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Bevölkerungsentwicklung- ein wachstum ohne ende?





Bevölkerungsentwicklung br /
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Der damalige Generaldirektor, Julian Huxley, bemerkte nicht ohne Sorge, dass die Weltbevölkerung auf zwei Milliarden angewachsen sei und bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts die 3-Milliarden-Marke überschreiten wird. Die Prognose wurde bei weitem übertroffen. So liegt die Weltbevölkerung derzeit schon knapp über 6 Milliarden und wird bis ins Jahr 2050 auf 7,3 bis 10,7 Milliarden Menschen steigen- wobei 8,9 Milliarden Menschen am wahrscheinlichsten gelten. Mit Sicherheit wird es in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts noch keine Stabilisierung der Bevölkerungszahlen geben. Seit 1960 hat sich die Zahl der Menschen auf der Erde verdoppelt. Das Bevölkerungswachstum findet heute zu über 95% in der 3.Welt statt. In Europa, Nordamerika und Japan hat sich das Bevölkerungswachstum hingegen verlangsamt oder ist ganz zum Stillstand gekommen. Die vereinigten Staaten sind das einzige Industrieland, für das Experten noch eine große Bevölkerungszunahme voraussagen, weitgehend aufgrund von Immigration.



Jahrtausende nahm die Weltbevölkerung nur wenig zu. Es gab sogar Phasen der Stagnation und der Bevölkerungsabnahme. Heute wächst sie fünfmal so schnell. Die erste Milliarde erreichte die Weltbevölkerung im Jahre 1800. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten bereits 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis zum Jahre 1927 waren es zwei Milliarden, 33 Jahre später drei Milliarden. Im Jahre 1999 lebten sechs Milliarden Menschen auf der Erde. Momentan wächst die Weltbevölkerung alle 13 bis 17 Jahre um eine weitere Milliarde Menschen. Obwohl in den letzten 20 Jahren der jährliche Bevölkerungszuwachs gesunken ist, steigt die Zahl der Menschen auf unserer Erde weiter an.



Um rund 80 Millionen Menschen wächst die heutige Weltbevölkerung pro Jahr. Das sind 154 Menschen pro Minute.




Demographischer Übergang

Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den weniger entwickelten Regionen der Erde und der Anstieg der Nahrungsproduktion nach dem zweiten Weltkrieg , die so genannte \"Grüne Revolution\" verursachte einen plötzlichen Anstieg der Lebenserwartung und einen Rückgang der Säuglingssterblichkeit. In vielen Gesellschaften änderte sich jedoch der Wunsch nach großen Familien im gleichen Zeitraum nur allmählich, und der Zugang zu wirksamen Methoden der Familienplanung war begrenzt. Daher beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum.

Phase 1: Geringes Bevölkerungswachstum trotz vieler Geburten, da hohe Sterberate.

Phase 2: Einleitungsphase: Gleich bleibend hohe Geburtenrate, aber sinkende Sterberate. Umschwungphase: Weiteres sinken der Sterberate, langsamer Geburtenrückgang Einlenkungsphase: Die Geburtenrate geht stark zurück, die Bevölkerungszahl nimmt ab. Die Sterberate sinkt nur geringfügig.

Phase 3: Die Bevölkerungszahl bleibt annähernd konstant, denn Geburten- und Sterberate sind jetzt fast gleich.

In den meisten Industrieländern ist dieser Prozess so verlaufen. Manche befinden sich sogar schon in einer vierten Phase, bei der die Geburtenrate geringer als die Sterberate ist, was somit bedeutet, dass das Bevölkerungswachstum in manchen Industrieländern zurückgeht. Entwicklungsländer befinden sich häufig noch in der zweiten Phase und deshalb mit dem Problem der Überbevölkerung zu kämpfen haben.



Junge Menschen - Schlüssel zur Entwicklung

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 25 Jahre alt, 87 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Allein 1,2 Milliarden sind Teenager zwischen 10 und 19 Jahren. Investitionen in ihre Gesundheit und Bildung sind nicht nur für ihre persönliche Entwicklung wichtig, sie sind auch der Schlüssel zur Bekämpfung der Armut.

