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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hermann hesse - unterm rad (1903)


1. Drama
2. Liebe

Hermann Hesse Unterm Rad (1903) Index: 1. Inhaltsangabe 2. Personenkonstellation 3. Hauptperson und ihr Konflikt 4. Höhe und Wendepunkte 5. Gliederung und Aufbau 6.

     Literaturhistorischer Hintergrund / Epoche 1. Inhaltsangabe Das Buch, "Unterm Rad" von Hermann Hesse, beginnt mit seiner Handlung ein paar Wochen vor dem Landesexamen in Schwaben, zu welchem nur die begabtesten Köpfe zugelassen werden. Trotz einer sehr guten Vorbereitung von seinen Lehrern hat Hans Giebenrath noch immer Angst vorm Durchfallen des Examens und vorm Enttäuschen seines Vaters, seines Rektors und all seinen andren Lehrmeistern. Nur sein langjähriger Freund Flaig, der Schuhmacher, ermutigt ihn, und sagt als einziger, dass es keine große Schande wäre, wenn er das Landesexamen nicht bestehen würde. Nach den anfangs gut laufenden Prüfungen bekommt Hans ein schlechtes Gefühl und will deshalb sofort wieder nach Hause abreisen um dort wieder seine für die Examensprüfungen eingestellten Freizeitbeschäftigungen wieder aufzunehmen. Nach der glücklichen Nachricht, dass Hans zweiter geworden ist wollte er eigentlich seine langen Sommerferien genießen und entspannen, doch er bekommt von all seinen Lehrern das Angebot ihn auf die folgenden Studienzeit vorzubereiten, und somit verbringt er den Sommer mehr mit Lernen als mit entspannen.

     Im Internat lebt sich Hans sehr schnell ein, obwohl er lange Zeit keine Freunde findet. Eines Tages macht er allerdings eine nähere Bekanntschaft zu Hermann Heilner, woraus eine tiefe Freundschaft entsteht, wenn auch beide unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit der Zeit, die Hans in die Freundschaft investiert, werden seine Leistungen im Unterricht immer schlechter. Aufgrund einer Bestrafung für einen Streit mit einem Dritten wird Heilner so bestraft, dass alle anderen ihn meiden, so auch Hans und ihre Freundschaft gerät an einen Tiefpunkt. Nach den Weihnachtsferien gibt es zuerst einen Todesfall in der Schule, ein Zimmerkamerad von Hans bricht beim Eislaufen ein und ertrinkt. Nach diesem Todesfall geht Hans auf Heilner zu, was ihre Freundschaft wieder verstärkt.

     Wiederum werden die Leistungen von Hans im Einfluss von Heilner schlechter, weshalb ihm seine Lehrer von Kontakt zu ihm abraten. Heilner unternimmt einen "Ausbruch" vom Internat und wird dafür vom Internat nach seiner Rückkehr ausgeschlossen. Die Leistungen von Hans sinken jetzt auf Null und ein Arzt diagnostiziert ein Nervenleiden an ihm, wodurch Hans wieder zurück in seine Heimat geschickt wird. Aus Angst um den Ärger seines Vaters plant Hans seinen Suizid, er schreibt sogar schon einen Abschiedsbrief, doch fehlt ihm der Mut seinen Freitod anzunehmen. Ein paar Wochen später lernt Hans die Nichte von Flaig kennen. Er verliebt sich in Emma und ist von ihrer plötzlichen und vor ihm verheimlichten Abreise hager enttäuscht und verliert wieder einmal ein Lebensziel.

     Hans beschließt eine Lehre als Mechaniker anzunehmen, da ihm das Arbeiten mit den Händen früher als Junge immer viel Spaß bereitet hat. Sein alter Schulfreund August lädt Hans ein mit ins Nachbardorf zu kommen um dort mit ihm und ein paar Gesellen Augusts erstes Wochengehalt in Bier und Kuchen umzusetzen. Da er vom Vater angewiesen wurde für das Nachtmahl wieder da zu sein, macht sich Hans alleine volltrunken auf den Weg zurück ins Heimatdorf. Da er bei 22Uhr noch nicht wieder da war verschloss der Vater die Türen und wartet noch mit seinem Stock auf Hans um ihn zu bestrafen wenn er kommt und verlegen an der Glocke läuten muss um rein zu kommen, doch Hans kommt nicht. Am nächsten Morgen wird Hans Leiche im Wasser treibend gefunden. Keiner weiß ob es nun Suizide oder ein Unfall war.

