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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der expressionismus





Die Bezeichnung Expressionismus stammt vom lateinischen "expressio" ("Ausdruck"). Diese Kunstrichtung entstand um 1905, hatte aber bereits im späten 19. Jahrhundert seine Vorläufer und wirkte bis Mitte des 20. Jahrhunderts nach. Die Bezeichnung Expressionismus trat 1911 zum ersten Mal auf, zuerst wurden damit alle nicht impressionistischen und naturalistischen Kunstströmungen bezeichnet. Der Expressionismus war eine tiefgreifende Bewegung, die neben der Bildenden Kunst auch die Literatur, die Musik, das Theater usw. erfasste. Dieser bedeutende Stil wurde in unterschiedlicher Weise in Deutschland und Frankreich am typischsten verwirklicht.

Ein wesentliches Merkmal des Expressionismus ist sein Streben nach Ausdruck und innerer Wahrheit, vereinfacht kann man ihn auch als "Kunst des gesteigerten Ausdrucks" verstehen. (Allgemein bezeichnet man als Expressionismus eine zu allen Zeiten mögliche Form der "Ausdruckskunst".) Die Künstler wollten die Welt und das Leben in ihrer Kunst so darstellen, wie sie sie empfanden, und das Leben von den bürgerlichen Konventionen befreien. Es ging ihnen um innere Spannungen, Gefühle und Gebärden, die sie in energischer, einfacher Weise zum Ausdruck brachten. Typisch ist die Tendenz zur maskenhaften Vereinfachung und Abstraktion, um den Charakter zum Vorschein zu bringen. Es werden Form und Proportion verzerrt und meist kräftige, leuchtende Farben verwendet. Der Expressionismus hat ein bestimmtes Menschenideal, das in unterschiedlicher Intensität auftritt: Statt wie bisher Schönheit, Gefälligkeit und Ausgewogenheit wurde Charakter, Wildheit, Widerstand, Kraft und Leidenschaft betont. Im Gegensatz zum Naturalismus und zum Impressionismus, der nur flüchtige und oberflächliche Augenblicke darzustellen versuchte, will der Expressionismus den Betrachter emotional ansprechen und ihn innerlich erschüttern. Die Spätwerke des Expressionismus neigen zu pathetischer Übersteigerung.

Der Expressionismus wurde hauptsächlich in der Malerei und Grafik verwirklicht, zum Teil auch in der Skulptur. Auch der Holzschnitt erlebte einen neuen Aufschwung. Vorläufer des Expressionismus sind Vincent van Gogh, Paul Gauguin und besonders Edvard Munch. Der norwegische Maler und Grafiker gilt auch als eigentlicher Begründer des Expressionismus. Seine Werke wurden vom Jugendstil und vom Symbolismus beeinflusst. Der Symbolismus betonte eine "tiefere Bedeutung" der Kunst und stand teilweise mit der Literatur in Verbindung. Munch stellte seelische Zustände wie "Angst" oder "Bedrohung" durch Form und Farbe dar.

Der Expressionismus zeigt auch ein Aufbegehren gegen politische Spannungen und Kriegshetze. Lebensangst und Enttäuschung als Merkmale des Expressionismus sind auch auf die schwierige soziale Stellung der Künstler zurückzuführen. Von den Nationalsozialisten wurde der Expressionismus als "entartet" abgelehnt, viele Werke wurden beschlagnahmt oder vernichtet.

Einige Künstler beschäftigten sich mit der Kunst der "Primitiven" und Kinder, auf die Gefahr hin, dass man sie für Wahnsinnige oder Wilde hielt. In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg schlossen sich junge Expressionisten zu Gruppen zusammen, wie in Dresden "Die Brücke", in München "Der Blaue Reiter" oder in Paris die "Fauves".

Zu den bedeutenden Vertretern des Expressionismus in der österreichischen Malerei zählen Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Herbert Boeckl. Thema und Mittelpunkt der Werke ist der Mensch mit seinen körperlichen und seelischen Schwächen und seiner Verletzbarkeit.

Der Fauvismus

1905 zeigten an der berühmten jährlichen Kunstausstellung im Pariser \"Salon\" junge Maler neuartige Bilder, die die Öffentlichkeit genauso schockierten wie die der ersten Impressionisten-Ausstellung. Ein Kritiker bezeichnete die Künstler als \"les fauves (\"die Wilden\"), da sie grelle, schreiende und für das Publikum ungewohnte Farben einsetzten, daher kommt der Name der französischen Fauves oder \"Fauvisten\". Sie lehnten den Impressionismus ab und verstärkten die Ausdrucksmittel von Malern wie Vincent van Gogh oder Paul Gauguin. Sie fühlten sich dem äußeren Erscheinungsbild weniger verpflichtet und verwendeten unrealistische, schrille Farben. Der Fauvismus war eine Auflehnung gegen konservative Kunstvorstellungen. Wichtige Vertreter waren Henri Matisse, André Derain und Georges Rouault. Die Fauvisten setzten sich auch mit den Formen afrikanischer Plastiken und Masken auseinander und verwendeten sie in ihren Bildern, z. B. Amedeo Modigliani. Im Gegensatz zu den oft schweren, düsteren Bildern deutscher Expressionisten zeigen die Fauves heitere, lebensbejahende Motive. Der Fauvismus wird teilweise auch als eigene Kunstrichtung neben dem Expressionismus angesehen.

Henri Matisse, der Hauptvertreter des Fauvismus, fertigte neben Gemälden auch Lithographien, Holzschnitte und Bühnenbilder an. Er unternahm viele Reisen und hatte weltweit Ausstellungen. In seiner späten Phase schuf er zahlreiche abstrakte Collagen an, die jedoch den Bezug zum Gegenständlichen nie verloren. Sie wurden zu Vorbildern für die abstrakte Malerei. Er beeinflusste auch die Plakatkunst.

Georges Rouault hatte als Thema meist die von der bürgerlichen Gesellschaft Ausgestoßenen und Entrechteten, später wandte er sich ausschließlich christlichen Themen zu.

 
 



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