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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

1945 - 1947



Am Ende des Krieges hatte die Sowjetunion die größte Armee, die die Welt jemals gesehen hatte. Doch ihr Vaterland war verwüstet, beinahe ein Drittel des Volksvermögens war vernichtet.
Bei Kriegsende lag auch das übrige Europa größtenteils in Trümmern.
Großbritannien war vollkommen verarmt. Von der Normandie bis in die Ukraine waren riesige Landstriche durch Fliegerbomben und Bodenkämpfe verwüstet. Die NS-Besetzung hatte tiefe Narben hinterlassen. Im Gegensatz dazu beendeten die Vereinigten Staaten den Krieg als die größte Industriemacht der Geschichte. Ihre Wirtschaftskraft hatte sich seit 1949 verdoppelt. Während des Krieges hatten viele Länder bei den Vereinigten Staaten Schulden gemacht. Da der Dollar die einzige konvertierbare Währung auf der ganzen Welt war wurde sie zur Weltwährung. Da die USA außerdem die einzige Atommacht war, schien sie militärisch und wirtschaftlich so stark, daß sie bei der Gestaltung der künftigen Welt die Schlüsselrolle spielen würde. Die Sowjetunion sonnte sich ebenfalls im Triumph des Siegers. In Europa sympathisierten große Teile der Bevölkerung mit dem Kommunismus. Rußland wurde in den letzten 150 Jahren dreimal von Europa angegriffen. Stalin wollte daher eine Pufferzone vor der Westgrenze der Sowjetunion schaffen um dies unmöglich zu machen. Noch während die Rote Armee Gebiete befreite ließ Stalin in seinem Einflußgebiet prosowjetische Regierungen installieren. Dabei ging er in ganz Osteuropa gleich vor. Stalin bestand darauf, daß Kommunisten die Schlüsselressorts Wirtschaft, Justiz und Inneres besetzten. Damit lag die Kontrolle über die Polizei und die innere Sicherheit in den Händen seiner Helfershelfer. In ganz Osteuropa verschwanden wichtige Persönlichkeiten der nichtkommunistischen Parteien spurlos. In einem Land, das zu Stalins Einflußsphäre zählte, konnte der Westen nichts tun, um die unerbittliche Durchsetzung der kommunistischen Herrschaft zu verhindern.
Stalin riskierte mit seiner Taktik in Osteuropa eine offene Konfrontation mit dem Westen. Keine sechs Monate nach Kriegsende sah die USA in dem einstigen Verbündeten einen potentiellen Feind.
Das gegenseitige Mißtrauen wuchs, die Fronten verhärteten sich, und in der Folge häuften sich Mißverständnisse und Fehlinterpretationen. Die USA schätzte die Politik der UdSSR als aggressiv-expansionistisch ein und setzte ihr das Konzept der Eindämmung entgegen.

Containment - Policy (englisch, "Eindämmung")
Das war die Bezeichnung für das theoretische Gesamtkonzept der Außenpolitik der Vereinigten Staaten gegenüber der Sowjetunion in der Zeit des Kalten Krieges zur Eindämmung des sowjetischen Expansionsstrebens bzw. des Weltkommunismus.
Der Ursprung des politischen Konzepts, das schließlich für die amerikanische Außenpolitik richtungweisend wurde, wird auf das so genannte Long Telegram zurückgeführt, das am 22. Februar 1946 von dem amerikanischen Diplomaten George F. Kennan verfaßt worden war. In Konzept wurde die Ansicht vertreten, daß die Expansionsbestrebungen der UdSSR in Europa und Asien "eingedämmt" werden könnten, wenn diese mit entsprechendem Gegendruck beantwortet würden. Die Eindämmungspolitik stieß vielfach auf Kritik. Dennoch wurde die Politik des Containment von der Mehrheit der nichtkommunistischen Staaten unterstützt.