     2. Personenkonstellation In dieser Personenkonstellation wird der Druck dargestellt, welcher auf Hans Giebenrath ausgeübt wird. Druck wird in diesem Falle durch Pfeile in Richtung Hans dargestellt. Die Pfeile die von Hans hinwegführen repräsentieren Rückhalt für Hans, so zum Beispiel Flaig und Augustin. Eine weitere Besonderheit findet sich in Hermann Heilner, er übt sowohl Druck auf Hans aus, ist aufgrund ihrer engen Freundschaft aber auch sein wichtigster Rückhalt im Leben. Der Ephorus versucht gleichzeitig eine Art Barriere Zwischen Hans und Heilner aufzubauen, da Heilner schädlich für die schulische Entwicklung von Hans ist.

     3. Hauptperson und ihr Konflikt Der Protagonist Hans Giebenrath hebt sich von seinen Mitbürgern des Städtchens Calws ab, da er überaus intelligent ist. Daher genießt er den Ruf eines besonderen und begabten Knaben. Dadurch sind auch die übrigen Einwohner stolz auf ihn und schenken ihm Hochachtung und Anerkennung, anstatt ihn wie ein Außenseiter zu behandeln. Dieses genießt er in vollen Zügen und rasch entwickelt er eine hochmütige Verachtung anderen gegenüber. Aufgrund seiner Begabung ist ihm seine Zukunft vorbestimmt: Nach der Teilnahme am Stuttgarter Landexamen und dessen Bestehen soll der 15- Jährige als Stipendiant in der Klosterschule Maulbronn leben und anschließend Student des Tübinger Stifts werden.

     Eine Beschneidung seiner Kindheit ist die Folge eines auf das Bestehen des Landexamens ausgerichteten Lebens. Er muss sich zusätzlicher Lektionen beim Lehrer und Stadtpfarrer unterziehen, anstatt seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Angeln, nachzugehen. Der übertriebene Ehrgeiz seiner Erzieher, der eigene Erwartungsdruck und der fehlende emotionale Ausgleich zum Lernen, wie beispielsweise Elternliebe, Freunde oder auch Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, lassen den pubertierenden Knaben zunächst unbewusst leiden. Weder Außenstehende noch er selbst fragen nach seinen Wünschen, Bedürfnissen oder seiner Belastbarkeit. Die angegriffene Gesundheit macht sich häufig durch Kopfschmerzen bemerkbar, dabei werden die Warnzeichen des Körpers jedoch auf seine geistigen Fähigkeiten zurückgeführt " , ..

    . sehen Sie ihn nur an, er sieht ja direkt vergeistigt aus. (S. 11)" Eine psychische Labilität ist zum einen durch den frühen Tod der Mutter, zum anderen in den einengenden Ansprüchen der Umwelt begründet. Der fehlende mütterliche Schutz kann durch den emotional versteinerten Vater nicht kompensiert werden und resultiert in einer übertriebenen Empfindsamkeit des Knaben. Im Stuttgarter Landexamen erfolgt ein Filtrierung der besten 36 Teilnehmer von insgesamt 118 Kandidaten.

     Durch die große Konkurrenz, die Erwartungen seiner Erzieher und letztlich seinem eigenen übertriebenen Ehrgeiz baut sich um Hans einer erhebliche Druckkulisse auf, deren psychische Auswirkungen sich in Form von Alpträumen und Panikattacken bei dem Jungen widerspiegeln. Mit der schon während der drei Prüfungstage auftretenden festen Überzeugung durchgefallen zu sein, stößt er bei seinem Vater auf Unverständnis und muss sich zusätzlich zu ohnehin vorhandenen existenziellen Angstgefühlen schelten lassen. Als Hans nach intensiver dreijähriger Vorbereitung das Landexamen als Zweitbester besteht, ist das Äußerste was der stolze Vater an Zuwendung geben kann, ein Schulterklopfen sowie Geld für ein eigenes Sackmesser, welches Hans für das nun wieder erlaubte Angeln benötigt. In dem befreienden Gefühl, allen Ansprüchen gerecht geworden zu sein, genießt der Junge den Beginn der Sommerferien durch Baden, Angeln oder Spazierengehen - Dinge, für die ihm jahrelang keine Zeit gegeben wurde. Aus seinem Ruhm genährten Stolz über das bestandene Landexamen entwickelt er tiefe Verachtung für seine Mitschüler "er allein war frei und entlassen. Er hatte sie überholt, sie standen jetzt unter ihm.

