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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wichtige aspekte:


1. Drama
2. Liebe

Martas Kindheit und Jugend: Marta wächst in ärmlichen Verhältnissen und in Kriegszeiten auf. Mit ihrer Mutter bewohnt sie eine Hausmeisterwohnung in einer schmalen Seitenstraße einer Altstadt, der Vater verstarb im Krieg. Um nicht in den Luftschutzkeller zu müssen, nehmen ihre Mutter und Marta lange Fußmärsche zu den Verwandten des gefallenen Vaters in Kauf.
Marta sieht ihrem Vater sehr ähnlich, sie ist sehr attraktiv und wünscht sich als Kind daher, Model oder Schauspielerin zu werden und sie träumt von einem luxuriösem Leben
Obwohl ihre Mutter nur sehr wenig verdient -sie arbeitet als Dienstmädchen und Hausmeisterin- kann sie es ihr dennoch ermöglichen, Naturwissenschaften zu studieren und so verlässt Marta ihre Heimatstadt und auch ihre Mutter, um ein neues Leben zu beginnen, das aber nicht so verläuft wie sie es ursprünglich geplant hat.

Martas gescheiterte Beziehung zu ihrem Ehemann Felix:
Marta ist anfangs von dem Luxus, den Felix ihr bieten kann begeistert und geblendet und am Anfang ihrer Ehe ist Marta glücklich. Doch mit der Zeit stellt sich Felix` wahres Gesicht heraus: seine Frau interessiert ihn nicht mehr so wie früher und seine Karriere, vor allem sein neu begonnenes Jusstudium ist ihm wichtiger als ein harmonisches Familienleben. Er plant nicht einmal, bei der Geburt seines Sohnes anwesend zu sein, deswegen kommt es zu einem Konflikt mit Marta, welche ihn schlägt und er schlägt sie zurück. Bei der Geburt Jakobs ist Felix dann doch anwesend, doch er geniert sich für seine Frau, die unter Schmerzen geschrieen und geflucht hat.
Die Situation verbessert sich nicht: es kommt sogar so weit, dass Felix seiner Frau den Wohnungsschlüssel wegnimmt und sie in der Wohnung einsperrt, während er den ganzen Tag nur arbeitet.
Felix ist sehr aggressiv gegenüber Marta, er macht ihr viele Vorwürfe, sagt, sie sei eine schlechte Mutter und eine Versagerin und beleidigt sie oft, anstatt sie zu unterstützen. Von Liebe ist nun nicht mehr die Rede und Marta will aus der Ehe ausbrechen und sich von ihrem Mann trennen, was aber anfangs unmöglich scheint, da Marta finanziell von ihrem Gatten abhängig ist.
Sie hat Angst vor Felix, da dieser droht, ihr das Sorgerecht für Jakob zu entziehen und das Ehepaar schläft auch in getrennten Betten.
Als Felix ca. fünf Jahre alt ist, scheint sich Felix zu bessern: nachdem Marta angekündigt hat, sich von ihm zu trennen, ist er rücksichtsvoller und kümmert sich auch um seine Familie und ermöglicht Marta auch den Start in ein neues Leben, indem er sie finanziell unterstützt.
In der darauffolgenden Zeit haben die beiden Eheleute nur kaum Kontakt, nur sehr selten besucht Felix seinen Sohn und seine Frau. Erst als Marta sich in einer Notsituation befindet und keinen Ausweg weiß, kommt das Ehepaar wieder zusammen, beide wohlwissend, dass bei dieser Lösung nur Felix Vorteile hat und Marta nicht davon profitiert.

Weitere gescheiterte Beziehungen unter "die Rolle der Gesellschaft" - Punkt 3

Martas Beziehung zu ihrem Sohn Jakob
Während ihrer Schwangerschaft wünscht sich Marta immer eine Tochter, doch dann wird sie Mutter eines Sohnes. Das Kind ist sehr anstrengend und sie wird von ihrem Ehemann nicht genügend unterstützt. Marta muss ihre ganze Zeit in Jakob investierten und kann anderen Interessen wie Hobbys oder ihren früheren Beruf nicht mehr nachgehen.
Sie liebt ihren Sohn sehr, doch ihre Umwelt schenkt ihr keinen Glauben und meint, die sei Schuld an der Fehlentwicklung Jakobs, da sie ihn nicht richtig erziehe und vernachlässige. Marta versucht immer, ihren Sohn zu verteidigen, wenn er aufgrund seiner Krankheit auf Ablehnung stößt, doch wenn sie ihn mit dem Argument , dass er ja behindert sei, verteidigt, schämt sie sich anschließend dafür, dass sie ihren Sohn ausliefert und verrät.
Marta wünscht sich immer, dass Jakob doch wie durch ein Wunder gesund wird, doch auch als dies nicht passiert, unterstützt sie ihn. Sie will nur sein Bestes, und opfert sich für ihn auf, was darin endet, dass sie fast keine Zeit für sich hat.
Für Jakob ist Marta die wichtigste Bezugsperson in seiner Kindheit muss die Mutter immer bei ihm sein, doch als er in die Pubertät kommt will er Abstand von ihr gewinnen und er möchte oft allein sein. Er redet mit seiner Mutter nicht über seine Probleme, z.B. dass er im Bus gequält wird.

