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Sozialversicherungssystem: Die schwedische Sozialversicherung geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück und zeichnet sich besonders durch ihre Allgemeingültigkeit aus. Die gesamte schwedische Bevölkerung ist individuell und unabhängig von der Er-werbstätigkeit in einem einheitlichen System versichert, was ein Resultat der sogenann-ten allgemeinen Sozialpolitik ist. Dieser allgemeingültige Charakter ist auch trotz der Re-duzierung vieler Leistungen wegen der wirtschaftlich schwierigen letzten Jahre nicht verändert worden.
Diese Politik ist zusammen mit den kollektiven Arbeitsbeziehungen, deren Ziel eine gleiche und gerechte Lohnverteilung ist, auch als das ÐSchwedische Modell\" bekannt. Die übergeordneten Ziele dieses Modells sind Vollbeschäftigung und Gleichheit und es wurde durch den demokratischen Staat und durch eine erfolgreiche wirtschaftliche Ent-wicklung garantiert. Auf diese Weise wurde Schweden zum ÐWohlfahrts-Musterland\" Eu-ropas, das allerdings besonders in den letzten Jahren einige Einsparungen v.a. bei den Sozialleistungen hinnehmen mußte, um z.B. die Konvergenzkriterien für einen Beitritt zur WWU erfüllen zu können. Trotz der Sparmaßnahmen und der Budgetsanierung soll das ÐSchwedische Modell\" aber auch in Zukunft bestehen bleiben.
Verwaltung der Sozialversicherung:Sämtliche Leistungen (außer den Leistungen bei Ar-beitslosigkeit) werden auf lokaler Ebene von den Allgemeinen Versicherungskassen, die unter der Aufsicht des Reichsversicherungsamtes stehen, verwaltet. Die Abgaben für die Sozialversicherung werden über die Steuern eingenommen.
Das Sozialversicherungssystem setzt sich aus folgenden Leistungen zusammen: Leis-tungen im Krankheitsfall (Krankenversicherung), Elternversicherung, Rentenversicher-ung (zwischen dem 60.-70. Lebensjahr), Berufsschadensversicherung, Arbeitslosenver-sicherung, wirtschaftliche Unterstützung für Familien mit Kindern (Kindergeld) und Wohngeld.
Als Mitglied der EU und aufgrund von Verträgen über soziale Sicherheit mit Staaten außerhalb der Union hat Schweden die Regelungen der Sozialversicherung den inter-nationalen Verhältnissen angepaßt.

Arbeitsmarktpolitik: Der schwedische Arbeitsmarkt war seit dem 2. Weltkrieg bis in die 90er Jahre durch eine niedrige Arbeitslosigkeit (zwischen 1,2% und 3,5%), einer steigenden Beschäftigung (v.a. im öffentlichen Sektor) und einer immer höheren Erwerbsquote (v.a. durch das zunehmende Arbeitskräfteangebot unter den Frauen) gekennzeichnet.
Durch eine tiefe Rezession stieg die Arbeitslosenrate 1993 auf 8,2% und ist seitdem nur geringfügig gesunken. Besonders in dieser schlechten wirtschaftlichen Lage ist die wichtigste Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik, die Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind eine Reihe verschiedener Maßnah-men erforderlich, wie z.B. Matching (d.h. gegenseitige Anpassung von Arbeitskräftean-gebot und -nachfrage), angebots- und nachfrageorientierte Maßnahmen. Außerdem gibt es Maßnahmen, deren einziger Zweck darin besteht, Einkommensausfälle bei Arbeitslo-sigkeit zu ersetzen (Arbeitslosenversicherungen) und verschiedene Formen von bil-dungspolitischen Maßnahmen, die die Befähigung erhöhen (z.B. Erhöhung der Zahl der Studienplätze, Erwachsenenbildung, Volkshochschulen,...). Dadurch will die schwedi-sche Regierung die Arbeitslosigkeit bis ins Jahr 2000 um die Hälfte reduzieren.
Insgesamt gab Schweden im Haushaltsjahr 1992/93 13,2% der Staatsausgaben für ar-beitsmarktpolitische Maßnahmen aus.
Die Verantwortung für die Arbeitsmarktpolitik liegt beim Reichstag und der Regierung.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Schweden ist stark vom internationalen Handel ab-hängig, v.a. um den hohen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. 1993 entsprach der Export einem Drittel des BIP, wobei 80% des Gesamtexports aus Industriegütern be-stand. Die wichtigsten Exportmärkte sind die EU und Skandinavien.
Tendenzen 1980-90: Das BIP wuchs in dieser Zeit um 2% pro Jahr, was mit anderen In-dustrieländern vergleichbar ist. Während der 80er Jahre entwickelte sich Schweden aber unterschiedlich: Die Arbeitslosigkeit blieb niedrig, die Preise und Löhne stiegen schneller, die Beschäftigung und damit auch die Produktion stiegen. Ende der 80er Jahre verschlimmerten sich schließlich auch die Kosten- und Inflationsprobleme.
Zwischen 1990 und 1993 ging das BIP um 5%, die Zahl der Beschäftigten um 10% zu-rück und die Arbeitslosigkeit verdoppelte sich auf über 8%. Die Rezession in dieser Zeit traf Schweden stärker als andere Länder (v.a. wegen dem Übergang von hoher zu nied-riger Inflation). Ende 1993 fing die schwedische Volkswirtschaft an, sich wieder langsam zu erholen. Der Export stieg schnell, die heimische Nachfrage stabilisierte sich und die Wettbewerbsstellung der schwedischen Industrie war stark.
Zum Jahreswechsel 1995/96 verzeichnete Schweden das höchste Wachstum des BIP (ca. 4% gegenüber dem Vorjahr) seit 1988. Ab 1996 wird sich das Wachstum wieder verlangsamen und wahrscheinlich auf die Hälfte zurückgehen.