     [...] nun konnten sie ihm nachsehen, die Dackel, die Dickköpfe. Er verachtete sie [..

    .] ." (S. 36). Der moderne Stadtpfarrer, der sich weniger um das Seelenheil seiner Gemeinde als um seine eigenen wissenschaftlichen Ambitionen kümmert, schlägt Hans bei dessen Besuch vor, ihn bereits auf das in Maulbronn gelehrte neutestamentarische Griechisch vorzubereiten. Hans erklärt sich zum einen aus Höflichkeit, zum anderen aus Angst vor dem Neuen im Seminar bereitwillig einverstanden.

     Erneut werden in Hans Arbeitswut und Wissensdurst geweckt. Als Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt auch der Rektor, dass Hans sich bereits in Hebräisch sowie Mathematik fortbildet und sich auch mit Homer, den er schnell lieben lernt, auseinandersetzt. Die neu aufgetretenen Ansprüche seiner Umwelt wirken nicht zuletzt wegen des damit verbundenen Freizeitverlustes erdrückend auf den Knaben. Die Welt erscheint ihm schon bald trostlos und verzweifelt. In seinem Inneren wird die Lebensfreude zerstört und er sucht in der ihm Geborgenheit gewährenden Natur ein Entrinnen. Müdigkeit und Schläfrigkeit befallen Hans auf seinen Spaziergängen, auf denen er zusätzlich wegen der nicht fürs Lernen genutzten Zeit mit einem schlechten Gewissen kämpft.

     Das erneute Auftreten seiner Kopfschmerzen erinnert inmitten der Ferien an seine bedrängte Seele. Am Angeln findet Hans keine wahre Freude mehr und lässt nach einer Neckerei seines Vaters ganz davon ab - ein weiteres Beispiel für seine Sensibilität. Nach einiger Zeit kommt Hans Giebenrath nun in das große Zisterzienkloster Maulbronn. Mit einem bedrückenden Gefühl blickt er seinem neuen Leben dort entgegen, dem er seelisch körperlich von Beginn an nicht gewachsen ist. Die Stube Hellas bietet ihm mit neun weiteren Kameraden Unterkunft. Ein streng geordneter Alltag und dem einzelnen in seiner Persönlichkeitsentfaltung im Wege stehende Zwänge werden schnell den folgsamen Jungen verinnerlicht.

     Nur von Zeit zu Zeit brechen hinter der Bemühung erwachsen zu wirken pubertäre Verhaltensmuster wie beispielsweise Prügeleien hervor. Hans Giebenrath geht seinen eigenen stillen Weg. Er ist um Anpassung bemüht und hoch ambitioniert, die an ihn gerichteten Erwartungen der Erzieher und auch seines auf die Ehre der Familie bedachten Vaters zu erfüllen. Letztlich möchte er sich sein Können selbst beweisen und so versucht er, Dinge, die ihm möglicherweise vom Lernen abhalten, von sich fernzuhalten. Seinen Kameraden bringt er eine gewisse Achtung entgegen. Als erste Freundschaftsbindungen und damit verbundene Persönlichkeitsformungen zwischen den Kameraden auftreten, kämpft der allein gebliebene Hans in seinem Inneren mit neidischen und sehnsüchtigen Empfindungen.

     Der frühe Verlust der Mutter und die Gefühlskälte des Vaters, durch die ihm die Erfahrung einer geborgenen Zärtlichkeit versagt blieben, begründen eine sich in seiner Schüchternheit widerspiegelnde Impotenz, sich aktiv um eine Freundschaft zu bemühen "Wie ein schüchternes Mädchen blieb er sitzen und wartete, ob einer käme, ihn zu holen, ein Stärkerer und Mutigerer als er, der ihn mitrisse und zum Glücklichsein zwänge." (S. 66). Der Stärkere war Hermann Heilner. "Es gab auch ungleiche Paare. Für das ungleichste galten Hermann Heilner und Hans Giebenrath, der Leichtsinnige und der Gewissenhafte, der Dichter und der Streber.

