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englisch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Frühe jahre und aufstieg zur königin



Elisabeth, die letzte englische Herrscherin aus dem Hause Tudor, wurde am 7. September 1533 in London als Tochter König Heinrichs VIII. von England und seiner zweiten Gemahlin Anne Boleyn geboren. 1536 hatte ihr Vater Heinrich durch einen Parlamentsbeschluss seine Ehe mit Anne Boleyn für ungültig erklären lassen, um seine dritte Frau, Jane Seymour, ehelichen zu können. Mit Zustimmung des Parlaments setzte er seinen Sohn aus der Ehe mit Jane Seymour, den späteren Eduard VI., an die erste und seine Tochter aus seiner Ehe mit Katharina von Aragonien, die spätere Maria I. Tudor, an die zweite Stelle der Thronfolge. Elisabeth ließ er für illegitim erklären. Ein Parlamentsbeschluss von 1544 reihte Elisabeth jedoch wieder in die Thronfolge ein, und zwar an dritter Stelle.
Eduard VI. wurde am 12. Oktober 1537 als einziger Sohn Heinrichs VIII. und dessen dritter Ehefrau, Jane Seymour, geboren. Nach dem Tode Heinrichs VIII. 1547 folgte ihm Eduard, sein einziger Sohn, auf dem Thron. Eduards Onkel mütterlicherseits, Edward Seymour, Earl von Hertford und später Herzog von Somerset, wurde Lordprotektor (Reichsregent) für den noch unmündigen Eduard. Sowohl Eduard als auch sein Onkel waren überzeugte Anhänger der Reformation und unternahmen große Anstrengungen, um in England den Protestantismus einzuführen. Im Alter von 15 Jahren erkrankte Eduard VI. schwer an Tuberkulose. Kurz vor seinem Tod am 6. Juli 1553 in Greenwich enthob Eduard auf Betreiben des Haushofmeisters John Dudley seine beiden Halbschwestern, die später als Maria I. und Elisabeth I. England regierten, ihres Anspruchs auf den Thron. Die Königskrone fiel daraufhin an Lady Jane Grey, die mit Dudleys Sohn verheiratet war; aber nur neun Tage nach ihrer Krönung wurde sie von Maria gestürzt und Dudley, Lady Jane sowie ihr Mann wurden hingerichtet.
Als Maria I. 1553 Königin von England wurde, setzte wieder die römisch-katholische Kirche ein und heiratete ihren Cousin Philip II. von Spanien. Durch diese Heirat war sie beim Volk sehr unbeliebt, da England dadurch in einen Krieg mit Frankreich verwickelt wurde, bei dem es Calais verlor. Diese Unbeliebtheit steigerte sie noch dadurch, dass sie während ihrer Herrschaft 300 Menschen, die der Ketzerei beschuldigt wurden, zum Tod verurteilen ließ. Maria, eine gläubige Katholikin, fühlte sich vom Protestantismus und der potentiellen Anwartschaft Elisabeths auf den Thron jedoch bedroht und ließ Elisabeth deshalb 1554 unter der falschen Anschuldigung, sich an einer Verschwörung beteiligt zu haben, ins Gefängnis stecken. Als sich Elisabeth dann offen zum Katholizismus bekannte, fand sie wieder Gnade bei ihrer Schwester Maria und wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach dem Tod Marias, die den Beinamen "die Blutige" erhielt, im Jahre 1558 wurde Elisabeth Königin von England. Bei ihrer Thronbesteigung war England von konfessionellen Machtkämpfen zerrissen, die Wirtschaft des Landes war schwer angeschlagen - nicht zuletzt wegen des Krieges mit Frankreich. All diese Schwierigkeiten konnte Elisabeth überwinden, nicht zuletzt da ihre Pflichten als Monarchin stets im Mittelpunkt ihres Lebens standen. Elisabeths politisches Talent zeigte sich zum großen Teil auch in der Wahl ihrer Berater, fähiger und intelligenter Männer wie etwa Sir Francis Walsingham und William Cecil Burghley.
Eines der größten Probleme, das sich der neuen Königin nach ihrer Thronbesteigung stellte, war die konfessionelle Spaltung des Landes. Gleich nach dem Tode ihrer Schwester Maria konvertierte Elisabeth wieder zum Protestantismus. 1559 waren in ihrem ersten Parlament die Protestanten in der Mehrheit. Zwischen 1559 und 1563 verabschiedete dieses Parlament eine Reihe von Gesetzen, die zur doktrinären Grundlage der anglikanischen Kirche (Church of England) wurden. Mit dem Elisabethanischen Kompromiss wurde die Church of England 1559 wieder zur Staatskirche, Elisabeth wurde zum Oberhaupt der von Rom unabhängigen anglikanischen Kirche. Im Interesse einer innenpolitischen Konsolidierung suchte Elisabeth zunächst den Ausgleich mit den Katholiken; die Spannungen zwischen anglikanischer und katholischer Kirche in England verschärften sich erst nach der Flucht Maria Stuarts nach England 1568 und der Exkommunizierung Elisabeths durch den Papst 1570 wieder.

 
 

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