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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Entwicklung des faschismus





Zwischen den beiden Weltkriegen bildeten sich in fast allen europäischen Ländern Gruppen und Bewegungen, die in das herkömm¬liche politische Schema schwer einzuordnen waren.

.) Sie protestierten sowohl gegen den Kapitalismus als auch den marxistischen Sozialismus.

.) Sie bekämpften die bürgerliche Demokratie, wollten aber kei¬neswegs zur Monarchie zurückkehren.

.) Sie behaupteten konservativ und revolutionär zugleich zu sein u. stellten dadurch eine merkwürdige Mischung aus Linken und Rechten Elementen dar.
\"FASCHISTEN\" nannten sich zunächst jene Gruppen in Italien, die sich nach 1918 unter dem altrömischen Zeichen der fasces bildeten. (einem Rutenbündel mit Beil als Symbol der exekutiven Gewalt) Die besonderen Erfolge dieser Bewegung bewirkte, daß sich ähnli¬che Gruppen in anderen Ländern bildeten, auch wenn sie sich nicht ausdrücklich als faschistisch bezeichneten.

1933 vernichtete in Österreich die christlich soziale Regierung, gestützt auf die \"Heimwehr\" ,die bürgerliche Demokratie und im gleichen Jahr kamen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht.

Auch in anderen europäischen Ländern konnten solche Bewegungen teilweise beachtliche Erfolge erzielen.
zB.: In Spanien wurde nach einem 3 jährigen Bürgerkrieg 1939 mit Hilfe des italienischen und deutschen Faschismus eine Diktatur errichtet.
Da es sich beim Faschismus um eine Erscheinung handelte ,die in allen Staaten Europas auftrat müßten allgemeine gesellschaftliche Ursachen auffindbar sein.

In Italien und Deutschland müssen jedoch besondere Bedingungen bestanden haben, da dort der Sieg des Faschismus möglich war. Dazu muß man die soziale Basis genauer betrachten aus welcher der Faschismus entstand.


Die soziale Basis _
Seinen eigenen Anspruch nach war der Faschismus eine Volksbe¬wegung ,die alle Schichten und Klassen repräsentieren wollte.

Tatsächlich aber dominierten unter seinen Anhängern ganz be¬stimmte Sozialgruppen, während andere ihn überwiegend ablehnten.

Die erste faschistische Welle setzte gleich nach dem Ende des 1.WK ein. In diesen Jahren kamen die Anhänger hohen Grades aus Sozialgruppen, die durch den Krieg und die Nachkriegskrisen sozial und geistig entwurzelt waren und im bürgerlichen Leben nicht mehr Fuß fassen konnten:
.) Offiziere der Weltkriegsarmeen, die in den kleinen Heeren der Friedensperiode keinen Platz fanden aber nach Möglich¬keiten suchten, ihre militärischen Denk u. Verhaltungsformen beizubehalten.

.) Junge Männer, die von Kriegserlebnissen tief beeindruckt waren, aufregende, abenteuerliche Lebensformen suchten und die parlamentarische Demokratie als spießbürgerlich u. lang¬weilig betrachteten.

.) Deklassierte Existenzen, denen die faschistische Bewegung eine Möglichkeit der Selbstbestätigung bot.
Aus diesen Gruppen formierte sich der Kader der faschistischen Parteien. Sie vermittelten die militärisch autoritären Denk u. Verhaltensweisen u. bildeten die faschistischen Kampfverbände, die ihre politischen Gegner durch gezielten Terror einschüch¬terten.

Als bloße Sammelbewegung deklassierter Sozialgruppen hätte der Faschismus jedoch niemals eine so große Bedeutung erlangen können, sondern wäre auf die Nachkriegsjahre beschränkt gewesen.

Zu einen dauerhaften politischen Faktor konnte er nur deshalb werden ,weil die soziale Entwicklung im Kapitalismus in breiten Schichten ein Potential für den Faschismus schuf.

Seit der Industrialisierung bildeten sich immer mächtigere Konzerne und Monopole ,die immer mehr kleine Unternehmer in Abhängigkeit brachten oder gänzlich vernichteten.

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jhd. nahm der Anteil der Selbständigen kontinuierlich ab.
Die Kleineigentümer in Handel, Gewerbe und Landwirtschaft sahen

ihre Existenzgrundlage dahinschwinden.
Einerseits waren sie gegen Konzerne und Monopole, andererseits
distanzierten sie sich energisch von der Arbeiterschaft und
ihren Organisationen.
Ihnen gegenüber betonten sie ihren Status als Eigentümer,
den sog. \"Mittelstand\", der sich im Lebensstil deutlich von den

Lohnabhängigen abzugrenzen habe.

Nach 1918 hatte sich die Lage der bürgerlichen Mittelschichten
deutlich verschlechtert.
Dies galt vor allem für Deutschland und Österreich.
Diese Schichten hatten nämlich erhebliche Teile ihrer Ersparnisse als Kriegsanleihen zur Verfügung gestellt, die sich nach

Kriegsende als verloren erwiesen.
Der eine Teil setzte nun weiterhin sein Vertrauen in die bürgerlichen Parteien, ein anderer aber wandte sich extremen Gruppen zu, die eine gewaltsame und radikale Niederwerfung der nach 1918 immer stärker werdenden sozialistischen Arbeiterbewegungen verlangte.
Großen Zulauf bekamen die faschistischen Bewegungen auch aus
dem sog. \"neuen Mittelstand\" und den \"freien Berufen\" wie kleine
und mittlere Angestellte, Beamte, Ärzte ,Rechtsanwälte u. der akademische Jugend.

Im deutschen Faschismus zB. waren die Angestellten ,Handwerker, Kaufleute, Beamte u. freie Berufe als Mitglieder der NSDAP fast doppelt so stark vertreten wie in der Gesamtheit der Berufstä¬tigen.

Als erwiesen kann zB. auch gelten, daß der überwiegende Teil der Kleinbauern u. Häusler im Jahre 1932 die NSDAP wählten. Ähnliches gilt wohl auch von den Millionen Angestellten, Rentnern kleinen Kaufleuten u. Handwerkern, die zwar ökonomisch gesehen vielfach auf proletarischer Stufe lebten, sich aber zum Mittel¬stand gehörig fühlten.

Generell war zu beobachten, daß die faschistischen Neigungen der Mittelschichten größer wurden, wenn ihre soziale Stellung bedroht war.

 
 



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