    " (S. 73). Die Schule beansprucht die strebsamen und sich fügenden Jungen des Seminars in einem hohen Maße und Hans kommt aufgrund von Heilners täglichen Besuchen in Bedrängnis, sein Lernpensum zu erfüllen. Hans stellt seinen schulischen Ehrgeiz schließlich über die Freundschaftspflicht. Jedoch leiden beide unter der Situation und schnell empfindet Hans Reue und Scham, die Freundschaft aus Feigheit verraten zu haben. Die sie wieder zueinander führende Wende in ihrer Beziehung wird durch den Tod Hindingers, der auf einem gefrorenem See einbricht und ertrinkt, herbeigeführt.

     Das beglückende Gefühl der Freundschaft verdrängt den Ehrgeiz zum schulischen Erfolg und verursacht mit der zunehmenden Wichtigkeit des Zusammenschlusses eine sich immer weiter ausdehnende Entfremdung von der Schule. Wegen der fallenden Leistungen muss sich Hans einem Gespräch mit dem um ihn besorgten Ephorus stellen, von dem er sich jedoch die Freundschaft zu Heilner nicht ausreden lässt. Nicht schulischer Erfolg oder Ansehen, sondern die Loyalität zu seinem Freund hat nun oberste Priorität. Hans gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich nun zunehmend, woraufhin ihm Spaziergänge empfohlen werden. An diesen Spaziergängen nimmt Heilner unerlaubt teil. Aufgrund dessen wird Heilner unter Arrest gestellt, der aber flüchtet.

     Hans, der davon nicht in Kenntnis gesetzt ist, wird dennoch verdächtigt über den Vorfall Bescheid zu wissen. Nachdem Heilner aufgegriffen wird und "seine kleine Geniereise" (S. 106) weder bereut noch Abbitte leistet, muss er auf Beschluss des Gerichts seine Entlassung hinnehmen. Ein Händedruck zum Abschied ist der letzte Kontakt der Freunde. Später sieht sich der Ephorus genötigt, Joseph Giebenrath in Form eines Briefes über die Entwicklung seines Kindes zu informieren. Im Gegenzug appelliert Vater Giebenrath eindringlich, jedoch erfolglos, an den Ehrgeiz des Sohnes.

     Schließlich wird entschieden, Hans zur Erholung nach Hause zu schicken. Es wird jedoch schon zum derzeitigen Zeitpunkt davon ausgegangen, dass Hans nicht wieder zurückkehren wird. 4. Höhe und Wendepunkte Bedeutende Wendepunkte der Geschichte ergeben sich an folgenden Stellen: 1. Die Freundschaft mit Heilner 2. Entlassung vom Internat aufgrund eines Nervenleidens 3.

     Begegnung mit Emma Zu 1. Bis zu diesem Punkt verläuft die Geschichte in einem geordneten Muster und das Leben von Hans verändert sich nicht entscheidend. Zwar bekommt er es mit der Angst zu tun während der Prüfung, allerdings existierte diese Angst bereits bevor. Nachdem Hans diese Freundschaft mit Heilner eingegangen ist veränderte er sich zum ersten Mal entscheidend in seinem Wesen. Zuvor lebte er immer das Leben eines braven Strebers, der sich von nicht s vom Lernen abhalten ließ und immer das getan hat was ihm seine Vormünder gesagt haben. Heilner nimmt viel von Hans Zeit in Anspruch für ihre Freundschaft.

     Dies hält wiederum Hans vom Lernen ab, was sich in seinen schulischen Leistungen widerspiegelt. Für diese Freundschaft ist Hans sogar bereit seine Zeile Primus zu werden zu vergessen, nur damit eben diese Bindung nicht verloren geht. Zu 2. Nachdem Hans aus dem Internat entlassen wurde um sich von seinem Nervenleiden zu erholen findet ein weiterer Wendepunkt statt. Hans beginnt zum ersten Mal richtig zu leben, indem er seine Umgebung genießt, ohne dass er von anderen zum Lernen gezwängt wird. Auch findet im Vater eine Wendung statt.

