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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das grossmünster





Einleitung: Wer kennt sie nicht, die Kirche mit den zwei Türmen, mit ihren runden Turmhelmen, die mittlerweile zum Stadtbild Zürichs gehören?
Doch wer kennt den Ursprung dieser Kirche? Wer weiss wie die Kirche im 13. Jh. ausgesehen hat, warum sie so quer in der Landschaft steht oder welchen Bezug das Grossmünster zu anderen Zürcher Kirchen hat?
Diesen Fragen möchte ich in meinem Vortrag nachgehen.

Entstehung:

Die Anfänge des Grossmünsters verlieren sich im Dunkeln. Es wird angenommen, dass in der ersten Hälfte des 8.Jahrhunderts mit den Bauten auf dem heutigen Platz des Grossmünsters begonnen wurde. Damals gab es sicher einen Memorialbau über den Heiligengräbern und einen Konvent zur Betreuung von Pilgern. Archäologische Forschungen - die für das innere des Grossmünsters jedoch noch ausstehen - lassen annehmen, dass die ersten Bauten im Bereich eines römischen Gräberfelds errichtet worden waren.

Felix&Regula:

Der Standort des heutigen Grossmünsters wird durch die Legende von Felix und Regula bestimmt. Durch ihr Begräbnis wurde der Grossmünsterhügel zu einem heiligen Ort.
Felix und seine Schwester Regula lebten im unteren Wallis, genauer in Agaunum, dem heutigen Saint-Maurice. Dort befahl der römische Kaiser Maximian, eine christliche Legion aufgrund ihres Glaubens hinzurichten. Ihr Anführer Mauritius hatte das Unheil kommen sehen und konnte deshalb Felix und Regula samt einiger ihrer Gefährten frühzeitig raten, das Wallis heimlich zu verlassen. Sie zogen talaufwärts über den Furka, durch das Urnerland nach Glarus und schliesslich dem Zürichsee folgend an den Fluss Lindimacus, die heutige Limmat. Hier liessen sie sich nieder und widmeten sich "Tag und Nacht" dem Gebet und dem christlichen Wort. Doch die Häscher Maximians waren den Spuren der Christen gefolgt. Felix und Regula stellten sich ihnen freiwillig. Nun wurden sie aufgefordert, sich den römischen Staatsgöttern zu opfern. Als sie aber nach harter Folter weiterhin standhaft blieben, wurden sie zum Tode verurteilt und am Limmatufer, dort wo heute die Wasserkirche steht, enthauptet. Doch die Märtyrer erhoben sich, ergriffen ihre Häupter und stiegen "vom Fluss 40 Ellen weit bergan" bis zu der Stelle, wo sie begraben werden sollten - dem Standort des heutigen Grossmünsters. Die Legende schliesst mit der Feststellung, dass am Begräbnisrot seit alter Zeit Blinde und Lahme zu Ehren Gottes und der heiligen Märtyrer geheilt worden seien.


Baugeschichte:

Der Beginn des Baus des Grossmünsters basiert auf einer weiteren Legende:
Als nämlich Karl der Grosse einst von Achen auf die Jagd ging, sah er einen ungewöhnlich schönen Hirsch. Er verfolgte diesen auf seinem Pferd zusammen mit seinen Begleitern, und zwar bis nach Turicum, an die Stelle wo die heiligen Felix und Regula begraben waren. Hier sanken der Hirsch, wie auch die Jagdhunde und die Pferde, plötzlich in die Knie. Der Kaiser erkannte darin eine aussergewöhnliche Fügung Gottes, doch er war sich über den eigentlichen Sinn nicht im klaren. Da erschienen zwei Einsiedler, die in der Nähe Gott dienten und erklärten ihm, dass hier die Zürcher Glaubensboten begraben seien. Karl liess die Geistlichkeit der Umgebung kommen und nach Überresten der Heiligen graben. Nachdem er sie gefunden hatte, liess er die Gebeine heben und errichtete an dieser Stelle eine Kirche.
Das Grossmünster, wie es sich in heutiger Form präsentiert, ist jedoch nicht die ursprüngliche Kirche, die von Karl dem Grossen gestiftet wurde. Diese war rund drei mal kleiner als das heutige Grossmünster(Folie1). Mit dem Bau des heutigen Grossmünsters wurde um 1100 n.Chr. begonnen und später in insgesamt 6 Bauetappen immer weiter ausgebaut, entweder durch Erweiterungen in die Höhe oder zur Seite(Folie2). Ca. im Jahr 1220/30 n.Chr. war das Grossmünster mehr oder weniger vollendet(Folie3).
Lediglich die Turmspitzen veränderten noch einige Male ihr Aussehen. Zur Zeit der ersten Bauetappe waren sie nur wenig höher als der Dachfirst des Kirchenschiffes. Im 16. Jh. wurden den beiden Türmen Nadelhelme aufgesetzt(Folie4). Nach einem Brand im August 1763 wurde der Nordturm bis zu etwa einem Drittel zerstört. Darauf erhielten die Türme ein flaches Terrassendach. Erst ab 1986 trugen die Türme ihre heutigen Turmhelme, die von bösen Zungen "Zitronenpressen" genannt werden und mittlerweile zum Stadtbild Zürichs gehören. Sie gelten als frühe Beispiele neugotischen Baustils(Folie5).