Weltweit leben 1,2 Milliarden Menschen in absoluter Armut. Sie verfügen über weniger als einen Dollar pro Tag, um ihre Grundbedürfnisse an Nahrung, Gesundheit und Wohnraum zu decken. Auf den UN-Konferenzen der 90er Jahre hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die Anzahl der absolut Armen bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Inzwischen ist der Anteil der Armen von 29 auf 24 Prozent gesunken. Die Anzahl der Armen blieb jedoch aufgrund des Bevölkerungswachstums nahezu unverändert.




Ursachen des Bevölkerungswachstums



Drei Faktoren werden im Wesentlichen für die zukünftige Entwicklung der Weltbevölkerung verantwortlich sein: ungeplante Geburten, der Wunsch nach mehr als zwei Kindern pro Paar sowie die \"junge\" Altersstruktur. Alle drei Faktoren sind beeinflussbar. Der Zugang zu adäquater Familienplanung kann Paaren helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Weitere Anstrengungen zur Senkung der Kinder- und Säuglingssterblichkeit und vermehrte Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen können den Kinderwunsch erheblich beeinflussen. Gezielte Sexualaufklärung und Zugang zu Familienplanung für Jugendliche, die Verzögerung der ersten Geburt etwa durch mehr Bildungschancen für Mädchen, sowie eine Erhöhung des Heiratsalters könnten den Altersstruktureffekt abschwächen.

Die Geburtenzahl in den Entwicklungsländern würde um ungefähr weitere 20 Prozent sinken, wenn der ungedeckte Bedarf an Familienplanung in den Entwicklungsländern befriedigt würde. Über 350 Millionen Frauen fehlt heute noch immer der Zugang zu adäquaten Familienplanungsdiensten. Mehr als 120 Millionen Frauen würden verhüten, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.

Seit 1968 ist das Recht auf Familienplanung ein international anerkanntes Menschenrecht. Trotz der Erfolge der letzten Jahrzehnte, bleibt dieses Recht, über den Zeitpunkt einer Schwangerschaft und die Zahl der Kinder selbst zu entscheiden, immer noch zu vielen Frauen und Männern verwehrt - vor allem in Entwicklungsländern.

Umfragen haben gezeigt, dass viele Frauen mehr Kinder bekommen, als sie sich wünschen. Am größten ist der Unterschied zwischen gewünschter und tatsächlicher Kinderzahl in Lateinamerika, am niedrigsten in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Aber auch hier sinkt der Kinderwunsch: In Kenia wollen Paare heute nur noch durchschnittlich vier Kinder haben, in den 80er Jahren waren es sieben gewesen.

Etwa ein Drittel des Weltbevölkerungswachstums beruht heute auf ungewollten Schwangerschaften!

Anhand dieser Tabelle sieht man, dass China immer noch zu den bevölkerungsreichsten Staaten der Welt gehört, doch schon im Jahre 2050 von Indien überholt wird. (in Millionen Einwohner)

1950

2003

2050


1

China, VR

554,8

1

China, VR

1.289

1

Indien

1.628


2

Indien

357,6

2

Indien

1.069

2

China, VR

1.394


3

USA

157,8

3

USA

292

3

USA

422


4

Russische Föderation

102,7

4

Indonesien

220

4

Pakistan

349


5

Japan

83,6

5

Brasilien

176

5

Indonesien

316


Während die Bevölkerung in der dritten Welt mehr oder weniger schnell zunimmt, stagniert die Bevölkerungsentwicklung in den Industrieländern. Diese Entwicklung wird oft mit Begriffen wie "Bevölkerungsexplosion", "Überbevölkerung", "gelbe Gefahr" und ähnliches belegt. Damit wird vor allem auf eine angenommene Gefährdung der Lebenssituation in den Industrieländern hingewiesen.



Bevölkerung in den Industrieländern:

Ursprünglich waren Geburten - und Sterberate hoch. Dies bedeutete einen starken \"Umsatz\" der Bevölkerung, ein Zustand, wie er bei uns im Mittelalter herrschte. Bedingt durch die verbesserten hygienischen Bedingungen sank zunächst die Sterberate. Dies hatte ein großes Bevölkerungswachstum zur Folge. Österreich durchlief diese Phase vor dem ersten Weltkrieg. Heute ist dies in den \"Entwicklungsländern\" zu sehen. Im Altersaufbau weist diese Bevölkerung einen hohen Anteil von Jugendlichen auf. Allmählich beginnt nun auch die Geburtenrate zu sinken, doch noch immer nicht so rasch wie die Sterberate; somit nimmt der Geburtenüberschuss weiter zu. Heute sind bei uns Geburten - und Sterberate etwa gleich niedrig. Es ist ein Gleichgewichtszustand erreicht.

