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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die bauernkriege



Das späte Mittelalter und der Beginn der Neuzeit waren europaweit durch eine Zunahme der sozialen Unruhe geprägt, die besonders in den Bauernaufständen Ausdruck fand.
Die Ursachen dafür waren die Ersetzung der Natural- durch die Geldwirtschaft, die den Geldbedarf der Grundherren erhöhte. Auch die neue Staatsverwaltung erforderte einen Ausbau des Steuersystems. Zugleich bekam der Adel einen immer schlechteren Ruf bei den Bauern, da er nur noch unzureichend seiner Aufgabe des Schutzes, wie zum Beispiel vor den TürkenT nachkam. Außerdem war noch eine kirchliche Krise dazu: denn die Einführung des für die dummen Bauern unverständlichen römischen Rechtes brachte für sie oft Nachteile.
In Flandern und England kam es schon viel früher zu Aufständen: In England wurde damals die Leibeigenheit abgeschafft.
In Mitteleuropa fielen im 15.Jahrhundert die Bauernkriege mit religiösen Unruhen zusammen. Zu den wirtschaftlichen und sozialen Wünschen der Bauern, die vor allem eine Rückkehr zu alten Rechtszuständen verlangten, kamen politische Wünsche hinzu:
Die Bauern wollten, die von Luther verkündete "Freiheit des Christenmenschen", und man hätte auch gerne den Kaiser, anstelle der Grundherren, als einzige Herrschaftsinstanz gesehen.
Im Juli 1524 brachen im Schwarzwald, in der Landgrafschaft Stühlingen, Kämpfe zwischen den Bauern und dem Adel aus und breiteten sich rasch auf ganz SüddeutschlandT, außer Bayern aus. Die Aufstände richteten sich vor allem gegen geistige Besitzungen und einige besonders verhaßte Adelige. Einige Ritter schlossen sich den Bauern an, und so wurden Florian Greyer und Götz von Berlichingen zu ihren Führern.
Die Forderungen der Bauern wurden in "Zwölf Artikeln" zusammengefaßt, die unter anderem verlangten:

. daß Gemeinden den Pfarrer selbst wählen
. daß der (?) Kornzehnten als Abgabe an den Grundherren beibehalten wird
. daß aber der (?) Viehzehnten abgeschafft wird
. daß Jagd und Fischfang jedem erlaubt sind
. daß die Bauern keine neuen Dienste und Aufgaben auferlegt bekommen
. daß der "Todfall" (Harte Erbschaftssteuer) abgeschafft wird
. daß gerechte Behandlung vor den Gerichten garantiert wird
. und daß die Reformation eingeführt wird.

Doch neben den friedlichen Forderungen kam es auch zu Gewalttaten, wie zum Beispiel beim Fall der Stadt WeimsbergT, wo der Schwäbische BundT eine gewaltige Truppe zusammenzog und die Haufen von Bauern in mehreren Schlachten besiegte. Beim anschließenden großen Strafgericht sollen 100.000 umgekommen sein.

Martin Luther, auf den sich die Bauern immer wieder beriefen, fiel den Bauern in den Rücken, und er forderte in der Schrift "Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern" die Fürsten auf, die Aufständischen mit Gewalt niederzuschlagen.

In Thüringen wurden die Bauern von Thomas Müntzer geführt, zunächst mit einigem Erfolg, aber im Mai 1525 wurde er mit seinem Heer geschlagen, gefangengenommen, gefoltert und schließlich hingerichtet.
Ähnlich verlief der Bauernkrieg in den anderen Regionen: Nach Anfangserfolgen, wie die Eroberung und Zerstörung von Burgen und Klöstern, wurden die Aufstände im Laufe des Jahres 1525 von Fürsten, Rittern, Landsknechten und vor allem vom

Schwäbischen BundT niedergeworfen.

In den habsburgischen Ländern Kärnten und Steiermark kam es bereits 1478 und 1514 zu Bauernaufständen . 1525 wurden Tirol und das Erzstift Salzburg von der Unruhe erfaßt. In Tirol wählten die Bauern, die zunächst mit dem Bischof von Brixen in Streit gerieten, Michael Gaismair zu ihrem Feldhauptmann. Der Aufstand breitete sich bis nach Trient aus. Gaismair wurde nach Innsbruck vorgeladen und dort unter Wortbruch verhaftet. Es gelang ihm die Flucht nach Graubünden. Dort entwarf er eine "Landesordnung", die aus Tirol eine christliche Knappen- und Bauernrepublik machen sollte.
Inzwischen hatten die Salzburger Bauern die Stadt Salzburg erstürmt. Die Unruhen griffen auf das Ennstal über.
Gaismair wollte den Salzburgern helfen, doch vor der Übermacht eines bayrisch-österreichischen Adelsheeres zog er sich mit seiner Truppe auf venezianisches Gebiet zurück. Dort bemühte er sich um eine anti-österreichische Koalition, wurde aber 1532 von einem habsburgischen Agenten ermordet.

1596 wollten sich die Bauern im Traungau und westl. Niederösterreich mit Georg Prunner als Anführer mit Waffengewalt von den hohen Abgaben befreien, doch die Forderungen gefielen dem Adel nicht, und so half er dem Kaiser bei der blutigen Niederschlagung der Aufstände.

 
 

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