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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die literatur der "inneren emigration":



Alle diese Bekenntnis- oder politischen Gebrauchstexte waren aber nicht von literarischem Wert. Für Autoren die sich der Einvernahmung durch die Nationalsozialisten entziehen wollten, gab es außer der Flucht ins Ausland nur den Rückzug in die innere Emigration. Viele von ihnen versuchten , ihre Kritik in verschlüsselter Form vorzutragen. Sie riskierten dabei jedoch die Umdeutung ihrer Werke im Sinne der nationalsozialistischen Machthaber. Die wertvolle Literatur entstand im verborgenen Untergrund, durfte jedoch nicht veröffentlicht werden.

Vertreter:

Werner Bergengrün "Der Großtyrann und das Gericht"

Ernst Jünger "Auf den Marmorklippen"


Die deutsche Exilliteratur

Nach dem Reichstagsbrand und den Bücherverbrennungen erkannten viele Schriftsteller die Gefahr und flüchteten ins Ausland wo sie arbeiten durften. Zwischen 1933 und 1945 gingen mehr als 300 Schriftsteller und Dichter ins Exil. Wichtige Exilländer waren Frankreich, die Niederlande, die Tschechoslowakei, die UdSSR, die Schweiz und Dänemark, später auch die USA und Mexiko. Es entstand die Exilliteratur zu deren wichtigsten Vertreter zählten:

Klaus Mann

Heinrich Mann
Bertold Brecht "Mutter Courage und ihre Kinder"

"Leben des Galilei"
"Der gute Mensch von Sezuan"



Literatur nach 1945
Man bezeichnet diesen Zeitpunk auch als die " Stunde Null". Die Literatur beschaftigt sich mit dem Nationalsozialismus uns seinen Auswirkungen. Der Verfolgung von Bevölkerungsgruppen dem Krieg und seinen nachträglichen Auswirkungen. Die Autoren lassen sich in zwei Generationen einteilen, die zwischen 1900 und 1920 Geborenen, die zum Tieil schon vor dem zweiten Weltkrieg veröffentlicht haben, deren wesentlisches schaffen aber durch die Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegszeit geprägt ist. Die zweite Gruppe ist die jüngere Generation, deren Geburtsjahrgang nach 1920 liegt, jene "verlorene" Generation sie sie genannt wird, die im dritten Reich und im Kriege aufwuchs und um oder nach 1950 zu schreiben begann.

Als die Schriftsteller aus dem Krieg in ihre zerstörten Städte heimkehrten und zu schreiben begannen, war das Interesse an ihren Büchern nicht groß. Die Menschen versuchten die Vergangenheit, mit Phrasen von "Pflicht", "Opfer" und von den "Gräben" die nicht "aufgerissen" werden sollten, zu verdrängen. Niemand wollte Anteil genommen haben am Zustandekommen und an den Verbrechen der NS-Diktatur. Auch die Entnazifizierung wurde kaum durchgeführt und bald gänzlich eingestellt.

Es entstand damals eine Literatur, die man nicht selten geringschätzig Trümmerliteratur nannte, weil sie Trümmer beschrieb und der Brandgeruch der Vergangenheit noch über ihr lag. Es gab viele denen ein Ausweichen der Literatur in die Idylle lieber gewesen wäre. Dieses Ausweichen fand jedoch vorerst nicht statt. Eine Reihe von Stimmen kamen zu Wort, die aufrichtig und verantwortungsbewußt die Wirklichkeit schilderten, wie sie war. Diejenigen, die schrieben, standen im selben Trümmeralltag wie diejenigen, die diese ersten schriftstellerischen Zeugnisse lasen. Einer der ersten Sprecher dieser lost generation (verlorenen Generation da sie ihre Jugend verloren hatte) war Wolfgang Borchert.

WOLFGANG BORCHERT (1921 - 1947)
Ab 1941 machte er den Rußlandfeldzug mit, wobei sein Fronteinsatz wiederholt durch Aufenthalte in Lazaretten (Lebererkrankung) und in Militärgefängnissen (Verdacht auf Selbstverstümmelung, freimütige Äußerung über das von ihm abgelehnte Regime) unterbrochen wurde. Als der Krieg zu Ende ging floh er aus der Gefangenschaft und machte sich auf den Weg in seine Heimatstadt Hamburg.

Sein Heimkehrerdrama "Draußen vor der Tür. Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will" schrieb er im Jänner 1947 innerhalb von acht Tagen nieder.
Es ist eine Geschichte vom elend der +Hungernden und der Kriegskrüppel, Heimkehrern und Heimatlosen, von all denen, die der Krieg verwüstet hat. Handlung und Sprache sind in allen sparsam und straff. Er verwendet neue Aussageformen und schildert das Schicksal eines in völliger Vereinzelung gestoßenen Heimkehrers, der "nach Hause kommt und doch nicht nach Hause, weil für ihn kein zu Hause mehr da ist". Niemand wird angeklagt und für schuldig erklärt, sondern die menschliche Kreatur in ihrer grenzenlosen Einsamkeit, Verlassenheit und gottferne wird dargestellt. Die gesamte Dichtung ist im Grunde eine szenisch aufgeteilter Monolog, ein Monodrama.

