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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die "soziale frage" & die entstehung des "sozialismus"



Bevölkerungsexplosion (Aussterben der Massenseuchen durch bessere Medizin, Ernährung und Hygiene) und Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft (Dünger, Maschinen) führen zu einem Überschuß an Landbevölkerung. Es kommt zu massenhafter Abwanderung in die rasch wachsenden Industriezentren. In der Nähe der Fabriken entstehen einfache Massenquartiere. In Baracken leben die Arbeiterfamilien ohne Rechtsschutz des Staates, den Gefahren der Ausbeutung ausgesetzt.
Es entsteht ein "Proletariat", die Arbeitszeit beträgt bis zu 16 Stunden pro Tag, auch Frauen und Kinder müssen hart arbeiten. Auflehnung wurde als Aufruhr verboten. Das Ergebnis ist Massenelend. Seine Beseitigung ist Inhalt der "Sozialen Frage".


Erste Versuche das Problem zu lösen...

 Maschinenstürmer: Naiver, irrationaler Widerstand; entlassene Arbeiter zerstören
die Maschinen, die sie als ihre Feinde, als ihre Konkurrenten ansehen.
 Gewerkschaften entstehen: Die Arbeiter schließen sich zusammen, um gemeinsam
politische Lösungen zu erreichen. Man gründet z.B. gemeinsame Kassen für
Kranke und Arbeitslose. Genossenschaften bieten billige Waren an. Man erkämpft
sich gegen zähen Widerstand des Staates bis etwa 1900 das Streik-Recht. "Alle
Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will."
 Gründung sozialistischer Parteien nach 1848 auf der Basis verschiedener
Theorien, vor allem der des Karl Marx. Später kommt es zu einer Spaltung der
Bewegung: Sozialdemokratische Parteien versuchen, auf dem Weg der Evolution
(mit legalen, demokratischen Mitteln des Mehrheitsprinzips) ihre Vorstellungen von
einer gerechten Gesellschaft zu verwirklichen. Die Kommunisten dagegen
meinten, nur durch eine gewaltsame Revolution könne die Macht der Ausbeuter
gebrochen werden.
 Die christlichen Kirchen beschränken sich lange Zeit auf Bekämpfung von
Symptomen: Suppenküchen für die Armen, Vertröstung auf ein jenseits gedachtes
Himmelreich. Allmählich entstanden aber Versuche, eine eigene Soziallehre zu
entwickeln. Man schlug einen Mittelweg zwischen den Extremen des egoistischen
Kapitalismus und des "kollektivistischen Kommunismus" ein. Daraus entstanden
sozial engagierte christliche Parteien.

Bei allen stand im Vordergrund das Wohl der Gesamtheit, der "Sozietät", des "Sozialen". Daher der Name "Sozialismus2 bzw. "Kommunismus". Frühe Sozialisten bzw. Utopische Sozialisten nennt man die Theoretiker der 1.Hälfte des 19.Jhdts. Saint-Simon akzeptierte Privateigentum, plädierte aber für genaue staatliche Planung. Fourier meinte, der Mensch sei für ein Leben in kleinen, autarken Gemeinschaften geschaffen, nicht für große Städte. Louis Blanc sprach von einem Recht auf Arbeit. Sein Ideal war die Fabrik im Besitz der Arbeiter. Von Proudhon wurde der radikalen Slogan berühmt: "Eigentum ist Diebstahl!" Auf diesen Vorläufern bauten die Schriften von Karl Marx (18818-1883) und Friedrich Engels auf, die ihre Thesen als "wissenschaftlichen Sozialismus" bezeichneten. Sie faßten frühere Ansätze zusammen, und kombinierten ihre ökonomischen Theorien mit einem großen philosophischen System, das in wichtigen Punkten eine Weiterführung der Philosophie von Friedrich Hegels darstellt.



noch kurz zu: KARL MARX & SEINER LEHRE

Seiner Meinung nach gründet sich der Kapitalismus auf die Ausbeutung der Arbeiter. Diese bekommen als Lohn nicht den vollen Wert ihrer Arbeit ausbezahlt. Den Mehrwert behält der Unternehmer für sich und vergrößert damit sein Kapital. Der Kapitalist ist aber durch die Konkurrenz der anderen Unternehmer förmlich gezwungen, den Lohn seiner Arbeiter möglichst gering zu halten. Dieser Konkurrenzkampf führt zu einer Konzentration der Produktion und damit des Kapitals in wenigen Händen. Zuerst werden die Handwerker, dann die kleineren Industriellen gezwungen, unselbständig zu arbeiten. Einer kleinen Zahl von Großkapitalisten steht schließlich eine ungeheuere Zahl von Proletariern gegenüber. Damit entsteht ein Missverhältnis zwischen Produktion und Arbeitskraft. Die Folge sind immer häufiger wiederkehrende Wirtschaftskrisen. Das Proletariat verelendet immer mehr, beseitigt schließlich in einer großen Revolution alle Kapitalisten und begründet den klassenlosen Staat.
Karl Marx sah in der Geschichte einen gewaltigen Klassenkampf. Die jeweiligen Produktionsverhältnisse stellen den "Unterbau" dar, Gesellschaft und Kultur erheben sich darüber als "Oberbau". Wir sprechen daher von einer materialistischen Geschichtsauffassung.

 
 

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