Geld, Kredit, Währung: Die schwedische Geldpolitik ist auf Währungs- und Preisstabilität ausgerichtet. Durch die schwache Krone lag die Inflationsrate Mitte 1995 bei 2,7% und wird 1996 auf ca.3% steigen.
Die Leitzinsen wurden bis zur Aufwertung der Krone (Ende 95) gegen den inter-nationa-len Trend zu Zinssenkungen erhöht (Diskontrate von 7 auf 7,5%). Für 1996/97 wird aber eine Entspannung in der Zinsentwicklung erwartet.
Durch den schnell wachsenden Überschuß der Zahlungsbilanz und dem zunehmenden Vertrauen in die Krone (aufgrund günstiger Binnenentwicklungen, einer deutlichen Ver-besserung der Staatsfinanzen, eines hohen Wirtschaftswachstums und einer niedrigen Inflation) wird eine weitere Aufwertung der schwedischen Krone erwartet.

Investitionen: Die Investitionen der gewerblichen Wirtschaft haben 1995 stark zugenommen. Besonders im verarbeitenden Gewerbe, der Papier-, Eisen-, Stahl- und Elektoindustrie sind Steigerungen verzeichnet worden.
Für 1996 wird allerdings ein Rückgang der Investitionstätigkeit erwartet, weil einerseits die Kapazitätsgrenzen der Betriebe erreicht sind und andererseits die Steueranreize der Regierung für den Wirtschaftsbau auslaufen.

