Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die römische intervention in illyrien





229/28 intervenierte die noch junge römische Großmacht zum ersten Mal im östlichen Teil des Mittelmeeres (östliche Adria) in Illyrien z.Zt. der auf Expansion ausgerichteten Herrschaft Königin Teutas und setzte damit den Grundstein der aktiven römischen Ostpolitik. Trotz der dürftigen Quellenlage des ersten Illyrischen Krieges (i.w. Polybios 2,2-12 und Appian 3,17-22) kann man wahrscheinlich in der Hauptsache von einer defensiven Natur dieser Unternehmung zur Wahrung römischer Interessen ausgehen, obwohl durchaus auch ökonomische Ambitionen der senatorischen Oberschicht und auf selbige Einfluß ausübende sog. pressure groups (wie später die socii oder vor allem die publicani) naheliegen. Rom hatte keine expansionistischen Beweggründe für den Krieg mit Illyrien, vielmehr hatte es sich zu lange den Forderungen der römischen und griechischen Kaufleute verschlossen, dem Piratenunwesen in der Adria Einhalt zu gebieten.
So zwang das grassierende Seeräuberproblem innerhalb ihres Macht- und Interessenbereiches die Römer zu ihrer ersten größeren Polizeiaktion. Daß diese sich in einem formellen Krieg gegen Illyrien äußerte, hatte folgende Ursache: Die illyrische Piraterie war in den vorangegangenen Jahren durch die imperialistischen Ambitionen einiger Potentaten in ihrer Eskalation zusätzlich begünstigt worden und verlangte von Rom ein aktives Eingreifen, zumal darüber hinaus von der illyrischen Königen Teuta im Rahmen diplomatischer Verhandlungen ein römischer Gesandter getötet worden war. Die von privater Seite betriebene Seeräuberei, die sich der Einflußnahme des jeweiligen Herrschers entzog, war den Römern derzeit jedoch unbekannt und wurde daher von ihnen ignoriert. Folglich kam es zu einer offiziellen Auseinandersetzung mit der illyrischen Staatsmacht, um sich des eigentlichen Problems der größtenteils privaten Piraterie zu entledigen. 219 stand die illyrische Küste als Resultat jener Intervention zur Gänze unter römischer Herrschaft.
Schon in dieser Anfangsphase der römischen Ostpolitik sind also Elemente im Keim nachweisbar, die sich in den folgenden beiden Jahrhunderten der unmittelbaren Einflußnahme Roms auf die hellenistische Welt noch deutlicher ausprägen sollten. Aber von dieser Intervention in Roms direkter Nachbarschaft abgesehen, wurde der Piraterie im östlichen Mittelmeer in den nächsten 100 Jahren keinerlei Aufmerksamkeit zuteil.

 
 



Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Folgen des Krieges für Bevölkerung und Regierung
indicator Tschechien EU-Beitritt
indicator WIE ÖSTERREICH EINEN KRIEG UND DARAUF EINEN TEIL SEINER ITALIENISCHEN BESITZUNGEN VERLOR UND ITALIEN ZUM NATIONALSTAAT WURDE
indicator Die Geschichte der Schrift
indicator Das Memorial von Stäfa
indicator Merkmale der mittelalterlichen Stadt
indicator Napoleons Niederlage
indicator Entwicklung des Automobils
indicator Abschaffung der Folter in Europa
indicator Stalin




Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution