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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hoch hinauf auf fremden Ästen



Nicht jede Pflanze wächst im Regenwald auf der Erde - viele nutzen die hoch hinaufragenden Stämme anderer, um Licht und Nährstoffen näher zu kommen.

Die Erde in der Baumkrone bietet vielen Epiphyten wie der Bromelie Lebensraum.
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Die Erde in der Baumkrone

Nicht nur der lebensnotwendige Platz am Sonnenlicht zwingt die miteinander konkurrierenden Pflanzen in die Baumkronen. Es ist auch der Kampf um die Nährstoffe, die in den enormen Staubmengen enthalten sind, welche globale Winde aus der afrikanischen Sahara über den Atlantik in die Regenwälder Südamerikas treiben. Ein feines Filtersystem aus Pflanzenwurzeln entzieht den Niederschlägen möglichst jedes Nährstoffmolekül. Und wer möglichst weit oben stationiert ist bekommt mehr ab.

Epiphyten

Die Kronen der Regenwaldbäume sind dicht besetzt mit Aufsitzerpflanzen, den Epiphyten: Moose, Flechten, viele verschiedene Bromelien- und Orchideenarten. Sie bilden dicke Polster. Im Filtersystem ihrer Wurzeln und Haftorgane bleiben Nährstoffe und Staub hängen und bilden neues Substrat für andere Pflanzen und Lebensraum für viele Tiere. Selbst Tiergruppen, die andernorts zur typischen Bodenfauna zählen, können so im Kronenbereich der Regenwälder überleben. Die Epiphytenpacken sind wegen der extrem feuchten Bedingungen im Bergnebelwald besonders ausgeprägt.


Bromelie

Der Familie der Bromelien oder Ananasgewächse gehören rund 2000 Arten an, die fast nur in warmen Regionen Amerikas heimisch sind. Viele Arten sind Bodenbewohner - während die Unterfamilien Tillandsionideae und Bromelioideae epihytisch leben. Sie haben ihre Wurzeln weitgehend reduziert oder zu Haftorganen umgewandelt. Die Wasserversorgung übernehmen bei den Tillandsien aus toten Zellen aufgebaute Schuppen, die bei Kontakt mit Wasser aufquellen und die Feuchtigkeit an die lebenden Pflanzenzellen weiterleiten.
Bei vielen Arten bilden die rosettenartig angeordneten Blätter kleine Wasserreservoire, in die Blatthaare hineinragen und Wasser wie Wurzeln aufnehmen. In diesen Wasserpools siedeln sich, neben einzelliger Mikrofauna auch Mückenlarven an oder transportieren Pfeilgiftfrösche ihre Kaulquappen, die sich dort zu Frösche entwickeln.

 
 

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