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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Simon dach


1. Drama
2. Liebe

29.Juli 1605 Geburt in Memel (Ostpreußen)

- 1619 Domschule in Königsberg

- 1621 Stadtschule in Wittenberg

- 1624 Stadtschule in Magdeburg

- 1625 Flucht vor Pest zurück nach Königsberg

- 1625 Studium Theologie und Philosophie

- 1633 Kollaborator an der Domschule

- 1636-1639 Konrektor an der Domschule, Mitglied im Königsberger Dichterkreis

- 1639 Professor der Poesie an der Universität Königsberg

- 29. Juli 1641 Heirat mit Regina Pohl

- 1656 Rektor an der Universität Königsberg

- 1658 Erhalt eines Landguts als Geschenk des Kurfürsten

- 15. April 1659 Tod in Königsberg


Simon Dach war der Sohn eines schlecht bezahlten Gerichtsdolmetschers. Er veröffentlichte seine erste kleine astrologische Schrift in Griechisch. Dach schrieb für besondere Anlässe Lieder und Gedichte. Überwiegend schrieb er für Hochzeit, Taufe und Beerdigung. Dach war ein Meister dieser Gebrauchslyrik. Es wurden mehr als 1250 Werke von ihm veröffentlicht. Wichtig für seine Entwicklung war seine Freundschaft zu Johann Strobäus, Der Kantor an der Domschule war, und zu Robert Robertin (beide waren im Königsberger Dichterkreis). Dach war auch mit Martin Opitz bekannt. Dach dichtete und schrieb zuerst wie Opitz, doch nach einiger Zeit entwickelte er seinen eigenen Stil. Seine Sprache war einfach und gemütvoll. Durch die Freundschaft zu Heinrich Albert, seit 1630 Domorganist, kam Dach zur Musik. Ohne die Musik wären Dachs Werke niemals über die Stadtgrenze hinaus gekommen.



3.3.1 Anke von Tharau


Anke van Tharau ös, de mi geföllt,

Se ös min Lewen, min Goet on min Gölt.


Anke van Tharau hest wedder eer Hart

Bi mi geröchtet än Löw\' on än Schmart.


Anke van Tharau, min Rikdom, min Goet,

Du mine Seele, min Fleesch on min Bloet.


Quöm\' allet Wedder glik ön ons to schlan,

Wi sin gesönnt bi nen anger zu stahn.


Krankheit, Verfölgung, Bedörfnös on Pin

Sal unsrer Löwe Vernöttinge sin.


Recht as een Palmenbom äwer sök stöcht,

Je mer en Hagel on Regen anföcht,


So wart de Löw\' ön ons mächtig on grot

Dörch Kriz, dörch Liden, dörch allerlei Not.


Wördest du glik een mal van mi getrennt,

Lewdest dar, wor öm die Sönne kum kennt:


Eck wöll di fälgen dörch Wöler, dörch Mär,

Dörch Is, dörch Isen, dörch sendlöcket Här.


Anke van Tharau, min Licht, mine Sönn\',

Min Lewen schlut öck ön dinet benömm.


Wat öck geböde, wart\' van di gedahn,

Wat öck verböde, dat lästu mi stahn.


Wat hest de Löwe doch ver een Bestand,

Wor nicht een Hart ös, een Mund, eene Hand?


Wor öm söckt hartaget, kabbelt on schleit,

On glik den Hungen on Katten begeit.


Anke van Tharau, dat war wi nich don,

Du bist min Difken, min Schapken, min Hohn.


Wat öck begehre, begehrest du ock,

Eck laht den Rock die, du lätst mi de Brok.


Dit ös det, Anke, du söteste Ruh,

Een Lif on Seele wart ut öck on du.


Dit macht dat Lewen tom hämmlischen Rik,

Dörch Zanken wart et der Hellen gelik.


Annchen von Tharau ist, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.


Annchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb\' und in Schmerz.

Annchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!

Käm\' alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir sind gesinnet bei einander zu stahn.

Krankheit, Verfolgung, Betrübniß und Pein

Soll unsrer Liebe Verknotigung seyn.

Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen anficht;

So wird die Lieb\' in uns mächtig und groß
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth.

Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt;

Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer.

Annchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein Leben schließ\' ich um deines herum.

Was ich gebiete, wird von dir gethan,
Was ich verbiete, das läßt du mir stahn.


Was hat die Liebe doch für ein Bestand,
Wo nicht Ein Herz ist, Ein Mund, Eine Hand?

Wo man sich peiniget, zanket und schlägt,
Und gleich den Hunden und katzen beträgt?

Annchen von Tharau, das woll\'n wir nicht thun;
Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn.

Was ich begehre, ist lieb dir und gut;
Ich laß den Rock dir, du läßt mir den Hut!


Dies ist uns Annchen die süsseste Ruh,
Ein Leib und Seele wird aus Ich und Du.

Dies macht das Leben zum himmlischen Reich,

Durch Zanken wird es der Hölle gleich.


Dieses Gedicht besteht aus 17 Versen und wurde in niederdeutscher Sprache geschrieben.

Simon Dach wurde dieses Gedicht zugeschrieben. Es wurde von Johann Gottfried Herder ins Hochdeutsche übersetzt und von Heinrich Albert vertont.

Simon Dach schrieb dieses Gedicht, weil ihn die Schönheit von Anne Neander inspiriert hat. Dach traf Anna auf einer Fähre. Er schrieb das Gedicht zu ihrer Hochzeit mit dem Pfarrer Johannes Portatius.

3.3.2 Der über uns ist

Ein Schmied hatte lange Zeit um eine Magd gebuhlt. Als sie endlich ihm zu Willen war, beschied sie ihn in einen Stall, wo sie ungestört zusammenkommen konnten. Als sie nun beide bereit waren, ihre leichtfertigen Absichten zu vollenden, bedachte sich der Schmied geschwind und sagte: »Steh auf, mein Schatz, laß uns anderswo hingehen, denn ich befürchte, wir möchten in diesem Stall junge Füllen zustande bringen, deren man uns später peinlich anklagen würde.«

Hierauf gingen sie aus dem Stall in die Scheune. Als nun der Schmied im Werk begriffen, fragte die Magd: »Wenn es nun ein Kind gibt, wer soll es ernähren?«


Der Schmied sagte: »Der über uns ist!«

Oben auf der Scheuer aber lag, ohne daß sie es wußten, auf dem Heu der Knecht, der alles mit angehört hatte und der nun dachte, der Schmied meine ihn. Er rief deshalb von oben herunter: »Warum soll ich euer Hurenkind ernähren?«

Darüber erschraken sie und liefen auseinander.

 
 

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