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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Oberflächenvulkanismus - eruptionsformen





Vulkane sind die auffälligsten Äußerungen der endogenen Kräfte der Erde. Die Förderprodukte der Vulkane können in gas, flüssiger oder fester Form entweichen. Die Gestalt des Förderkanals, die Eigenschaften der Fördermassen, die Art und Dauer der Tätigkeit schaffen eine Vielfalt von Vulkanbauten. Die Abgrenzung der Klassifizierung der Vulkantypen ist nur teilweise scharf möglich, da einige Bezeichnungen eine Zwischenphase oder auch Nebenerscheinungen in der Entwicklung der eigentlichen Vulkaneruption sind.

1. Vulkantypen
Tafelvulkan: Flächenhaft ausgedehnte Lavaüberflutungen, durch Linearausbrüche aus Spalten entstanden. Es bilden sich hierbei ausgedehnte Plateaus, wobei man die Gesteine dieser treppenartigen Geländeform als Trappbasalte bezeichnet. Beispiele hierfür sind das Deccan-Trapp-Plateau in Indien aber auch die Lavafelder Islands.

Schildvulkan: Schildartig flache Vulkane mit kreisförmigen Grundriß. Der Böschungswinkel der Flanken beträgt ungefähr 4 - 6 0. Schildvulkane entstehen durch übereinanderfließen zahlreicher dünnflüssiger Lavaströme, wobei die Lava meist etwas viskoser ist als bei Tafelvulkanen. Wegen des Druckes der Magmensäule bilden sich häufig randliche Spalten und ein nahezu flaches Gipfelplateau. Schildvulkane sind für Ozeaninseln vom Typ Hawaii typisch. Kleiner, flachere Schildvulkane, die komplexe Basaltplateaus bilden, sind charakteristisch für Riftzonen an Land, wie z.B. Island.

Stratovulkan: Schicht- oder auch gemischte Vulkane sind aus wechselnden Materialien aufgebaut. Die Bestandteile sind ausgeflossene Lava und Lockermaterialien ( z.B. vulkanische Aschen ). Die einfachste Form eines Stratovulkanes ist die eines Bergkegels mit konkaven Flanken. Den Gipfel bildet ein Krater, wenn der Druck der Lavasäule auf die Außenhänge zu stark sich entwickelt entstehen parasitäre Krater. Der Vesuv und der Ätna sind Beispiele hierfür.

Aschenvulkane: Lockerstoff-, Gasvulkane aber auch Schlackenkegel fördern vorzugsweise mit Lockermassen beladene Gase. Gasvulkane treten häufig gesellig auf, wobei jeder einzelne nur kurze Zeit tätig ist. Sie sind kegelförmige, relativ ebenmäßige und die häufigsten Landvulkane, wobei deren abgestumpfte Spitze kraterförmig eingesenkt ist. Das Profil eines solchen Kegels ist durch den maximalen Böschungswinkel bestimmt, bei dem die Schuttmassen noch stabil sind, ohne hangabwärts zu rutschen.

Maare: Wenn sich die vulkanische Tätigkeit nur in einer Gasexplosion ( häufige Ursache phreatomagmatische Explosion ) äußert, entstehen Explosionskrater. Das Nebengestein wird in einem Aufschüttungswall um den Sprengtrichter herum aufgebaut. Die entstehende kesselartige Vertiefung , deren Durchmesser einen Kilometer übersteigen kann, bezeichnet man als Maar. Maare sind häufig später mit Wasser aufgefüllt ( z.B. in der Eifel, Laacher See ).

Calderavulkane: Eine Caldera bildet sich durch den Kollaps des Vulkandaches, aufgrund des Absinkens des magmatischen Druckes in der Magmenkammer. Beim Einbruch dieses Daches entsteht eine sogenannte Einsturzcaldera. Sie ist eine große, meist steilwandige, beckenförmige Einsenkung, deren Durchmesser weitaus größer sein kann, als die Fläche, die der Vulkankegel vorm Einsturz bedeckte. Eine Caldera kann auch wiederbelebt werden, indem erneut Magma aufsteigt und den Boden der Caldera aufwölbt, meist entsteht so eine zweite Vulkangeneration.
Beispiele hierfür sind die Krater Lake Caldera und Yellowstone Caldera.






























Abb. 7 Genetische Übersicht vulkanischer Großformen nach Cloos, aus Richter, S. 45


2. Untermeerischer Vulkanismus
Der untermeerische Vulkanismus ist besonders im Bereich der ozeanischen Rücken und ihrer Verzweigungen weit verbreitet. Nur in der Flachsee machen sich Eruptionen an der Meeresoberfläche bemerkbar. In größeren Tiefen verhindert der auflastende Wasserdruck die Entwicklung von Dampf, und die Lava fließt allmählich und relativ ruhig aus ( Pillow Lava ).
Bildet sich eine Magmakammer in der relativen Nähe zum Meeresboden, dringt kaltes Meerwasser auf breiter Front in die zerklüftete poröse Basaltlavakruste bis in die Tiefen von mehreren Kilometern ein. Nach der Aufheizung in der Umgebung der Magmenkammer steigt es scharf gebündelt wieder auf. Diese bis zu mehreren hundert Grad Celsius heißen, sogenannten hydrothermalen Wässer entwickeln sich bei der Reaktion mit vulkanischen Gesteinen zu sauren Lösungen, die das Gestein weiter korrodieren und dabei ihre Zusammensetzung völlig verändern können, indem sie sich an den Elementen anreichern, die sie aus dem Gestein herauslaugen. Diese beladenen hydrothermalen Wässer treten an sogenannten Black Smokers aus. An der Austrittsöffnung bilden sich, aufgrund der sofortigen Abkühlung und somit Übersättigung dieser Lösung, dichte Wolken von dunklen Sulfidkristallen- Erzmineralen, insbesondere Eisen-, Zink- und Kupfersulfide -, die zur Namensgebung führten.
Der Boden der Tiefsee ist mit Kegel und Schildvulkanen besetzt, wobei sich einige hiervon als Inseln oder Atolle über dem derzeitigen Meeresspiegel erheben. Die Mehrzahl liegt allerdings als Seamounts und Guyots unter Wasser vor.

3. Hot Spot Vulkanismus
Hot Spots sind Aufquellungen heißer, teils geschmolzener Gesteine aus dem tiefen Erdmantel. Diese auch Mantelplumes genannten Aufquellungen sind ortsfest und finden sich überall auf der Welt, wobei jene auf den über sie hinweg gleitenden Platten der Erdschale Vulkane, Schwellen und Tiefseeinseln ( Seamounts ) erzeugen.

 
 



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