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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hendrik höfgens charakter unter dem gesichtspunkt des opportunismus


1. Drama
2. Liebe

Opportunismus ist die bereitwillige Anpassung an eine Lage um persönliche Vorteile zu erreichen.
Hendrik Höfgen der Protagonist des ,,Mephisto\", ist ein Mensch, der versucht mit Hilfe seiner Karriere seine Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Ruhm und Erfolg stehen in seiner Werteliste über allen anderen Werten wie z.B. Treue, Verbundenheit und Aufrichtigkeit.
So kommt es, dass er es innerhalb kürzester Zeit, vom Hamburger Theater bis ins Ministerium schafft. Oft sind es Frauen, die ihm Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten verhelfen, z.B. Barbara Bruckner, Lotte Lindenthal, usw.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten verstärkt den Charakter Höfgens zum Negativen hin. Für sein Ziel die eigenen Schwächen zu kompensieren sieht sich Höfgen gezwungen Leute, wie Juliette, die den Rassevorstellungen der Machthaber widersprachen, oder politische Gegner zu verraten. Die Konzentration auf seine eigene Persönlichkeit verhindert es, dass er die Auswirkungen seines Tuns auf die anderen wahrnimmt oder fühlt.
Als die Nazis die Macht in Deutschland erobert haben, bekommt Hendrik Angst. Er weiß nicht, wie er sich verhalten soll, denn seine kommunistische Vergangenheit belastet ihn stark, ebenso seine sexuellen Vorlieben. Höfgen behauptet nach Beendigung der Dreharbeiten eines Films nach Paris zu einer wichtigen Besprechung zu müssen. In Wahrheit wollte er nur Zeit gewinnen.
Als Lotte Lindenthal ein gutes Wort für Hendrik bei ihrem Lebensgefährten eingelegt und Hendrik beschließt nach Deutschland zurück zu kehren, ist der Pakt mit dem Teufel beschlossen.
Durch seinen Gönner begünstigt, konnte Höfgen machen, was er wollte. Seine Vergangenheit war vergessen und alle Probleme, die er hatte, wurden durch seinen Gönner beseitigt. Jeder, der versuchte die Vergangenheit des Hendrik Höfgen an die Öffentlichkeit zu bringen, wurde früher oder später aus dem Weg geschafft.
Höfgen hatte sich angepasst. Auch seine sexuelle Gespielin war aus dem Weg geschafft worden, als man bemerkte, dass sie zu einem größeren Problem werden könne.
Er hatte sich vollständig in das System eingegliedert und dies wiederum bekam seiner Karriere sehr gut. Er wurde nicht nur als Schauspieler gefeiert, sondern wurde auch zum Intendanten und später zum Senator für Kultur ernannt.
Diese beiden Karrieresprünge bis nach ganz oben hatte er seinem Gönner, dem Ministerpräsidenten und seiner nunmehr angetrauten Frau zu verdanken.
Es war ihm egal, welche Politik ihn nach oben bringt, denn Hendrik hatte nur seine Karriere vor Augen.
Durch seine Minderwertigkeitskomplexe angetrieben hat er eine Perfektion erreicht, die mit seinem Geist nicht zu vereinbaren war. Daraufhin betrieb Hendrik Gewissensbeschwichtigung durch Wohltätigkeit, weil auch er nicht ganz seine Augen vor den grausamen Taten seiner Gönner verschließen konnte.
Nachdem Hendrik seinen Freund Otto Ulrichs aus der Gefangenschaft, durch seine Überredungskunst, befreit hatte, versucht Höfgen an dieser Stelle seinem alten Freund klar zu machen, dass er in keinem Falle mit diesem Regime kooperiere, sondern versuche diese mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen und eine Zerstörung von innen durch zu führen.
In Wahrheit lag Höfgen überhaupt nichts daran diese Macht zu zerstören, besser konnte es für ihn nicht laufen.
Doch nach einer weiteren Verhaftung Ullrichs kann auch Höfgen nichts mehr machen.
Höfgen sucht nach einer Ausrede für sein Gewissen, dass gegen Ullrichs Ermord rebelliert und ihn an seine frevelhafte Wendung zum Nationalsozialist erinnert.
Des Weiteren hat Höfgen zwar durch seine Macht gesiegt und Juliette aus dem Weg geschafft, doch sein Gewissen konnte dieses ihm nicht verzeihen, daher beginnt er mit monatlichen Zahlungen an sie.
Abschließend möchte ich über Hendrik Höfgen sagen:
Für Hendrik Höfgen gab es nur schlechte und gute Schauspieler und es gab ihn, der über allen stand. Es war die Person, die zählte, das Bild, nicht was er kann, sondern wer er ist.
Seine Karriere war sein wichtigstes Ziel in seinem Leben, es gab nichts anderes, was wichtiger war als Karriere.
Er verrät, durch seine politischen Wandel, zu Gunsten der Karriere das Künstlertum. Er wird zum Spielball der Macht und er könnte alles spielen, denn er bekäme aufgrund seiner Beziehungen positive Kritik.

