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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die kontinentalverschiebungstheorie von wegener



Alfred Wegener (1880-1930), ein gebürtiger Berliner, fiel im Jahre 1910 (völlig unbeeinflußt vom Amerikaner F.B. Taylor) bereits die "gute Paßform" der Kontinente beiderseits des Atlantischen Ozeans auf. Bereits 1912 referierte er das erste Mal über seine Hypothese der Kontinentalverschiebung. Nach seiner Theorie durchpflügen die Kontinente, bestehend aus Material mit relativ geringer Dichte ("Sial", hauptsächlich Silicium- und Aluminiumreiche granitische Gesteine mit einer Dichte von ca. 2,7 g/cm³) eine zähflüssige Gesteinsmasse. Diese ist nur an der Oberfläche erstarrt und tritt in den Ozeanböden zutage ("Sima", Silicium- und Magnesiumreiche Basalte mit einer Dichte von 3,0 bis 3,3 g/cm³). Durch diesen Dichteunterschied erfahren die Kontinente einen Auftrieb und ragen über die Ozeanböden hinaus.
Wegener machte besonders zwei Kräfte für die Kontinentalverschiebung verantwortlich: Die Polfliehkraft, die durch die Erdrotation erzeugt wird und für die Kontinentaldrift von hohen in niedrige Breiten verantwortlich ist, und die Westdrift, die durch Zusammenwirken der Rotationsrichtung von Westen nach Osten und die Präzession der Erdachse verursacht wird. Damit wollte Wegener die Hochgebirge an der Westseite der amerikanischen Kontinente und die entsprechenden tiefen untermeerischen Grabenspalten in Ostasien erklären. Seiner Meinung nach waren sie Ausdruck der Westdrift. Er sah darin das Ausfransen und Abbrechen kontinentaler Krustenschollen während der Wanderung. Die Antillen und die Süd-Sandwich-Inseln beispielsweise würden somit durch die Westdrift entstanden worden sein, während die Kontinente wanderten.
Wichtige Stützen für Wegeners Theorie waren paläontologische und paläoklimatische Aspekte. Durch genaues Studium des Wissens seiner Zeit, fand er charakteristische Faunen- und Florenprovinzen des ausgehenden Paläozoikums in zusammengehörigen Zonen. Somit konstruierte er einen zusammenhängenden Kontinent, Pangäa, aufgrund dessen er viele weitere Beweise für seine Theorie fand. So fand man Eis von der Vereisung der Antarktis sowohl in Südamerika und Australien als auch in Südafrika und Indien. Es konnten um den rekonstruierten Kontinent Pangäa viele Floren kälterer bis gemäßigterer Klimazonen nachgewiesen werden. Auch an den Rändern von Südamerika und Afrika konnten einige völlig gleiche Gesteinszonen nachgewiesen werden. Eine moderne Rekonstruktion Pangäas unterscheidet sich zwar in Details von Wegeners, bestätigt aber im Großteil die Richtigkeit seiner These.
Wegener gab 1915 sein Buch "Die Entstehung der Kontinente und Ozeane" heraus, das bis zu seinem Tode vier Auflagen hatte. Aber trotz seiner guten Beweisführung fand Wegeners Theorie nur wenige Anhänger. Der Grund dafür war, daß Wegener keinen befriedigenden Mechanismus für die Kontinentaldrift hatte. Da er hauptsächlich Astronomie studiert hatte suchte er die Gründe für die Kontinentalverschiebung in außerplanetaren Kräften. Heute steht jedoch fest, daß die Kontinentaldrift von den erdeigenen Kräften verursacht wird, besonders von Konvektionsströmen im Erdmantel. Die von Wegener in Betracht gezogenen Kräfte wären viel zu schwach. Somit hatte Wegener zwar das Phänomen der Kontinentaldrift richtig erkannt, konnte es aber nicht hinreichend erklären. Dies war Hauptangriffspunkt seiner Feinde und verhinderte eine breite Anerkennung seiner Theorie.
Neuesten Untersuchungen lassen noch weitere Erkenntnisse zu. So lassen sich an Intraplattenvulkanen einige geodynamische Hypothesen aufstellen und erforschen. Es ist möglich, daß Intraplattenvulkane nur an sogenannten mantle plumes auftreten - Mantelströme die aus dem oberen oder sogar unteren Mantel aufsteigen. Sie könnten kontinentale Riftzonen anzeigen, die für ein auseinanderbrechen der Kontinentalplatten verantwortlich wären.
Hierbei stellt sich auch eine Theorie, nach der die ozeanische Lithosphäre über einen im Mantel verankerten Kern, den hot spot, wandere, in dem die aufsteigenden Basaltmagmen erzeugt werden. Spuren hierfür lassen sich an der mehr oder weniger linearen Altersabnahme der pazifischen Vulkanreihen erkennen. Hier zeigt sich eine systematische Altersabfolge mit einer Wandergeschwindigkeit von ca. 8-10 cm pro Jahr. Außerhalb des Pazifiks sind diese Beispiele für regelmäßige Vulkantätigkeit jedoch selten.

 
 

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