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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der autor - erich maria remarque


1. Drama
2. Liebe

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque ist einer der meistverbreiteten und meistgelesenen Autoren der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Remarques Biographie ist wesentlich von der deut¬schen Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt: Er hieß ursprünglich Erich Paul Remark und wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Sohn eines Buchbinders geboren (Der Franzose, den Paul im Graben tötete, war ebenfalls Buchbinder - siehe auch S. 108: \"Käme dein Vater mit denen drüben, du würdest nicht zaudern, ihm die Granate gegen die Brust zu werfen.\"), deshalb wächst er in drük¬kenden kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Remarque verbringt seine Kindheit und Jugend im Os¬nabrück der Kaiserzeit, zwischen 1904 und 1912 besuchte er die Volksschule in Osnabrück. 1912 geht er auf die \"Katholische Präparandie\" in Osnabrück zur Vorbereitung auf das Lehrer¬se¬minar. Remarque meldet sich, nachdem er das Notexamen bestanden hat, als Kriegsfreiwilliger. Am 26. November 1916 folgt seine Einberufung zum Militär, schließlich wird er am 12. Juni an die Front in Frank¬reich abberufen. Remarque wird sechs Wochen später, am 31. Juli, verwundet. Er muss ins Lazarett in Duisburg.
Ab dem 4. Mai 1920 arbeitet er als Lehrer in Klein-Berssen, ab dem 20. August in Nahne. In diesem Jahr schreibt er auch den Jugendroman \"Die Traumbude\" und veröf¬fentlicht ebenfalls Skizzen und Gedichte in Zeitungen. Er verfasst mehrere Zeitungsartikel über Sportereignisse und die Herstellung von Cocktails. Von 1922 an ist er Buchhalter, Kaufmann, Grabstein- und Denkmalverkäufer bei der Firma Brüder Vogt in Osnabrück. Ab Oktober ist er Wer¬beleiter und Redakteur bei der Continen¬tal CO. Hannover. Erich Paul Remark nannte sich seit 1923 Erich Maria Remarque. 1924 wechselt er seinen Beruf erneut und wird Sportredakteur bei der Zeitschrift \"Sport im Bild\" im Au¬gust-Scherl-Verlag Berlin. Remarque heiratet 1925 Jutta Ilse Zambona.
1927 schreibt er in sechs Wochen den Roman \"Im Westen nichts Neues\", der 1929 erscheint und zum Bestsel¬ler wird. Die \"Vossische Zeitung\" druckte 1928 Vorabdrucke, und innerhalb von an¬derthalb Jahren wurde eine Auflage von 3,5 Millionen erreicht. Der Roman war sofort Gegenstand erbitterter politischer Auseinandersetzungen, da er für die einen die nüchterne, ehrliche Beschrei¬bung des Kriegswahnsinns schlechthin, für die anderen ein bewusstes Anti-Kriegsbuch, eine Belei¬digung der Frontsoldaten, war. Mit seiner realistischen Darstellung des sinnlosen Mordens und der Kriegs¬grauen hatte Remarque die Zeitstimmung aufgegriffen. Das Buch wurde als Antikriegsro¬man gefei¬ert, als undeutsch, zersetzend und pazifistisch von den Rechten geschmäht.
1929 arbeitet Remarque am Roman \"Der Weg zurück\", der im Sommer 1930 fertiggestellt wird und 1931 erscheint (Universal verfilmt \"Der Weg zurück" 1937). 1930 verfilmt Universal in Hollywood \"Im Westen nichts Neues\". Der Film wird am 11.12.1930 durch die Rechten mit einem Auffüh¬rungsverbot in Deutschland belegt. Remarque lebte ab 1931 in Ascona/Schweiz und siedelte 1939 nach New York über. Durch seine Kritik am Militarismus und Nationalsozialismus rief der Autor politische Wider¬sacher auf den Plan: Am 12. Mai 1933 werden seine Bücher wegen angeblichem "Literarischen Ver¬rats am Soldaten des Weltkrieges" verboten und öffentlich verbrannt. Schlie߬lich wird ihm 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft durch die NS-Machthaber entzogen. 1945 schreibt er den Roman \"Arc de Triomph\" und erzielt mit dem amerikanischen Bestseller seinen zweiten Welterfolg (drei Jahre später wird er verfilmt). Ab 1947 ist er amerikanischer Staatsbürger. 1948 kehrte Remarque in die Schweiz zurück und heiratete 1958 zum zweiten Mal, diesmal Pau¬lette Godard. In den kommenden Jahren erhält er folgende Auszeichnungen:
- 1963 J.-Möser-Medaille Osnabrück

