Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die westfront



Für den Feldzug im Westen wurden die Leibstandarte und das Regiment Der Führer der SS-Verfügungsdivision der 28. Armee angeschlossen. Ihre Aufgabe war es, Straßen- und Eisenbahnbrücken an der niederländischen Grenze zu besetzen. Die SS-Totenkopfdivision mußte anfänglich, sehr zum Mißfallen Eickens, hinter der Ober-rheinfront der Heeresgruppe C in Reserve gehalten werden. Dies betraf auch die SS-Polizeidivision. Der Rest der SS-Verfügungsdivision bildete den Teil einer zweiten Welle der 28. Armee für den Angriff auf die Niederlande.
Sowohl die Leibstandarte als auch die SS-Verfügungsdivision hatten in Polen Kampferfahrung sammeln können. Deshalb mußte die Wehrmacht, wenn auch widerwillig, ihren Einsatz an der Front akzeptieren. Die Totenkopf- und die Polizei-division verfügten über noch keine Kampferfahrung, und ihre Vergangenheit als ehemalige KZ-Wachen und Polizisten war nicht dazu angetan, um in der Wehrmacht Respekt zu gewinnen.


3.1) Die Pläne für den "Fall Gelb"

Dieser Plan der Deutschen umfaßte drei Heeresgruppen: A, B und C. Teile der Heeresgruppe B waren mit der Eroberung der Niederlande beauftragt, um eine Basis für weitere Angriffe in Richtung Süden nach Frankreich und Belgien zu schaffen. Dadurch sollte der Großteil der alliierten Streitkräfte nach Norden gelockt werden, wo dann die Deutschen den Kampfverlauf bestimmen wollten. Die Leibstandarte und SS-Verfügungsdivision waren Teil dieser Kräfte. Die Reste der Heeresgruppe B sowie die Heeresgruppe A sollten durch das südliche Belgien und Luxemburg nach Nordfrankreich vorstoßen. Die Totenkopfdivision formte einen Teil der Reserven für die Heeresgruppe A. Die Polizeidivision war der Heeresgruppe C zugeteilt, die gegenüber der französischen Maginotlinie in Stellung lag, und spielte in den ersten 45 Tagen des Feldzugs keine Rolle. Nachdem die Niederlande und Belgien überrannt worden waren, sollten sich die Heeresgruppen A und B vereinigen und ins Zentrum Frankreichs vorstoßen.
Die Leibstandarte hatte als erste SS-Einheit Kampfkontakt. Am 9. Mai 1940, um 5:30 Uhr, überschritt sie die niederländische Grenze und rückte mit großer Geschwindigkeit vor. Gegen Mittag waren bereits 100 km zurückgelegt und Zarolle und die nahen Brücken über die Yssel besetzt. Zwei der Brücken waren von der niederländischen Armee gesprengt worden, aber die Leibstandarte erzwang einen Übergang und eroberte Hoven im Süden. SS-Obersturmbannführer Hugo Krass erhielt dafür als erster SS-Offizier das Eiserne Kreuz I. Klasse im Feldzug im Westen. Die Leibstandarte rückte dann nach Süden vor, um sich mit der 9. Panzerdivision und der SS-Verfügungsdivision auf ihrem Vormarsch nach Rotterdam zu vereinen.
Am 10. Mai 1940 überquerte das Regiment Der Führer die Yssel in der Nähe von Arnheim. Am nächsten Morgen überschritten dann die 9. Panzerdivision die Maas, wobei sie nur auf leichten Widerstand stießen. Die Franzosen schickten sofort Truppen in den Norden, um dieser Bedrohung zu begegnen. Ihr Plan war es nämlich, Truppen nach Breda zu verlegen und die Deutschen von den Brücken über die Moerdyk zu vertreiben. Sie wurden jedoch von der 9. Panzerdivision und der SS-Verfügungsdivision abgefangen. Eine französische Kolonne maschierte geradewegs in eine deutsche Panzereinheit und deren motorisierte SS-Infantrieunterstützung. Eine zweite wurde von Ju 87-Sturzkampfbombern beschossen. Die Franzosen zogen sich überstürzt nach Breda zurück.