Im Vergleich zu den Bevölkerungsproblemen der übrigen Welt nehmen sich die Herausforderungen in Europa geradezu harmlos aus. Derzeit leben auf der Erde knapp 6 Milliarden Menschen, 2020 werden es wohl zwischen sieben und acht Milliarden sein. Neunzig Prozent dieses Zuwachses entfallen auf die Entwicklungsländer.

Wie in allen Industriestaaten kommt es in Europa zu einer Überalterung der Gesellschaft. Die Lebenserwartung in der Europäischen Union liegt gegenwärtig bei 81 Jahren für Frauen und 75 Jahren für Männer. Da die Lebenserwartung so hoch ist wie nie zuvor, die Zahl der je Frau zu erwartenden Geburten hingegen einen historischen Tiefstand erreicht hat (1,4 im EU-Durchschnitt), bewegen wir uns auf eine Situation zu, die in der Geschichte ohne Beispiel ist: eine Umkehrung des Verhältnisses zwischen Jungen und Alten. Der Schriftsteller Umberto Eco hat bereits auf die Auswirkungen hingewiesen, wenn der Trend zur Ein-Kind-Ehe anhalten sollte: es wird keine Tanten und Neffen mehr geben.



Bevölkerung in den Entwicklungsländern:

Die jetzigen Entwicklungsländer weisen eine verhältnismäßig niedrige Sterberate, aber eine hohe Geburtenrate auf. Vielfach wird nun angenommen, dass in Zukunft auch die Geburtenrate fallen dürfte und damit ein Gleichgewichtszustand wie bei uns erreicht werden könnte. Das ist aber nur eine Theorie, die darauf basiert, dass eine Entwicklung, wie sie sich bei uns abspielte, auf alle Teile der Welt übertragbar ist.

Selbst wenn die Entwicklung ähnlich wie bei uns ablaufen sollte, ist auch die zeitliche Dimension zu berücksichtigen: Bei uns dauerte der Vorgang Jahrhunderte, man konnte sich darauf einstellen; in den Entwicklungsländern läuft die Entwicklung aber viel rascher ab und bringt daher fast unlösbare Probleme mit sich. Man stelle sich nur etwa vor, dass die Einwohnerzahl Österreichs um 3% jährlich zunimmt. Das bedeutet, dass sie sich innerhalb von 23 Jahren verdoppelt, also auf ca. 15 Mio. Einwohner ansteigt. Das bedeutet aber auch, dass man Arbeitsmöglichkeiten für diese große Bevölkerungszahl schaffen müsste - ein wohl kaum zu lösendes Problem. Österreich ist aber eines der reichsten Länder.



Bevölkerungsentwicklung am Beispiel China:

Dass das Bevölkerungswachstum vor allem in den Entwicklungsländern stattfindet hängt davon ab, dass Kinder einen ganz anderen Stellenwert haben, als bei uns. Ein passendes Beispiel dafür ist China.

Bereits um die Zeitenwende war die nordchinesische Ebene das Hauptsiedlungsgebiet der vermutlich 50 bis 60 Millionen Bewohner während der Han-Dynastie. Hatte sich seit dem 10. Jahrhundert der Bevölkerungsschwerpunkt immer mehr nach Südchina verlagert, um 1300 zu Beginn der Yuan-Dynastie wohnten vermutlich 80% der Einwohner im Bereich des Unterlaufs und südlich des Changjiang, so nahm in der Ming-Periode die Bevölkerung in der nordchinesischen Ebene wieder zu. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ist nach langer Stagnation ein deutlicher Anstieg der Bevölkerung zu beobachten. Um 1700 lebten vermutlich 100 Millionen Menschen in China, ein Jahrhundert später waren es bereits 300 Millionen.