Zu diesem Konzept gehörten auch Kredite an die Staaten Westeuropas einerseits, der Abbruch der Kreditverhandlungen mit der Sowjetunion andererseits. Und im Zug ihrer Eindämmungspolitik nahmen die USA bereits ab 1946 ein geteiltes Deutschland in Kauf; die Sowjetunion dagegen wollte ein vereintes, neutrales Deutschland, in dem sie als eine der Siegermächte Mitspracherechte hätte. Ansonsten beschränkte sich die Sowjetunion darauf, ihren Einflußbereich mit allen Mitteln zu konsolidieren; angesichts ihrer innenpolitischen und wirtschaftlichen Lage war an Expansion gar nicht zu denken.

Die Truman-Doktrin:
Ist das von Präsident Truman in einer Kongressrede am 1947 vorgestellte außenpolitische Programm, in dem die USA anderen "freien" Staaten materielle und wirtschaftliche Hilfe gegen Bedrohungen von innen oder außen zusagte. Die Truman-Doktrin war Bestandteil der Containment-Politik gegenüber der Sowjetunion bzw. allen kommunistischen Staaten.
Ausgangspunkt waren Griechenland und die Türkei, die vor der befürchteten kommunistischen Expansion bewahrt werden sollten. Die politische und finanzielle Unterstützung für diese Doktrin sowie seine Politik gegenüber der Sowjetunion in den folgenden Jahren überhaupt fand Truman im amerikanischen Kongreß und in der Öffentlichkeit, indem er die Bedrohung der freien Welt durch die Kommunisten beschwor.

Der Marshall-Plan
Der Marshall-Plan war ein weiteres Instrument der Eindämmungspolitik der Vereinigten Staaten. Er war ein finanzielles Hilfsprogramm zum Wiederaufbau der europäischen Länder nach dem 2. Weltkrieg.
Nach dem Krieg waren Landwirtschaft und Industrie in weiten Teilen Europas fast ganz zum Erliegen gekommen, und ein großer Teil der Bevölkerung war vom Hunger bedroht. Mit ihrem Hilfsprogramm verfolgten die USA drei Ziele:
. Erstens war Europa potentiell ein großer Absatzmarkt für amerikanische Waren. Durch den Wegfall der Kriegsgüterproduktion nach 1945 drohte der Wirtschaft in den USA ein massiver Einbruch, der sowohl durch Lieferungen und Leistungen im Rahmen eines Wiederaufbauprogramms als auch durch eine rasche wirtschaftliche Gesundung des Absatzmarktes Europa umgangen werden sollte.
. Zweitens bestand aus Sicht der USA die Gefahr, daß Westeuropa ohne amerikanische Hilfe in den Einflußbereich der Sowjetunion geraten könnte, was die USA als Bedrohung für die amerikanischen Sicherheitsinteressen betrachteten und durch den Marshallplan zu verhindern suchten.
. Drittens mußte Deutschland als Puffer gegen die sowjetische Expansionspolitik wieder aufgebaut werden und in ein gegen die Sowjetunion und ihren Einflußbereich geeintes Europa integriert werden
Am 5. Juni 1947 stellte Marshall in einer Rede das Europäische Wiederaufbauprogramm der Öffentlichkeit vor. Großbritannien und Frankreich luden alle europäischen Staaten einschließlich der Sowjetunion zu einer Konferenz in Paris ein. Die Sowjetunion lehnte die Teilnahme an dem Programm, das sie als "Instrument des Dollarimperialismus" interpretierte, ab, und in ihrer Gefolgschaft zogen auch Polen und die Tschechoslowakei ihre bereits gegebenen Zusagen wieder zurück.
Die Sowjetunion antwortete auf den Marshall-Plan mit der Gründung des COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) 1949. Ihre Ziele waren:
. Isolierung der Ost Staaten von der westl. Welt
. Austausch von wirtschaftlichen Erfahrungen und gegenseitige technische Hilfe
. Rohstoff-, Nahrungsmittel-, Maschninenaustausch innerhalb der Ost Staaten
. sollte Wiederaufbau bewerkstelligen und die natürliche Wirtschaftsentwicklung beschleunigen.

 
 

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