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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die ersten rassentheorien



In der Aufklärung wird die Anthropologie zur Wissenschaft. Als erstes versuchten es die Wissenschaftler Linne und Buffon aufgrund der Farbe. Aus diesen Klassifizierungen ging fast immer hervor, daß der Vorrang der "weißen Rasse" gebührte. Im 18. Jahrhundert erfand das Zeitalter der Neuerungen gleichzeitig die Idee der Freiheit und Toleranz, auch die Rassenhierarchien.

Das 18. Jahrhundert war gekennzeichnet durch die Kritik an den herrschenden Mächten und Glaubenssätzen im Namen der Gedankenfreiheit, und durch die Katalogisierung der Menschheit im Geiste der erwachenden Naturwissenschaften. Eine Vermischung dieser beiden Strömungen findet man beim bedeutsamsten Fall , den Voltaires: "Wir sagen, daß sie Menschen sind wie wir, daß sie von einem Gott, der für sie starb erlöst werden, und wir halten sie wie Lasttiere zur Arbeit an; man ernährt sie schlechter als diese. Wollen sie fliehen, so hackt man ihnen ein Bein ab. Und bei all dem wagen wir, von Menschenrechten zu sprechen!". Im Gegensatz zu: "Die Rasse der Neger ist eine von der unsrigen völlig verschiedene Menschenart, wie die der Spaniels sich von der der Windhunde unterscheidet . . . Man kann sagen, daß ihre Intelligenz nicht einfach andersgeartet ist als die unsrige; sie ist ihr weit unterlegen.". Sie zeigen neben dem Apostel der Toleranz den Rassisten Voltaire.

Der Katalog der Menschheit

Die Pioniere dieser Katalogisierung und Klassifizierung waren Linne, Buffon, Blumenbach, Herder und viele andere. Die Skala reichte vom Schreckenserregenden bis zum Vollkommensten, vom Monstrum zum Europäer. Jedem der Liste wurden Werturteile zugefügt. Beispiel Linne:

"Europaeus albus: einfallsreich, erfinderisch. Americanus rubescus: mit seinem Los zufrieden, liebt die Freiheit, gebräunt und jähzornig. Asiaticus lurids: habsüchtig, gelblich, melancholisch. Afer niger: verschlagen, faul, nachlässig, schwarz."

Neu war auch die Unterschiede der Menschheit, etwa die Hautfarbe auf klimatische Einflüsse, zurückzuführen. Für Buffon hat die Menschheit zwischen 40° und 50° nördlicher Breite ihre höchste Vollkommenheit erreicht. Die Überlegenheit des Abendlandes über die anderen Völker der Erde war also eine "natürliche" Sache.

Kritik an Mächten und Glaubenssätzen

Das 18. Jahrhundert war vor allem das Jahrhundert, das mit Macht und Glauben aufräumte. Der absolutistische Monarchismus wurde kritisiert, das Christentum in Frage gestellt. Man verbannte die weltliche Macht der Kirche und ihre Einmischung in das Denken und das schöpferische Schaffen. Diese gewaltige geistige Bewegung, die ganz Europa erfaßte, veränderte die Beziehungen zwischen den Europäern und den "Anderen" zusehends. Die Trennung von Religion und Moral bedeutete, daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich, auch wenn sie sich im Glauben, in ihren Gebräuchen und Sitten unterschieden, sind. Die spanischen Scheiterhaufen und die Aufhebung des Edikts von Nantes wurden als Schläge gegen die natürlichen Menschenrechte empfunden. Die Indianer profitierten vom Ruf des "Guten Wilden", die Schwarzen wurden zögernd rehabilitiert. Ein sogenannter Antikolonialismus entstand. Er war allerdings nur auf die intellektuelle Elite beschränkt. Die Vorstellung, daß die Sklaverei nicht auf göttlichem Ratschluß beruhe, sondern moralisch begründet ist, setzte sich allmählich durch. Der Nationalkonvent schuf am 4. Februar 1794 die Sklaverei ab, jedoch widerraf Napoleon dies wieder. Die französische Revolution verhalf den Grundsätzen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zum Erfolg.

Der neue Fortschrittsglauben war einer der vornehmlich biologische Sachverhalte als bestimmend ansah. Anstelle der religiösen und kulturellen Klassifizierungen trat die Beobachtung physischer Merkmale. Dies nutzten jedoch viele aus. Die "Trägheit" der Neger oder die kulturelle "Unfruchtbarkeit" der Juden konnten somit wissenschaftlich bewiesen werden. Man interpretierte die Geschichte aufgrund der Rassenkriterien neu. Man wendete die bis dahin nur auf entlegene und exotische Völker Theorien auch auf die abendländische Gesellschaft an.

 
 

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