Am 12. Mai hatte die Luftwaffe den Befehl Rotterdam zu bombardieren, um die Kapitulation der Niederlande zu beschleunigen und deutsche Truppen für den Angriff auf Frankreich freizusetzen. In der Zwischenzeit war aber die Übergabe Rotterdams bereits verhandelt worden. Auf Grund eines Zusammenbruches im Kommunikationssystem konnte der Angriff jedoch nicht mehr gestoppt werden. Unmittelbar danach marschierte die Leibstandarte in Rotterdam ein, widerum als Unterstützung der 9. Panzerdivision. Mehrere niederländische Soldaten standen untätig herum und warteten auf die Ergebnisse der Übergabegespräche zwischen ihren Offizieren und den Generälen Student und von Cholitz. Beim Anblick der niederländischen Soldaten eröffnete die Leibstandarte sofort das Feuer, da sie von den Verhandlungen nichts wußte. Eine verirrte Kugel traf Student in den Kopf und verwundete ihn schwer. Die rasch vorrückende Leibstandarte bahnte sich einen Weg durch die Stadt und griff Delft an. Jeder Widerstand wurde dabei gebrochen und an die 4000 Gefangene gemacht. Am nächsten Tag erreichte sie gerade rechtzeitig zur niederländischen Kapitulation Den Haag. In der Zwischenzeit führte SS-Gruppen-führer Paul Hausser die SS-Verfügungsdivision und einige Wehrmachtseinheiten gegen die Reste der Franzosen in Zeeland. Er erzwang rasch den Durchbruch zur Küste, während die Franzosen verzweifelt ihre Truppen über das Meer evakuierten.

3.2) Alliierter Gegenangriff bei Cambrai

Nachdem die Niederlande besiegt und die belgische Verteidigung von den Deutschen überrannt worden war, wurden die französischen und britischen Kräfte im Norden zusammengezogen. Hier wollten sie den Angriff der Heeresgruppe B zum Stillstand bringen. In der Zwischenzeit stieß die Heeresgruppe A im Westen nach Frankreich vor, und am 16. Mai wurde die Totenkopfdivision aus der Reserve geholt und General Hoths XV. Panzerkorps zugeteilt. Über Straßen, die von Militär-fahrzeugen und Flüchtlingen verstopft wareb, drängten Eickes Männer an die Front. Dort angelangt, wurden sie in mehrere Kämpfe mit französischen Panzereinheiten und Kolonialtruppen aus Marokko verwickelt, die den deutschen Angriff aufzu-halten versuchten.
Beim Versuch, den Gebietsgewinn um Cambrai zu halten, gerieten die Flanken der Totenkopf- und 7. Panzerdivision am 21. Mai unter schweren Beschuß durch alliierte Panzer. Über 130 französiche und britische Panzer nahmen daran teil. Die SS-Truppen mußten schockiert feststellen, daß ihre kleinen 3,7-cm Panzerabwehr-kanonen gegen die schwer gepanzerten alliierten Panzer nur wenig ausrichten konnten. So waren die Männer Eickes gezwungen, ihre schwere Artillerie zu verwenden, wobei sie mit offenem Visier schoßen. Auf diese Art und Weise wurden die Alliierten bis zum Eintreffen der Ju 87 in Schach gehalten, obwohl einige Soldaten der Totenkopfdivision in Panik geflohen waren.
Am 22. Mai versuchten französische Kräfte, die im Osten in eine Falle geraten waren, aus dieser auszubrechen. Die Leibstandarte befand sich zu diesem Zeitpunkt südlich der Niederlande und wurde sofort in Stellung gebracht, um mehrere französische Angriffe abzuwehren. Innerhalb von zwei Tagen waren die regulären Truppen der Alliierten in Flandern auf einem ungefähr dreieckigen Gebiet zusammengedrängt worden. Im Süden davon befanden sich eine Reihe von Kanälen, die als Verteidigungslinien verwendet wurden. Die Totenkopfdivision, die Leibstandarte und die SS-Verfügungsdivision standen entlang dieser Linie in Stellung, bereit, jederzeit überzusetzen.
Patrouillen der SS-Verfügungsdivision hatten herausgefunden, daß sich einige französische Einheiten bereits vor dem Eintreffen der britischen Ersatztruppen von der Linie zurückgezogen hatten. Diesen Vorteil nützend, gelang es den SS-Soldaten, einen Brückenkopf über den Kanal zu errichten. Teile von ihnen hatten den Kanal bereits überquert, als Hilers berühmter "Anhaltebefehl" am Nachmittag des 24. Mai erfolgte. Die Leibstandarte, die sich noch in ihren Stellungen befand, geriet unter heftiges feindliches Artilleriefeuer.
