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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Berge

Die qualitative bilanzanalyse



Die traditionelle Bilanzanalyse, auch Kennzahlenrechnung genannt, beschränkt sich weitesgehend auf die Analyse numerischer Daten des Jahresabschlusses in Bezug auf die Vermögens,- Kapital und Horizontalstruktur des Unternehmens und berücksichtigt weniger Informationen aus dem Anhang und Lagebericht. Gegenstand der qualitativen Bilanzanalyse ist die Untersuchung dieser verbalen Berichterstattung im Anhang und Lagebericht, die ein großes Analysepotential enthält und für die Unternehmensbeurteilung zunehmend an Bedeutung gewinnt . Die Erfahrung zeigt, daß ertragsstarke Unternehmen eher bereit sind, zusätzliche Informationen über zukünftige Zahlungsmittelbewegungen zu geben und damit einen detaillierten Einblick in ihre Unternehmenslage gewähren.

Die qualitative Bilanzanalyse kann in zwei Teile untergliedert werden: in die Analyse des bilanzpoltischen Instrumentariums und in die semiotische Bilanzanalyse. Die Semiotik beschreibt als allgemeine Sprachtheorie bezogen auf die Bilanzanalyse den formalen Aspekt der Berichterstattung.



5.1 Analyse der Bilanzpolitik

Die unterschiedliche Ausnutzung bilanzpolitischer Möglichkeiten kann das Bilanzbild enorm verändern, ohne daß die Auswirkungen dieser Maßnahmen für Außenstehende hinreichend quantifizierbar sind. Das Ziel der Analyse der Bilanzpolitik ist es, aus der tendenziellen Beeinflußungsrichtung der Abschlußdaten Indikatoren für eine sachgerechtere Unternehmensbeurteilung zu finden. Dies erfolgt im Rahmen der Analyse des bilanzpolitischen Instrumentariums über die Klassifizierung der zielgerichteten Anwendung bilanzpolititscher Mittel.




5.1.1 Die materielle Bilanzpolitik

Die materielle Bilanzpolitik ist im wesentlichen auf die Steuerung der Höhe der ausgewiesenen Abschlußdaten ausgerichtet und verfolgt somit das Ziel der Beeinflußung der ausgewiesenen Vermögens,- Finanz- und Ertragslage des Unternehmens.


Ergebnisändernde Maßnahmen 1996

Der Volkswagen-Konzern hat in der Bilanz zum 31.12.1996 einige Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr vorgenommen, die sich auf das Konzernergebnis auswirken.

. Erstmals werden in dieser Bilanz auch die Zugänge des beweglichen Sachanlagevermögens im Ausland planmäßig degressiv mit späterem Übergang aud die lineare Abschreibungsmethode abgeschrieben. Durch diese Methode wird das Konzernergebnis in Höhe von 170 Mio. DM belastet.

. Die Zugänge der Spezialwerkzeuge bis einschließlich 1995 werden linear ab Modellanlauf, die Zugänge ab 1996 degressiv ab Fertigstellung mit planmäßigen Übergang auf die lineare Methode abgeschrieben. Durch diese Umstellung ist das Ergebnis 1996 um 218 Mio. DM gemindert.

. Um für die zukünftigen finanziellen Belastungen aus Pensionszahlungen besser vorzusorgen, legt der Konzern seit dem 1.1.1996- abweichend vom Abschluß der Volkswagen AG- einen Rechnungszinssatz von 5% zugrunde. Diese Anpassung hat eine Ergebnisbelastung von 1.489 Mio. DM zur Folge.

. Unterschiedsbeträge aus dem Erwerb von Anteilen an konsolidierten und assoziierten Unternehmen werden zur Erreichung einer größeren Transparenz abweichend vom Vorjahr in Höhe von 5 Mio. DM aktiviert und über fünf Jahre abgeschrieben.

Der Volkswagen Konzern erwirtschaftete 1996 einen Überschuß von 678 Mio. DM gegenüber 336 Mio. DM im Vorjahr. Ohne die Veränderungen der Bewertungsansätze wäre der Überschuß bedeutend höher ausgefallen. Hierbei ist noch nicht berücksichtigt, daß der Konzern zusätzlich 100 Mio. DM für da schwebende Verfahren mit dem Konkurrenten Opel für eventuelle Verbindlichkeiten zurücklegte. Insgesamt betrachtet ergibt sich der Eindruck, daß dieses Unternehmen tatsächlich eine bessere Vermögens- Ertrags- und Finanzlage aufweist, als wie im Jahresabschluß abgebildet.