- 1967 Großes Bundesverdienstkreuz
- 1968 Ehrenbürgerschaft von Ascona.
- Außerdem wird er Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dicht¬kunst.
Am 25. September 1970 stirbt Remarque an einem Herzleiden im Krankenhaus von Locarno in Tessin/Schweiz. Bis zu seinem Tod 1970 wurde Erich Maria Remarque von keinem der deutschen Nachkriegsstaaten je zur Rückkehr aus der Emigration eingeladen.
Am 22. Juni 1998 wäre Erich Maria Remarque 100 Jahre alt geworden. Die bewegte Lebens¬ge¬schichte des Bestsellerautors steht seinen Werken an Spannung, an Höhen und Tiefen in nichts nach. Von Anfang an rankten sich Legenden um den Autor, der schon im Berlin der \"Goldenen 20er\" und später im amerikanischen Exil zu einem lebenden Mythos wurde. Glamour, Glanz und Luxus, elegante Autos und schöne Frauen wie Marlene Dietrich, Greta Garbo, oder Paulette God¬dard bestimmten die eine Seite seines Lebens. Flucht, Verfolgung und Exil waren dessen Schatten¬seiten. In Berlin paradierte er mit Melone, Monokel und gekauftem Titel umher. Er versuchte sich aus den kleinbürgerlichen Verhältnissen abzusetzen aus denen er stammte. Remarque litt unter dem Zu¬sammenbruch überlieferter Werte und Ideale, die in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts ihre Gül¬tigkeit verloren hatten: Dies spiegelt sich in den Themen seiner Bücher, in denen er u.a. die Verbre¬chen am kleinen Mann schilderte, der wegen der politischen Situation seine Heimat verlas¬sen musste ("Arc de Triomphe", "Liebe deinen Nächsten", "Die Nacht von Lissabon" und "Schatten im Para¬dies") wieder. Auch das Leiden und Hoffen derer, die in Kriegszeiten Opfer zu bringen hatten, wählte Re¬marque zu seinem Thema ("Der Funke Leben"). Es wäre jedoch falsch, Remarque auf Kriegs- und Exilthemen reduzieren zu wollen. Mit den beiden Romanen "Der Him¬mel kennt keine Günstlinge" - eine bittersüße Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Todes und "Drei Kamera¬den" schrieb er "eine der ergreifendsten Liebesgeschichten, die in unserer Zeit er¬zählt wurden" (New York Times). Keines der beschriebenen Schicksale hatte Remarque in dieser Form erleiden müssen. Den Krieg hat er nicht direkt an vorderster Front erlebt, sondern nur wäh¬rend sechswöchi¬gen Schanzarbeiten hinter der Front und aus den Erzählungen seiner Kameraden (die Verletzungen sind ihm jedoch sehr wohl aus seiner Zeit im Lazarett bekannt). Die später ge¬schriebenen Romane Remarques haben den 2.Weltkrieg als Thema. Hier fehlte Remarque allerdings die Möglichkeit, aus den eigenen Erfahrungen zu schöpfen. Die Einzige in seinem Umfeld, die den 2. Weltkrieg direkt zu spüren bekam, war seine Schwester. "Wir ha¬ben sie zum Tode verurteilt, weil wir ihren Bruder nicht greifen konnten", soll der Präsident des Volksgerichtshofes gegiftet ha¬ben. Er verurteilte sie wegen hetzender, defätistischer Äußerungen zum Tode durch das Fallbeil. Äußerungen, die ihr Bru¬der in seinen Büchern vertrat; Bücher, die von der Welt als Kultbücher bezeichnet und ge¬kauft wur¬den. Seine Bücher lesen sich als eine Chronik der Zeit der zwei Welt¬kriege. Von "Der Weg Zu¬rück", einem Heimkehrerstück bis "Der Funke Leben", ein KZ am Ende des Krieges sind alle wichti¬gen Ereignisse thematisiert.
Remarques Gesamtwerk ist einerseits eng mit seiner Osnabrücker Herkunft verknüpft, andererseits zeugt es thematisch von einer kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, dabei steht in seinem literarischen Schaffen stets die Wahrung von Humanität und Menschenwürde in Zei¬ten von Unterdrückung, Terror und Krieg im Vordergrund. Remarque gilt daher weltweit als glaubwürdiger Vertreter eines \"anderen Deutschland\". Er wird in der Literaturgeschichte zu den ehr¬lichsten und überzeugendsten Chronisten der Zeit zwischen 1914 und 1945 gezählt.
Remarques Romane wurden in über 50 Sprachen übersetzt, die weltweite Gesamtauflage beträgt viele Millionen Exemplare. Daher gehört Erich Maria Remarque zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern der Gegenwartsliteratur.
Remarques Lebensmotto lautete: \"Unabhängigkeit - Toleranz - Humor\"
Erich Maria Remarque schrieb nicht Kriegsliteratur sondern Literatur über Krieg. Er war der typi¬sche Autor und Verfechter dieser Literaturgattung. Mit seinen sehr direkten und erzählten Romanen, im Deutschen eher eine Ausnahme, wurde Re¬marque in den USA zum Erfolgsautor. Kritiker und Literaturgrößen äußerten sich dennoch eher verhalten zu seinem Werk, manche bezeichneten es gar als Schund.
Seine Helden siedelt Remarque vorzugsweise in Not- und Konfliktsituationen seiner Zeit an, im Krieg, auf der Flucht, in der Emigration.