Lage:

Das Grossmünster steht nicht einfach so quer in der Landschaft, quer zur Limmat, quer zu den Strassen und Gassen der Altstadt, quer auch zur Ost-West-Richtung, in welcher viele Zürcher Kirchen gebaut wurden und von welcher es um 36 Grad abweicht; Zürichs Hauptkirche ist nach der Sonnwende ausgerichtet(Folie6).

Vor ca. sechs Jahren, am 21. Dezember 1996, hat Christof Hugentobler, Laborant an der Universität Zürich, im \"Tages-Anzeiger\" seine Entdeckung präsentiert:
Das Grossmünster ist so in die Landschaft gebaut worden, dass die Strahlen der aufgehenden Sonne am Tag der Wintersonnenwende senkrecht in Chor und Krypta einfallen. Sie durchmessen am kürzesten Tag des Jahres das Langhaus in gerader Linie und lassen die über dem Hochaltar aufgehende Sonne zum Symbol des auferstandenen Christus werden.
Da der Platz im Osten des Grossmünsters heute nicht mehr unverbaut ist wie im Mittelalter, konnte Hugentobler im Dezember 1996 seine These nicht augenfällig unter Beweis stellen. Mit genauen Nachmessungen dagegen wurde dies möglich. Zur Zeit der Sommersonnenwende vom 21. Juni spielt sich derselbe Vorgang ab wie zur Zeit der Wintersonnwende. Allerdings sind es jetzt nicht mehr die Strahlen der aufgehenden, sondern jene der untergehenden Sonne, welche die Kirche ins richtige Licht stellen. Hugentoblers Aufnahme von dieser Woche um den 21. Juni belegen: während der längsten Tage des Jahres verlaufen die Strahlen der am Horizont stehenden Sonne wiederum parallel zum First der Kirche.

Eine weitere besondere Eigenschaft verbindet das Grossmünster und vier weitere Zürcher Kirchen miteinander:
Kurt Jauch, der als Firmenmanager oft Kopfschmerzen hatte und deswegen den Job aufgeben musste, begann auf dem Gebiet der unsichtbaren Kräfte zu forschen und entdeckte eines Tages Kräftefelder, die unseren Lebensraum gitterähnlich durchweben. Während sich zahlreiche Forscher mit den vertikalen Ebenen befassten, suchte Jauch nach horizontalen Kräftefeldern. So fand er heraus, dass die horizontalen Felder jeweils in einem fixen Abstand von 3.145 Metern übereinander liegen. Diese an die Zahl Pi erinnernde Grösse ist und war ein kosmisches Mass, das man schon im Mittelalter kannte. Danach wurden Kirchen so in diese Gitterfelder hineingepasst, dass die Kirchenböden jeweils genau auf den entsprechenden horizontalen Ebenen zu liegen kamen.
Er betrachtete die Höhenlage der 5 Zürcher Kirchen Gross- und Fraumünster, St. Peter, Prediger- und Augustinerkirche und stellte erstaunliches fest: Die tiefst gelegene Kirche, das Fraumünster liegt auf 407.76m.ü.M. Es folgen Augustinerkirche (410,9 m), Predigerkirche (414,06 m), Grossmünster (417,2 m) und St. Peter (420,34 m) - das ergibt eine gleichmässige Treppe, mit den jeweiligen Abständen von plus minus 3.145m.

Manch ein Skeptiker wird nun sagen, dass diese Daten manipuliert seien. Das Fraumünster jedoch ist ein Beispiel dafür, dass Jauchs Ergebnisse nicht manipuliert wurden. Vom Vermessungsamt hatte er dann sogar Angaben erhalten, die nicht ins Schema passten und begann selbst zu zweifeln. Erst später fand er heraus, dass der heutige Kirchenboden auf einer Aufschüttung steht und dass sich der Boden der früheren Kirche genau dort befand, wo er nach der Theorie auch sein musste!

Diese Kunst, wichtige Gebäude nicht nach ihrer Funktion, sondern in Bezug auf energetische Gitternetze und Sonnenbahnen aufzubauen, nennt man Geomantie, das Wissen um die "richtigen Punkte". Vielleicht werden durch eine so gewählte Lage tatsächlich die Heilkräfte und die spirituellen Verbindungen verstärkt, die von diesem Ort ausgehen können.


Ich hoffe euch einen kleinen Einblick in die Geschichte des Grossmünsters verschafft zu haben, und vielleicht erinnern sich Einzelne von euch noch an gewisse Details, wenn ihr das nächste Mal an dieser legendären Kirche vorbeigeht.

 
 



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