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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Interview - drogenabhängigen geführt


1. Drama
2. Liebe



Das Interview wurde mit einem ehemaligen Drogenabhängigen geführt. Dabei erzählt er über die Vergangenheit, wie er von Drogen abhängig geworden ist, wie er den Entzug überstanden hat und wie er überhaupt zu den Drogen gekommen ist. In diesem Interview ist feststellbar, dass ihn die menschliche Neugier zum Drogenkonsum gebracht hat.







Wolltest Du aus Eigeninitiative davon loskommen?



Ja, das braucht es. Wollte dir jemand helfen, hättest du diese nur zurückgewiesen. Aber es ist wichtig, dass

jemand da ist, der bereit ist, dir zu helfen wenn du es möchtest.



Wie funktionierte der Entzug?



Ich ging in den Entzug, eine Art Klinik, aber das hielt nicht hin, deshalb entschloss ich mich für das

Methadonprogramm. Ich wollte es mal auf diese Weise versuchen. Am Anfang empfand ich diese Methode

als noch viel \" verreckter\", doch schlimmer konnte es ohnehin nicht werden, und ich war zumindest nicht

eingesperrt wie beim Entzug. Schließlich funktionierte es recht gut, obwohl ich noch etwa mal \"Eis\" geraucht habe.



Wie lange dauerte dieses Methadonprogramm?



Beinahe zwei Jahre. Während dem ersten Monat konsumierte ich gelegentlich noch Drogen, aber nachher

hatte ich eigentlich keine Probleme mehr. Wir begannen die Dosis abzubauen, was etwas mühsam wurde,

denn der Körper hatte sich an die Dosis gewöhnt. Als ich mit dem Methadonprogramm abgeschlossen hatte, war die Freude recht groß: Ich hatte es geschafft.



Wie bekamst Du dein Leben wieder in den Griff?



Es begann sich dann alles zu stabilisieren: es klappte mit einer eigenen Wohnung, ich suchte mir Arbeit und

fand welche. Immer mehr baute ich mir auf. So hast du plötzlich einen Status erreicht, den du behalten möchtest. Du bist motiviert und kämpfst weiter. Du kannst dir schließlich nicht mehr vorstellen, rückfällig zu

werden. Du lebst dich langsam wieder ein und hast keine Zeit mehr, daran zu denken, wie es einmal war.

Meine Eltern haben mich sehr unterstützt.



Wie bist Du hineingerutscht?



Die Schwester meiner Freundin konsumierte gelegentlich noch Drogen - sie war bereits im

Methadonprogramm. Am Anfang sind wir nur zusammen \"rumgehangen\", wir rauchten einen Joint, ich war

dann öfters mit ihr zusammen, denn ich hatte ein Auto und chauffierte sie deshalb etwa nach Solothurn, um Stoff zu holen. Zuerst nahm ich nichts, aber einmal packte mich die Lust doch; ich wollte es ausprobieren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses \"Zeug\" so \"einfahren\" kann. Es war noch gemütlich. So konsumierte ich wieder einmal und wieder einmal. Es geht recht schnell. Du glaubst immer noch, es im Griff zu haben, obwohl du schon mittendrin bist. Du verdrängst dann die Realität, sagst, du könntest immer wieder aufhören. Du lässt dann einen Tag aus. Am zweiten Tag hast du wieder Lust, und schon bist du mitten im Sumpf.





Du bist also nicht eingestiegen, weil Du Probleme hattest?



Nein, aus lauter Blödsinn, einfach so, weil ich neugierig war, denn der Stoff selbst sagte mir nie viel, war mir nie so wichtig. Ich brauchte das \"Flash\" nicht unbedingt. Am Anfang war es sicher gut, aber schlussendlich war es nur noch Sucht. Ich hatte nie vor etwas Angst.



Wie alt warst Du, als Du mit dem Drogenkonsum begonnen hast?



Mit welcher Droge bist Du eingestiegen? Etwa 18 oder 19. Mit 14 kiffte ich. Das macht dich schon labiler,

denke ich. Ich nahm dann allerlei, wie \"Cola\", Ecstasy, Pillen. Ich probierte alles ein bisschen, aber den

Hammer, Heroin, sparte ich mir bis zum Schluss: Ich spritzte schließlich noch. Nicht so lange, etwa ein halbes Jahr - genug. Mit etwa 20 oder 21 hörte ich auf. Jetzt bin ich gerade 23.



Hattest Du nie Lust, wieder etwas zu konsumieren?



Nie, nie, denn ich weiß, wie lange der Weg ist, da raus zu kommen. Das ist eine Wahnsinnsarbeit. Es

braucht sehr viel, ist nicht einfach. Ich möchte das nicht mehr, denn es brauchte auch sehr viel Geld, du

kannst dir außer deinen Drogen nichts mehr leisten, und auch sonst magst du nichts mehr tun. Was hast du noch vom Leben? \"Nume no Drogä inäloh?\" Nein, beginnt nie mit diesem Schwachsinn, es lohnt sich wirklich nicht.



Wie hat sich Dein Leben durch die Erfahrung der Drogensucht verändert?

Ich habe mehr Respekt anderen, unbekannten Dingen gegenüber, wäge zuerst die Situation ab. Ich bin mehr auf Sicherheit aus, nicht mehr so \"furchtlos\", so \"neugierig\". Ich bin vernünftiger und gehe \"überlegter\" durchs Leben. Auch bleibe ich jetzt gerne einmal zu Hause.



Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses interessante und offene Gespräch.

 
 



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