     Er macht sich Gedanken darüber wie es mit Hans weiter gehen soll und warum es zu diesem Nervenleiden gekommen sein kann. Gleichzeitig realisiert Hans seine Einsamkeit, dass er kaum Freunde hat, und hegt deshalb Suizidgedanken Zu 3. Der entscheide und letzte Wendepunkt ist die Begegnung mit Emma, der Nicht von Flaig. Hans fühlt sich zum ersten Mal zu einem Mädchen hingezogen. Dies gibt ihm wieder neue Ziele fürs Leben, allerdings werden diese grausam mit der schnellen und heimlichen Abreise Emmas wieder zerstört. Danach kommt Hans die Ablenkung durch die neu begonnene Lehre gerade recht um sich von den Gedanken an Emma abzulenken.

     5.Gliederung und Aufbau Vor dem Examen Vorstellung des Hauptcharakters 8-10 Vorbereitung auf das Landesexamen 10-12 Letzter Tag vor der Abreise 12-20 In Stuttgart / Bei der Tante 20-23 Das Examen Landesexamen 1. Tag 23-27 Landesexamen 2. Tag 27-29 Landesexamen 3. Tag 29 Nach dem Examen Rückreise 29-30 Eintreffen der Nachricht 34-35 Genuss der Ferien 30-48 Vorbereitung auf das Studium 48-64 Im Internat Ankunft im Kloster Maulbronn 67-84 Freundschaft mit Heilner 84-96 Zerbröcklung der Freundschaft 96-99 Weihnachtsferien 100-103 Rückkehr ins Internat 107 Todesfall mit Versöhnung der Freundschaft 107-114 Gespräch mit dem Ephorus 118-120 Diagnose Nervenleiden 128 Verbot sich mit Heilner zu treffen 128 Heilner haut ab und wird ausgeschlossen 133-135 Ausschluss von Hans 136 Entlassung von wegen Nervenleidens 142 Zurück in der Heimat Planung seines Selbstmordes 146-148 Erinnerungen an früher 149-160 Sein neues Leben Begegnung mit Emma 167-173 Abendliches Treffen mit Emma 176-186 Emmas Abreise 189-191 Beginn der Lehre als Mechaniker 191-198 Ausflug ins Nachbardorf 198-209 Sein Tod Heimweg von Hans 209-210 Der Zorn des wartenden Vaters 210-211 Hans Tod und Beerdigung 211-213 6. Zeithistorischer Hintergrund / Epoche Deutschland durchlebte während Hesses Aufwachsen gravierende innen- und außenpolitische Veränderungen unter Wilhelm II.

     Man stand in einem wirtschaftlichen und politischen Wettstreit mit anderen Ländern Europas. Der klassische Imperialismus führte zu einem expansiven Nationalismus, welcher durch eine starke - später zu Krisen führende - Aufrüstung gestärkt wurde. In der tief gespaltenen wilhelminischen Gesellschaft erhob sich das im Kommunismus eine Gefahr witternde Bürgertum zur bestimmenden Schicht. Im Sinne des Nationalismus wurde in den Schulen ein totalitäres, politisches System angewandt. Vaterlandsliebe, Autoritätshörigkeit, Disziplin und Ordnung galten als oberste den Alltag bestimmende Werte. Wilhelm II.

     Deutscher Kaiser und König von Preußen 1859 27. Januar: Friedrich Wilhelm wird als erstes Kind des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, später Kaiser Friedrich III., und seiner Frau Viktoria, Princess Royal of England, im Kronprinzenpalais in Berlin geboren. Die Erziehung Wilhelms wird dem Kalvinisten Georg Hinzpeter übergeben. 1874-1877 Besuch des Gymnasiums in Kassel-Wilhelmshöhe. 1877 Aufnahme des Studiums der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn.

     1881 Heirat mit Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Der Ehe entstammen sieben Kinder. 1888 9. März: Tod des Großvaters Kaiser Wilhelms I. 15. Juni: Durch den Tod des Vaters, Kaiser Friedrichs III.

    , wird der Kronprinz als Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen. 1890 18. März: Aufgrund von innenpolitischen Differenzen und eigenen machtpolitischen Ambitionen verlangt Wilhelm II. den Rücktritt des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck (1815-1898), den dieser am folgenden Tag einreicht. 1896 3.

