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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das leben des galilei



3.1 Zusammenfassung: Galileo Galilei, ein Lehrer der Mathematik in Padua will das neue kopernikanische Weltbild beweisen. Von dem Schüler Andrea erfuhr Galilei , dass in Holland ein Fernrohr entwickelt wurde welches er nun verbessert. In einer feierlichen Zeremonie wird dieses Wunderding dem Dogen der Stadt übergeben .Galilei erhält nun eine Gehaltserhöhung und kann sich weiter seiner Forschungsarbeit widmen. Galilei gibt jedoch an, mit diesem Fernrohr die Sterne zu studieren, um so präzisere Sternkarten für die Schiffahrt zu zeichnen. Schließlich werden seine Berechnungen dem Collegium Romanum in Rom zur Überprüfung übergeben . Doch selbst die geistlichen Astrologen erkennen sehr zum Unbehagen der geistigen Obrigkeit die Richtigkeit seiner Behauptungen. Galilei wird nahegelegt zwar weiter zu forschen, aber im Einklang mit der Kirche zu bleiben und seine Theorien nicht zu veröffentlichen .Nachdem ein neuer Papst gewählt wird, welcher selber Wissenschaftler ist, wendet sich G. wieder der Forschungen der Sonnenflecken. Galilei will nun, um seine Lehren unter das Volk zu bringen, nicht in Latein sondern in der Sprache des Volkes seine Theorien veröffentlichen . Das Volk legt das neue wissenschaftliche Weltbild allerdings auf das gesellschaftliche Gefüge des Staates um. Somit wird Galilei eine Schlüsselfigur in dem Kampf um die Freiheit neue Dinge zu lehren. Galilei wird von der Inquisition nach Rom beordert. Als Galilei den Ernst der Lage begreift und fliehen will, wird er nach Rom geschafft. Der Inquisitor legt nahe, G. wenigstens die Folterinstrumente zu zeigen, damit er seine Lehren widerrufe. Er widerruft seine Lehren, und wird den Rest seines Lebens von der Inquisition "behütet". Trotz Kontrolle schafft er es ein wissenschaftliches Werk über Mechanik und die Fallgesetze zu schreiben , welches er durch Andrea über die Grenzen nach Amsterdam schafft. Jetzt erst erkennt Andrea, welcher zuerst die Einstellung Galileis, seine Lehren zu widerrufen, verurteilt hat , dass G. auch auf dem Gebiet der Ethik seiner Zeit voraus war. Galileo Galilei überlebte durch den Widerruf und konnte so seine wissenschaftlichen Arbeiten weiterführen.

3.2 Interpretation
Galileo fordert vom Einzelnen, nicht nur gut zu sein, sondern darüber hinaus sich für diejenigen Veränderungen einzusetzen, die eine gute, geregelte Welt ermöglichen. Gemessen an diesen Idealen hat Galileo versagt, weil er aus subjektiven Gründen widerrufen hat. Brecht verlangt vom einzelnen, aktiv dafür einzutreten, dass eine Welt entsteht, die die Möglichkeit zum Gutseinwollen bietet. Man dürfe sich nicht zurückziehen und sich damit begnügen, als guter Mensch in einer schlechten Welt zu leben. Vorwurf Brechts an Galileo: Er hat den bequemen Rückzug ins Private gewählt.


3.3 Aufbau
Das Leben Galileis wird als Theaterstück, welches aus 15 Bildern besteht, dargestellt. Dieses Werk erzählt ein wahres geschichtliches Ereignis. Da das Stück im 17. Jh. spielt, wählte Brecht einen dementsprechenden Sprachstil, der teilweise etwas umständlich wirkt.


3.4 Historischer Hintergrund
Der italienische Naturforscher Galileo Galilei lebte von 1564 bis 1642. Er bewies mit seinen Entdeckungen die Richtigkeit des "Kopernikanischen Systems" und begründete die mathematische Naturwissenschaft. Ihre Aufgabe ist die Aufstellung allgemeiner Sätze aus denen Erscheinungen erklärbar sind. Dadurch geriet er in scharfen Gegensatz zur kirchlichen Lehre. 1615/16 fand in Rom der erster Inquisitionsprozess statt und Galileo wurde zum Schweigen verurteilt. 1632 wiederholte Galileo in einer Schrift über das ptolomäische und kopernikanische Weltsystem seine Lehre. Im zweiten Prozess wurde Galileo unter Androhung der Folter zum Widerruf gezwungen. In kirchlicher Haft widmete er sich weiteren astronomischen Untersuchungen. 1637 erblindete er und fünf Jahre später verstarb Galileo. G. wirkte neben Pisa und Padua auch in Florenz. Erst im Jahre 1835 wurden seine verbotenen Werke vom Index gestrichen.
In einer Grundsatzrede vor der Akademie der Wissenschaften stellte Papst Johannes Paul III. 1992 klar, dass Galileo Unrecht geschah, als die Inquisition ihn 1632 zwang, seine naturwissenschaftlichen Theorien abzuschwören.


3.5 Zur Person Bertolt Brecht
Bertolt Brecht war deutscher Schriftsteller, Regisseur und Dichter. Er wurde 1898 in Augsburg geboren und wurde ab 1924 vom Marxismus beeinflusst und floh deshalb 1933, nach Hitlers Machtübernahme, aus Deutschland. Brechts Werke wurden vom nationalsozialistischen Deutschland verbrannt. Auf seinem langen Exilweg half Brecht, mit antifaschistischen Veröffentlichungen, Reden, Aufsätzen und Gedichten den Widerstand in Deutschland gegen Hitlers Regime zu stützen. In seinen Werken sind die Themen Unterdrückung, Exil, Krieg und Faschismus häufig zentral. Auch Brechts ,,Leben des Galilei\", das zu dieser Zeit in seiner ersten Fassung erscheint, handelt von dem Widerstand einer Minderheit gegen ein totalitäres Regime. Solche Werke, die sich zwar gegen Hitler richten, aber durch ihre Verschlüsselung trotzdem die deutsche Grenze überschreiten sollten, ohne sogleich verbrannt zu werden, waren Brechts Mittel, um die deutsche Leserschaft zu erreichen. Nach der Nachricht von der Spaltung des Uranatoms brachte Brecht an diesem Stück Korrekturen an. Insgesamt entstanden drei Fassungen vom \"Leben des Galilei\".
1948 kehrte Brecht nach Deutschland zurück, wo er 1956 in Ostberlin starb.


3.6 Weitere Werke des Autors
"Mann ist Mann"

"Die Dreigroschenoper"
"Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny"

"Die heilige Johanna der Schlachthöfe"
"Die Gewehre der Frau Carrar"

"Mutter Courage und ihre Kinder"
"Die Tage der Kommune")

"Der Dreigroschenroman"
"Kalendergeschichten"

"Flüchtlingsgespräche"
"Hauspostille"
"Lieder, Gedichte, Chöre"

 
 

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