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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hugo von hofmannsthal (1874 - 1929): jedermann - personencharakteristik


1. Drama
2. Liebe



Gottlieb Biedermann - Prototyp des heuchlerischen Spießers

- Reden schwingend
- Phrasen dreschend

- zigarrerauchend
- regelmäßige Stammtischbesuche
- moralische Sprüche ohne überlegten Hintergrund
- im Grunde ein geschäftlicher Betrüger

- verschwommene moralische Grundsätze
- hartherzig und egoistisch
- beansprucht, mitfühlend und barmherzig zu sein
- plädiert gegen das Misstrauen, hegt es aber von Anfang an

- Angst und Verzagtheit
- ohne wirkliches Rückgrat, weder privat noch geschäftlich
- Stärke nur gegen Schwächere (Angestellte, Dienstmädchen, Ehefrau)
- Dummheit

- geistig völlig unselbständig
- vgl. Gespräche mit den Ganoven, die ihn ständig überfahren und in hilflos erscheinen lassen

- Ehrgeiz
- Streben nach Beliebtheit und Ansehen

- Mitgliedschaft in der Partei
- immer auf der Seite der Stärkeren
Biedermann als der unverbesserliche, charakterlose Schwächling, der mit seinen Artgenossen zusammen die meisten Katastrophen dieser Welt dadurch herbeiführt, dass er zunächst seinen Vorteil daraus ziehen, dann aber nichts mehr damit zu tun haben will und sich aus der Verantwor- tung stiehlt
Babette

- weibliches Gegenstück ihres Mannes
- ängstlich darauf bedacht, nicht als Spießer zu gelten
- Beachten von Äußerlichkeiten und Konventionen
- falsche Barmherzigkeit

- Sentimentalität
- wahres Mitleid kann sie nicht zeigen (Knechtling)

- dennoch sympathischer als ihr Mann
- nicht ganz so verlogen wie Gottlieb

- lässt ihre Angst deutlicher erkennen
- Unterschied der Geschlechter:
- eine Frau darf zeigen, dass sie Angst hat
- deutlicheres Erkennen des Geschehens
- kein eigenes Handeln, doch Tadel für ihren Mann
- zeigt Gewissen
- verurteilt das Reichen der Streichhölzer
- zieht nicht die richtigen Konsequenzen

- wird deshalb mitschuldig
- die typische Kleinbürgersfrau

- ein reines Anhängsel ihres Mannes
- im Grunde überflüssig
- kommt in der \"Burleske\" gar nicht vor
Schmitz und Eisenring

das leibhaftige Böse
vgl. Nachspiel in der Hölle
beide spekulieren mit der Schwäche derjenigen Menschen, die glauben und hoffen, dass \"nicht sein kann, was nicht sein darf\"; Vorbereitungen und Pläne laufen ohne Hindernis ab; sie haben es nicht einmal nötig, sich mit Biedermann und seiner Frau zu verbrüdern; sie wahren ihre Eigenheiten und sind die einzigen Hauptpersonen, die nicht verlogen sind; nach ihrer Methode wird das Böse immer wieder Fuß fassen können Schmitz grob, naiv, plumpvertraulich, manchmal direkt gutmütig; um eine sentimentale Lügengeschichte nie verlegen; macht ein Geschäft aus seinem schlechten Benehmen, für das er anderen Menschen einen Schuldkomplex auflädt; kalkuliert mit dem falsch verstandenen Mitleid; wahrhaftig Eisenring gute Manieren, raffinierter in seiner Bosheit; weiß auf der Tastatur der menschlichen Gefühle meisterhaft zu spielen; Eitelkeiten wie Ängste; eigentlich nicht klug, nur geschickt; die Mitmenschen machen ihm die Verwirklichung seiner Ziele leicht; ebenso grausam und brutal wie sein Kumpan
Anna
dümmliche, pflichtgetreue Person, die in Biedermanns Haushalt passt; völlig farblos; tut, was man ihr sagt, auch wenn sie sich dabei wundert; sie lacht nur ein einziges Mal: bei dem vulgären und albernen Liedchen in der 6. Szene; stellvertretend für die Masse der Mitläufer, die zwar selbst nicht aktiv werden, aber auch nichts verhindern; alles Geschehen prallt von ihr ab und zieht sie mit in das Verhängnis
Dr. phil.
der Intellektuelle, für den der Zweck die Mittel heiligt; fanatisch und von der Idee besessen, wird er zum Mittäter; seine Brille, die ihm Weitsicht verleihen soll, gibt ihm nicht die Fähigkeit, die Folgen zu durchschauen; er ist über alle Vorgänge informiert, erkennt aber nicht, dass nach dem \"Brand\" seine Idee auf verbrannte Erde fallen muss; vor allem aber entgeht ihm, dass Schmitz und Eisenring, die Verkörperung des Bösen, nicht um einer Idee willen, sondern aus purer Lust am Brennen vorgehen; die Einsicht in seinen Fehler kommt zu spät; seine umständliche Rechtfertigung geht im Lärm des sich ankündigenden Unheils unter; er drückt sich vor der Verantwortung, indem er sich in die Position des Beobachters begibt; welcher Art seine Idee ist, wird nicht mitgeteilt, weil dies ohne Belang ist

 
 



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