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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Dostojewskij und russland


1. Drama
2. Liebe

Das Werk Dostojewskijs ist immer sehr Zeitgebunden, ist immer eine Gesellschaftskritik,. mit den Brüdern Karamasow kommt Dostojewskij an den Roman "Schuld und Sühne" zurück mit dem er 1866 seine Romanreiher eröffnete und die den Kern seines Schaffens bilden. Doch die Brüder Karamasow sollten nur der erste, vorbereitende Teil eines Zweiteilers werden, in dem Dostojewskij wieder in seine Gegenwart schlüpft, doch ist sein Tod zuvorgekommen. Mit einem solchen Zweiteiler wollte Dostojewskij offenbar eine Handfeste Zusammenfassung seiner Ideen zeigen.

Zu dem Zeitgeist Dostojewskijs möchte ich den Anfang des zehnten Buches der Brüder Karamasow in einer Geschichte zusammenfassen:
Es war einmal ein Junge namens Kolja Krasotkin. Dieser arme Junge hatte niemals einen Vater gehabt, denn sein Vater war gestorben als Kolja noch ein kleines Kindchen war. Doch Kolja hatte eine sehr sanftmütige und heitere Mutter, die sich sehr um sein Wohlergehen kümmerte. Kolja wuchs heran, er besuchte die Vorschule und war immer daran interessiert etwas neues auszuprobieren und sich alles zu merken und zu beurteilen. Unter den Mitschülern war er angesehen, auch weil er einige ausgeklügelte Streiche den Lehrern gespielt hatte, doch er wusste immer eine Grenze nicht zu überschreiten . Zuhause lass Kolja in den Büchern seines Vaters, für die er noch viel zu jung war, seine Mutter aber, wunderte sich nur über das vor dem Bücherschrank stehende Kind und sagte nichts dazu, seine Mutter schimpfte nur mit ihm weil er eigentümlich gefühllos ihr gegenüber war, aber je mehr sie ihn darum bat, desto weniger zeigte er ihr sein Herz. Zu Koljas Eigenheiten gehörte auch dass er es haste wenn man ihn auf seine Größe oder auf sein Alter ansprach, er sagte dann zwar immer die Wahrheit, doch sagte er auch, dass er schon bald älter und größer sein werde.
Einmal fuhren er und seine Mutter für ein paar Tage in eine etwa siebzehn Werst entfernte Ortschaft um Verwandte zu besuchen. Die Kinder dort waren einige Jahre älter als er, deshalb konnte er nur schwer Freunde finden, doch an dem dritten Tage sagte er, um die Größeren zu beeindrucken, er werde sich heute unter den Mitternachtszug legen, und ihm wird nichts passieren. Die älteren Jungen hielten das für Prahlerei und glaubten ihm nicht. Als es Nacht war, versammelte sich eine kleine Gruppe von Jungen, die heimlich aus ihren Häusern geschlichen waren, etwa eine Werst von der Ortschaft entfernt, bei den Zuggleisen. Kolja war immer noch fest entschlossen das was er vorgenommen hatte auch auszuführen: er legte sich zwischen die Gleise, als sich in der Ferne sich ein Licht zeigte, und war ganz still. Die anderen Jungen versteckten sich in den Gebüschen neben den Gleisen. Als der Zug sich nährte kriegten sie Angst und schrieen Kolja zu, er solle weglaufen, doch Kolja blieb liegen. Der Zug fuhr mit der schon voll erreichten Geschwindigkeit und großer Wucht über Kolja hinweg, und die Jungen gerieten in Panik, sie liefen zu ihm hin als der Zug vorbei war, doch Kolja bewegte sich nicht. Später sagte er ihnen er habe damals einen Ohnmachtsanfall vorgespielt um sie zu erschrecken, doch war er damals tatsächlich in Ohnmacht gefallen. Nun, seit diesem Vorfall nannten ihn alle einen "tollkühnen Burschen" und jeder ältere Junge behandelte ihn seit dem mit Respekt. Die Nachricht von dieser Tat verbreitete sich nur allzuschnell und bald hatte auch seine Mutter davon erfahren, in diesem Augenblick hatte sie wahrscheinlich beinahe einen Herzanfall bekommen. Seit dem bemühte sich Kolja zu seiner Mutter offenherziger zu sein, obwohl er immer noch nichts von dieser wie er selbst sagte ,Gefühlsduselei' hielt.