5.1.2 Formelle Bilanzpolitik

Im Bereich der formellen Bilanzpolitik stehen sogenannte Ausweiswahlrechte zur Verfügung, die der reinen Informationspolitik dienen, also ohne Einfluß auf die Bilanzsumme, Bilanzstruktur oder das Ergebnis des Jahresabschlusses sind. Die formelle Bilanzpolitik ist mit der Form der Darstellung der Vermögens,- Finanz- und Ertragslage befaßt und verfolgt das Ziel, am Jahresabschluß interessierte Personengruppen durch die äußere Gestaltung der Bilanz je nach wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu günstigen Entscheidungen zu beeinflussen.


Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Volkswagen-Konzerns

Der Konzernabschluß ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches unter der Beachtung der Regelungen des Aktiengetzes aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist zur internationalen Vergleichbarkeit nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Mit Ausnahme der Vornahme von Bewertungswechseln, wie in den Ausführungen zur materiellen Bilanzpolitik bereits beschrieben, folgt der Volkswagen-Konzern im wesentliche dem typischen Bilanzierungsverhalten deutscher Unternehmen:

. Ingangsetzungs- und Erweiterungsaufwendungen werden nicht aktiviert.

. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellkosten einbezogen.

. Die Abschreibung auf bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens wird aufgrund der gebrochenen Abschreibungsmethode vorgenommen.

. Es werden weder außerordentlich kurze noch außerordentlich lange Nutzungsdauern bei der Abschreibungsermittlung zugrunde gelegt.

. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden sofort abgeschrieben.

. Im Rahmen der einzelgesellschaftliche Rechnungslegung werden keine aktivischen latenten Steuern erfaßt.

. Pensionsverpflichtungen werden passiviert.

. Der Zinssatz für Pensionsrückstellungen beträgt 6%.

. Volle Verrechnung des Geschäfts- oder Firnmenwertes aus der Konsolidierung gegen die Konzernrücklagen.


5.2 Semiotische Bilanzanalyse

Die Semiotik als allgemeine Sprachtheorie setzt sich in der Bilanzanalyse mit der Form der verbalen Berichterstattung auseinander um zusätzliche Erkenntnisse aus dem Präzisionsgrad der Aussagen, der freiwilligen Berichterstattung und der präferierten Wortwahl zu gewinnen.

5.2.1 Syntaktische Ebene

Auf der syntaktischen Ebene wird der Frage nachgegangen, ob aus dem Präzisionsgrad der Aussagen zusätzliche Informationen gewonnen werden können.

Nach dem Präzisionsgrad der Informationen kann zwischen Punktausssagen, Intervallaussagen, komperative Aussagen, qualitative Aussagen und nicht zu klassifizierenden Aussagen unterschieden werden, wobei mit abnehmenden Präzisionsgrad die Verständlichkeit und insbesondere die Überprüfbarkeit und Kontrollierbarkeit der Informationsvermittlung abnimmt . Vor diesem Hintergrund ist von zwei Grundannnahmen auszugehen:

Je präziser die Berichterstattung ist, um so eher dürfte davon auszugehen sein, daß die tatsächliche Unternehmenslage auch der abgebildeten Situation entspricht. Das berichtende Unternehmen ist bemüht, eindeutige Informationen zu vermitteln und hat offenbar keine Veranlassung, durch eine weiche Berichterstattung bestimmte Sachverhalte im unklaren zu lassen.

Je unpräziser eine Berichterstattung ist, desto eher ist davon auszugehen, daß das bilanzierende Unternehmen eine Bild der Unternehmenslage vermitteln möchte, daß so nicht den Tatsachen entspricht. Es kann die Absicht verfolgen, bestimmte Sachverhalte zu verbergen oder zu verschleiern.



Im Lagebericht des Volkswagen-Konzern werden alle wesentlichen wirtschaftlichen Größen präzise in absoluten Zahlen im Berichtsjahr und Vorjahr benannt und die prozentuale Abweichung der erwirtschafteten Größen dargestellt.

Beispiele des Präzisionsgrad der Aussagen des Volkswagen-Konzerns:

1. Punktausssagen (Angabe einer exakten Zahl oder Veränderungsmaßstab)

Entwicklung im 5,5% entsprechend 3,5 Mio. Neuzulassungen
Automobilgeschäft: auf dem deutschen Markt.
Auslieferungen + 11,4% auf 3.965.650 Einheiten weltweit
Umsatz: + 13,6% auf 100,1 Mrd. DM weltweit
Beschäftigte: + 1,2% auf 260.504 Beschäftigte
Ergebnis: +342 Mio. DM auf 678 Mio. DM nach Steuern


Es wurden nur einige Beispiele einiger Größe aus dem Lagebericht dargestellt, im Lagebericht selbst sind die Größen nach Regionen, Länder, Marken etc. noch weiter präzisiert.



