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Die freie marktwirtschaft und ihre bauelemente



Die Entstehung der freien Marktwirtschaft

Der Kapitalismus ist die Bezeichnung für die den Feudalismus ablösende Epoche der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, deren Wirtschaftssystem durch Privateigentum der Produktionsmittel und die marktförmige Steuerung des Wirtschaftsgeschehens gekennzeichnet ist. Im allgemeinen unterscheidet man - wie bereits Werner Sombart - drei Phasen des Kapitalismus:
1. den Frühkapitalismus (ab dem 15. Jahrhundert),
2. den liberalen Hochkapitalismus (ab dem 18. Jahrhundert, auch "Manchester-Liberalismus") und
3. den Spätkapitalismus (ab Ende des 19. Jahrhunderts).

Entscheidende Impulse für die Entwicklung des kapitalistischen Wirtschaftssystems gingen von der Industrialisierung (industrielle Revolution), d. h. der mit ihr einhergehenden Entwicklung des Fabriksystems aus, das umgekehrt aber kein kapitalistisches Wirtschaftssystem voraussetzt. Die klassische Wirtschaftstheorie betrachtet den Kapitalismus als ein Wirtschaftssystem, das sich durch Angebot und Nachfrage selbst reguliert. Wesentlich ist also die Abwesenheit einer zentralen staatlichen Planungsinstanz. Staatliche Eingriffe beschränken sich innerhalb des kapitalistischen Gesellschaftssystems auf die Setzung von Rahmenbedingungen.

Adam Smith behauptete in An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (1776), dem Klassiker der kapitalistischen Theorie, das durch den Kapitalismus geförderte individuelle Gewinnstreben stehe nicht nur nicht im Gegensatz zur allgemeinen Wohlfahrt, sondern sei im Gegenteil unabdingbare Voraussetzung für den Wohlstand einer Nation. Privateigentum und Wettbewerb würden wie "von einer unsichtbaren Hand" zum Wohle der Gesellschaft gelenkt. Staatliche Einflußnahme und Lenkung seien dagegen der Wohlfahrt abträglich. Die Entscheidungen der einzelnen Wirtschaftssubjekte orientieren sich am Marktgeschehen und sind dabei vom Konkurrenzprinzip und dem Ziel der Gewinnmaximierung geleitet.

Auftretende soziale Verteilungsprobleme sollen nach der heute vorherrschenden Theorie der sozialen Marktwirtschaft durch sozialpolitische Eingriffe des Staates gemildert werden.

Max Weber hat die spezifische Rationalität des Kapitalismus und deren Dynamik einer psychologischen Deutung unterzogen und verortete den Geist und die Antriebskräfte des Kapitalismus in der protestantischen Ethik - der Kapitalismus ist geprägt durch den Typus des freien Unternehmers, der seine Antriebskraft aus einer religiös bestimmten Askese und Heilserwartung bezieht. Bei Karl Marx, der den Begriff in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch eingeführt hat, steht Kapitalismus insgesamt für den Industrialisierungsprozeß der bürgerlichen Gesellschaft und die mit ihm verbundenen Krisenerscheinungen. In der kapitalistischen Gesellschaftskonstellation, in der die alleinige Verfügungsmacht über das Kapital bei den Unternehmern liegt, muß der Arbeiter zur Selbsterhaltung seine Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen. Diese Zwangssituation führt zur Ausbeutung der Arbeiterschaft (Proletariat) durch die besitzende bürgerliche Klasse (Bourgeoisie).

Der Kapitalist mehrt mit Hilfe des von seinen Beschäftigten produzierten Mehrwertes sein Kapital und festigt dadurch zugleich seine beherrschende Stellung. Nach der marxistischen Theorie führt der hieraus erwachsende Grundwiderspruch (zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privaten Aneignung des Mehrwertes durch den Unternehmer) neben der Zuspitzung des Klassenkampfes zu ständigen Konjunkturschwankungen und mittelfristig zur Vernichtung des gesellschaftlichen Reichtums.