Borchert ist ein Vertreter der Trümmer- und Kahlschlagliteratur (1945 - 1960) zu der auch Paul Celan und Wolfdietrich Schnurre zählten. Er.schrieb in seinem Manifest: "Wir brauchen keine Dichter mit guter Grammatik. Zu guter Grammatik fehlt uns die Geduld. Für Semikolons haben wir keine Zeit und Harmonien machen uns weich und die Stilleben überwältigen uns. Nein unser Wörterbuch, das ist nicht schön. Aber dick. Und es stinkt. Bitter wie Pulver. Sauer wie Steppensand. Scharf wie Scheiße. Und laut wie Gefechtslärm".



Die wichtigste literarische Gruppierung der Nachkriegszeit war die "Gruppe 47", die sich 1947 um Hans Werner Richter (geb. 1908) und Alfred Andersch (1914 - 1980) bildete.

Die beiden Gründer der Gruppe brachten schon in amerikanischer Gefanenschaft die Lagerzeitschrift "Der Ruf" heraus, in dem sie ihre von Nationalsozialismus betrogenen Kameradern für die Bildung einer sozialistischen Demokratie in Deutschland gewinnen wollten. Wieder in Deutschland (1946) gaben sie Den Ruf auch in München heraus. Wegen Kritik an den Besatzungmächten drohte ihnen jedoch der Lizenzentzug.

Auf den regelmäßigen Tagungen der Gruppe gelang einer Reihe von später brühmten Autoren der Durchbruch. (Heinrich Böll, Günter Grass, Ingeborg Bachmann und Martin Walser) Die Gruppe hatte kein konkretes Programm, forderte aber strenge antinazistische und pazifistische Gesinnung. Sie setzt sich für eine moderne Nachkriegsliteratur ein und ist gegen die konservative Kulturpolitik. Als Vorbilder dienten besonders autoren der ehemaligen amerikanischen "lost generation": Hemingway, Steinbeck und Faulkner. Unter ihrem Einfluß entstanden vor allem Reportagen und Kurzgeschichten.



Auch die Texte von Heinrich Böll entsprachen der Vorstellung dieser Gruppe.

HEINRICH BÖLL (1917 - 1985)
Er nimmt von 1939 bis 1945 am Krieg teil. Der Haß auf den Krieg und die heftige Ablehnung von Nazidiktatur und Militär ist Böll schon früh von den Eltern eingeimpft worden. Der Vater erzählte seinen Kindern, wie er sich im 1. Weltkrieg als Landsturmmann auf der Fahrt in die Hölle von Verdun mit einer simulierten Blinddarmentzündung aus dem Zug tragen ließ. Auch der Sohn entfernte sich in den letzten Kriegsmonaten von der Truppe - er erlebte den Zusammenbruch der Wehrmacht als Deserteur. Nach dem Krieg studiert er Germanistik und lebt dann als freier Schriftsteller in Deutschland.

Heinrich Böll teilte mit Wolfgang Borchert die Erschütterung der Kriegsgeneration; alle Schlachten, die gewonnen und verloren, waren \"Gemetzel\"; er klagt, daß \"für die Toten die Blumen nicht mehr blühen, kein Brot mehr für sie gebacken wird, und der Wind nicht mehr für sie weht.....\" Für Böll war mit dem Ende des Gemetzels der Krieg nicht vorüber. In seiner ersten veröffentlichten Erzählung \"Die Botschaft\" steht: \"Da wußte ich, daß der Krieg niemals zu Ende sein würde, niemals, solange noch irgendwo eine Wunde blutet, die der Krieg schlug.\"

Sein\"DER ZUG WAR PÜNKTLICH\" ist Bölls erste veröffentlichte größere Prosaarbeit (1949). Typische Elemente der Erzählung sind die fatalistischen Todesahnungen eines hochsensiblen jungen Menschen, der weiß, daß es aussichtslos ist, einem vorbestimmten Schicksal zu entrinnen. Sie erzählt das erbarmungslose Ausgeliefertsein des einzelnen an das Massenschicksal des Krieges.

Die späteren Werke sind eine schonungslose Kritik der ersten Nachkriegsjahre. Er richtet sich gegen die Sattheit und Lauheit all derer, die vergessen können und wollen. Kritisch durchleuchtet er politische und gesellschaftliche Gegebenheiten. Der gläubige Katholik Böll richtet seine Kritik auch gegen die katholische Kirche. Er war Moralist, dessen Wurzeln in seinem Glauben lagen.