Daraufhin entschloß sich ihr Kommandant, Sepp Dietrich, den Befehl Hitlers zu ignorieren und seine Männer über den Kanal zu führen. Insgesamt war es der SS gelungen, die alliierte Verteidigung an vier Stellen zu durchbrechen. Während der nächsten beiden Tage mußten die SS-Einheiten eine Reihe von britischen Angriffen abwehren, die entschlossen waren, die Linie zu halten. Der Hauptteil der alliierten Truppen zog sich in der Zwischenzeit nach Dünkirchen zurück. Einige dieser Angriffe waren sehr heftig und die SS wurde zurückgedrängt und verlorenes Terrain wiedergewonnen - wenn auch nur für kurze Zeit.
In der Nacht vom 26. Mai wurde der "Anhaltebefehl" des Führers aufgehoben. Die Regimenter Germania und Der Führer der SS-Verfügungsdivision griffen durch die dichten Waldlandschaften des De-Nieppe-Waldes an, wo sie auf heftigen Widerstand trafen. Sie erlitten beträchtliche Verluste, vor allem unter den Offizieren. Das restliche Infantrieregiment Deutschland wurde zeitweise der 3. Panzerdivision zugeteilt und nahm beim Angriff auf englische Truppen am Lyskanal in der Nähe von Merville teil. Die SS-Infantrie erzwang einen Brückenkopf über den Kanal, wurde jedoch von einer Abteilung britischer Panzer selbst angegriffen. Ohne schwere Waffen konnten sie sich nur mit ihren leichten Waffen verteidigen. Nur das rechtzeitige eintreffen von Truppen der Panzerabwehrkompanie der Totenkopf-division rettete sie. Die britischen Panzer beschossen jedoch weiterhin die Deutschen, in sicherer Entfernung vor den Kanonen der Totenkopfdivision. Diese konnten dadurch den Kanal nicht überqueren und der Großteil der britischen Kräfte konnte sich zurückziehen.
Währenddessen hatte der Großteil der Totenkopfdivision den Lyskanal bei Bethune überquert. Einmal mehr fügte heftiger britischer Widerstand den Deutschen schwere Verluste bei ihrem Vormarsch zu. Bei Le Paradis hielten rund 100 Mann des Royal-Norfolk-Regiments mehrere Angriffe der 4. Kompanie des Infantrieregiments 2 der Totenkopfdivision auf. Nur unter schweren Verlusten konnten sie dann zur Aufgabe gezwungen werden. Die SS verlor dabei 17 Gefallene und 52 Verwundete und - was noch mehr zählte - ihr arroganter Stolz war stark angeknackst. Als Folge ließ der Kompaniechef, SS-Obersturmführer Fritz Knöchlein, die britischen Gefangenen mit Maschinengewehren erschießen. Die Briten hängten ihn dafür nach dem Krieg auf.
Dieser Vorfall sorgte für beträchtliches Aufsehen innerhalb der Einheiten der Waffen-SS. Einige von Knöchleins Offizierkollegen sollen von seinem Verhalten derart erzürnt worden sein, daß sie ihn zum Duell forderten. Andere wiederum wollten aus Protest dagegen aus der SS austreten. Mehrere Reservisten, die nach dem Frankreichfeldzug aus dem Heer ausschieden, wollten nur dann wieder in die Waffen-SS eintreten, wenn sie nicht zur Totenkopfdivision gehen mußten. Himmler stellte sich jedoch hinter Knöchlein, der dafür nicht bestraft wurde. Er erreichte schließlich sogar den Rang eines Obersturmbannführers und wurde mit dem Ritter-kreuz des Eisernen Kreuzes für Tapferkeit ausgezeichnet.
Am 28. Mai geriet der Kommandant der Leibstandarte, Sepp Dietrich, beim Vor-marsch gegen Dünkirchen unter Feuer. Unwissentlich hatter er sich mit seinem Stabsauto in der Nähe von Wormhoudt den britischen Stellungen bis auf 50 m genähert. Dietrich und sein Fahrer sprangen aus dem Fahrzeug, als es in Flammen aufging und suchten im Straßengraben Schutz. Da das auslaufende brennende Benzin des Wagens sie einzuschließen drohte, bedeckten sie sich mit dem feuchten Schlamm, um die starke Hitze abzuwehren. Fünf Stunden lang mußten sie so ausharren.

