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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gewitter

Oasen





Was sind Oasen? . Vegetationsinseln in Wüsten und Trockensteppen mit natürlichem oder künstlichem Wasservorkommen
. Anbaukultur ist vorwiegend die Dattelpalme
. Meistens Rückzugsgebiete von religiösen Minderheiten
. Zwischenstationen für die Karawanen und Nomaden


Die Herkunft des Wassers
. Oberflächenwasser aus Flüssen

. Oberflächenwasser nach Überschwemmung
. Naturgegebene Grundwasserquellen

. Grundwasseranzapfung


Techniken:
. Seguia (Fluss oder Quellen)

. Delou (50m-60m)
. Noria (50m-60m)

. Tasskimt (bis 5m)
. Foggara

. Ghout


Probleme der traditionellen Oasen
. Versalzung des Bodens

. natürliche Klimaverschlechterung
. Dattelpreis seit 1955 konstant geblieben

. Pilzkrankheit bei Dattelpalmen
. Karawanenverkehr zurückgegangen

. Nomaden sind sesshaft geworden
. Erdöl- und Erdgasförderung
. Unwirtschaftliche Bewässerungsmethoden

Der Wandel der Oasen
. Neue Siedlungen entstehen
. Landwirtschaft und Nomadismus verlieren an Bedeutung
. Neue Grundwasservorräte

. Entstehung von High-Tech-Oasen




Quellen:
Geographische Rundschau 2/1997

Geographische Rundschau 9/1982

Die Definition des Wortes "Oase" ist sehr schwer, weil jede Oase spezielle Funktionen erfüllen muss und daher anders aufgebaut ist.
Oasen sind Vegetationsinseln in Wüsten und Trockensteppen mit natürlichem oder künstlichem Wasservorkommen. Die dominierende Anbaukultur ist die Dattelpalme (Schattenspender (senkt die Temperatur, verringert die Windgeschwindigkeit (Verdunstung wird reduziert)), Nahrung, Exportmittel, Bau- und Brennholz, Material für Flechtarbeiten)
Früher hatte eine normale Oase bei natürlich knappen Ressourcen etwa 100 bis 1000 Einwohner. Meistens waren die Oasen Rückzugsgebiete von religiösen Minderheiten.
Die Oasen waren auch die wichtigsten Zwischenstationen für die Karawanen und Nomaden.

Durch die Herkunft des Wassers lassen sich die Oasen in verschiedene Gruppen einteilen:

Oberflächenwasser aus Flüssen
Oberflächenwasser nach Überschwemmungen (nur zeitweise Anbau)

naturgegebene Grundwasserquellen
aber nur in wenigen Oasen hat das Grundwasser einen so hohen Druck, dass es von alleine an die Oberfläche gelangt. Deshalb gibt es auch die Methode der

Grundwasseranzapfung (Brunnen)

Aufgrund der verschiedenen Wasserressourcen müssen verschiedene Techniken angewandt werden, um das Wasser zu den Pflanzen zu bringen:


Seguia (Flusswasser, Quellen)
Ableitung des Flusswassers in einen kleinen Kanal zur Oase (heute ausbetoniert)
Wasser immer Vorrätig, da der Staat Staudämme baut und damit die Wassermengen reguliert


Bei Grundwasseroasen:
Je nach tiefe des Grundwasserspiegels werden unterschliedliche Verfahren angewandt

Delou (50m-60m)
hinundherlaufendes Zugtier zieht eimerweise Wasser aus dem Brunnenschacht
heute: Motorpumpe statt Zugtier, heute nur noch selten mit Zugtier


Noria (auch 50m-60m)
Im Kreis laufendes Tier bewegt Eimerkette

heute: keine Tiere mehr, Motorpumpe


Tasskimt (bis 5m)
Hebelarm wird ins Grundwasser gekippt und manuell heraufgezogen
heute: Motorpumpe, da Arbeitskräfte zu teuer, fast nicht mehr praktiziert, wegen dem flachem Grundwasserspiegel ist der Pumpeneinstatz nicht rentabel


Geniale Technik:
Foggara
Unterirdisch gegrabene Galeriestollen (kilometerlang, 80m tiefe Reinigungsschächte)
(leistungsfähiger als Delou, Nur zur Reinigung braucht man Arbeitskräfte, aber Zeitaufwand & Arbeitsaufwand)

Wasserversorgung ohne Bewässerung:
Ghout (nicht Wasser zur Pflanze, sondern Pflanze zum Wasser)
10m tiefer als die normale Erdoberfläche
Problem: Falls Grundwasserspiegel ansteigt oder absinkt, wird diese Technik funktioslos!

Die Oasenbauern können die Technik nicht frei wählen, es kommt auf die Art der Wasserresourcen an.
Deswegen gibt es z.B. in Südmarokko vorwiegend Flussoasen, in Südtunesien Quelloasen usw.


Probleme der traditionellen Oasen
Ein großes Problem ist die Versalzung des Bodens:
Manchmal ist der Grundwasserspiegel niedriger als der Meeresspiegel  Flüüse fließen rückwärts. Wegen hoher Verdunstung bleibt das Salz im Boden
Seit den 50er Jahren hat sich das Oasenbild grundlegend geändert:
natürliche Klimaverschlechterung (weniger Wasservorräte)
Dattelpreis ist seit 1955 konstant geblieben (alles andere teurer kein Gewinn mehr)
Pilzkrankheit bei Dattelpalmen
Oasen verlieren ihre Funktion als Zwischenstation, da der transsaharische Karawanenverkehr zurückgegangen ist und auch, da die Nomanden seßhaft geworden sind
Nordafrika: Erdöl- & Erdgasförderung  Abwanderung der Bauern in außerlandwirtschaftliche Berufe (z.B. Erdölwirtschaft, Bauwesen und Industrie)
Unwirtschaftliche Bewässerungsmethoden mit hohem Arbeitsaufwand

Der Wandel der Oasen
Neue Siedlungen für neue Bevölkerungsgruppen entstehen im Anschluß an die alten. Sie werden durch die auswärts Arbeitenden (Bergbau, Erdölwirtschaft, Transportwesen) finanziert, aber auch staatlich subventioniert. Landwirtschaft und Nomadismus verlieren zunehmend an Bedeutung, da viel importiert wird und fast nichts exportiert wird aber teuer prodoziert wird. Untergeordnete Bedeutung haben auch der Tourismus, Stützfunktion für den Bergbau und den trans-saharischen Handel.
Durch die Suche nach Erdöl fand man aber auch Grundwasser in bis zu 2000m Tiefe. Es können jetzt wesentlich größere Mengen Wasser an die Oberfläche transportiert werden.
An diesen Orten will man planmäßige Großanlagen mit 100.000 ha bis 160.000 ha mit kreisend-selbstfahrenden Sprinkleranlagen bauen. Man will in diesen High-Tech-Oasen jährlich 260.000 Schafe züchten. Man könnte die Anbaufläche bis zum Jahr 2000 verdoppeln oder verdreifachen, ohne negative Effekte für Wasservorräte zu bedingen. Jedoch fallen dann alle anderen Quelloasen und Foggaras trocken und die Kosten für die Wasserbeschaffung würden um 25% bis 50% steigen. Auch Krankheiten, wie Malaria, könnten durch den Ausbau der Bewässerung entstehen. Bisher sind aber aufgrund der hohen Transportkosten erst 1/15 der Pläne für die High-Tech-Oasen realisiert worden.

 
 



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