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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Autor - leben und werk -süskind patrick - das parfum


1. Drama
2. Liebe

"Ja so lasst mich doch endlich in Frieden!"
Dieser einzige Satz der Titelfigur aus Patrick Süskinds Buch "Geschichte von Herrn Sommer" gilt wohl auch für den Autor selbst.
Süskind gehört unzweifelhaft zu den international bekanntesten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, aber, über das Leben des Autors weiß die Öffentlichkeit wenig. Geschickt hat es der Bestsellerauto bisher verstanden, sich seine Privatsphäre zu sichern.

Patrick Süskind wurde am 26.03.1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Untergetaucht lebt er heute abwechselnd in München oder in Frankreich, vorzugsweise in Mansarden. Aufgrund seines zurückgezogenen Lebensstils und seiner Hartnäckigkeit beim Ablehnen von Interviews und Statements zu seinen Werken wird er von der Presse als "Phantom der Deutschen Unterhaltungsliteratur" bezeichnet.
Als zweiter Sohn des Publizisten und Romanciers Wilhelm Emanuel Süskind wuchs er im bayerischen Holzhausen auf, wo er zunächst die Dorfschule und später das Gymnasium besuchte. Nach Abitur und Wehrersatzdienst studierte Süskind in München Geschichte und verdiente seinen Lebensunterhalt mit allerlei Gelegenheitsarbeiten. Er hörte ein Jahr lang Vorlesungen in Aix-En-Provonce und perfektionierte dort seine Kenntnisse der französischen Sprache und Kultur und schloss 1974 das Studium ab. Danach verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Exposés und Drehbüchern.
1981 wird Süskinds Ein-Personenstück "Der Kontrabaß" in München aufgeführt, mit dem Süskind schlagartig zum Erfolgsautor wurde. Mit über 500 Aufführungen und über zwanzig Inszenierungen zum meistgespielten Theaterstück der Saison 1984/85 im deutschsprachigen Raum und zugleich zum ersten internationalen Erfolg Süskinds, denn sein Stück wird in zahlreiche Sprachen übersetzt und z.B. in London und New York aufgeführt.

Fern von literarischem Anspruch arbeitete Süskind in den 80er Jahren an den Drehbüchern zu den Serien "Kir Royale. Aus dem Leben eines Klatschreporters" und "Monaco Franze. Der ewige Stenz" mit. Vor allem die zweite Serie, die im Pressemilieu spielt, und prominent besetzt ist, kommt nicht nur beim Publikum gut an, sondern wird auch in zahlreichen Fernsehkritiken gelobt.

1985 wurde das Buch "Das Parfum" veröffentlicht. Die Kritiker und insbesondere Marcel Reich-Ranicki waren begeistert. Die Leser brachten ihre Bewunderung für die Geschichte über Genie und Wahnsinnigen durch hohe Verkaufszahlen zum Ausdruck. 1991 waren weltweit bereits 6 Millionen Bücher aufgelegt. Marcel Reich-Ranicki feiert Süskind mit den Worten: "Also, das gibt es immer noch oder schon wieder: einen deutschen Schriftsteller, der des Deutschen mächtig ist; einen zeitgenössischen Erzähler, der dennoch erzählen kann; einen Romancier, der uns nicht mit dem Spiegelbild seines Bauchnabels belästigt; einen jungen Autor, der trotzdem kein Langweiler ist."




1987 wird Süskinds Erzählung "Die Taube" veröffentlicht, deren Hauptfigur der Bankwachmann Jonathan Noel ist. Durch eine vor seiner Mansardentür sitzende Taube wird Noel aus der überraschungslosen Alltäglichkeit seines monotonen Lebens geworfen und stürzt in einen Zustand orientierungsloser Hilflosigkeit.
Noel lebt, wie der Kontrabass-Spieler, isoliert und einsam ein minutiös geplantes Leben, das aber durch das Auftauchen der Taube in einer Katastrophe zu enden droht.

"Die Geschichte von Herrn Sommer", im Jahre 1991 erschienen, handelt weniger von der Titelfigur, sondern vielmehr von der Kindheit des Erzählers. Die Geschichte der Kindheit, die hier erzählt wird, weist einige Parallelen zur Kindheit des Autors auf. Wie Süskind wächst der Erzähler an einem See auf. Der Vater des Jungen ist sprachlich versiert und Liebhaber des Pferdesports (beides weist auf Süskinds Vater hin). Am Ende der Geschichte geht der seltsame Wanderer Sommer, dessen Lebensinhalt im Wandern zu bestehen scheint, in den See, nur vom Erzähler beobachtet. Vom Herrn Sommer bleibt nichts, außer der Erinnerung des Knaben an diesen Satz: "Ja so lasst mich doch endlich in Frieden!"
Dem "Spiegel" ist wohl zuzustimmen, wenn er in der Geschichte des "menschenflüchtigen Sonderlings Sommer mehr die Geschichte von Süskind selbst" sieht, der hinter dem Erzähler und seinem Wiedergänger Sommer gleichermaßen aufleuchtet, und seinen Anspruch auf Frieden erhebt.

Im Jahr 1996 schrieb Süskind dann an dem Drehbuch zu dem Kinofilm "Rossini- oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" mit. Der Film begeisterte die Kritiker und lockte rund drei Millionen Zuschauer in die Kinos. In diesem Film wird die Münchner Schickeria karikiert. Süskinds Person als scheuer Schriftsteller wird dort ebenfalls leicht ironisch dargestellt.

In Süskinds Werken sind alle Hauptdarsteller Einzelgänger, die alle in eigentümlichen Behausungen leben. Der Kontrabass-Spieler in einem schallisolierten Raum, der Wachmann Noel in einer winzigen Mansarde. Grenouille lebt sieben Jahre in einer Höhle, in der er nicht ausgestreckt liegen kann. Der Erzähler aus "Geschichte von Herrn Sommer" verbringt einen großen Teil seines Lebens auf Bäumen.

Menschenscheu sind die Figuren Süskinds alle, auf sich selbst und ihre kleine Welt beschränkt. Für alle gilt, was Süskind anlässlich des Stückes "Der Kontrabaß" geäußert hat: er habe insofern auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen: "Ich konnte insofern auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, als auch ich den größten Teil meines Lebens in immer kleiner werdenden Zimmern verbringe, die zu verlassen mir immer schwerer fällt. Ich hoffe aber, eines Tages ein Zimmer zu finden, das so klein ist und mich so eng umschließt, dass es sich beim Verlassen selbst mitnimmt."

 
 

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