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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Werther die wirkungsgeschichte


1. Drama
2. Liebe



Der Roman gehört zu den erfolgreichsten Büchern im 18. Jahrhunderts. Er machte Goethe sofort in ganz Europa berühmt und hatte Folgen wie sie heute eher von einem Film als von einem Buch ausgelöst werden. Eine Folge davon war, dass eine eigene Werther-Kleidermode entstand: Man trug eine gelbe Weste, einen blauen Frack mit Messingknöpfen, braune Stulpenstiefel und einen Filzhut. Dazu liess man das Haar locker und ungepudert.
Vieles, was damals neu und aufregend wirkte (18. Jh.), findet sich heute in jeder Illustrierten. Von daher wird dieser Roman nie wieder die sensationelle Begeisterung bei Jugendlichen hervorrufen, die er einmal auslöste.
Ein Roman konnte die Denk- und Fühlweisen eines Publikums entscheidend beeinflussen. Er war mehr als ein Freizeitvertrieb oder Teil einer äusserlich bleibenden Bildung. Deshalb gab es auch negative Reaktionen. Die christlichen Kirchen, die im Romanlesen eine unliebsame Konkurrenz zur Bibel sahen, witterten Gefahr. Sie wollten das Buch wegen unmoralischer Tendenzen verbieten lassen. Folie 6

Epoche
Goethe schrieb den Briefroman im Jahre 1774. Diese Zeit wird der Sturm und Drang- Epoche (1767 - 1785) zugeschrieben. Folie 7

Elemente der Sturm und Drang- Epoche:
 Die Gesellschaft und ihre Standesgrenzen werden kritisiert. In Übereinstimmung mit der Aufklärung erscheinen Fürsten und Adelige mit ihren Konventionen und in ihrer Abgrenzung vom Volk als unnatürlich und lasterhaft.
 Das Individuum tritt in den Vordergrund, man feiert es als Kraftkerl oder Genie. Selbstverwirklichung ist das Ziel.
 Der Künstler gilt als Ideal. Er ist ein zweiter Gott und schafft aus dem Erleben, ohne sich an Regeln zu halten.
 Die Natur wird nicht mit wissenschaftlicher Neugier betrachtet, sondern als Offenbarung Gottes erfahren.
Sprache und Form

Die sprachliche Form
Gemäss Werthers eigenen Überzeugungen ist seine Sprache möglichst natürlich und damit nahe an seinen Empfindungen. Er verwendet viele rhetorische Mittel. Doch sie dienen nicht einem Ausweis literarischer Bildung, sondern sind spontane Gefühlsäusserungen. Folie 1
Werther schreibt seine Briefe im Soziolekt. Dies wird deutlich durch seine Wortwahl. Das er im Soziolekt schreibt ist auch von seinem sozialen Stand, dem gehobenen Bürgertum, ersichtlich. Auch übersetzt er verschiedene Dichter wie zum Beispiel Homer, ein altgriechischer Dichter, was von guten Sprachkenntnissen zeugt. Damit dies noch deutlicher wird, möchte ich euch einen Teil aus dem Brief vom 16. Juni 1771 vorlesen. Dies ist ein wichtiger Teil im Buch, denn er zeigt wie Werther sich in Lotte verliebt.
Die Form eines Briefromans
"Die Leiden des jungen Werthers" gehören zu der für das 18. Jahrhundert typischen Gattung des Briefromans, der in manchem dem Tagebuch ähnelt. Ausser der Einleitung und dem Schluss hat Goethe für die Erzählung seines Romans die Form eines Briefromans gewählt.
Der Briefroman:
 Berichtet die Geschichte aus der Perspektive einer Person. Dazu treten Antwortbriefe oder Dokumente und Kommentare eines fiktiven Herausgebers.
 Kombiniert die Ereignisse nicht sehr streng. Äussere Eindrücke, eigene Empfindungen und allgemeine Reflexionen folgen unvermittelt aufeinander, da der Briefschreiber sich spontan äussert.
 Erzählt nicht kontinuierlich, sondern in Zeitsprüngen, die aus dem Datum der Briefe ersichtlich werden. Die Erzählzeit ist kürzer als die erzählte Zeit.
 Gewährt durch die Ichform unmittelbaren Einblick in das Seelenleben des Briefschreibers und wirkt daher realistisch und authentisch (echt).
Goethe wurde von drei berühmten Briefromanen seiner Zeit beeinflusst:
Von Samuel Richardsons "Geschichte der Pamela oder die belohnte Tugend eines Frauenzimmers" (1740). Von Jean Jaques Rousseaus "Julie oder Die neue Heloise. Briefe zweier Liebender aus einer kleinen Stadt am Fusse der Alpen" Und von Sophie von La Roches "Geschichte des Fräuleins von Sternheim".
In allen drei Romanen stossen - wie im "Werther" - bürgerliche Helden gegen Standesgrenzen, stellen Herz und Tugend höher als Herkunft und gesellschaftlicher Rang.

 
 



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