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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Aufklärung literaturepoche


1. Drama
2. Liebe

Aufklärung 1720 - 1790 / r /> \"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, ist also der Wahlspruch der Aufklärung" (aus "Was ist Aufklärung?" Immanuel Kant)





Begriff:



Die Aufklärung ist eine seit dem 17. Jahrhundert vorherrschende, gesamteuropäische Bewegung der Rationalität u. Humanität. Der Begriff Aufklärung steht als Epochenbezeichnung der deutschen Literaturgeschichte, die Empfindsamkeit u. Sturm u. Drang mit einschließt.



Historischer Hintergrund:



o nach dem 30-jährigen Krieg war das dt. Reich in viele kleine Territorien zersplittert worden

o das Heilige Römische Reich deutscher Nation: nur noch symbolischen Charakter, die wesentlichen Entsch. in Politik, Wirtschaft und Gesetzgebung wurden von den Einzelstaaten selbst getroffen; das luxuriöse Leben der Fürsten wurde meist von der Bevölkerung gezahlt

histor. Ereignisse:

o 1740-1742 u. 1744-1745: Schlesische Kriege

o 1756-1763: Siebenjähriger Krieg, nachdem Preußen zur Großmacht aufsteigt

o 1776: Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Nordamerika

o 1789: Sturm auf die Bastille - Beginn der frz. Revolution



Dichtung der Aufklärung



o im Mittelpunkt nicht mehr Lob der Fürsten u. Unterhaltung der höf. Gesellschaft, sondern bürgerliches Leben u. Aufklärung des Bürgertums

o entweder konnten Leute nicht lesen oder lasen religiöse Dichtung â es musste lit. interessierte Leserschaft geschaffen werden

o Moralische Wochenschriften, die Aufklärung zum Ziel hatten u. Lesegesellschaften förderten eine lit. interessierte Öffentlichkeit

o Abkehr der höf. Dichtung bewirkte Ablösung der Hofdichter - an diese Stelle trat der freie Schriftsteller

o Wichtige Rolle bei lit. Veröffentlichungen spielte die Zensur:

Bsp: Streit zwischen dem orthodoxen Pastor Goeze u. G. E. Lessing: er endete damit, dass Herzog von Braunschweig über Lessing eine Zensur verhängte: er solle seine religionskritischen Texte nicht veröffentlichen; es gelang den Aufklärern nicht Zensur abzuschaffen

o Es wurden Verlage gegründet u. Buchhandlungen errichtet â Schriftsteller gerieten in Abhängigkeit ihrer Verleger

o Auch Konkurrenzdruck der Autoren untereinander erschwerte Situation: nur Schriftsteller deren Werke an Leserschaft angepasst sind, konnten sich auf Markt behaupten



Roman der Aufklärung



o Blütezeit in dieser Epoche

o man hielt zunächst nichts von Abenteuer-, Liebes-, Schäfer- oder Schelmenroman

o erst Aufklärer erkannten Potential des Romans u. entwickelten ihn weiter, aber dies konnte nur geschehen, indem der höf. Roman durch den bürgerlichen abgelöst wurde

o Forderung an Roman: adliger Held sollte durch bürgerlichen Schauspieler ersetzt werden

o Keine "schwülstige" Erzählart mehr (war sonst eher typisch höf. Roman)

o Bereits 1770 wurden alle anderen Romanarten vom bürgerlichen verdrängt

o "Echter" bürgerlicher Roman: Goethes "Werther" (1774)



Lyrik der Aufklärung



o Wies sehr großes Spektrum auf, sie reichte von Gedankenlyrik, Lehrgedichten über Oden u. Hymnen bis zu Balladen

o war von Subjektivität u. teils von starken Gefühlsregungen bestimmt



Literarische Formen



o Roman

o Epigramm


o Lehrgedicht


o Satire


o Bürgerliches Trauerspiel


o Fabel




Themen


Toleranz, Humanitätsidee, Menschenrechte, bürgerliche Moral im Gegensatz zur Standesethik des Adels, Vernunftreligion im Gegensatz zur Offenbarungsreligion

Vertreter - Werke
o Johann Christoph Gottsched - Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen (1730); Sterbender Cato (1732)

o Gotthold Ephraim Lessing - Die Juden (1749); Minna von Barnhelm (1767); Hamburgische Dramaturgie (1767-1768); Emilia Galotti (1772); Nathan der Weise (1779)

o Christian Fürchtegott Gellert - Leben der schwedischen Gräfin G (1747-1748)

o Christoph Martin Wieland - Agathon (1766-1767)

o Sophie von La Roche - Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771)

o Anna Louisa Karsch - Auserlesene Gedichte (1764)

o Luise Adelgunde Kulmus - Pietisterey im Fischbein-Rocke (1736)


o Immanuel Kant


o Friedrich von Hagedorn


o Gottlieb Konrad Pfeffel


o Georg Christoph Lichtenberg


Literaturtheorien der Aufklärung


Die Ablösung der höf. Dichter hatte auch eine Ablöse der höf. Dichtung zur Folge. An ihre Stelle trat nun eine Literatur, welche die Ideen der Aufklärung vertrat: Vernunft, Humanität u. Nützlichkeit. Die aufklärerischen Ideale wurden auf sämtliche lit. Gattungen übertragen.



Gottscheds Literaturtheorie Lessings Literaturtheorie


- "Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen" (1730)

- verurteilte Barockdichtung; widersetzte sich Normen- u. Regelpoetiken des Barock

- trat für Verbreitung der aufklärerischen Ideen in dt. Dichtung ein

- Kern der Poetik Gottscheds: Nachahmung (aber nicht naturgetreu, sondern ähnlich) der Natur; Verbindung von Vergnügen u. Nutzen sei die Aufgabe der Dichtung

- Setzte Gesetze der Natur mit Vernunft gleich

- Forderte Einhaltung von Zeit, Ort u. Handlung im Drama

- Literarischer Schaffensprozess ebenfalls nach Regeln der Vernunft

- Dichter sollte sich moralischen Grundsatz zu Grunde legen u. Handlung darauf aufbauen

- Ständeklausel: Adlige u. Fürsten nur in Tragödien u. Heldendichtungen; Bürgertum nur in Komödien u. Romanen

- Dichter sollte ein Erzieher der Leserschaft im Sinne der Aufklärer sein





- Lessing lehnte Festlegung des lit. Schaffensprozesses, Einhaltung der Ständeklausel, die drei Einheiten des Dramas u. Nachahmung der Natur ab

- Unterstützte aber aufklärerischen Ideen

- Überwindung der Ständeklausel, indem Mensch nicht mehr nach soz. Status handelt, sondern darüber hinaus geht

- Literatur hatte neue Fkt.: es sollte sittliche Läuterung des Leserpublikums erfolgen, anstatt moralisch zu belehren (wie bei Gottsched) â d.h. Leser sollte selbst erkennen, dass er sittenwidrig gehandelt hatte

- Forderungen an Tragödie: Angst, Furcht u. Mitgefühl beim Leser wecken

- Leser sollte sich mit Figuren auseinandersetzen können

- Held durfte keine ideale Figur darstellen, sondern eine reale

- Statt Nachahmung der Natur: Unwichtiges u. Nebensächliches sollte weggelassen werden

 
 

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