3.3) Das Massaker von Wormhoudt

In der Zwischenzeit griff die Leibstandarte, außer sich über den vermeintlichen Verlust ihres Kommandanten, blindwütig die britische Verteidigung an. Eine Kompanie des II. Bataillons nahm an die 80 Gefangene. Sie sperrten diese in eine Scheune und warfen dann Handgranaten hinein. Jeder, der zu fliehen versuchte, wurde gnadenlos niedergemacht. 65 Engländer wurden getötet. Die 15 Überlebenden konnten jedoch SS-Hauptsturmführer Wilhelm Mohnke dafür verantwortlich machen.
Wenig später wurde die Leibstandarte zurückgezogen, um sich zu regenerieren und für die nächste Phase des Feldzuges vorzubereiten: den Vormarsch nach Süden, um die Reste der französischen Armee zu vernichten. Am 5. Juni stießen insgesamt 140 deutsche Divisionen in Richtung Süden. Sie waren also doppelt so stark wie die französischen Kräfte. Die Leibstandarte und die SS-Verfügungsdivision bildeten einen Teil der Panzergruppe Kleist, die auf Paris maschierte. Zu Eickes Ärger wurde die Totenkopfdivision erneut als Reserve eingeteilt.
Am folgenden Tag hatte die SS-Verfügungsdivision bereits die Somme überschritten. Der erste Widerstand war nur leicht, aber am 7. Juni wurde die Angriffsspitze der Division von der französischen Artillerie an der Aire zum Stillstand gebracht. Die Division erzwang schließlich Brückenköpfe über den Fluß, aber der französische Widerstand wurde immer heftiger. Kleists Einheit verlor an die 30 Prozent ihrer Panzer.
Die dezimierte Panzergruppe wurde von diesem Sektor zurückgezogen und weiter nach Osten verlegt, wo die deutschen Kräfte bereits die französische Verteidigung bis zur Aisne durchbrochen hatte. Am 9. Juni wurde die SS-Verfügungsdivision bereits wieder über die Somme zurückgezogen. Die Leibstandarte erhielt jedoch keine Zeit zum Verschnaufen und verfolgte die sich nach Süden zurückziehenden Franzosen. Am 12. Juni überschritt sie dabei die Marne.
Jetzt wurde die Totenkopfdivision aus der Reserve geholt; sie schloß sich sofort dem Vormarsch an.
Die Panzergruppe Kleist, zu der nun die Leibstandarte, die Totenkopf- und die SS-Verfügungsdivision gehörten, ging in Richtung Dijon vor. Sie wollte die französischen Kräfte im Elsass davon abhalten, sich nach Südwesten zurückzu-ziehen. Zahlreiche französischen Gefangene fielen dabei der SS in die Hände. Vom 16. auf den 17. Juni versuchten französische Truppen der feindlichen Umklammerung zu entfliehen und die Linien der SS-Verfügungsdivision zu durch-brechen. Das Unterfangen scheiterte und Haussers Männer machten mehr als 30.000 Kriegsgefangene.
Die Leibstandarte konnte zur gleichen Zeit ebenfalls froßartige Erfolge verbuchen. In Clermont-Ferrand wurde ein Flugplatz eingenommen, wobei 200 Flugzeuge und 4000 Gefangene sowie unzähliges militärisches Gerät in ihre Hände fiel. Auch die Totenkopfdivision machte zahlreiche Kriegsgefangene - allein 6000 in Tarare. Die langsamere Polizeidivision war weniger erfolgreich. In der Nähe von Voncq traf sie auf erbitterten Widerstand französischer Truppen, und im Wald bei Argonne konnte eine französische Nachhut nur nach heftigen Kampf Mann gegen Mann überwältigt werden.
Am Tag des Waffenstillstands, am 22. Juni, befanden sich die Totenkopf- und SS-Verfügungsdivision in Bordeaux und bereiteten sich auf die Besetzung vor. Die Polizeidivision stand in Reserve, und die Leibstandarte machte sich für die geplante froße Siegesparade in Paris bereit.
Eimal mehr hatten die Leistungen der SS im Kampf gemischte Gefühle hervorge-rufen. Die SS ihrerseits war mit ihren Erfolgen angesichts eines so tapferen, entschlossenen Feindes zufrieden. Auch Himmler feute sich über die Fortschritte seiner Truppe - wie auch der Führer selbst. So verlieh Hitler das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, damals des höchste Orden für Tapferkeit und hervorragende Leistugn, an sechs Soldaten der Waffen-SS. Sepp Dietrich erhielt die Auszeichnung für sei erfolgreiches Kommando der Leibstandarte während der Kämpfe am 5. Juli 1940. SS-Oberführer Georg Keppler wurde am 15. August 1940 als Kommandeur des SS-Regiments Der Führer ausgezeichnet.
