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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

"vorspiel" und "der traum"


1. Drama
2. Liebe

Das Buch von Borchert fängt nicht mit der ersten Szene an, sondern Borchert läßt sein Stück mit einem \"Vorspiel\" und einem Traum beginnen. "Draußen vor der Tür" ist ein Stationendrama. "Im Stationendrama ist der Held, dessen Entwicklung es schildert, von Gestalten, die er an den Stationen seines Weges antrifft, aufs deutlichste abgehoben. Sie erscheinen, indem sie nur in seinem Zusammentreffen mit ihnen auftreten, in seiner Perspektive und so auf ihn bezogen. Und da den Grund des Stationendramas nicht eine Vielzahl von einander weitgehend gleichgestellten Personen, sondern das eine zentrale Ich bildet, sein Raum also kein a priori dialogischer ist, verliert auch der Monolog hier den Ausnahmecharakter, den er im Drama notwendig besitzt. Damit ist aber die unbegrenzte Eröffnung seines "verborgenen Seelenlebens" allererst formal begründet. In der Konsequenz der subjektiven Dramatik liegt ferner, daß die Einheit der Handlung durch die Einheit des Ich ersetzt wird. Dem trägt die Stationentechnik Rechnung, indem sie das Handlungskontinuum in eine Szenenfolge auflöst. Die einzelnen Szenen stehen hier in keinem kausalen Bezug, bringen einander nicht, wie im Drama, selber hervor. Vielmehr erscheinen sie als isolierte Steine, aufgereiht am Faden des fortschreitenden Ich. [...] Die dramatische Szene schöpft ihre Dynamik aus der zwischenmenschlichen Dialektik, sie wird vorwärtsgetrieben dank dem futuristischen Moment das dieser innewohnt. In der Szene des Stationendramas hingegen entsteht keine Wechselbeziehung, der Held trifft zwar auf Menschen, aber sie bleiben ihm fremd. Damit wird die Möglichkeit des Dialoges selbst in Frage gestellt [...]."
Der Zusammenhang des Stationendramas "Draußen vor der Tür" wird nur durch die Gestalt Beckmanns gewährleistet. Beckmann selbst ist - bis auf das Vorspiel - , das aus einem Dialog zwischen Gott und Tod als Beerdigungsunternehmer besteht, nicht existent, lediglich sein Selbstmordversuch ist Anlaß zu dieser Diskussion.
Beckmann wird im Vorspiel vielmehr in den Zusammenhang mit der Situation der damaligen Zeit gestellt, verdeutlicht am Beispiel, daß der einzelne Mensch nichts zähle "Ein Mensch stirbt. Und? Nichts weiter.", oder "Wie die Fliegen kleben die Toten an den Wänden dieses Jahrhunderts" eine Anspielung auf die beiden Weltkriege, die Millionen von Todesopfern forderten. Im "Der Traum" ändert sich, nach den Regieanweisungen die Stimmung von einer eher bedrohlichen in eine eher friedliche. Statt bisher: "Der Wind stöhnt. Die Elbe schwappt gegen die Pontons " heißt es später: "In der Elbe. Eintöniges Klatschen kleiner Wellen. Die Elbe.". Auch sprachlich ändert sich die Atmosphäre. Die Elbe - vorher ein dunkler Fluß - wird zu einem gutmütigen und bestimmenden Wesen, denn die Elbe wollte Beckmanns "armseliges bißchen Leben nicht" und akzeptierte so den Tod nicht. Auch verlangte sie einen individuellen Tod; deshalb waren Beckmanns Gründe nicht ausreichend. "Die Hose sollte man dir strammziehen, Kleiner, jawohl! Auch wenn du sechs Jahre Soldat warst. Alle waren das. Und die hinken alle irgendwo."

 
 

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