Komperative Aussagen ( größer- kleiner)

Weltwirtschaft verstärktes Wirtschaftswachstum 1997 in Deutschland
leichter Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Automobilen
bessere wirtschaftl. Entwicklung in den USA als erwartet.

Die komparativen Aussagen bezogen sich im wesentlichen auf allgemeine Trend der wirtschaftlichen Lage und wurden in ihrer Aussagefähigkeit in Bezug auf den Automobilmarkt präzisiert

Insgesamt zeichnet sich die Berichterstattung durch eine exakte Informationsvermittlung aus, wodurch sich der Bilanzleser leicht eine Einblick in die Unternehmenslage verschaffen kann. Nicht zu klassifizierende Aussagen, Intervallaussagen oder qualitative Aussagen sind im Lagebericht kaum oder gar nicht vorhanden. Der Volkswagen-Konzern strebt demnach eine informative Darstellung an woraus zu schließen ist, daß die abgebildete Situation der tatsächlichen Unternehmenslage entspricht.


5.2.2 Pragmatische Ebene

Der Gesetzgeber schreibt dem Bilanzierenden einen Mindestrahmen der Berichterstattung vor, der um freiwillige Angaben ergänzt werden kann, sofern dadurch die Berichterstattung nicht verwässert oder verschleiert wird. Im Rahmen der semiotischen Bilanzanalyse auf pragmatischer Ebene wird der Fragestellung nachgegangen, ob der Grad der freiwilligen Berichterstattung bestimmte Rückschlüsse auf die abgebildete Unternehmenslage zuläßt . Auch hier ist von zwei Grundannahmen auszugehen:

Je unpräziser und weniger freiwillig Informationen vom bilanzierenden unternehmen vermittelt werden, desto eher ist davon auszugehen, daß das Unternehmen eine anderes Bild als das der Unternehmenslage tatsächlich entsprechendes zeichnen möchte.

Je präziser und freiwilliger seine Unternehmenslage darstellt, desto eher kann davon ausgegangen werden, daß die abgebildete Unternehmenslage der Realität entspricht. Der Bilanzierende gewährt zusätzlichen Einblick in die Unternehmenslage.

Beispiele für die Informationsvermittlung des Volkswagen-Konzerns, die über das vorgeschriebene Maß nach §§284 bis288 (Anhang) und §289 Lagebericht hinausgehen, sind die Kapitalflußrechnung, die Wertschöpfungsrechnung und die Ermittlung des Gewinns pro Aktie nach DVFA/SG:

Kapitalflußrechnung des Tabelle 5.1
Volkswagen-Konzerns( in Mio. DM) 1996 1995
Jahresüberschuß +678 +336
Abschreibungen und Zuschreibungen auf
Gegenstände des Anlagevermögens +4.780 +6.345

Abschreibungen und Zuschreibungen auf
Gegenstände des Vermietvermögens +4.042 +3.479
Veränderungen der mittel- und langfristigen
Rückstellungen +2.294 +1.307

Sonstige zahlungsunwirksame
Aufwendungen und Erträge -706 -1.067

Cash.- flow +11.088 +10.400
Veränderung der kurzfristg.Rückstellungen +2.070 +2.038
Veränderung der Vorräte und Forderungen -4.937 -3.111
Veränderung der Verbindlichkeiten
( ohne Bankverb. und Kundeneinlagen) +4.146 +2.085
Veränderung sonstiger Posten -236 +175

Mittelzufluß aus laufender
Geschäftstätigkeit +12.068 +11.587

Einzahlungen aus Abgängen von
Gegenständen des Anlagevermögens +2.433 +2.344

Auszahlungen für Investitonen in
das Anlagevermögen -15.279 -13.072
Mittelabfluß aus der Investitonstätigkeit -12.846 -10.728
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen +500 +294
Auszahlungen an Gesellschafter -220 -137
Veränderungen mittel- und langfristiger