Weitere Informationen sind zu finden im
Erich Maria Remarque-Archiv (wissenschaftliche Erforschung des Werkes Remarques)
Erich Maria Remarque-Ausstellung (Ständige Ausstellung zu Leben und Werk Remarques)
Erich Maria Remarque-Gesellschaft e.V.(\"humanistische Kultur, Kunst, Wissenschaft und For¬schung durch die Pflege des Erbes Erich Maria Remarques und seines Gedankenguts in der Öffent¬lichkeit\" zu fördern und zu verbreiten; publiziert das Remarque-Jahrbuch)
Erich Maria Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ("Im Andenken an den Autor werden alle zwei Jahre belletristische, journalistische und wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit den Themen \"Innerer und äußerer Frieden\" auseinandersetzen.")

Werke:

Romane:
Die Traumbude, 1920
Im Westen nichts Neues, 1929 (Film 1930)
Der Weg zurück, 1931 (Film 1937)
Three Comrades, 1937 (dt. Drei Kameraden, 1938; Film 1938)
Flotsam (dt. Liebe deinen Nächsten, 1941, auch als: Strandgut, 1941; Film 1940)
Arch of Triumph, 1945 (dt. Arc de Triomphe, 1946; Film 1948)
Der Funke Leben, 1952
Zeit zu leben und Zeit zu sterben, 1954 (Film 1958)
Der schwarze Obelisk, 1956

Der Himmel kennt keine Günstlinge, 1961
Die Nacht von Lissabon, 1961 (Film 1971)

Schatten im Paradies, 1968
Der Feind,

Dramen, Drehbücher:
The Last Ten Days (mit F. Habeck), 1955 (Drehb.)
Die letzte Station, 1956
Drei Kameraden, 1960.

 
 

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