Die Rolle der Gesellschaft:

. Ärzte und Experten
Die Ärzte, die Marta aufsucht, geben größtenteils Marta die Schuld für die Fehlentwicklung Jakobs. Sie erkennen die Krankheit des Kindes nicht und denken, Marta vernachlässige ihren Sohn oder erziehe ihn falsch. Sie schenken der Frau keinen Glauben, wenn sie sagt, sie liebe ihr Kind, und sehen sie als Sündenbock. Erst als ein Arzt amtlich bestätigt, dass Jakob krank ist, kann Marta ihre Unschuld beweisen.

. Felix' Familie
Marta wird von der Familie ihres Ehemannes nicht aufgenommen und integriert. Vor allem die Schwiegermutter hat ihr gegenüber Vorurteile, da Marta studiert hat, und ihrer Meinung nach solle eine Frau häuslich und eine gute Hausfrau und Mutter sein und für Frauen ist es nicht notwendig zu studieren.
Als Marta nach der Geburt ihres Sohnes sehr schwach und erschöpft ist, fühlt sich die Schwiegermutter natürlich bestätigt und auch sie gibt Marta die Schuld für Jakobs Fehlentwicklung.


. Martas Umwelt (Nachbarn usw. )
Marta hat nie ein positives Verhältnis zu ihrer Umgebung und sie fühlt sich im allgemeinen von der Gesellschaft diskriminiert und verachtet. Sie schafft es nie, wirkliche Freunde zu finden und tiefe Freundschaften aufzubauen.
Es werden einige Begegnungen Martas mit Menschen aus ihrer Umgebung behandelt, und diese sind größtenteils negativ beschrieben.
Martas Tante etwa, akzeptiert anfangs Jakobs Behinderung, obwohl sie glaubt, ihn durch Schläge heilen zu können, aber nach einiger Zeit wünscht sie, nicht mehr von Jakob und seiner Mutter besucht zu werden, da sie fürchtet, bei den Nachbarn aufgrund der Behinderung ihres Großneffens ins Gerede zu kommen. Ihr ist die Meinung der Mitmenschen wichtiger als ihre Familie und sie geniert sich für Jakob. Marta bricht daraufhin alle Kontakte zu ihrer Tante ab und sieht sie nie mehr wieder, sie geht nicht einmal auf deren Begräbnis.
Als Marta Kontakt mit den Müttern einiger Gleichaltriger Jakob sucht, reagieren diese Mütter ablehnend. Marta will mit ihnen über die Behinderung ihres Sohnes reden und darüber, dass ihr Sohn von anderen Kindern oft diskriminiert wird, doch die Mütter verhalten sich genauso wie ihre Kinder und bringen kein Verständnis für Jakob und seine Mutter auf.
Die Hausbesitzein der Wohnung, in die Marta nach der Trennung von Felix zieht, bringt ebenfalls kein Verständnis auf. Als Jakob am heiligen Abend laut schreit, fühlt die Frau sich belästigt. Sie ist sehr aufgebracht und sie akzeptiert Jakobs Behinderung nicht. Sie lehnt auch Marta ab und lässt ihr dies auch anmerken. Die Hausbesitzerin verbreitet Gerüchte über Marta, hetzt andere gegen sie auf und verdoppelt die Miete. Marta muss nun nicht nur mit der Feindseligkeit der Hausbesitzerin fertig werden, die trifft überall, im Haus und auf der Straße auf feindselige Blicke und Ablehnung. Marta sieht als letzten Ausweg nur noch die Flucht und zieht erneut um.
In der neuen Wohngegend scheint die Atmosphäre anfangs angenehmer zu sein. Marta trifft auf freundliche und hilfsbereite Nachbarn, die Familie Turner. Doch mit der Zeit merkt Marta, dass die Turners nur Bestätigung für ihr eigenes Glück finden wollen und dass sie keine richtigen Freunde sind. Sie sind der Meinung, dass Glück hart erworben und erarbeitet werden muss und dass Marta noch nicht reif genug ist für das Glück. Diese Worte klingen in Martas Ohren natürlich wie purer Hohn und sie fühlt sich verletzt, ohne dies aber zu zeigen. Das wahre Gesicht der Familie Turner stellt sich heraus, als Jakob einen Anfall hat und schreit. Die Nachbarn brechen den Kontakt ab, sie gehen auf Distanz und wollen keine Erklärungen hören. Sie akzeptieren Jakob ebenfalls nicht und fühlen sich von ihm belästigt, und wünschen, ihn nicht mehr sehen zu müssen.
Doch nicht nur die Beziehung zu den Turners ist nun gescheitert, Marta und Jakob werden auch noch terrorisiert. Als Jakob ca. 15 Jahre alt ist, wird er im Bus gequält und beleidigt, Martas Auto wird zerkratzt, sie findet Nägel vor der Haustür und wird Opfer von Morddrohungen und Telefonterror. Sie hat panische Angst, fürchtet um ihr Leben und das ihres Sohnes. Die Polizei schenkt ihr keinen Glauben und hilft ihr nicht, so bleibt Marta wieder nichts anderes als die Flucht.
Im Laufe der Jahre kann Marta nur eine Freundschaft knüpfen, nämlich mit einer Frau namens Susanne. Diese ist sozusagen eine Leidensgenossin, denn auch sie ist Mutter eines autistischen Kindes, nämlich Angelika. Doch auch Susanne versteht Marta oftmals nicht, sie versteht nicht warum Marta so verbittert ist. Susanne scheint besser mit ihren Mitmenschen zurechtzukommen, doch Marta prophezeit ihr, dass auch sie verbittert werden wird, wenn ihre Tochter älter ist und von der Gesellschaft ausgegrenzt wird.