Während sich zwischen 1700 und 1800 die Ackerfläche nur knapp verdoppelte, trotz Neulanderschließungen entlang des Changjiang und Hanflußes und in Nordostchina, verdreifachte sich die Bevölkerungszahl. Im 18. Jahrhundert wanderten Chinesen trotz Einwanderungsverbots in die Mandschurei oder sie besiedelten die großen Flussläufe aufwärts. Aus den dicht besiedelten südost- und südchinesischen Provinzen Fujian und Guangdong wanderten Tausende von Bauern nach Taiwan; andere emigrierten nach Südost-Asien. Bereits damals führten Übernutzung und Abholzung zu schweren ökologischen Schäden. Bis 1850 stieg die Einwohnerzahl auf ca. 413 Millionen, dadurch verschärfte sich der ländliche Bevölkerungsdruck. Die Wanderungswellen erreichten im Verlauf des 19. Jahrhunderts Tibet und Xinjiang, das 1885 Provinz wurde. Die Migration nach Jilin und Heilongjiang verstärkte sich trotz des Einwanderungsverbots der Qing-Regierung. Taiwan nahm neue Einwanderungsströme auf; in Singapur sah sich die Qing-Regierung genötigt, 1873 ein Konsulat zu eröffnen, um eine gewisse Kontrolle über die etwa eine halbe Million Chinesen in Singapur zu haben. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzten auch die ersten großen Auswanderungen nach Amerika ein; Anstoß gaben die Goldfunde 1848/49 in Kalifornien.

Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde, wie bereits im 19. Jahrhundert, erneut der hohe ländliche Bevölkerungsdruck bei begrenzter Fläche beklagt und von einer ökologischen Krise gesprochen, wie zum Beispiel Überschwemmungen, Entwaldung und Bodenerosion.
Seit Mitte der dreißiger Jahre hat sich die Bevölkerungszahl Chinas mehr als verdoppelt und die schon damals beklagten durchschnittlichen Dichtewerte sind von 48 auf 133 Einwohnern pro km² gestiegen. Heute ist China der einwohnerreichste Staat der Erde. Jährlich wächst die Bevölkerung um 16 Millionen Menschen- doppelt so viel, wie Österreich Einwohner zählt. Ab den 70er-Jahren verfolgt China eine strenge Familienplanungspolitik, deren Ziel eine Ein-Kind-Familie ist, um so das enorme Bevölkerungswachstum einzubremsen. Das Bevölkerungswachstum konnte dadurch zwar von 2,4% auf 1,2% verringert werden, die Maßnahmen, die diese Entwicklung bewirkt, sind aber nicht unproblematisch.

China wird auch in Zukunft mit erheblichen demographischen Problemen konfrontiert sein. Trotz des Rückgangs der Gesamtfertilität ist die Bevölkerung Chinas im 20. Jahrhundert gewachsen und sie wird es, auf Grund des demographischen Trägheitseffektes, noch für einen erheblichen Zeitraum tun. Nach den Ergebnissen der chinesischen Zensen lebten


· 1953: 594,4 Millionen,


· 1964: 694,6 Millionen,

· 1982: 1008,2 Millionen und im Jahr

· 2000 1265,8 Millionen Menschen in der Volksrepublik.



Chinas Bevölkerungszahl wird bis zum Jahr 2050 schätzungsweise noch auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Menschen ansteigen und erst dann ein Maximum erreichen.

Unterschiede des Bevölkerungswachstums zw. Industriestaaten und Entwicklungsländer

Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum (in Prozent) *

Länder mit dem niedrigsten Bevölkerungswachstum (in Prozent) *


1

Niger

3,5

10

Kroatien

-0,2


2

Paläst. Autonomiegebiete

3,5

9

Tschechische Republik

-0,2


3

Komoren

3,5

8

Litauen

-0,3


4

Jemen

3,3

7

Rumänien

-0,3


5

Tschad

3,2

6

Estland

-0,4


6

Liberia

3,1

5

Weißrussland

-0,5

7

Kongo, Dem. Rep. (Zaire)

3,1

4

Lettland

-0,5


8

Mali

3,0

3

Bulgarien

-0,6

9

Uganda

3,0

2

Russische Föderation

-0,7


10

Madagaskar

3,0

1

Ukraine

-0,8



Anhand dieser Tabelle sieht man, dass das Problem zu hoher Geburtenrate die Industriestaaten nicht kennen. Dafür haben fast alle, auch Österreich, mit einem Problem anderer Art zu kämpfen, das nicht minder groß ist. Der Anteil der 60- bis 80-Jährigen nimmt ständig zu, während die Zahl der Jugendlichen sinkt. Unser Pensionssystem, das darauf beruht, dass die Berufstätigen die Pensionen zahlen, droht zu scheitern, weil immer weniger Berufstätige immer mehr Pensionisten gegenüber stehen. Die nicht vorhandenen Gelder muss der Staat zuschießen.

