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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Buchvortrag


1. Drama
2. Liebe



Zum Buch selber: Das Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte, heißt "Tadesse, warum?" und wurde von Irmhild Söhl am 12. November 1981 geschrieben. Dies wäre Tadesse´s 13. Geburtstag gewesen. Aber da lebte er nicht mehr. Er hatte sich in seinem Kinderzimmer erhangen.

Das Buch hat 160 Seiten und 53 Kapitel. Der Verlag von diesem Buch ist Herder Freiburg im Breisgau. Dort kam das Buch 1991 heraus.



Angaben zum Autor:



- Tadesse´s Adoptivmutter

- Irmhild Söhl

- Geboren: 1943 in Schleswig

- Studium der Psychologie, Pädagogik und kunst

- Jahrelang tätig in der Jugend-und Heimerziehung

- Jetzt Hausfrau

- Mutter von 6 Kindern (Tycho ,Gunnar, Rona, Gudrun, Sinje und Dietmar)

- Hat 1976 zusammen mit Mann Frerich Tadesse adoptiert

- Lebt bei Schwäbisch Hall

- Wollte wenigstens ein Kinderelend aus 3. Welt retten







Inhaltsangabe:



Über das Buch:





Diese wahre Geschichte spielte nicht irgendwo im fernen Land, sondern nebenan, unter uns. Dieses Buch handelt von einem 11-jährigen Jungen namens Tadesse, welcher mit dem Willen, in Deutschland ein besseres Leben zu führen, zu seinen Adoptiveltern kam.



Ganze fünf Jahre lebte er in einem kleinen schwäbischen Ort namens Michelbach, bevor er sich in seinem Kinderzimmer erhängte. Beschimpfungen wie "Schwarzerle", "Nigger", "Buschneger", "schwarze Sau" und schlimmere musste er immer wieder über sich ergehen lassen.

Tadesse war nicht nur aggressiven Anfeindungen ausgesetzt, sondern auch Gedankenlosigkeiten und Hänseleien.



"Tadesse, warum?" Diese Frage stellt sich Irmhild Söhl, seine Adoptivmutter, immer wieder nach seinem Tod, weil sie es nicht versteht. Tadesse wurde in eine Familie adoptiert, die ihn mit offenen Armen aufnahm und ihm Liebe und Geborgenheit gab. Ja, sie wollten wenigstens einem Kind aus der 3. Welt helfen und ihm ein besseres Leben geben.

In diesem Buch beschreibt die Adoptivmutter Irmhild welches Leid und welche Freunde Tadesse in Deutschland über sich ergehen lassen musste und konnte. (S. 78)



Dies war jetzt nur eine kurze Zusammenfassung, aber nun werde ich euch ein bisschen genaueres erzählen.



- am 12. Mai 1976 kam Tadesse mit dem Flugzeug nach Deutschland zu seiner Adoptivfamilie, wo er sehr liebevoll aufgenommen wurde.



- Bei seiner neuen Familie fand er sich sehr schnell zurecht und kam sehr gut mit seinen Geschwister klar



- Die Familie hatte schon nach der Adoption viele Demütigungen einstecken müssen, weil sie einen "schwarzen" Jungen hatten, doch sie ließen sich nicht unterkriegen



- Außerdem kam noch dazu, das sie ständig Anzeigen wegen Lärm der Kinder und Ausbruch der Tieren bekamen



- Nach mehreren Räumungsklagen suchten sie eine neue Wohnung bzw. ein geeignetes Wohnhaus für ihre Großfamilie



S. 32/33...



- und schon wieder ist Tadesse Feindseeligkeiten ausgesetzt, von denen er aber zum Glück nicht viel wahr nahm



- später bekamen sie das Grundstück doch, weil sich der Klassenlehrer von Tadesse sehr für ihn einsetzte



- sie zogen ein und waren glücklich



- doch Tadesse wurde weiterhin wegen seiner Hautfarbe ständig gehänselt, gedemütigt und innerlich zerstört







Nun möchte ich euch einige Sachen vorlesen, die im vor der Schule, in der Schule und nach der Schule zum Verhängnis geworden sind:

- schon in der 1. Klasse begann sein Drang "weiß werden zu wollen" (S. 56)

- einige Wochen nach Schulbeginn war keine Besserung zu sehen und Tadesse mochte sich nicht mehr, er wollte nicht mehr schwarz sein (S. 20/21)



- dann der Weg zur Schule...man kann es nicht fassen zu was die Kinder schon alles fähig sind (S.85)





- aber das war noch nicht alles.... die Gesamtschule... (S. 142/143)



ja, ihr seht der Hass auf dunkelhäutige Menschen fängt schon in der Schule an.







Aber Tadesse war in seiner Familie immer geliebt. In seiner Familie fühlte er sich geborgen. Außerdem fühlte er sich als Beschützer seiner Geschwister. Er wollte nicht das es irgendjemanden aus seiner Familie schlecht geht.