Bankverbindlichkeiten -1.135 -341
Mittelabfluß aus der Finanzierungstätigkeit -855 -184
Veränderung des Finanzmittelbestandes -1.633 +675
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode +2.392 +1.717
Finanzmittelbestand am Ende d. Periode +759 +2.392
Der Volkswagen-Konzern ermittelt den Cash Flow, der als Indikator für die Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens herangezogen wird, seit 1994 nach den Empfehlungen der DEUTSCHEN VEREINIGUNG FÜR FINANZANALYSE UND ANLAGEBERATUNG(DVFA) und der Schmalenbach- Gesellschaft(SG) . Bei dieser Cash- flow Ermittlung werden Korrekturen des Jahresüberschusses bzw. - fehlbetrag insoweit berücksichtigt, wie sie von wesentlicher Bedeutung sind und zeitliche Verschiebungen zwischen Erfolgs- und Zahlungswirksamkeit repräsentieren. Eine Bereinigung ist dann vorzunehmen, wenn die Wesentlichkeitsgrenze von 5% des durchschnittlichen Cash-flow der vergangene drei Jahre überschritten wird. Die finanzwirtschaftliche Aussagekraft des Cash Flow verstärkt sich durch den Einbau in die Kapitalflußrechnung, indem das Finanzgebaren des Unternehmens anhand der Vermögens- und Kapitalumschichtung getrennt nach Mittelherkunft und Mittelverwendung gut zu beurteilen ist.

In den Berichtsjahren 1994 und 1995 wurden die Investitionen aus dem Cash Flow finanziert. Der Deckungsgrad betrug 1994 156,1% und 1995 100,9%. Im Jahr 1996 verringerte sich die Finanzierung durch den Cash Flow auf 80,6% aufgrund kräftig gestiegener Investitionen in neue Produkte und Fertigungsstrukturen. Die Liquidität des Volkswagen-Konzerns erhöhte sich 1996 als Summe aus liquiden Mitteln, Wertpapieren und Wertpapieren des Anlagevermögens um 0,9 Mrd. DM auf 1,9 Mrd. DM. Der Eigenkapitalzuwachs resultiert aus Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Konzernrücklagen aufgrund der Ausübung von Optionswahlrechten aus Inhaber- Teilschuldverschreibungen und nicht zuletzt einer verbesserten Ertragssituation. Die Eigenkapitalquote sank 1996 auf 14,1% im Vergleich zu 15,1% 1995 und 17,6% 1994 im wesentlichen aufgrund der Erhöhung der Bilanzsumme.

Der Finanzmittelbestand verringerte sich aufgrund der Zunahme kurzfristiger Verbindlichkeiten 1996 um 1,6 Mrd. DM auf 759 Mrd. DM. Die Expansion des Finanzdienstleistungsgeschäfts führte zu einem überproportionalen Anstieg der Bilanzsumme, der Anteil an der Konzernbilanzsumme betrug 1996 37% .

Wertschöpfungsrechnung

Die Wertschöpfung drückt den erwirtschafteten Wertzuwachs pro Periode eines Unternehmens aus und ist der Beitrag dessen zum Sozialprodukt. Im Jahr 1995 nahm die Wertschöpfung der Volkswagen AG um 8,8% auf 12,2 Mrd. DM zu und stieg 1996 noch mal geringfügig um 1,3% auf 12,4 Mrd. DM.

Entstehung 1996 1995 1994 1993 1992
Umsatzerlöse 49.861 44.598 41.886 42.949 53.182
+ sonstige Erträge 6.175 4.643 2.118 3.050 3.648
% Vorleistungen 43.648 37.022 32.778 34.635 43.200
= Wertschöpfung 12.382 12.219 11.226 11.364 13.630


Verteilung
an Mitarbeiter 10.821 11.206 10.585 10.833 12.735
an den Staat 630 254 192 126 279

an Kreditgeber 301 349 284 334 484
an das Unternehmen 315 203 59 4 66

an die Aktionäre 315 207 106 67 66
Wertschöpfung 12.382 12.219 11.226 11.364 13.630
Tabelle 5.2: Wertschöpfungsrechnung (Quelle: Volkswagen Geschäftsberichte 1996,1995,1994,1993 S. 57, eigene Darstellung)


Gewinn pro Aktie DVFA/SG

Die Kennzahl Gewinn je Aktie erlaubt, da sie in Beziehung zum Börsenkurs gesetzt eine einfache und schnelle Überprüfung der Preiswürdigkeit von Aktien und ist daher für den potentiellen Anleger von großer Bedeutung. Mit dem sogenannten Ergebnis je Aktie nach DVFA/SA existiert ein allgemeiner Standard zur Ermittlung des Gewinns je Aktie, da in Deutschland weder die Art- und Weise der ermittlung noch die Veröffentlichung von Gewinn-je Aktie Kennzahlen im Jahresabschluß
gesetzlich vorgeschrieben sind.