Kinderzahlen

Die Kinderzahlen pro Frau haben sich in den letzten 40 Jahren halbiert. Noch 1960 hatten Frauen im Durchschnitt sechs Kinder. Gegenwärtig liegt der Weltdurchschnitt bei etwa drei Kindern je Frau. Die regionalen Unterschiede sind erheblich: Frauen in Entwicklungsländern (außer China) bekommen durchschnittlich 3,5 Kinder. In Industrieländern bringen Frauen im Vergleich dazu im Schnitt 1,5 Kinder zur Welt. Aufgrund dessen hat sich das Bevölkerungswachstum begonnen, sich zu verlangsamen. Die Verlangsamung des Bevölkerungswachstums ist aber keine zwangsläufige Entwicklung. Sie wurde durch die Arbeit vieler Menschen in den letzten 30 Jahren möglich gemacht. Ob sie sich fortsetzt und ob sie von zunehmender Lebensqualität oder zunehmender Belastung begleitet wird, hängt von den Entscheidungen und dem Handeln in den nächsten zehn Jahren ab.

Vor allem China und Indien haben große absolute Geburtenüberschüsse. Die größten prozentualen Zunahmen verzeichnen afrikanische Staaten.

· China: 1.320.010.181

· Indien: 1.073.531.162

· USA: 284.567.243

· Indonesien: 222.343.448

· Nigeria: 138.706.701

· Brasilien: 173.463.456



Die Menschen leben verteilt auf 5 Kontinente, wobei Europa, Nordamerika, die ehemalige Sowjetunion und einige Parzifikstaaten (Australien, Japan, etc.) zu den Industrieländern gezählt werden. Nach dieser Definition sind die Menschen folgendermaßen verteilt:

In Industriestaaten sind etwa 1.190.232.519 Menschen.

Im vergleich dazu leben heute ca. 5.208.671.375 Menschen in Entwicklungsländern.



Folgen des Bevölkerungswachstums

Ø Die Produktion von Nahrungsmitteln kann mit der Zunahme der Bevölkerung nicht Schritt halten. Die Erde kann nicht mehr Menschen ernähren, da das Maximum schon erreicht ist.

Ø Ein hohes Bevölkerungswachstum bringt Nachteile für die Entwicklung der Länder in der dritten Welt mit sich. Eine wachsende Bevölkerung führt bei niedrigem wirtschaftlichem Wachstum oder bei Stagnation zu einem sinkenden Pro-Kopf-Einkommen.

Ø Eine hohe Bevölkerungszahl ist wesentlich verantwortlich für zahlreiche Umweltprobleme wie Entwaldung durch Brennholzeinschlag, Wassermangel/-verschmutzung.

Ø Das Bevölkerungswachstum ist eine potentielle Ursache für internationale Konflikte und Kriege, denn Völker suchen sich neuen Lebensraum.

Ø Hohe Geburtenzahlen anderer Gruppen sind eine Bedrohung für das Überleben des eigenen Volkes, zumal dann, wenn die eigene Bevölkerungszahl rückläufig ist.



Urbanisierung

Ein weiteres Problem ist die Verstädterung. Heute lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Die Verteilung der Bevölkerung auf den ländlichen Raum und die städtischen Zentren wird sich in den nächsten Jahrzehnten immens verändern. Vor 35 Jahren lebten noch rund zwei Drittel der Weltbevölkerung auf dem Land - in 35 Jahren werden zwei Drittel der Menschen in Städten leben.

Die Ursachen für diesen Trend sind vielfältig. Bessere Arbeitsmöglichkeiten und soziale Dienstleistungen ziehen Menschen in die Städte. Und es sind vor allem junge Menschen im Elternalter, die vom Land in städtische Gebiete abwandern. Dadurch ist das Bevölkerungswachstum dort besonders hoch.

Über drei Viertel des gesamten Weltbevölkerungswachstums findet heute in den Städten der Entwicklungsländer statt. Innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte wird sich die städtische Bevölkerung dort voraussichtlich mehr als verdoppeln: von heute 1,9 auf 3,9 Milliarden Menschen.