Das hatte er auch mehrmals bewiesen. Zum Beispiel bei seiner kleineren Schwester. Sie wusste noch nicht so recht mit sich anzufangen, ich meine kein Wunder. Sie war 3. Auf alle Fälle wollte sie die Welt entdecken und hatte nur Unsinn im Kopf. Mehrmals rettete Tadesse seiner Schwester Gudrun das Leben, wenn sie Dummheiten im Kopf hatte. Einmal zum Beispiel waren seine Mutter, er und Gudrun im Bad. Doch Gudrun konnte nicht schwimmen und war deshalb im Babybecken. Als sie gehen wollten, zog sich ihr Mutter schnell um und war somit kurz abgewandt. Doch sobald sie wieder da war, der Schreck... wo ist Gudrun? (S.71/72)



- Ein anderes Mal wird Tadesse im Schwimmbad unvorbereitet von einem vorbeigehendem jungem Mann einfach so voll in den Magen geboxt, wo er kurz darauf ohnmächtig zu Boden fiel, der junge Mann aber weiter ging... durch Kinder, die den Bademeister verständigten, wurde er verarztet



- Tadesse war ein leidenschaftlicher Fußballfan und war der König vom Ball





- Dies brachte ihm jedoch nicht das Ansehen, welches er verdient hätte

- Alle anderen Spieler die schlechter waren, waren neidisch und ließen ihn das auch spüren (S. 102)



- In seiner Familie fand er aber immer wieder die Liebe die er brauchte, aber das Leidende war Übermacht.





- Jedoch blieb er interessiert an seinem Leben und das Leben seiner Mitmenschen, wie man eines Tages bei seinen Großeltern sah

-

- Familie hatte Großeltern besucht



- Opa hat mit Tadesse und Tycho gespielt, doch Tadesse sprach den Großvater auf die Kriegzeit an





- Es schien ihn zu interessieren, denn er war sehr begeistert von den alten Fluchtgeschichten seines Opas.





- Eines Tages kam Tadesse zu seiner Mutter und erzählte, er habe sein Gelübde gebrochen. Das Gelübde, welches er seiner Mutter in Afrika gegeben hat. Er erzählte, das er seiner richtigen Mutter versprochen hat auf seine Schwester Nunu aufzupassen wenn sie in Deutschland sind. Aber wie sollte er das machen, wenn sie nicht bei ihm ist? Seine Eltern haben zu den Adoptiveltern von Nunu Kontakt aufgenommen. Somit wollten sie erreichen, das auch Tadesse seine Schwester regelmäßig sehen darf. Doch die Eltern von Nunu waren strikt gegen den Kontakt und dachten das es reicht, wenn sie sich 2 Stunden alle 5 Jahre sehen.





- Tadesse war sehr traurig und konnte es nicht begreifen



- Nunu´s Eltern entschieden sich anders und Nunu durfte 3 Tage mit ihnen in den Urlaub fahren





- Alle verstanden sich prima und fühlten sich wie eine Familie



- Dies war jedoch das letzte Treffen von Tadesse und Nunu



- Denn zu einem weiteren Treffen kam es nicht, denn am 26.9. 1981 lebte der leidende Tadesse nicht mehr

- Seine Eltern waren gerade einkaufen und als sie wieder kamen, sahen sie den leblosen Körper von Tadesse, welcher an dem Schrank hing.



- Er hatte sich am Schrank erhängt



Nun war nix mehr wie früher... alle in der Familie haben sehr getrauert. Okay, das ist ja normal wenn man ein Mitglied verliert. Aber ständig die Frage... Warum? Warum erhängt sich ein 11- jähriges Kind? Auf diese Frage wusste kein Mensch eine Antwort.





Als die Beerdigung war, kamen sehr viele Leute. Alles weinende Gesichter. Sogar ganze Schulklassen und Fußballmannschaften. Das hätte man nicht erwartet. Nachdem was passiert war.





Die Geschwister wollten sich schließlich alle taufen lassen, mit der Begründung "Tadesse wollte es auch!" und taten dies bei einem äthiopischen Pfarrer, welcher auch die Todesrede von Tadesse sprach. Dieser war ein sehr guter Freund von ihm und er konnte es auch nicht glauben, was da passiert ist. Aber er weiß, das es kein Unfall war, wie es die Polizei behauptete. Der Tod von Tadesse war geplant, das stand fest, weil einige Tage später, nachdem die Polizisten den Eltern die Hose von Tadesse gebracht haben fand seine Mutter in der hintersten Tasche, einen Abschiedsbrief von ihm. Darin stand: "Liebe Mutti, lieber Vati, ich möchte euch keinen Kummer machen. Ich gehe dahin zurück, wo ich her gekommen bin."

Und damit war es klar. Tadesse ist tot und das nur, weil er an dem Ausländerhass kaputt gegangen ist.







Dies war eine wahre Geschichte voller Leben, tragisch und fröhlich, zärtlich und traurig zugleich. Eine Geschichte über den alltäglichen Zustand unsrer Gesellschaft und über das Fremdsein in Deutschland. Aber auch über die Last und die Freuden einer Kindheit, über das Leiden, die Trauer und die Liebe einer Mutter. Ein Buch, das Augen und Herzen öffnen soll.

 
 



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