     Januar: Wilhelm II. gratuliert dem Präsidenten der Burenrepublik Paulus Krüger (1825-1904) zum erfolgreichen Widerstand gegen englische Angriffe (\"Krügerdepesche\"). In England provoziert dieser Vorfall breite öffentliche Kritik am deutschen Kaiser. 1898 Beginn des Schlachtflottenbaus unter dem Staatssekretär im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz. Die Flottenaufrüstung, als Instrument deutscher Kolonialpolitik konzipiert, wird von Wilhelm II. gefördert.

     Sie belastet das Verhältnis zu Großbritannien. 1900 Zur Niederschlagung des Boxeraufstands in China hält Wilhelm II. die \"Hunnenrede\", in welcher er die deutschen Truppen zu massiven Vergeltungsmaßnahmen auffordert. 1905/06 Erste Marokkokrise: Wilhelm II. protestiert gegen die französische Interessenpolitik in Marokko. Auf der internationalen Schiedskonferenz von Algeciras (1906) findet die deutsche Politik keine Verbündeten.

     1907 Eine Artikelserie Maximilian Hardens diskreditiert das persönliche Umfeld des Kaisers, vor allem seinen Berater Philipp Fürst zu Eulenburg, als moralisch verwerflich (\"Eulenburg-Affäre\"). 1908 \"Daily-Telegraph-Affäre\": Ein in der englischen Zeitung \"Daily Telegraph\" veröffentlichtes Interview mit Wilhelm II. über die Ziele deutscher Außenpolitik erregt im In- und Ausland Kritik. Die deutsche Öffentlichkeit fordert eine präzise verfassungsrechtliche Einschränkung der monarchischen Kompetenzen. 1911 Zweite Marokkokrise: Als Reaktion auf die französische Besetzung der Städte Rabat und Fez schickt Wilhelm II. ein Kanonenboot nach Marokko, um Deutschlands weltpolitische Geltung gegenüber konkurrierenden Kolonialmächten notfalls militärisch zu demonstrieren.

     1914 6./7. Juli: Wilhelm II. versichert Österreich-Ungarn nach der Ermordung des habsburgischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten uneingeschränkte Bündnistreue für den Fall kriegerischer Auseinandersetzung. 4. August: Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ruft Wilhelm II.

     im Reichstag zu nationaler Solidarität und Geschlossenheit auf. 1916 Infolge der Berufung Paul von Hindenburgs und Erich Ludendorffs in die 3. Oberste Heeresleitung (OHL) verliert der Kaiser zunehmend Einfluß auf die militärische Kriegführung. 1918 9. November: Reichskanzler Prinz Max von Baden verkündet eigenmächtig die Abdankung des Kaisers. 10.

     November: Wilhelm II. flieht aus dem Hauptquartier in Spa in die Niederlande. Die niederländische Regierung gestattet ihm den Aufenthalt unter der Bedingung, daß er auf politische Betätigung verzichtet. Er bleibt allerdings mit zahlreichen politischen und militärischen Persönlichkeiten in Kontakt. 28. November: Unterzeichnung der Abdankungsurkunde.

     1919 Kauf von Haus Doorn in der Provinz Utrecht. 1920 Die Niederlande lehnen Auslieferungsforderungen der Entente ab. 1921 11. April: Tod seiner Frau Auguste Viktoria. Ihr Leichnam wird nach Potsdam überführt. 5.

     November: Heirat mit Hermine von Reuß ältere Linie, verwitwete Prinzessin Schönaich-Carolath in Haus Doorn. 1931/32 Wilhelm II. empfängt Hermann Göring in Haus Doorn. Er erhofft sich von einer nationalsozialistischen Regierung die Wiedereinführung der Monarchie in Deutschland. 1940 Wilhelm II. gratuliert Adolf Hitler telegraphisch zur Einnahme von Paris.