Die Millionenstädte in Entwicklungsländern, wie Mumbai oder Lagos, sind größtenteils in Küstennähe erbaut worden. Setzt sich die derzeitige Entwicklung des Städtewachstums fort, so würden viele der ohnehin schon exponierten Räume zunehmend belastet. Die Zahl der Millionenstädte in Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen ist seit 1950 um mehr als das Siebenfache angestiegen, so dass voraussichtlich 2015 zwölf der fünfzehn größten Städte weltweit in Entwicklungsländern liegen werden.

Auswanderung als Lösung der Bevölkerungsprobleme ?

-einst

Der früher hohe Geburtenüberschuss in Europa führte zu einer starken Auswanderung von Europa nach Übersee: Am besten zu verfolgen ist das Ausmaß und der Ablauf der Einwanderung in die USA. Als Einwanderungsland entdeckt wurden die USA zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Politische und religiöse Unterdrückung (etwa von Irland und Schottland durch England) oder Hungersnöte führten bis zu Beginn des 2. Weltkriegs zur Auswanderung von ca. 40 Mio. Menschen aus Europa in die USA. Außer in die Vereinigten Staaten waren auch nach Kanada, Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland größere Gruppen abgewandert, insgesamt wohl über 70 Mio. Menschen. Vor Beginn des 1. Weltkrieges verließen allein 1913 ca. 2 Mio. Menschen Europa.

Im 19. Jahrhundert wanderte etwa jeder 50. Vorarlberger wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten in der Textilbranche in die USA aus (vor allem nach New Jersey). Die meisten blieben dort, einige kehrten wieder zurück. Sie behielten ihre österreichische Kultur bei. Die Vorarlberger haben dort eine eigene Musikkapelle und einen Fußballverein.

In Brasilien gibt es österreichische Siedlungen: Dreizehnlinden (mit Einwanderern aus Nord- und Südtirol und Vorarlberg) und Dorf Tirol.



- und jetzt

Die Bewohner der heutigen Entwicklungsländer haben aber nicht so ohne weiteres die Möglichkeit, in großer Zahl auszuwandern. Die reichen Länder errichten Barrieren, um die Einwanderung in Grenzen zu halten. Die Auswanderung aus den Entwicklungsländern in die reichen Länder des Nordens kann die Probleme wohl nicht bzw. nur in sehr kleinem Ausmaß lösen helfen.

Kinder stellen in Ländern ohne entwickeltes soziales Netz oft die einzige Altersversorgung dar. Daher wird es kaum möglich sein, mit Bevölkerungsprogrammen, die nur auf die Beschränkung der Geburtenrate abzielen, das Problem in den Griff zu bekommen. Eine Erhöhung des Lebensstandards wird wohl Voraussetzung sein für einen Erfolg. Doch eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung gibt den Entwicklungsländern kaum eine Chance, sich wirtschaftlich zu erholen.

Dass logistisches Wachstum nicht nur durch eine Entwicklung wie in den Industrieländern erreicht werden kann, sollen die folgenden Ausführungen zeigen: Seuchen, Hunger und Umweltprobleme könnten ein Steigen der Sterberate und damit ein Ende des Bevölkerungswachstums einleiten.



Bewältigungsstrategien

Die für eine Bewältigung der Bevölkerungsproblematik notwendige Strategie hat vier Schwerpunkte, die allerdings noch nicht mit der notwendigen Entschlossenheit in Angriff genommen worden sind:

Direkte bevölkerungspolitische Maßnahmen, die das demographische Wachstum bremsen, ohne den "langen Weg" über die Entwicklung der betreffenden Gesellschaften zu gehen (zum Beispiel Sexualaufklärung, Verteilung empfängnisverhütender Mittel, Verbreitung neuer Leitbilder im Sinne kleinerer Familien, Stärkung der gesellschaftlichen Rolle der Frau).
Anhaltende Anstrengungen zur Entwicklung der "Dritten Welt", um einerseits das Bevölkerungswachstum indirekt zu dämpfen und andererseits die bereits vorhandene (sowie weiter wachsende) Bevölkerung sozio-ökonomisch befriedigend zu integrieren.

Bezüglich der Entwicklung der Dritten Welt sind nicht nur die Industrieländer gefordert zum Beispiel durch Entwicklungshilfe, Wirtschaftsbeziehungen und Durchsetzung fairer internationaler Strukturen, sondern auch die Entwicklungsländer selbst, denn ein erheblicher Anteil der anhaltenden Unterentwicklung ist "hausgemacht".
Beschleunigte Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung, um "ökologische Sicherheit" für die zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Es ist nicht vertretbar, dass die Industrieländer, in denen lediglich ein Viertel der Weltbevölkerung lebt, drei Viertel des weltweiten Ressourcenverbrauchs in Anspruch nehmen und ebenfalls drei Viertel der globalen Umweltprobleme verursachen. Aber auch den Entwicklungsländern fällt eine große und zunehmende ökologische Verantwortung zu.


