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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die veränderte kolonialpolitik nach dem krieg





Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges stand für das englische Parlament fest, dass sich die amerikanischen Kolonisten dankbar zu zeigen und den Großteil der verbliebenen Kriegsschulden auszugleichen hatten. Viele amerikanische Politiker sahen das anders, da man nun von der ständigen Bedrohung der Franzosen befreit war und den Schutz der englischen Truppen nicht mehr benötigte. Mit der Begründung, die inneren Grenzen schützen zu müssen, beließen die englischen Machthaber einen nicht unerheblichen Teil ihrer Armeen in den Kolonien und gingen damit bewusst eine Provokation ein, die sie mit einer Reihe von Wirtschaftseingriffen verstärkte.
Der Erlass von Handelsgesetzen war keine Neuheit in den Kolonien. Zwischen 1660 und 1765 erließ England 29 dieser Vorschriften, deren Kontrolle aber das siebenfache veranschlagte, wie die dadurch erzielten Gewinne. Um diesen Zustand zu ändern entschloss sich das englische Parlament das Zollsystem zu reformieren. Die erste dieser Maßnahmen war die Sugar act, die einen Zoll auf den Import von Zucker erhob, und ein Gesetz das den Kolonien verbot weiterhin ihr eigenes Papiergeld zu drucken. Ihr folgte 1765 das Steuermarkengesetz (Stamp act), das eine Krise in den Kolonien verursachte. Auf jedes rechtliche Dokument und auch auf andere öffentliche Druckerzeugnisse wurde eine Abgabe verlangt. Ein Aufschrei ging durch die Bevölkerung: nicht nur dass es sich dabei um die erste direkte Steuer aus England handelte, es wurden auch zur Überprüfung der Durchsetzung englische Zöllner und Beamte eingeschifft, für deren Unterbringung und Sicherheit die Gemeindeversammlungen die Verantwortung tragen sollten. Die Reaktion der betroffenen Kolonisten bestanden aus Interventionen ihrer Versammlungen, Boykotten der Kaufleute gegenüber englischen Gütern und Ausschreitungen des Mobs gegen die königlichen Beamten. Der Sachverhalt, dass es solche Abgaben wie den Sugar Act auch in England gab (sogar mit höheren Zöllen), änderte nichts an der Meinung der Kolonisten.
Die Einführung dieses Gesetzes endete mit einer Niederlage für England. Neben der Tatsache, dass sie die Verordnung nach nur einem Jahr zurücknahmen, blieb die Feststellung übrig, dass man erstmals einen geschlossenen Protest über fast alle Kolonien und Gesellschaftsschichten verursacht hatte. Dennoch war man im Mutterland nicht gewillt das Verhalten seiner Siedler zu tolerieren. Der Aufruf William Pitts, der im englischen Parlament davor warnte, dass sich die Nachfahren derer, die sich vor Generationen aufmachten um der Verfolgung und Willkür des Staates zu entgehen, sich gegen England erheben würden, verhallte ungehört.
In den Kolonien hingegen sah man sich weiter im Recht sich gegen jede Art von Steuern aus London zu wehren. Man war der Ansicht, dass London nicht das Recht hatte Steuern für die Kolonien zu erheben und berief sich dabei auf ein englisches Gesetz das lautete: no taxation without representation. Deshalb waren viele koloniale Politiker der Meinung dass die Steuererlasse nicht rechtens waren, da man nicht im englischen Parlament mit eigenen Abgeordneten vertreten war. Die Parlamentshäuser hingegen vertraten die Ansicht dass es für eine Vertretung der Interessen keines direkten Mandates benötige und dass die Bürger des gesamten Königreichs von allen Parlamentsmitgliedern vertreten wurden.
Nach Zurücknahme des Steuermarkengesetz kehrte wieder der Alltag in die Beziehungen zwischen Großbritannien und seinen Kolonien ein. Die Vorkommnisse der vergangenen Jahre hatten keine großen Auswirkungen auf die Loyalität der Kolonisten hinterlassen. Noch immer war man größtenteils englischer Herkunft, man sprach englisch und stand hinter seinem König.
Jedoch wurden einzelne Stimmen laut, die mehr Autonomie oder gar von einer Loslösung von England sprachen, da der wirtschaftliche Würgegriff einem grenzenlosen Aufblühen der Kolonien im Weg stand. Ebenso hatte man nach einigen Generationen das Recht auf Selbstverwaltung als selbstverständlich erachtet und einige Kolonien beriefen sich gar darauf, dass sie einer königlichen Charta unterstanden und somit nicht dem englischen Parlament unterstellt waren, das für die neuen Gesetze verantwortlich war.

 
 



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