurden zuerst Sträucher und Bäume, die nicht in den Park integriert werden sollten, entfernt, Unrat aus dem Weg geschafft und das Gebiet exakt auf Karten übertragen. Im Frühjahr 1858 wurde damit begonnen, große Teile des sumpfigen Jones Wood unter der Leitung des Experten George Waring zu entwässern, um das Anpflanzen neuer Bäume und Sträucher zu ermöglichen. Die Entwässerung gelang mit Hilfe von Gräben, die im Abstand von 40 Fuß (etwa 12 Meter) etwa 3 bis 4 Fuß tief (etwa 1 Meter) über das ganze Gebiet ausgehoben wurden. Das so gesammelte Wasser wurde durch Siebe geleitet, die Steine zurückhielten. Mit dem Wasser wurde ein See gefüllt, der im Winter als Fläche zum Schlittschuh laufen dienen konnte. Währenddessen planierten andere Bautrupps den zukünftigen Spielplatz, die Promenade, den Paradeplatz und viele Straßen und Wege, sie trugen Hügel ab, zerkleinerten Felsen und benutzten sie als Füllmaterial. Zuletzt deckten sie die Oberfläche mit einer 4 Fuß (etwa 1,20m) dicken Schicht Mutterboden ab. 1859 begann man damit, die geebneten Straßen und Wege zu pflastern: das zu pflasternde Stück wurde zuerst gewalzt, danach kam eine 5 Inch (etwa 13cm) dicke Schicht kleinerer Steine, darüber eine 1 ½ Inch (etwa 4cm) dicke Schicht mit Lehm und Sand vermischter feiner Schotter. Das ganze wurde dann, bevor die Pflastersteine verlegt wurden, von einer 6 ½ Tonnen schweren Walze geplättet. Die Pflastersteine entstanden aus den abgetragenen granithaltigen Felsen. Die Baukosten sollten so gering wie möglich gehalten werden: um Kosten einzusparen wurden zunehmend die Felsbrocken mit Hilfe von Maschinen zu Pflaster verarbeitet. Dadurch konnten die Kosten für diese Arbeit um 25-30% gesenkt werden. Ein Steinmetz, der im Central Park tätig war, verdiente pro Tag weniger als einer, der außerhalb auf einer Baustelle arbeitete. Nachdem die Central Park-Steinmetze daher im Mai 1859 mehr Lohn forderten, stieg der Verdienst pro Tag um 50 Cent an. Da ein Parkarbeiter im Durchschnitt jährlich nur die Hälfte des benötigten Jahreseinkommens für eine Familie verdiente, waren viele Arbeiter auch bereit, nachts und sonntags zu arbeiten. Im Mai 1859 trat ein Teil der Arbeiterschaft in einen Streik, um eine Erhöhung der Löhne zu erreichen. Als Antwort darauf wurden die streikenden Arbeiter entlassen und der Lohn der übrigen um 10 Cent pro Tag erhöht.
Olmsted sah die Arbeiter im Central Park als Mitglieder der ärmsten Bevölkerungsschicht New Yorks an und als nicht genügend pflichtbewußt. Deshalb wurden einige Verhaltensrichtlinien für Arbeiter aufgestellt: ein Vorarbeiter, der von seinen Arbeitern Geld verlangte oder sie dazu aufforderte, Lotterielose zu kaufen, wurde sofort entlassen. Die Anwesenheit der Arbeiter wurde zweimal täglich überprüft, um Betrügereien zu unterbinden. Ein Arbeiter, der unerlaubt länger als 5 Minuten seinen Arbeitsplatz verließ, verlor den Lohn des ganzen Tages. Dadurch wurde eine hohe Disziplin der Arbeiterschaft erreicht.



2.4 Brücken im Central Park
Das Baumaterial der zahlreichen Brücken des Central Parks sorgte für kontroverse Ansichten: Calvert Vaux plante, hauptsächlich natürliche Materialien zum Bau der Brücken zu verwenden. Er bevorzugte eine Kombination aus Marmor, Granit, braunem Sandstein und Ziegelsteinen, um, zusammen mit Kupfervitriol, einen lebendigen Gesamteindruck zu erwecken. Das teure Kupfervitriol und bestimmte Sandsteinarten durfte er jedoch nur mit Zustimmung der Parkkommission verwenden. August Belmont, ein Mitglied der Parkkommission, sprach sich dafür aus, vorzugsweise preiswertere Eisenbrücken zu bauen. Deshalb wurde von Vaux zumindest die Bow Bridge über den Skating Lake aus Eisen errichtet. Trotz dieser Sparmaßnahmen entstanden Brücken unterschiedlichster Art, die letztlich eine Bereicherung des Parks darstellten.

 
 

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