Zur selben Zeit verdiente sich SS-Oberführer Felix Steiner das Ritterkreuz für seine Führung des SS-Regiments Deutschland. Am 4. September 1940 trat SS-Strumbann-führer Fritz Witt in die Reihen der Ritterkreuzträger ein, als Anerkennung für die Führung des I. Bataillons des SS-Regiments Deutschland während des Feldzugs im Westen.
Aber nicht nur höhere Offiziere wurden damit ausgezeichnet. Am 4. September konnte SS-Obersturmführer Fritz Vogt das Ritterkreuz für die Führung der 2. Kompanie der SS-Aufklärungsabteilung in Empfang nehmen, und am selben Tag bekam SS-Hauptscharführer Ludwig Keppler, ein Zugführer der 11. Kompanie des SS-Regiments Der Führer, ebenfalls das Ritterkreuz überreicht. In all diesen Fällen war den ausgezeichneten Soldaten eine äußerst erfolgreiche militärische Karriere bestimmt. Viele von ihnen sollten noch öffters wegen Tapferkeit vor dem Feind oder ausgezeichneter Führung ihrer Männer ausgezeichnet werden.
Die Wehrmacht hatte immer noch bträchtliche Einwände gegen die Waffen-SS, mußte aber widerwillig zugeben, daß einige Einheiten hervorragend gekämpft haben. Die SS-Soldaten wurden schließlich als politische Soldaten angesehen, und die fehlende Selbstbeherrschung, die zu solchen Gräueltaten wie in Le Paradis und Wormhoudt geführt hatten, verbesserte das Ansehen der SS in der Wehrmacht auch nicht gerade. Außerdem verfügten die Totenkopf- und die Polizeidivision über keine Kampferfahrung wie die Leibstandarte und SS-Verfügungsdivision und mußten daher hohe Verluste hinnehmen. Deren Offiziere hatte ihre Feuertaufe bereits im Polenfeldzug erhalten und konnten folglich ihre natürliche Aggressivität und rücksichtslose Kühnheit im Zaum halten.
Trotz der offenen und heimlichen Schachzüge der Wehrmacht, die Expansion der Waffen-SS zu blockieren, waren zumindest die Leibstandarte und SS-Verfügungs-division gut ausgerüstet. Auch Eicke gelang es durch Betteln, Stehlen und Leihen einen entsprechenden Standard bei der Ausrüstung der Totenkopfdivision zu erziehlen. Nur die Polizeidivision mußte als zweitklassig eingestuft werden.
Nachdem Hitler nun mit der Leistung seiner Waffen-SS auf dem Schlachtfeld zufrieden sein konnte, gab es kein Zurück mehr. Er sorgte dafür, daß die SS die gleiche, wenn nicht manchmal sogar die bessere Ausrüstung erhielt als die Wehr-macht. Der Feldzug im Osten führte dann schließlich zur Bildung von 38 Divisionen der Waffen-SS.
Aber schon bald sollten die Soldaten der SS ihre Schattenseite zeigen. War der Vorfall bei Wormhoudt noch die Tat einer einzigen Kompanie, kann dies von Eikes Division nicht behauptet werden. Geschult in der Brutalität der Konzentrationslager war die Grausamkeit bei Le Paradis keineswegs eine Einzeltat. Die zahlreichen Fälle, in denen Soldaten der Totenkopfdivision "rassisch minderwertige" französische Soldaten aus den Kolonien erschossen, waren ein mahnendes Zeichen für das, was noch kommen sollte.
Für die unerfahrene Waffen-SS als Ganzes war es jedoch an der Zeit, die Siege zu feiern; sowohl über den Feind als auch über die Gegner in der deutschen Wehrmacht. Für Himmlers Truppen begann eine Zeit des Aufstiegs und der Eroberung. Truppen der SS sollten auf dem Balkan und vor den Toren Moskaus und Leningrads stehen.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Die Bedeutung des Versailler Vertrages für die Weimarer Republik
indicator NATIONALSOZIALISMUS-
indicator Die opera comique (bürgerliches Musiktheater)- Entwicklung der Oper in Frankreich
indicator Das Resultat
indicator Was ist die "Soziale Frage"?
indicator Entstehung der USA
indicator über Dr. Ludwig Erhard, der 2. Bundeskanzler der BRD
indicator Immanuel Kant : "Was ist Aufklärung?"
indicator Die politische Situation in England um 1558
indicator Hexen heute


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution