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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

"der besuch der alten dame" -inhaltsangabe


1. Drama
2. Liebe

In Güllen, einer heruntergekommenen und wirtschaftlich erbärmlichen Kleinstadt in der Schweiz, erwartet man einen hohen Gast. Die als wohltätig bekannte Multimilliardärin Zachanassian will ihrer Heimatgemeinde einen Besuch abstatten. Ein Jugendfreund, namens Alfred III, soll Klara Wächter, der frühere Name der Dame bevor sie einen armenischen Ölbaron heiratete, zu einer großzügigen Spende zugunsten der Stadt überreden. Nach dem improvisierten, armseligen Empfang durch den Bürgermeister werden der Milliardärin Arzt und Lehrer vorgestellt, bevor sie von ihren Dienern in einen Sänfte in die Stadt getragen wird. Während Unmengen von Koffern, die mitsamt einem schwarzen Panther und einem Sarg ins Hotel geschafft werden, führen Alfred und Zachanassian im Konradsweilerwald ein Gespräch. Alfred behauptet, sie damals vor 45 Jahren nur deshalb nicht geheiratet zu haben, weil er sie geliebt habe. Nur weil sie wegen ihm Güllen verlassen habe, sei sie heute so reich, und führe keine solch erbärmliche Existenz wie er. Nach ihrer Rückkehr hält der freudestrahlende Bürgermeister eine Rede im einzigen Gasthaus, dem Goldenen Apostel. Zachanassian verspricht, scheinbar gerührt, Güllen eine Milliarde zu schenken; aber nur unter einer Bedingung: Sie will Gerechtigkeit. Ihr Butler Boby, der ehemalige Oberrichter, tritt vor und erklärt: Alfred III habe im Jahr 1910 eine Vaterschaftsklage von Klara Wächter nur dadurch verhindert, daß er zwei Zeugen bestochen habe, zu seinen Gunsten auszusagen. Er führt die beiden herein. Sie sind entmannt und geblendet. Die Bedingung der Milliardärin lautet: Eine Milliarde dafür, daß jemand Alfred III tötet. Am Ende des ersten Aktes lehnt der Bürgermeister entsetzt ihr Angebot ab, sie aber antwortet gelassen, daß sie abwarte.

Alfred III ist sich der Unterstützung seiner Mitbürger sicher und denkt nur an Solidarität gemäß dem Motto "Einer für alle, alle für einen", wenn in seinem Laden plötzlich Schokolade, besserer Schnaps und teurerer Tabak verlangt und auf Kredit verkauft wird. Als auf einmal alle neue Schuhe tragen, wird er mißtrauisch. Er geht zur Polizei und verlangt die Verhaftung der Milliardärin wegen Anstiftung zum Mord, doch der Polizist, aus dessen Mund ein neuer Goldzahn bleckt, erklärt seine Befürchtungen für unbegründet. Der Bürgermeister nimmt gerade eine neue Schreibmaschine in Empfang, als Alfred ihn aufsucht. Auch dieser erklärt, daß seine Furcht unnötig sei, obwohl man durchaus den Standpunkt der Dame verstehen könne, die er ins Elend gestürzt habe. Da der schwarze Panther der Milliardärin ausgebrochen ist, schleicht die gesamte männliche Bevölkerung Güllens mit Gewehren herum. Alfred hat nun Angst um sein Leben und flieht zum Pfarrer in die Sakristei, doch als er auch dort das Läuten einer zweiten neuen Glocke vernimmt, bestürmt ihn der Gottesmann, die Güllener nicht durch sein Bleiben in Versuchung zu führen. Alfred beschließt zu fliehen; auf dem Weg zum Bahnhof aber schließen sich ihm mehr und mehr Bürger an, um sich von ihm zu "verabschieden", wie sie vorgeben. Alfred wird immer unruhiger, als sich die Menschenmenge um ihn schart. Sobald der Zug eintrifft, befällt Alfred die Angst, daß man ihn am Einsteigen hindern wolle. Keineswegs sei das der Fall, wird ihm versichert. Der Zug fährt ab, III bricht zusammen, bedeckt sein Gesicht und wimmert, daß er verloren sei. Der Vorhang des zweiten Aktes fällt.

Der Arzt und der Lehrer suchen noch einmal die Milliardärin auf und schlagen ihr ein Geschäft vor. Sie müsse keine Milliarde verschenken, um Güllen zu retten; kaufe sie die Wagenwerke und die Platz-an-der-Sonne Hütte, sei beiden Seiten gedient, ohne daß Blut fließe. Doch da ihr alles bereits seit Jahren gehört, ist auch diese letzte Alternative unmöglich geworden. Zachanassian heiratet im Dom zu Güllen ihren bereits IX. Ehemann. Dementsprechend viele Journalisten und Reporter sind gekommen. Die Bevölkerung, die sich zusehends in immer größere Schulden stürzt, ist bemüht der Presse den Handel um Alfred , den sie nun offen verachtet und für das "namenlose Unglück von Klara" verantwortlich macht, vorzuenthalten. Dennoch bekommen zwei Pressemänner Wind von Alfreds einstiger Beziehung zu Zachanassian und platzen in seinen Laden. Doch Alfred schweigt - und bringt den Lehrer, den einzigen der noch um Menschlichkeit und Wahrheit bemüht ist, zum Schweigen. Er hat die Furcht abgelegt, ist sich seiner Schuld bewußt und hat sich mit seinem Schicksal abgefunden. Der Bürgermeister teilt Alfred mit, daß eine Gemeindeversammlung über ihn abgehalten werde. Da das Fernsehen zugegen sein werde, stimme man der Form halber über eine Stiftung, in Wirklichkeit aber über ihn ab. Alfred III erklärt sich mit jedem Urteil einverstanden, lehnt es aber ab, sich, wie vom Bürgermeister vorgeschlagen, selbst zu richten. Ein letztes Mal trifft er Klara im Konradsweilerwald. Sie sprechen über ihr gemeinsames Kind, das im Alter von einem Jahr, gestorben ist, nachdem sich Alfred aus der Verantwortung gezogen hat. Da er um seinen nahen Tod weiß, eröffnet ihm seine einstige Geliebte, daß sie für ihn ein Mausoleum auf Capri errichtet hat, in das sie ihn bringen wird. Die Versammlung wird eine perfekte Inszenierung für Radio und Fernsehen; die Abstimmung verläuft einstimmig. Die Presse wird in ein Restaurant gelotst, die Türen des Versammlungssaales verschlossen. Die Güllener bilden eine Gasse und ermorden gemeinsam den Unglücklichen, als er diese entlangschreitet. Den Reportern erklärt man: Tod durch Freude. Während man Alfred endlich in den so lange leer gebliebenen Sarg legt, wird der Scheck überreicht.

 
 

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