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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das verhältnis england - kronkolonien bis zum siebenjährigen krieg





Um die Beziehungen Englands zu seinen Kolonien zu beschreiben empfiehlt es sich parallel dazu, die Vorkommnisse im Mutterland zu betrachten, das zu dieser Zeit von schweren Krisen heimgesucht wurde.
Zu Zeiten der beginnenden Kolonisierung des amerikanischen Kontinents, besetzten die in der Heimat unbeliebten Stuarts den englischen Thron. Seit Schaffung der Magna Charta im 13. Jahrhundert musste sich der König von England die Macht mit einem Parlament, das aus einem Unterhaus und einem Oberhaus bestand, teilen. Jakob l. jedoch legte eine absolutistische Regierungsweise an den Tag und war deshalb und wegen der Verfolgung von religiösen Minderheiten im eigenen Volk sehr unpopulär. Dieser Effekt verstärkte sich bei seinem Nachfolger, seinem Sohn Karl l. um so mehr, da dieser das Amt des Königs von Gott gegeben sah und die Arbeit mit dem Parlament zum Teil verweigerte. Nachdem er in den folgenden Jahren mehrmals das Parlament auflöste und Kriege gegen Frankreich und Schottland verlor, kam es zum Bürgerkrieg, an dessen Ende die Enthauptung des Königs und die Ausrufung der Republik stand (1649). Oliver Cromwell, der maßgeblichen Anteil am Sturz des Königs hatte, übernahm vier Jahre später die Macht, ernannte sich zum Lord-protector und baute durch zahlreiche militärische Siege die Macht Englands aus. Nach seinem Tod 1658 fiel das Land in seine nächste Krise, die der Sohn des letzten Königs nutzte, und 1660 nach England zurückkehrte. Das Parlament bestimmte die Wiederher-stellung der Monarchie und ernannte Karl ll. zum uneingeschränkten König. Dessen Amtszeit endete 1685 mit seinem Tod und war gezeichnet durch ständige Kriegser-klärungen, Konfessionsstreitereien und finanziellen Bankrotten. Sein Bruder Jakob ll. bestieg den Thron und zog den Unmut seiner Untertanen auf sich, da er sich zu dem in England schon immer verhassten Katholizismus bekannte und seine Politik nach Frankreich hin orientierte. Nachdem sich herausstellte, dass der nächste Thronfolger ebenfalls katholischer Herkunft sein würde, bereiteten protestantische Kräfte im Parlament den Einzug von Wilhelm von Oranien vor. Dieser landete 1688 mit seinen Truppen in England und zog unter Beifall der Bürger in London ein. Jakob ll. floh nach Frankreich und versuchte zwei Jahre später die erfolglose Zurückeroberung seines ehemaligen Reiches. Die Glorreiche Revolution war gelungen und Wilhelm von Oranien bestieg als Wilhelm lll. den englischen Thron. Unter seiner Führung kam endlich Stabilität in das englische Macht-gefüge, denn das Parlament hatte es nicht versäumt, ihm vor seiner Amtseinführung die Declarations of rights abzuverlangen. Diese Erklärung der Rechte sicherte die Freiheit des Glaubens und stellte vor allem die Souveränität der beiden Parlamentshäuser, stärker als je zuvor, wieder her.
Diese Ereignisse blieben selbstverständlich nicht ohne Folgen für die Kolonien an der amerikanischen Ostküste. Nach Jahren der relativen Autonomie (in einigen Stadtchroniken der Gründerzeit wird erst Jahrzehnte nach Stadtgründung erstmals englische Rechts-
sprechung erwähnt) begann man nun sich wieder mit seinen, mittlerweile wohlhabenden, Kolonien intensiver zu beschäftigen.