Kolja besaß einen angelaufenen Hund, er taufte ihn auf den Namen Pereswon. Dieser war ein großer Köter mit zotteligem grauen Fell und mit einem blinden Auge. Kolja trainierte seinem Hund allerlei Kommandos nach französischer Art an, die Pereswon, nach einiger Zeit, alle nach der Reihe ausführte, um seinen Herren zu erfreuen, auch ohne dass Kolja ihm Befehl gab. Besonders gut konnte Pereswon sich tot stellen, er blieb auf Befehl Koljas eine Minute, bald zwei, bald drei regungslos auf einer Seite liegen, und die kleinen Kinder mit denen Kolja gerne zusammen war, fingen bei diesem Anblick meistens wirklich an zu glauben Pereswon sei gestorben. Doch dann, wenn Kolja seinen Befehl zurücknahm, sprang der große Hund aufeinmahl überraschend und wieder ganz lebendig auf und wedelte mit dem Schwanz um freudig weitere Kommandos Koljas auszuführen. Die kleinen Kinder hatte Kolja wirklich gern, auch wenn er mal damit manchmal in der Schule, geneckt wurde, den er war schon in der zweiten Klasse. Kolja sagte dann dass es nun mal zu seiner Natur gehöre und dass er nur mit den Kindern spiele um sie zu erfreuen, selber empfinde er nichts dabei. Doch gab es da einen Jungen mit dem Kolja sich besonders gut verstanden hatte, den Iljuscha. Als Iljuscha in die Vorklasse kam, wurde er immer von den anderen Kindern ausgelacht und verspottet da er abgetragene und zu kleine Kleidung trug. Doch Iljuscha war ein stolzer Junge und obwohl er sich manche der Neckerein der kleinen Kinder zu Herzen nahm, war er ihnen niemals unterwürfig geworden. Als Kolja die neckenden Kinder sah, fing er an den Iljuscha zu beschützen, das gefiel dem Kleinen und die anderen schreckte es ab. Von da an waren die beiden immer zusammen, sogar Sonntags, und Kolja brachte dem ihm untergebenen Iljuscha allerhand Dinge bei, wie man zum Beispiel mit Bauern auf dem Markt zu reden hatte oder wie man sich anziehen sollte. Iljuscha hatte auch einen Hund, doch was mit ihm passiert war, ist eine traurige Geschichte. Smerdjakow, der nun verstorbene halb-Karamasow, hatte Iljuscha beigebracht den weichen Teil aus dem Brot herauszumachen und darin eine Nadel zu verstecken, um dieses Brot dann einem Hund hinzuschmeißen. Der kleine Junge schmiss ein solches Brotbällchen dem im Garten angeketteten Hund hin, der Hund war sehr hungrig, deshalb verschlang er das Bällchen Brot sofort, ohne darauf zu kauen. Iljuscha beobachtete wie der Hund winselte und um sich im Kreis lief.
Einige Zeit später wurde er krank, und er behauptete selber er sein nur krank geworden weil er damals seinen Hofhund getötet hatte. Man hatte den Iljuscha mit manchen Dingen wieder versucht gesund zu bekommen sogar eine englische Doge wurde Iljuscha zur Aufheiterung gebracht, doch davon wurde die Krankheit nur noch schlimmer. Viele Kinder kamen täglich an sein Krankenbett unter der Führung von Alexej Fjodorowitsch, während Kolja einige Zeit überhaupt nicht kam. Doch dann, als er immer davon hörte wie Alexej sich um den kleinen kümmerte, beschloss Kolja Krasotkin doch zum sterbenden Iljuscha zu gehen. Er nahm Pereswon mit, und wusste dass der kranke sich schnell mit diesem Hund anfreunden würde.











