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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die volkstümliche religiöse praxis





Auf unzähligen, sogenannten "Mani-Steinen" in Tibet ist die Inschrift "Om mani padme hum" eingemeißelt. Hunderttausende Tibetern setzen täglich Gebetsmühlen in Bewegung und murmeln dabei diese Gebetsformel, die soviel heißt, wie "Gesegnet seien Sprache, Körper und Seele durch das Juwel der Lotusblüte".


Das Gebet "Om mani padme hum" sammelt die geistigen Kräfte und konzentriert sie auf den richtigen Weg. Wesentlich dabei ist, den Geist auf die Bedeutung des Mitleids zu lenken. Die Schwingungsresonanzen dieser Mantra sollen Mitleid in den Herzen der Gläubigen wecken. Die sakrale Kunst Tibets, also Wandmalereien, Statuen und Thangkas , hat den alleinigen Zweck, als Meditationshilfe und Inspiration zu tieferer Einsicht zu dienen.

Die Mythen der Götter und Heiliger Tibets sind nicht Leidensgeschichten wie diejenigen vieler christlichen Heiliger, sondern viel mehr Erzählungen großer Lehrer, die durch ihre Verdienste die Erleuchtung erlangt haben. Jedoch darauf verzichteten, ins Nirvana einzugehen, um den Menschen zu helfen und diesen auf ihrem Weg zur Vervollkommnung zu unterstützen. Um ihre sterblichen Überreste zu verehren, sind prunkvolle Schreine aus Silber und Gold, verziert mit kostbaren Steinen, in den Klöstern und Tempeln errichtet worden.

Da ein Großteil der gebildeten Mönche von den Chinesen umgebracht wurde, ist in Tibet der Standard der religiösen Kenntnisse nicht mehr so hoch wie früher. Das religiöse Wissen wird jedoch insbesondere in Indien mit dem Zentrum in Dharamsala von den Tibetern bewahrt.

Die vier wichtigsten Orden des tibetischen Buddhismus sind:
Der Gelugpa-Orden, auch Orden der Gelbmützen
Der Sakya-, Kagyü-, und der Nyingma-Orden, auch Orden der Rotmützen
Die Klassifizierung der Orden ist jedoch nicht ganz richtig. Die unterschiede sind komplexer und nicht wirklich eine Frage der Farbe der Kopfbedeckung. Der Nyingma-Orden vertritt die älteste Schule des tibetischen Buddhismus, die sich auf die alten Übersetzungen buddhistischer Texte seit dem 7. Jh. stützt. Die anderen drei Orden basieren auf neuen Übersetzungen, die seit dem 11. Jh. entstanden sind.

Die volle Ausbildung der Mönche in den theologischen und philosophischen Fächern an den Gelugpa-Universitäten dauert etwa 15-20 Jahre. Der Absolvent erhält mit dem Titel "Geshe" eine Art Doktortitel. Erst dann sind ihm tantrische Studien und Praktiken erlaubt.

Anders ist die Ausbildung der weiteren drei Orden. Hier beginnen die Mönche schon früher tantrische Praktiken und eignen sich dazu erforderliche Kenntnisse der Meditation und des Yoga an. Sie folgen dabei häufig den Weg des Vajrayana, jedoch nicht für sich selbst, sondern um der anderer willen. Es geht für den Gläubigen darum, sich selbst als Gottheit vorzustellen, um schließlich Erleuchtung zu erlangen. Das klare Licht, das bei dieser Meditation sichtbar werden soll, kann normalerweise erst kurz nach dem klinischen Tod erkannt werden.

Augenfälligste Manifestationen dieser volksreligiösen Praktiken sind das Aufsagen von Mantras genannten Gebeten, wie "Om mani padme hum", und das dreimalige Niederwerfen vor Statuen Buddhas, wobei der Kopf den Boden berührt. Gleichfalls wichtig sind das Umschreiten von Tempeln und Schreinen im Uhrzeigersinn und Opfergaben in den Tempeln, etwa flüssige Butter oder Milch, für die Öllampen, die in den Tempeln brennen.

Im Drehen von Gebetsmühlen wird eine Einstimmung des Geistes auf die Rezitation der Mantras gesehen. Es gilt als eine Handlung, durch die sich der Gläubige Verdienste erwirbt.


Das Gebet


Das Gebet hat im Buddhismus eine vom Christentum recht verschiedene Bedeutung. Gebete im buddhistischen Sinn sind nicht Bitten an eine außer uns stehende Macht, zur Erlangung persönlicher Vorteile, sondern ein Aufrufen der in uns wohnenden Kräfte, und dies kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir frei sind von egoistischen Wünschen. Mit anderen Worten: Der Buddhist setzt seine Hoffnung nicht auf die Macht der Götter, sondern er glaubt an die Macht der rechten Absichten und Motive, die Reinheit des Herzens.

Im tibetischen Buddhismus werden dazu Mantras rezitiert oder in Stein gehauen, Gebetsmühlen in Bewegung gesetzt und Gebetsfahnen über Häuser und Tempeln, auf Bäumen und auf Berggipfeln aufgehängt. Gebetszettel werden in den Wind oder in Bäche geworfen. Dies alles soll dem Wunsch nach Ausbreitung der Lehre und das damit verbundene Glück für alle Lebewesen ausdrücken.

 
 



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