Das Problem: Bevölkerungswachstums

Das expansive Bevölkerungswachstum, das im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts einsetzte, ist ein Resultat der wissenschaftlich-technischen Kultur des Menschen. Maßgebend für die ungeheure Zunahme der Menschenzahl auf dieser Welt war einerseits die Erhöhung der ursprünglichen \"Tragekapazität\" der bebauten Erdoberfläche, die gegenüber den naturnahen Produktionsverhältnissen der frühen Sammler- und Jägergesellschaften etwa 1000fach größer ist. Andererseits waren es die Fortschritte in der Medizin, die zumindest in den so genannten zivilisierten Industrieländern die Sterblichkeit drastisch sinken ließ. Beide Faktoren, abnehmende Mortalität und erhöhtes Nahrungsangebot, müssen zusammen kommen, damit die Menschenzahl sich auf diese Weise erhöhen konnte.

Blick in die Zukunft

Über lange Jahre stellte die Theorie des demographischen Übergangs das zentrale Paradigma der Bevölkerungswissenschaft dar. Diese Theorie besagt, dass in vormodernen Staaten die Bevölkerung relativ stabil ist, da ihre hohen Geburtenraten ihre ebenfalls hohen Sterberaten ausgleichen. Durch gesellschaftliche Modernisierung sinken die Sterberaten, denen etwas später ein entsprechendes Absinken der Geburtenraten folgt, bis sich ein neues Gleichgewicht auf dem Ersatzniveau der Fertilität einstellt und die Bevölkerung sich dadurch wiederum stabilisiert.

Solange die Länder, die den demographischen Übergang hinter sich hatten, noch Fertilitätsraten über dem oder um das Ersatzniveau verzeichneten - was für fast alle Industrieländer zwischen 1939 und 1970 zutraf - schien diese Theorie ihre Gültigkeit zu bewahren. Seit den 1970er Jahren sank die Fertilität in fast allen Industrieländern deutlich unter das Ersatzniveau. Gleichzeitig überraschte die Demographen die Schnelligkeit des Fertilitätsrückgangs in den Entwicklungsländern.

Auch in vielen Entwicklungsländern liegt die Fertilität inzwischen unter der Grenze von zwei Kindern pro Frau. Südkorea hatte im Jahr 2000 eine durchschnittliche Kinderzahl von 1,5 pro Frau. In China, Taiwan, Singapur und Thailand, ebenso in einigen Ländern der Karibik, liegen die Kinderzahlen ebenfalls deutlich unter dem Ersatzniveau. Es besteht somit kein Grund zu der Annahme, dass eine Fertilität im Bereich des Ersatzniveaus und sehr niedrige Sterblichkeitsraten den natürlichen Endpunkt des demographischen Übergangs darstellen.

Die niedrige Fertilität in einer wachsenden Zahl von Entwicklungsländern steht in deutlichem Kontrast zu Regionen, in denen die Fertilität nach wie vor hoch ist, oft trotz energischer Bemühungen, Familienplanungsprogramme einzuführen. Einige Länder Südasiens, insbesondere Pakistan, Nepal und nördliche Landstriche Indiens sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

Während die Welt bis vor nicht allzu langer Zeit in Regionen mit niedriger und solche mit hoher Fertilität unterteilt werden konnte, ist das Bild heute viel komplexer. Hohe Fertilität ist auch im südlichen Teil der Welt nicht mehr die Norm. In allen Regionen gab es signifikante Rückgänge der Fertilität. Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich diese Trends fortsetzen. Das Tempo des Fertilitätsrückgangs hängt sehr stark davon ab, mit welcher Geschwindigkeit und welcher Vollständigkeit der Übergang zu modernen Gesellschaften bereits eingesetzt hat und sich weiter fortsetzen.

Allerdings gehen viele Demographen davon aus, dass es im Jahre 2050 zu einer Stabilisierung der Weltbevölkerung bei ca. 11,6 Milliarden kommen wird. Danach könnte eine längere Periode des Bevölkerungsrückgangs folgen.

 
 



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