Z e i t t a f e l

1821 Fjoder Michailowitsch Dostojewskij am 11. November als Sohn eines Armenarztes in Moskau geboren.
1837 Am 11. März Tod der Mutter durch Schwindsucht.
1838 - 43 Besuch der Ingenieurschule der Petersburger Militärakademie. Lektüre und erste dichterische Versuche; besondere Begeisterung für Schiller und Puschkin.
1839 Ermordung des Vaters durch Leibeigene auf seinem Landgut.
1842 Ernennung zum Leutnant.
1843 Anstellung als technischer Zeichner im Kriegsministerium.
1844 Entschluß als freier Schriftsteller zu leben; Aufgabe der Stellung im Ministerium.
1845 Bekantschaft mit den Dichtern Nekrassow und Turgenjew und dem Literaturkritiker Wissarion Belinskij.
1846 Dostojewskijs Erstling, der Briefroman Bednye ljudi ( dt. Arme Leute ), erscheint im triumphalen Erfolg in Nekrassows Petersburger Almanach. Unter dem Einfluß Belinskijs erster Kontakt zu den revolutionären Geheimgesellschaft um Petraschewskij und Durow.
1847 Novelle Die Wirtin. Bruch mit Belinskij.
1848 Mehrere Erzählungen, darunter Weiße Nächte, Das schwarze Herz, Der ehrliche Dieb.
1849 Am 5. Mai Verhaftung Dostojewskij und aller anderen Mitglieder der Petraschewskij - Gruppe. Im September Prozeß mit Todesurteil, dessen Unwandelung zu vier Jahre Zwangsarbeit und vier Jahren Militärsdienst in Sibirien erst auf dem Richtplatz verkündet wird. In der Untersuchungshaft Abfassung der Erzählung Ein kleiner Held.
1850 - 54 Strafhaft in der Festung Omsk ( Sibirien ). Dort Auftreten der ersten schweren epileptischen Anfälle.
1854 - 56 Militärdienst in Semipalatinsk in Sibirien.
1856 Beförderung zum Unteroffizier zum Fähnrich.
1857 Am 14. Februar Eheschließung mit Marja Dmitrijewna Isajewa.
1859 Rückkehr nach Russland. Der Roman Das Dorf Stepantschikowo und seine Bewohner erscheint.
1861 Bekantschaft mit Gontscharow, Tschernyschewskij, Dobroljubow, Ostrowskij und Saltykow - Schtschedrin. Beginn der leidenschaftlichen Liebe zu Apollinarija (Polina) Suslowa. Die Aufzeichnungen aus einem toten Hause, Darstellungen der sibirischen Wirklichkeit, und der Roman Die Erniedrigten und Beleidigten erscheinen.
1861 - 63 Mit seinem Bruder Michail Herausgeber der Zeitschrift Wremja. Zusammenarbeit mit Nikolai Strachow und Appolon Grigorjew.
1862 Erste Europareise: Berlin Dresden, Paris, London, Genf, Florenz, Mailand, Venedig, Wien. In London Zusammentreffen mit dem exilierten russischen Publizisten und revolutionär Alexander Herzen, sowie mit Bakunin.
1863 Zweite Europareise, z.T. in Begleitung Polinas. In Wiesbaden erstmals am Roulett - Tisch. Große Spielverluste in Badeb - Baden, und Bad Homburg. Im April Verbot der Wremja. Veröffentlichung des Berichts über die erste Europareise: Winterliche Aufzeichnungen über sommerliche Eindrücke.
1864 Am 27. April Tod seiner Frau Marja Dmitrijjewna. Am 22. Juli Tod seines Bruders Michail. Die Aufzeichnungen aus einem Kellerloh erscheinen.
1865 Dritte Europareise ( Wiesbaden, Kopenhagen ). Erneutes Zusammensein mit Polina. Wieder große Spielverluste.
1866 Der Roman Prestplenie i nakasanie (dt. Schuld und Sühne, Rodion Raskolnikow) erscheint in der Zeitschrift Ruskij westnik. Der in 26 Tagen niedergeschriebenen Roman Der Spieler erscheint im Verlag Stellowskij.
1867 Am 27. Februar Eheschließung mit Anna Grigorjewna Snitkina. Im April Flucht beider vor den Gläubiger ins Ausland.
1867 - 71 Dauernder Aufenthalt in Westeuropa, überwiegend in Deutschland. Unüberwindliche Spielsucht; ständige Verluste. In Baden - Baden Zusammenkunft mit Turgenjew; endgültiger Bruch.
1868 Am 5. März in Genf Geburt der Tochter Sonja; am 24. Mai Tod des Kindes . Der Idiot erscheint.
1869 Am 26. September in Dresden Geburt der Tochter Ljubow.
1871 Im Juli Rückkehr nach St. Petersburg, wo der Sohn Fjoder geboren wird. Der Roman Besy (dt. Die Dämonen) beginnt in der Zeitschrift Ruskij westnik zu erscheinen. Neuer literarischer Ruhm.
1873 Dostojewskij übernimmt für 15 Monate die Schriftleitung der Zeitschrift Grashdanin.
1875 Geburt des zweiten Sohnes Aljoscha (gest. 1878). Wegen eines Lungenemphysems Kuraufenhalt in Bad Ems . Der Roman Der Jüngling erscheint in Otetschestwennye Sapiski.
1876 - 77 Herausgeber uns allgemeiner Autor der Monatsschrift Tagebuch eines Schriftstellers.
1877 / 78 Aufnahme in die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften als korrespondierendes Mitglied.
1879 - 80 Die Brüder Karamasow erscheint in der Zeitschrift Russkij westnik.
1880 Am 20. Juni Ansprache anlässlich der Enthüllung des Puschkin - Denkmals in Moskau (Puschkin-Rede).
1881 Dostojewskij stirbt am 9. Februar an den Folgen eines Blutsturzes in St. Petersburg. Beisetzung im Alexander - Newskij - Kloster.
1882 - 83 Polnoe sobranie sotschinenij, 14 Bde. (St. Petersburg).
1906 - 19 Sämtliche Werke, 22 Bde., übers. v. E. K. Rahsin (München).

 
 

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