Das bevorzugte Ziel der neuen englischen Autorität war der koloniale Handel. Das Parlament setzte nun auf einen konsequenteren Umgang der Navigationsakte von 1651, die besagte, dass die in den Kolonien produzierten Güter oder Rohstoffe nur nach England oder seine Kolonien und nur durch die englische Handelsflotte exportiert werden durften. Das gleiche galt kurze Zeit später auch für einige Importgüter, die dann nur noch über England zu beziehen waren. Diese Maßnahmen hatte zwei positive Aspekte für die englische Wirtschaft. Die Produktion im Mutterland wurde erhöht und man erzielte nun höhere Einfuhrzölle in den Kolonien. Die Monopolisierung des Handels hatte einen Seekrieg mit Holland zur Folge, den die englische Flotte für sich gewonnen konnte und an dessen Ende auch die Einnahme des späteren New York stand. Doch war seit Einführung der Navigationsakte deren Befolgung nur halbherzig kontrolliert worden. Zum einen lag das an dem nur unvollkommenen Zollapparat und an der geographischen Distanz zwischen England und Amerika, welche eine konsequente und schnelle Reaktion auf Probleme recht schwierig gestaltete. Um dieser Probleme Herr zu werden, schuf man im ausgehenden 17. Jahrhundert einen neuen Zollapparat und berief ein neues Gericht, das Vergehen gegen die Navigationsakte zu bestrafen hatte und nur aus königlichen Beamten bestand.
Die Navigationsakte brachte jedoch nicht nur weitere Einschränkungen für den freien Handel, denn sie war auch der Garant für einen sicheren Export, da die englischen Handelsschiffe unter dem Schutz der britischen Marine stand, die seinerseits die Vormachtstellung auf See einnahm. Die neue Haltung Englands gegenüber seinen amerikanischen Bürgern rief auch Unmut hervor, war jedoch nicht das dringendste Problem das die Kolonien betraf.
Die größte Bedrohung der Kolonien ging von den benachbarten Territorien aus, was im besonderen Frankreich betraf. Immer wieder kam es zu kleineren Streitigkeiten oder Scharmützeln zwischen Engländern und Franzosen, die doch nur von kurzer Dauer waren und keine größeren Konflikte nach sich zogen. Die Beziehungen zwischen englischen und französischen Siedlern war jedoch stets von Mißtrauen überschattet, da die Franzosen den verachteten Katholizismus verkörperten und einen regen Handel mit den wilden Eingeborenen betrieben. Den Franzosen ihrerseits, war die rigorose Besiedelungspolitik der Engländer, die eine stetige Ausdehnung nach Westen zur Folge hatte, ein Dorn im Auge. Nachdem man in England endgültig die Stuarts vertrieben hatte, zogen die dunklen Wolken die zwischen Frankreich und England aufkamen, auch auf den amerikanischen Kontinent über. Der neue englische König Wilhelm von Oranien war mit weiteren europäischen Staaten aufgebrochen, um die zur Jahrhundertwende bestehende Vormachtstellung der Franzosen einzuschränken. In den folgenden Jahrzehnten kam es unter Beteiligung der nachfolgenden englischen Könige zu einer Reihe von europäischen Kriegen, die sich teilweise auch auf die Kolonien übertrugen. Die ständig wechselnden Konstellationien der Machtbündnisse verhinderte jedoch, dass es in den Kolonien zu einem großen Schlagabtausch kam. 1748 schloss man schließlich den Aachener Friedensvertrag, der einen Schlußpunkt unter die Streitigkeiten setzten sollte, und für die englischen Kolonien Landgewinn bedeutete, da sich die Franzosen aus einigen Gebieten der Ostküste zurückzogen.
Angetrieben durch diesen Erfolg bereitete sich England darauf vor, die Franzosen endgültig vom nordamerikanischen Kontinent zu vertreiben und somit sein Empire weiter auszubauen. 1756 kam es in den Kolonien zum French and Indian War, der den Siebenjährigen Krieg einläutete, der daraufhin auch in Europa tobte. Einige Historiker sprechen von diesem Krieg auch als den ersten Weltkrieg der Geschichte, da er mit der Beteiligung von anderen Ländern, etwa Spanien, auch in deren Kolonien getragen wurde. Die ersten Auseinandersetzungen mit den französischen Truppen in Nordamerika führten zu blutigen Verlusten auf Seiten der Engländer. Erst mit dem Amtsantritt des charismatischen William Pitts im englischen Parlament kam der erhoffte Durchbruch. Die Franzosen mussten eine Reihe militärischer Niederlagen einstecken und besiegelten schließlich 1763 mit dem Frieden von Paris das Ende ihrer amerikanischen Kolonialpolitik. In Europa kehrte Frieden ein, von dem England fälschlicherweise dachte, dass dieser auch auf die Kolonien zu übertragen wäre.

 
 



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