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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Weltkrieg und nachkriegszeit


1. Drama
2. Liebe

Durch die desillusionierende Erfahrung des 1. Weltkrieges erhielt die sozial engagierte Gruppe des Expressionismus eine radikalpazifistisch-linksorientierte Stoßrichtung. In der Dramatik taten sich Ernst Toller, Reinhard Goering, Fritz von Unruh, Georg Kaiser und Carl Sternheim, in der Lyrik Franz Werfel, Max Hermann-Neiße, Albert Ehrenstein, Alfred Wolkenstein und Ernst Barlach mit politischen Texten hervor, wobei nicht selten die soziale Botschaft in Unbestimmtheit humanitärer Erlösungsutopien unterging (O-Mensch-Pathos). Eine wahre Flut von Zeitschriften suchte die Bewegung und ihre Programme einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Programmatisch für die revolutionär-marxistische Fraktion des expressionistischen Aktivismus wurde Heinrich Manns Essay Geist und Tat. Zentren waren Berlin (Kurt Hiller) und Wien (Robert Müller). Propagiert wurde der Aktivismus u. a. in den Ziel-Jahrbüchern Hillers und in der von René Schickele herausgegebenen Zeitschrift Die weissen Blätter.
Das Scheitern der deutschen Räterepubliken nach dem Krieg zeigte einmal mehr die politische Naivität der expressionistischen Generation, deren ästhetisches Programm der Menschheitserneuerung durch das Dichterwort an der politischen Realität zerbrach. Viele Autoren, wie Paul Hatvani und Bertolt Brecht, wandten sich von den Idealen ihrer Frühzeit ab und riefen das "Ende des Expressionismus" (Frank Thiess) aus: "Der Expressionismus stirbt" (Yvan Goll). Bei Autoren wie Curt Corrinth degenerierte der expressionistische Stil zu bloßem Epigonentum. Bereits der Dadaismus setzte den missionarischen Tendenzen vieler Autoren die "Sinnlosigkeit" und Inhaltsleere ihrer Literaturproduktion entgegen. In den zwanziger Jahren wird der Expressionismus allmählich von der kühl analysierenden Neuen Sachlichkeit abgelöst.
In den dreißiger Jahren entfachte Georg Lukács' an Gottfried Benn exemplifizierter Vorwurf, der Expressionismus erschöpfe sich in formalistischen Tendenzen und zeige eine deutliche Affinität zum Faschismus, eine heftige Expressionismus-Debatte. Heute wird die Leistung der Literatur zwischen 1910 und 1925 im Rahmen einer formalrevolutionären Moderne allgemein anerkannt. So fußte z. B. der Surrealismus in vielerlei Hinsicht auf den Maximen des Expressionismus, und namentlich Eugene O'Neill, Friedrich Dürrenmatt und Peter Rühmkorff wurden vom ihm in unterschiedlicher Weise beeinflusst.
Film



Angeregt von der expressionistischen Malerei und der Aufführungspraxis Max Reinhardts am Deutschen Theater in Berlin, versuchten verschiedene Regisseure nach dem 1. Weltkrieg, diese Darstellungsprinzipien auf die Filmleinwand zu übertragen. Charakteristisch waren gemalte anstatt gebauter Kulissen, verzerrte Perspektiven und eine exaltierte Gestik der Schauspieler: Die grostesk-phantastische Außenwelt fungierte als Spiegelbild psychischer Prozesse. Berühmte Beispiele hierfür sind Robert Wienes Das Kabinett des Dr. Caligari (1919), Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu (1921), Paul Wegeners Der Golem (1920), Karl Grunes Die Straße (1923) und Georg Wilhelm Pabsts Die freudlose Gasse (1925). Der expressionistische Stummfilm, in dem häufig prominente Schauspieler mitwirkten (Asta Nielsen, Greta Garbo, Pola Negri, Werner Krauss, Conrad Veidt, Fritz Kortner), bildet einen Höhepunkt des deutschen Filmes und wirkte international stilprägend in seiner Epoche.

 
 

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