Heinrich BÖLL schreibt in seinem Aufsatz \"Bekenntnisse zur Trümmerliteratur\" 1950 :
...Wir haben uns gegen die Bezeichnung \"Trümmerliteratur nicht gewehrt, weil sie zu Recht bestand: tatsächlich, die Menschen, von denen wir schrieben, lebten in Trümmern sie kamen aus dem Krieg, Männer und Frauen in gleichem Maße verletzt, auch Kinder.....Wir schreiben die Wahrheit.\"

Immer wieder prangert Böll die grausame Härte und den Wahnsinn des Krieges an, die sinnlose Hinopferung, die man fälschlicherweise Heldentum nennt. Der Krieg wächst bei Böll in die Nachkriegszeit hinein. Die Kriegsfolgen sind nicht minder schrecklich als der Krieg selbst. Sie zersetzen die Menschen, stellen alle bisher gültigen Werte in Frage.


Ein weiterer Autor der sich mit der NS-Zeit beschäftigt hat war Max Frisch.
MAX FRISCH (1911 - 1991)

Geboren in Zürich am 15. Mai 1911 als Sohn eines Architekten. Er besuchte das Realgymnasium in Zürich. Anschließend brach er das Studium der Germanistik ab und arbeitete als freier Journalist. Frisch studiert dann Architektur und eröffnet ein Architekturbüro. 1948 kam er in Kontakt mit Bertold Brecht in Zürich. 1954 löst er das Architekturbüro wieder auf und arbeitet als freier Schriftsteller.
In seinem Stück Andorra bezieht er gegen Vorurteile und gegen den Antisemitismus Stellung. 12 Jahre nach der Entstehung der Prosaskizze wurde das Stück 1961 uraufgeführt. Der Name des Stückes bezieht sich nicht auf den Zwergstaat, man kann jeden gewünschten Namen dafür einsetzen. In "Andorra" wird vor unseren Augen ein Mensch einfach langsam zu Tode gefoltert, systematisch. Die Vorurteile gegenüber Juden (Liebe zum Geld; kein Bezug zum Vaterland - sie kaufen es ja; sie haben kein Gemüt) wird in dem Stück auf tragische Weise zur Schau gestellt. Man könnte meinen dem Stück läge ein geschichtliches Ereignis zu Grunde.

Ein Junger Mann, fast noch ein Jüngling, wird als kleiner Junge in einer Zeit, als es schick war, sich der im Nachbarland Bedrängten und Verfolgten anzunehmen, als Jude ausgegeben, obwohl er gar keiner ist. Nun behandeln ihn alle als Juden, und er geht daran zu Grunde, zuletzt sein Schicksal bewußt auf sich nehmend. Es wird das Kleinbürgerliche, Provinzielle kritisiert. Andorraner kritisieren nur die Art, wie der Jude getötet wurde. Sie vermissen ihn nicht.
Statt den Juden könnte in diesem Stück auch ein Neger oder ein Chinese oder ein Kommunist oder Irgend jemand innerhalb einer Gruppe, die etwas Besonderes zu sein glaubt, eingesetzt werden. So ist das Werk ein Beispiel dafür, das der Andere der Schlechte ist und vernichtet werden muß.

Es sind hier nicht nur die Nazis gemeint, sondern es ist eine allgemeine Kritik.

Andorra = Modell für etwas das immer und überall passieren kann.


In den achziger Jahren entstand eine Vielfalt von literarischen Auseinandersetzungen die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit beschäftigen. Ein Literat ist Erich Hackl der mit seiner Erzählung "Abschied von Sidonie" (1989) die Vergangenheit in wieder gegenwärtig macht. Das Stück handelt


Siehe Sidonie Anhang

Hackl erzählt den authentischen Fall schlicht,wie eine Kalendergeschichte, und erzeugt damit eine Heilsame wurt gegen Denuntiantentum.

Noch ein Stück der Neuzeit ist der erste Roman von Elisabeth Reichart.
"Februarschatten" (1984).
Der historische Hintergrund für diesen Roman ist die Mühlviertler Hasenjagd, welche auf die in der Nacht zum 2. Februar 1945 entflohenen 500 russuschen Häftlinge, hauptsächlich Offiziere aus dem KZ Mauthausen veranstaltet wurde von denen nur 17 entkamen. Der Rest wurde grausam niedergemetzelt.

Der Roman behandelt die Lebensgeschichte zwischen Mutter und Tochter


Siehe Februarschatten Anhang

Die Verfilmung zu diesem Roman lieferte Andreas Gruber.
"Mühlviertler Hasenjagd" oder "Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen"



Eine der bekanntesten Verfilmungen eines Bühnenstücks ist "der Bockerer" von Ullrich Becher und Peter Preses. Sie Zeigt die Lebensgeschichte eines wiener Fleischers zur Zeit des Nationalsozialismus.

Karl Bockerer versucht trotz der nazionalsozialistischen Umwälzungen an seinen alteingesessenen Wertvorstellungen in liebenswerter Naivität festzuhaltn. Das seine heile Welt durch das Regime auseinanderbricht und zerstört wird, kann er nicht verstehen. Sein Verhalten ähndelt einer Gratwanderung welcher er sich nicht bewußt ist.


50 Jahre nach Kriegsende ist dieses Thema aktueller den je.

 
 

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