Die Dynamik des Kapitalismus führt letzten Endes zu seiner Aufhebung durch die Arbeiterklasse und zum Übergang in eine sozialistische Wirtschaftsform. In der sozialistischen Gesellschaft bestimmt sich die Funktion des Staates neu: Er ist nunmehr vor allem dafür verantwortlich, Ungleichgewichte im Wirtschaftskreislauf auszugleichen und die Produktion zentral zu planen (Marxismus, Kommunismus).

Die Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, in dem eine Vielzahl einzelner wirtschaftlicher Vorhaben (Pläne, Entscheidungen) auf der Grundlage freier Preisbildung aufeinander abgestimmt werden. Da der freie Wettbewerb sehr wesentlich ist, wird dieses System auch als Wettbewerbswirtschaft bezeichnet.

Der Staat greift nur in die Wirtschaft ein um
 für die Sicherheit nach Innen und Außen,

 für die Wahrung der Rechte,
 gemeinsame Währung und

 Währungsstabilität zu sorgen.


Autonomie der Unternehmungen und der Haushalte

Unternehmungen und Haushalte planen und entscheiden über drei ökonomische Grundfragen:

 Was wird produziert?
 Wieviel wird produziert?
 Mit welchen Mitteln und Methoden wird produziert?


Daraus entsteht der Marktmechanismus
= kapitalistisches System

= Laisser-faire System

Unternehmungen bestimmen über Investition und Produktion. Zur Absatzförderung bedienen sie sich der Werbung. Die Entscheidungen der Konsumenten erden dadurch mehr oder weniger nachhaltig beeinflußt (Gefahr der Manipulation der Konsumenten!).

Die Haushalte entscheiden relativ frei über den Einsatz ihrer Arbeitskraft, über die Verwendung ihres Einkommens. Vielerlei Güter ermöglichen die ausreichende Befriedigung der persönlichen Wünsche und Bedürfnisse.
Die Konsumentensouveränität sichert den Haushalten eine gute Position, ihre Kaufentscheidungen beeinflussen das Verhalten der Unternehmungen nachhaltig.



Privateigentum an Produktionsmitteln

Die Marktwirtschaft fordert das Eigentum als wesentliche Voraussetzung zur Wahrung privater Freiheit. Die wirtschaftliche Verfügungsgewalt ist uneingeschränkt in privater Hand. In großen Unternehmungen haben in erster Linie Manager, Bankenvertreter, aber auch Vertreter einflußreicher Körperschaften und Interessensvertreter Verfügungsrechte über das Eigentum. Um Unternehmungen möglichst rational zu führen, ist die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel, wie Kapital, Maschinen, Liegenschaften etc. entscheidend. Das Gewinnstreben der Eigentümer steht unter ständigem Druck zur Kostensenkung und zu rascher Anpassung an geänderte wirtschaftliche Bedingungen.


Das erwerbswirtschaftliche Prinzip

Das erwerbswirtschaftliche Prinzip entspricht der Forderung, Gewinne zu erwirtschaften (Gewinnmaximierung). Es gilt nicht nur für Unternehmungen!

Beispiel:


Unternehmungen streben
nach Gewinn


 Gewinne bestimmen Investition

und Produktion
Arbeitnehmer streben nach

hohen Löhnen



 Hohe Löhne regen
höhere Leistungen an

Haushalte streben nach
hohem Nutzungsgrad

 Hoher Nutzungsgrad führt
zu höherem Wohlbefinden



Vor- und Nachteile der Marktwirtschaft

Die Vorzüge eines marktwirtschaftlichen Systems liegen im Ökonomischen und Außerökonomischen.


Vorteile Nachteile
 Freiheit und Eigenverantwortung  Konjunkturanfälligkeit (durch starken Wettbewerb große Anfälligkeit)
 Hoher Leistungsanreiz  Geringe Preisstabilität
 Fehlplanungsrisiko liegt beim privaten Unternehmer  Gefahr wirtschaftlicher Konzentration (Monopole, Oligopole)
 Hohe Anpassungsfähigkeit an die Marktvorgabe  Ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung (fehlendes
 Machtstreuung soziales Netz, dadurch große
 Konsumentensouveränität Klassenunterschiede)

 
 

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