     1941 4. Juni: Tod Wilhelms II. in Doorn. Auf Geheiß Hitlers wird er bei seinem Wohnsitz im Mausoleum Doorn mit militärischen Ehren beigesetzt. Quelle: https://www.dhm.

    de/lemo/html/biografien/WilhelmII/ Expressionismus als literarische Epoche Gesellschaftlicher Hintergrund: Seit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 erlebte Deutschland einen atemberaubenden wirtschaftlichen Aufschwung, der von enormen Rüstungsausgaben, Großmachtträumen und einem übersteigerten Selbstwertgefühl des Bürgertums begleitet wurde. Die expressionistischen Künstler nahmen jedoch eine andere Wirklichkeit wahr, in ihren Werken drückt sich die krisenhafte Erschütterung des Lebens am Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Sie befürchteten die Auflösung des Individuums in einer entfremdeten Massengesellschaft, die von Maschinen und bürokratischen Strukturen beherrscht wird. Ihr künstlerisches Ziel ist der Entwurf einer erneuerten Menschheit, und sie bedienen sich dafür neuer sprachlicher Mittel, die die Konventionen sprengen. Zugleich drückt sich in den Werken ein Generationenkonflikt aus, die nach 1880 geborene Generation kämpft gegen die überkommenen und erstarrten Traditionen ihrer Väter.

     Geprägt wurde die expressionistische Bewegung später durch die Erfahrung des ersten Weltkrieges und der gescheiterten Revolution 1918/19. An den Biografien vieler Literaturen lässt sich die Gewalttätigkeit des ersten Hälfte dieses Jahrhunderts ablesen. Viele sind Opfer des ersten Weltkriegs (Georg Trakl, August Stramm, Ernst Stadler,Alfred Lichtenstein, Ernst Wilhelm Lotz, ...), nach 1933 mussten die meisten emigrieren starben im Exil (Else Lasker-Schüler, Walter Hasenclever, Franz Pfempfert, Max Herrmann-Neisse, Kurt Hiller, Ernst Toller, Oskar Kokoschka, Franz Werfel,.

    ..). Geschichte des Expressionismus: Der Expressionismus lässt sich in drei Phasen unterteilen, von 1910 bis zum ersten Weltkrieg, die Zeit des Weltkrieges und von 1918 bis 1925. Die frühe Phase ist wesentlich geprägt durch die Lyrik. Der Charakter der Dichtungen kann als metaphysisch-ethisch beschrieben werden.

     Durch die Erfahrung des Weltkrieges wandelt sich die Zielrichtung. Der Expressionismus kämpft gegen den Krieg und verstärkt seine politisch-soziale Ausrichtung. Nach dem Krieg wird einerseits eine radikale Zertrümmerung aller Traditionen vorangetrieben durch eine absolut auf sich bezogene Wortkunst (Gottfried Benn), andererseits mündet die Bewegung in die neuen Formen des Dadaismus, Surrealismus und schließlich ab Mitte der 20er Jahre in die Neue Sachlichkeit. Literarische Traditionen und Abgrenzungen: Der Expressionismus propagiert einen radikalen Bruch und Neubeginn, die Dichter grenzen sich entschieden von früheren Strömungen wie Naturalismus, Impressionismus und Jugendstil ab. Allerdings berufen er sich auch auf Vorbilder. Vor allem die französischen Symbolisten Baudelaire, Verlaine und Rimbaud waren mit ihren schockierenden Themen und Motiven richtungweisend.

     Zudem boten sie als gesellschaftliche Außenseiter Identifikationsmöglichkeiten für die junge Künstlergeneration. Das expressionistische Interesse an den französischen Dichtern war auf deren Ästhetik des Hässlichen, auf makabre und groteske Szenen gerichtet, nicht auf die ästhetische Komponente der lyrischen Klangmagie und Synästhesie. Letztere ist für den deutsche Symbolismus um Stefan George von zentraler Bedeutung, gegen deren Literatur z.B. Georg Heym heftig polemisierte. Quelle: https://www.

    wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SEARCHTYPE=topic&query=expressionismus Anmerkungen: Aufgaben 3 und 6 wurden mit dem Buch von Hermann Hesse "Unterm Rad" bearbeitet, dass der Suhrkamp Verlag als Taschenbuch 1972 veröffentlichte (Suhrkamp Taschenbuch 52, 21.- 40. Tausend 1972). Das erste Kapitel beginnt auf Seite 7 und das siebte Kapitel endet auf Seite 166.

     Aufgaben 1, 2, 4 und 5 wurden mit einer anderen Ausgabe, ebenfalls aus dem Suhrkamp Verlag bearbeitet. (Ausgabe von 2003). Das erste Kapitel beginnt auf Seite 7 und das siebte Kapitel endet auf Seite 213. Hierdurch kann es bei Seitenzahlangaben zu Unterschieden kommen.

 
 

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