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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ein netter kerl


1. Drama
2. Liebe



Die Kurzgeschichte "Ein netter Kerl" ist 1978 von Gabriele Wohmann verfasst worden und handelt von einer Familie, die sich am Esstisch in gestörter Weise über einen dicken Menschen auslässt. Das Hauptthema der Geschichte ist fehlende Kommunikation in der Gegenwart.


Rita, Nanni, Milene und deren Mutter sitzen zusammen am Esstisch und reden über einen Mann. Die Mutter und Nannie machen sich über den Mann lustig, weil er sehr fett ist, Milene allerdings betont immer wieder, dass sie ihn wirklich sehr nett und lieb findet. Diese Aussagen werden von der Mutter und von Nanni allerdings immer ins negative gerückt indem sie sich an ihnen belustigen. Rita hält sich komplett aus dem Gespräch raus und nachdem der Vater an den Esstisch gekommen ist, gesteht sie, dass sie mit dem "fetten Kerl" verlobt ist. Nach einer Weile versucht Rita die Situation durch Belustigung zu klären, die übrigen Familienmitglieder machen sich über "ihn" allerdings nicht mehr lustig und versuchen "ihn" nun als netten Kerl dazustellen.


Die am Esstisch stattfinde Gesprächssituation wird von Nanni "geleitet". Die "Wortführerin" bringt sich immer wieder durch laute Rufe ins Gespräch ein und heizt dieses damit an (vgl. Z.1,3,11,29,32). Dass Nanni sich nicht nur über "ihn" lustig macht, sondern eine richtige Abneigung gegen ihn zu haben scheint, wird durch ihre Gestik und Ausrufe deutlich ("Nanni stieß einen winzigen Schrei aus und warf die Hände auf den Tisch", vgl. Z. 26f).
Deutlich wird die Abneigung auch aufgezeigt, indem sie ausruft, dass sie ihn "immer nur anschauen und sich ekeln könnte" (vgl. Z.33f).
Im Vergleich zu Nanni ist Milene die Person, die von Beginn an nur positiv über "ihn" redet (vgl. Z. 11-14 und Z. 26-28). Die Mutter, die "ihn" zu Beginn auch beleidigt hat ("Furchtbar fett für sein Alter", vgl. Z.4) ist in ihrem Verhalten ihm gegenüber sehr widersprüchlich, da sie ihn einerseits beleidigt (vgl. Z.4), (vgl. Z. 4), ihn andererseits aber auch in Schutz zu nehmen versucht("....beschämt fing auch sie wieder an zu lachen; recht lieb, aber grässlich komisch", Z. 15). Dieses "Scheinheilige" Verhalten der Mutter wird jedoch von ihr selbst immer wieder abgelegt, sodass auch sie, mit ihrer Tochter zusammen, über ihn herzieht ("Du hast nicht zu viel versprochen, Rita, wahrhaftig nicht. Jetzt lachte sie laut heraus", vgl. Z. 17-19).
Rita, die sich seit Beginn des Gespräches fest an ihren Stuhl klammert (vgl. Z. 7, 24) scheint sehr unsicher zu sein und äußert sich auch nicht im geringstem negativ über "ihn". Nachdem der Vater das Esstimer betreten hat, sagt Rita, dass er noch bei seiner Mutter lebe (vgl. Z. 40), woraufhin alle lauthals loslachen (vgl. Z.41), sogar Milene, die sich bis dahin nicht negativ über ihn geäußert hat. An dieser Stelle werden die Emotionen, die Rita das ganze Gespräch über empfindet, sehr deutlich, indem sie ihre Fingerkuppen immer weiter ins Holz vertieft und diese klebrig werden (vgl. Z. 41-43).
Das widersprüchliche Verhalten der Mutter wird ebenfalls deutlich, als sie sagt, dass nun "endlich Schluss sei" (vgl. Z. 54f), Nanni das Thema aber wieder aufgreift und die Mutter, obwohl sie vorher gesagt hatte, dass nun Schluss sei, Nanni nicht unterbricht oder zurechtweist (vgl. Z. 57). Nanni, die fragt, wann die "fette Qualle denn wieder zu Besuch käme" (vgl. Z. 57f) reagiert also gar nicht auf die Aussage der Mutter. Das verdeutlicht eine fehlende Kommunikation in der Familie.
Nun wird deutlich, dass Rita ein ganz starkes Selbstbewusstsein hat und, trotz der vorherigen "Niedermachung" ihres Freundes, ihrer Familie gesteht, dass sie mit ihm verlobt sei (vgl. Z. 61ff). In diesem Moment übernimmt Rita das Wort, da die übrige Familie diesen "Schock" erst mal zu verdauen hat (vgl. Z. 64). Rita zieht die Situation, das Gespräch, das vorher über "ihn" gelaufen ist, ins lächerliche indem nun sie, als seine Verlobte, in ironischer Weise über ihn herzieht (vgl. Z.64-68).

Gabriele Wohmann schreibt in einem personalem Erzählverhalten als Er-/Sie Erzählerin. Sie stellt das Geschehen aus Sicht von Rita dar indem Sie nur innere Handlungen von Rita in ihren Text mit einbezieht.




Alles in Allem ist die Ursache für die Beziehungsstörung in der Familie die fehlende Kommunikation untereinander. Dass die Kommunikation fehlerhaft ist wird dadurch deutlich, dass die Familie zuerst über Ritas Verlobten herzieht, sie dann aber ihr Verhalten versucht zu Entschuldigen, indem Sie ihn als "menschlich angenehm" (vgl. Z. 77) oder als "netten Kerl" (vgl. Z. 74) bezeichnen.

 
 



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