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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Franz kafka (einer der größten deutschen schriftsteller)


1. Drama
2. Liebe



Franz Kafka (Einer der größten deutschen Schriftsteller)

(Schriftliche Ausarbeitung von ...)



Franz Kafka erblickte am 3. 7. 1883 in Prag das Licht der Welt. Seine Eltern, die jüdische Kaufmannsleute waren, hießen Hermann Kafka, geboren am 14. 9. 1852 in Wossek und Julie Kafka, geborene Löwy, die am 23. 3. 1856 in Podiebrand geboren wurde. Franz hatte fünf jüngere Geschwister: Georg, Heinrich, Elli, Valli und Ottla, seine (jüngste) Lieblingsschwester.

Schon als kleines Kind war Franz häufig sich selbst überlassen, da seine Eltern oft im Galanteriewarengeschäft tätig waren. Aufgrund dessen litt Franz stark an Kontaktarmut. Und obwohl er sein ganzes Leben lang befürchtete, aus der Gemeinschaft der Menschen ausgeschlossen zu werden bzw. zu sein, flüchtete er andererseits viel in die Isolation, um dem Druck der Wirklichkeit auszuweichen. Zudem sehnte er sich nach menschlicher Zuwendung, doch konnte er auch die physische Nähe der Mitmenschen schlecht ertragen.

Des Weiteren litt Franz an mangelndem Selbstvertrauen. Schon und besonders in der Schule hatte er Angst, den schulischen Anforderungen nicht zu genügen. Dabei war er Vorzugsschüler. In den Jahren 1889 bis 1893 besuchte er die Deutsche Knabenschule und von 1893 bis 1901 ging er auf das humanistische Staatsgymnasium. In diesen zwölf Jahren empfand er Schule stets als fremd und sinnlos und er wandte sich immer mehr nach innen. Gegen andere Menschen wurde er zunehmend überempfindlich, er erregte sich bis zu Wutanfällen und zog sich nach Kränkungen völlig zurück. Doch damit nicht genug: Franz Kafka neigte zur Hypochondrie, Mäusephobie und er hatte Angst vor Regen. Außerdem war er sehr geizig. Franz' Vorliebe galt Szenen, in denen menschliche Körper mit allen Arten von scharfen Werkzeugen gequält, durchstochen und durchbohrt werden. Hinzu kam, dass Franz sich seines Aussehens schämte, obwohl er gut-aussehend, groß, schlank, sportlich sowie ein eifriger Schwimmer, Ruderer, Tennisspieler und Motorradfahrer war.

Sein Vater wollte stets, dass Franz Geschäftsmann wurde und eine Fabrikantentochter heiratete oder zumindest als Jurist Karriere machte.

Nachdem Franz sein Abitur erworben hatte, studierte er Literatur an der deutschen Universität in Prag. Dieses Studium musste er jedoch auf den Befehl seines Vaters hin abbrechen und Jura studieren. Das Jura-Studium beendete er 1903 mit erfolgsreichem Staatsexamen, 1906 folgte seine Promotion, der Abschluss.

Anschließend war er ungefähr 15 Jahre lang Hilfskraft bei der "Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt für das Königreich Böhmen".

Zu den wenigen Personen in Franz Kafkas Leben gehörten u.a. Felice Bauer, mit der er zweimal verlobt war, Dora Diamant, die Franz vor seinem Tod pflegte und mit der er kurz verlobt war, Milena Jesenská, die als erste eine Erzählung Franz Kafkas ("Der Heizer") (ins Tschechische) übersetzte, Franz Werfel, Egon Erwin Kisch (beide Schriftsteller) und Max Brod. Max Brod war u.a. Schriftsteller und Biograph und einer der engsten Vertrauten Kafkas.

Nach den fehlgeschlagenen Heiratsversuchen steigerten sich Franz' Schlaflosigkeit, Verzweiflung und Depressionen. Anfang 1917 kündigte ein Blutsturz den Beginn der Tuberkulose an, die er als befreiende Folge der Auseinandersetzungen mit Felice Bauer ansah. Franz war in mehreren Sanatorien, doch aufgrund seiner immer stärker werdenden Schluckbeschwerden bei der Nahrungsaufnahme verhungerte er langsam. Am 3. Juni 1924, als er fast nicht mehr atmen konnte, bat er Robert Klopstock, seinen Betreuer, um Morphium mit den Worten: "Töten Sie mich, sonst sind Sie ein Mörder,". Nach mehreren Injektionen starb Franz Kafka gegen Mittag am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren. Am 11. Juni wurde Franz auf dem jüdischen Friedhof in Prag beigesetzt. Sein Freund Max Brod hielt dabei die Grabrede. Die Inschrift seines Grabsteins lautet im Wortlaut: "Dr. Franz Kafka, 1883 bis 1924 [...] Der oben genannte prachtvolle Mann, unser Lehrer und Meister [...], seligen Andenkens, ist der Sohn des [...], sein Licht möge leuchten. Der Name seiner Mutter ist [...]. Seine Seele möge eingebunden sein im Bund des Lebens!"