8.) Mein Resümee :

Ich finde, dass der Roman "Mephisto - Roman einer Karriere" von Klaus Mann eine gelungene Kritik am Nationalsozialismus und dem Mitläufertum ist.

Wer ein bisschen Ahnung vom 3. Reich, Gustav Gründgens und den Umfeld von Klaus Mann hat, der erkennt Hendrik Höfgen als Gustav Gründgens sehr schnell, wie auch die weiteren Charaktere.

Klaus Manns Einstellung zum Nationalsozialismus wird eindeutig klar, wo hingegen seine Beziehung zu Gustav Gründgens das nicht ist.

Er beschreibt ihm in seinen Roman sehr negativ, doch stellt er ihn auch menschlich dar und verschweigt einige schwerwiegende Fakten, wie z.B. Gründgens Homosexualität.

Durch negative Wörter lässt er Höfgen alias Gründgens und das Mitläufertum in einen schlechten Licht erscheinen, was auch ein Verbotsgrund war.

Ich meine, dass er damit den Leser in seiner Meinung über Gründgens stark beeinflusst.

Als ich mir das "Gründgensporträt" am Ende der "Faust I" Verfilmung auf DVD angesehen habe, fand ich, dass Gründgens eine interessante und eigentlich menschliche Person ist. Durch das Buch hat sich mein Blickwinkel über ihn zum Negativen verändert.

Manns Roman ist eigentlich leicht zu lesen und zu verstehen, obwohl mich die hohe Seitenzahl am Anfang etwas abgeschreckt hat. Doch ehe ich mich versah, hatte ich das Buch in 4 Tagen durchgelesen.

Zusätzlich zum Buch habe ich auch den Film zum Roman "Mephisto" gesehen. Der Film ist von 1981 und eine deutsch-ungarisch-österreichische Produktion mit deutschen, ungarischen, polnischen, österreichischen, und tschechischen Schauspielern.

Hendrik Höfgen wird von dem berühmten österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer gespielt.

Ich persönlich fand den Film schlechter als das Buch, obwohl Klaus Maria Brandauer einen ausgezeichneten Hendrik Höfgen abgibt.

Der Film hat bei den ersten Kapiteln nur Kleinigkeiten verändert und ausgelassen, allerdings hat mir einiges gefehlt, was ich gerne umgesetzt gesehen hätte. Der Film fängt nicht mit dem Vorspiel an, sondern es ist das letzte Kapitel.

Des Weiteren endet der Film anders als das Buch und dieses Ende finde ich persönlich unverständlich und fehl am Platze. Auch bin ich der Meinung, dass man von dem Film nicht alles versteht ohne das Buch gelesen zu haben, weil es sehr schnelle Handlungssprünge gibt, die manchmal schwer nachzuvollziehen sind.

 
 

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