Die Frage der Schuld am Unglück Martas:
Marta fühlt sich von der Gesellschaft ausgegrenzt und diskriminiert, sie möchte, dass ihre Mitmenschen Verständnis für ihren Sohn aufbringen, ihn akzeptieren und in ihre Gemeinschaft integrieren. Doch dieser Wunsch wird ihr nicht erfüllt und Marta sieht sich und ihren Sohn als Außenseiter der Gesellschaft. Sie leben an einer Grenze, sind nicht integriert und Marta weiß, "das Leben an der Grenze hatte sie verändert. Zweifellos war sie bitter geworden, misstrauisch und vom Leben müde..."(Seite 264).
Die Gesellschaft trägt sicher einen großen Teil am Unglück Martas bei, doch man muss auch erwähnen, dass auch Marta nicht unschuldig an ihrer Situation ist. Sie sieht sich als Opfer der Gesellschaft und tut nichts um ihre Lage zu verbessern. Als zum Beispiel an einer Geburtstagsfeier Jakob laut schreit und sich deshalb die anderen Gäste belästigt fühlen, geht Marta sofort, sie flüchtet anstatt mit den anderen Menschen darüber zu reden. Sie erträgt die feindseligen und fragenden Blicke nicht, sie schämt sich zu sehr um sie zu ertragen und stell sich der Situation nicht.
Im Laufe der Zeit isoliert sie sich immer mehr denn sie sieht alle ihre Mitmenschen als Feinde. Als Jakob eines Tages auf der Straße schreit, beobachtet eine Frau dies. Marta denkt sofort, sie will ihr und ihrem Sohn schaden und auch als die Frau Marta ihre Hilfe anbietet, bleibt Marta misstrauisch. Der Kontakt mit dieser Frau hält zwar noch längere Zeit, doch es entwickelt sich keine richtige Freundschaft zwischen den beiden.
Marta ist so verbittert, dass es ihr unmöglich ist, Freundschaften zu schließen. Verabredungen scheinen ihr als Zeitverschwendung denn sie denkt nur an ihren Sohn. Somit verstärkt sich ihre Isolation immer mehr. Sie denkt, sie sei ganz alleine und nur ihr gehe es schlecht. Erst sehr spät erkennt sie, dass sie selbst ihre Situation verbessern könnte.
Sie merkt, dass es viele Menschen gibt, die an einer Grenze leben und Außenseiter der Gesellschaft sind, dass sie diese erkennen und auf sie zugehen muss ( " Die Grenze, an der sich so lange allein mit Jakob gewähnt hatte, war dicht bevölkert". - Seite 264",Wenn wir, die wir an der Grenze leben, einander erkennen könnten, dachte sie, wären wir nicht so einsam und so verwundbar" -Seite 265).

 
 

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