Handelspolitik: Schweden hat aus Tradition eine liberale Freihandelspolitik betrieben und ist stark vom Außenhandel abhängig. Zum einen war der Handel mit anderen Ländern eine wichtige treibende Kraft bei der Entwicklung zur Industrienation mit einem hohen Lebensstandard, zum anderen hat der Zugang zu ausländischen Märkten der schwedi-schen Industrie ermöglicht, sich zu spezialisieren und zu expandieren.
Export: Die früher sehr starke Abhängigkeit Schwedens vom Rohstoffexport (v.a. Eisen-erz) hat abgenommen, forstwirtschaftliche Produkte kommen aber immer noch für ein Fünftel des Exports auf. Die Hälfte des Exports machen Produkte der metallverarbeiten-den Industrie (z.B. elektronische Erzeugnisse, Kfz, Maschinen,...) aus.
1992 hielt Schweden den 17. Platz unter den Exportnationen der Welt, der Anteil Schwedens am Weltexport ist aber seit Ende der 80er Jahre langsam zurückgegangen. Schnelle Kostensteigerungen haben die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beein-trächtigt und zu sinkenden Marktanteilen geführt. Gleichzeitig hat die Exportindustrie eine Internationalisierung durchgemacht, die dazu geführt hat, daß die großen schwedi-schen Unternehmen mit ihren Tochtergesellschaften im Ausland etwa 2/3 ihrer Gesamt-produktion außerhalb Schwedens bestreiten.
Import: Der schwedische Import wird ebenfalls von Produkten der metallverarbeitenden Industrie dominiert (39,1%). Die nächstgrößeren Gruppen bilden chemische Produkte, Textil, Mineralien, Nahrungsmitel, Erdöl und Erdölprodukte. Der Import hat stark zuge-nommen und ist jetzt pro Kopf der Bevölkerung einer der höchsten der Welt.
Der Außenhandel spielt sich hauptsächlich mit anderen Industriestaaten ab: 1993 gin-gen fast 90% des schwedischen Exports an die Staaten der OECD, auf die gleichzeitig ein ebenso großer Anteil des Imports entfiel. Außerdem konzentriert sich der Außenhan-del hauptsächlich auf westeuropäische Märkte, wie z.B. die Mitgliedsländer der EU, die für die Hälfte der schwedischen Exporte und Importe aufkommen. Seit 1995 hat sich die-ser Anteil durch den Beitritt Schwedens noch erhöht. Auch die EFTA war ein wichtiger Handelspartner mit rund einem Fünftel der Exporte. Der drittgrößte ausländische Markt sind die USA, andere schnell wachsende Märkte sind der Ferne Osten, China, Taiwan, Südkorea und Singapur. Betrachtet man einzelne Märkte, so ist Deutschland gefolgt von Großbritannien und Norwegen der wichtigste Exportmarkt Schwedens. Aber auch den USA und Dänemark kommen v.a. bei den Importen große Bedeutung zu.
Im Zuge der Rezession 1992 hörte das Wachstum des Außenhandels ganz auf und so-wohl der Export als auch der Import gingen um ein paar Prozent pro Jahr zurück. Das führte wiederum zu Unruhen auf dem Devisenmarkt, weshalb man die Krone gegenüber anderen Währungen frei floaten ließ, es kam zu einer starken Abwertung der Krone und die Exportindustrie hat sich langsam wieder erholt.
Einfuhrbeschränkungen: Die schwedischen Einfuhrzölle gehören zu den niedrigsten der Welt (ca. 3-5%) und die Einfuhr von Rohstoffen ist in der Regel zollfrei. Andere Be-schränkungen gibt es, bis auf den Landwirtschaftssektor, kaum.

Außenpolitik: Schweden verfolgte während der Weltkriege und auch in der Zeit danach eine Neutralitätspolitik, durch die das Land eine unabhängige Politik auf dem Gebiet der Sicherheit betreiben konnte. 1946 trat Schweden den Vereinten Nationen bei, um den zunehmenden Spannungen in Europa in dieser Zeit auszuweichen und um den Frieden zu erhalten, wählte Schweden aber eine Außenpolitik der Bündnisfreiheit im Frieden, die auf Neutralität im Kriegsfall abzielte und sich auf eine starke Landesverteidigung gründete.
1959 half Schweden, die EFTA ins Leben zu rufen, v.a. um seine handelspolitischen In-teressen zu befriedigen. Als sich in den 60er Jahren andere EFTA-Mitglieder der EG an-schlossen, wählte Schweden eine Alternative, nämlich ein Freihandelsabkommen zwi-schen EG- und EFTA-Staaten (1972/73). Diese Partnerschaft zwischen EFTA und EG wurde 1992 durch ein Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) noch weiter verstärkt.
Durch seine Neutralität war es Schweden anfangs nicht möglich, der EG beizutreten, durch die zahlreichen Veränderungen in Europa erschien diese Politik aber weniger re-levant und man fand keinen Widerspruch zwischen einem Beitritt und der Bündnisfrei-heit. Deshalb beantragte der Reichstag 1990 die volle Mitgliedschaft Schwedens in der EG. Am 13. November 1994 fand die Volksabstimmung statt, bei der etwas mehr als die Hälfte der Wähler mit ÐJa\" stimmten und am 1. Jänner 1995 wurde Schweden zusam-men mit Österreich und Finnland Mitglied der EU.
Entwicklungshilfe: Schweden ist aktiver Partner bei den Anstrengungen der Entwick-lungsländer, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und stellt rund 1% seines Brutto-sozialeinkommens zur Verfügung.
Vereinte Nationen (UN): Mittlerweile ist diese Mitgliedschaft zu einem der Eckpfeiler der schwedischen Außenpolitik geworden. Zusammen mit den anderen nordischen Ländern ist Schweden bemüht, die friedenserhaltenden Operationen der UN zu entwickeln und zu verstärken und ist v.a. in den Bereichen der Menschenrechte und der Rechte der Frauen und Kinder sehr engagiert. Außerdem ist Schweden einer der aktivste Teilneh-mer an den Bemühungen zur Bekämpfung der ernsten globalen Umweltbedrohungen.

 
 


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