Das Ergebnis der Volkswagen-Aktie nach DVFA/SA, welches den um Sondereinflüsse bereinigten Jahresüberschuß ausdrückt, belief sich 1994 auf 9,5 DM je Aktie, 1995 auf 22,00 DM je Aktie und 1996 auf 55,oo DM je Aktie und hatte somit eine stetig positive Steigerung zu verzeichnen.

Kennzahl je Aktie des Volkswagenkonzerns

1996 1995 1994 1993 1992
Jahresergebnis in DM 19,77 10,03 4,50 -58,28 4,44
Ergebnis nach DVFA/SG DM 55,00 22,00 9,50 -51,00 5,00
Cash-Flow in DM 205,54 206,79 263,94 109,24 211,42
Eigenkapital in DM 365,00 369,09 425,41 463,30 544,90
Kurs-Cash-Flow-Verhältnis Faktor 11,6 21,9 48,8 -8,5 48,4
Kurs-Gewinn-Verhältnis nach DVFA/SG Faktor 11,6 21,9 44,8 -8,5 48,4
Dividendenrendite % 2,0 1,8 1,0 0,7 1,3
Tabelle 5.3: Kennzahlen je Aktie, (Quelle: Volkswagen Geschäftsbericht 1996, S. 50)


Insgesamt zeigt die Bilanzanalyse auf pragmatischer Ebene, daß der Volkswagen-Konzern eine detaillierten Einblick in die Unternehmenslage gewährt und seine Rechnungslegung internationalen Standard anpaßt, wie die Kennzahlenermittlung nach DVFA/ SA zeigt ein insgesamt positiver Eindruck.


5.2.3 Qualitative Bilanzanalyse auf semantischer Ebene

Die Bilanzanalyse auf semantischer Ebene setzt sich mit den Beziehungen zwischen den Wörtern und ihren Bedeutungen auseinander, Gegenstand der Analyse ist die präferierte Wortwahl. Unternehmen bevorzugen bei der eigenen Darstellung eine bestimmte Form der verbalen Berichterstattung um ihre unternehmerische Zielsetzung durchzusetzen. Nach dieser Art der Darstellung werden die Unternehmen wiederum eingeschätzt und bewertet. Es stellt sich die Frage, ob die präferierte Wortwahl- auch im Unternehmens- und zeitvergleich der Analyse neue Informationen zur Unternehmensbeurteilung zur Verfügung stellt.


Auch auf dieser Ebene der Analyse ist von zwei Grundannahmen auszugehen:

daß derselben Sachverhaltsbeschreibung von mehreren Adressaten unterschiedliche Bedeutung beigemessen werden kann

daß derselbe Sachverhalt in gewissen Grenzen von mehreren Personen unterschiedlich dargestellt werden kann, ohne daß die verschiedenen Beschreibungen sachlich falsch wären.

Der Volkswagen-Konzern strebt eine durchweg positive und zukunftsweisende Darstellung seine Unternehmenslage an, und bedient sich dabei in der Wortwahl aussagekräftigen, innovativen Begriffen; die bestimmte Sachverhalte darstellen und nach ihrer Einführung auch in nachfolgenden Publikationen Verwendung finden.

Die Analyse des Lageberichts in Bezug auf positive oder negative Wertungen von Äußerungen hat ergeben, daß die Äußerungen insgesamt positiv zu bewerten waren, also .günstig, besser- "Volkswagen, die Erfolgreichsten"e.t. c. Ich möchte im nachfolgenden auf ein Klassifikationsschema von negativen und positiven Äußerungen verzichten und beispielhaft auf einige von Volkswagen publizierten Begriffen eingehen:

Atmendes Unternehmen Orientierung der Fertigung am Marktbedarf, Abkehr von vertikalen Strukturen

Infotrainment Car Information und Entertainment verfolgt das Ziel, neue Technologien sinnvoll miteinander zu verknüpfen.

Golf- Prinzip Gemeinsam optimieren, lean fertigen ist der Oberbegriff für
eine effiziente Organisation des gesamten Fertigungsablaufs.

KVP Kontinuierliche Verbesserungsprozeß, aus Workshops bestehender Optimierungsprozeß

Die qualitative Bilanzanalyse zeigt, daß der Volkswagen-Konzern den Standards der internationalen Rechnungslegung folgt und sich die Berichterstattung insgesamt durch eine gute Informationsvermittlung auszeichnet, wodurch der Konzern es den Bilanzleser ermöglicht, sich ein detailliertes Bild über die Unternehmenslage zu verschaffen. Positiv ist zu bewerten, daß die Darstellung im Zeitraum der Analyse an Präzision gewonnen hat.

 
 

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