Noch vor seinem Tod wollte Franz, dass seine Manuskripte und Werke nach seinem Tod vernichtet werden, doch Max Brod nahm sich ein Herz und veröffentlichte seine gesammelten Werke in den 30er Jahren.

Franz Kafka war jedoch nicht immer Autor. Er begann langsam mit Tagebucheinträgen, später folgten Erzählungen, die Situation in seiner Familie betreffend, bis hin zu den Kurzgeschichten, wie wir sie zum Teil heute kennen.

Zu Kafkas größten Werken gehören "Das Urteil" und "Amerika" (beide 1912) [Kafka schrieb "Das Urteil" in nur einer Nacht], "Der Prozess" (1914/1915), "Die Verwandlung" (1915), "Ein Bericht für eine Akademie" (1917/1918), "Ein Landarzt" (1918), "Strafkolonie" und "Der Brief an den Vater" (beide 1919) und "Das Schloss" (1922).

"Der Prozess" wurde sogar mehrmals verfilmt. 1962 mit Anthony Perkins, Jeanne Moreau und Romy Schneider und im Jahre 1992 u.a. mit Anthony Hopkins.

Nur durch Max Brod kam Franz nach seinem Tod zu Ruhm und Ehre.

1925 nannte Hermann Hesse Franz den "König der deutschen Sprache".

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der weltweite Siegeszug seiner Romane und Erzählungen, welche heutzutage zu den faszinierendsten, der deutschen Literatur zählen.

Franz Kafka steht sogar indirekt im Duden: "kafkaesk", was laut Duden "auf rätselvolle Weise bedrohlich" bedeutet.

Unter "kafkaesk" versteht man des weiteren die spezifische Darstellung des in labyrinthischen Lebensverhältnissen gefangenen Menschen. Diese Art der Darstellung wurde zum Synonym für bedrückend absurde Zustände. Die "kafkaesk" äußert sich in seinen Werken dadurch, dass die Hauptfiguren in undurchschaubare und bedrohliche Situationen geraten.

Zum Stil Kafkas ist zu sagen, dass, obwohl er keiner Richtung eindeutig zuzuweisen ist, seine literarischen Techniken expressionistisch, aber auch surrealistisch sind. Zudem vermischt Kafka Wirklichkeit, Phantasie und auch ein wenig Ironie.

Franz' Vater, Hermann Kafka, wuchs in einer armen Familie auf, konnte jedoch zur Schule gehen und sich eine überdurchschnittliche Schulbildung aneignen. Im Erwachsenenalter hatte er dann Erfolg als Wanderhändler. Nach dem Militärdienst zog er nach Prag und eröffnete mit seiner Frau Julie ein florierendes

Galanteriewarengeschäft.

Hermann Kafka war ein großer, vitaler, geschäftstüchtiger Mann, der von einem rastlosen Aufstiegswillen besessen war. Um Anerkennung von der deutschen Oberschicht zu bekommen, verzichtete er sogar auf einen Teil seiner jüdischen Traditionen und schickte auch seine Kinder auf deutsche Schulen. Hermann duldete keinen Widerspruch und hatte auch kein Verständnis für den sensiblen Sohn.

Als Erzieher war er streng und dominant, er erwartete von seinen Franz Gehorsam und eine berufliche Karriere. Franz hasste zwar die Erziehungsversuche seines Vaters, doch bewunderte er auch seine starke Persönlichkeit.

Hermann orientierte sich, wie bereits erwähnt, stets an der herrschenden deutschen Oberschicht, Franz jedoch stand der tschechischen Bevölkerung näher. So kam es des öfteren zu Spannungen. Diese Spannungen äußern sich besonders in Franz' Werk "Das Urteil": In dieser Erzählung will sich der junge Kaufmann Georg Bendemann verheiraten. Als er dem alten und kranken Vater diesen Entschluss mitteilt, reagiert der Vater mit Vorwürfen. Georg entkleidet den Vater und trägt ihn ins Bett. Kaum ist dieser zugedeckt, richtet er sich auf, erscheint als übergroßer Richter und verurteilt den Sohn zum Tod durch Ertrinken. Georg rennt völlig verstört aus dem Zimmer und ertränkt sich.

Letzten Endes schreibt Franz den "Brief an den Vater" zur Klärung der peinlich stockenden, schmerzhaft verharschten Beziehung, so Max Brod. Der Brief jedoch erreicht den Vater nie, die Mutter hielt dieses nicht für gut.

1931 stirbt Hermann Kafka in Prag.

Kafkas Mutter, Julie, wird von Franz als wahrhaftig, nachgiebig und selbstlos beschrieben, doch kritisiert er ihre übermäßige Demut und Unselbstständigkeit.

Julie Kafka stirbt 1934, ebenfalls in Prag.

Ottla Kafka, geboren am 29. 10. 1898 in Prag, war Franz' Lieblingsschwester. Sie war eine der weinigen Menschen, denen Franz vollständig vertraute. Sie starb 1943/1944 im Konzentrationslager Auschwitz.

 
 



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