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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Allgemeine kritik am faschismus und dessen menschen


1. Drama
2. Liebe

Dem Faschismus ergeben leben in diesem Roman eine ganze Reihe von Leuten, wenn nicht sogar sämtliche. Der Lehrer gehört aber zu den wenigen, die sich mit dieser neuen Ideologie auseinandersetzen. Der Faschismus wird in diesem Werk als Krankheit oder sogar als Seuche dargestellt, die in jedem einzelnen Körper steckt. Alle leben ein sehr passives Dasein. Sie realisieren überhaupt nicht, was der Faschismus aus ihnen gemacht hat. Viele der Romanfiguren werden als dumm und lächerlich dargestellt. Als vom Nationalsozialismus befallene Menschen agieren in diesem Roman vor allem die Schüler und deren Eltern. Das Denken ist ihnen verhasst. Sie werden als Hauptopfer der Ideologie dargestellt, sie erwecken dadurch oft auch Erbarmen.
Der Lehrer ist der einzige wirkliche Kritiker des ganzen Geschehens. Horváth benutzt diese Gestalt, um dem Leser seine Gedanken zu vermitteln. Der Lehrer distanziert sich von dieser Gesellschaft, ist sich aber im Klaren, dass er mitten drin lebt und nichts verändern kann. Er muss sich dauernd zurückhalten und darf seine Meinung nicht aussprechen. Dies macht ihm auch der Direktor des Gymnasiums klar, als er ihn in sein Büro bittet. Der Direktor ist im Grunde genommen auch eine sehr kritische Person, die ähnliche Gedanken wie der Lehrer vertritt, denn er ist früher auch Gegner der Ideologie gewesen. Mit der Zeit hat ihn die nationalsozialistische Bewegung aber gezähmt. Der Direktor sagt, dass er sich dem Zeitgeist, das heisst der Ideologie, widersetzen könnte, jedoch mit der Konsequenz, dass er sofort eingesperrt würde. Er möchte aber die Altersgrenze erreichen, um die volle Pension beziehen zu können. Deshalb findet ihn der Lehrer feige und charakterlos. Gleichzeitig aber mischt sich in diese Gesellschaftskritik auch Selbstkritik, da sich der Erzähler, also der Lehrer, ja nicht ausklammert.
Die Menschen, die im Roman dem Faschismus ausgesetzt sind, lassen sich in ihrem Verhalten gegenüber der Ideologie in zwei Gruppen einteilen:
Die erste Gruppe, und zugleich die grösste, besteht aus denen, die die Ideologie schlichtlos akzeptieren, verinnerlichen, ja sogar verteidigen, aber keinerlei Widerstand leisten. Zu dieser Gruppe von Menschen gehören, denke ich, die meisten Gestalten des Romans. Das beste Beispiel für diese Gruppe ist vor allem der N und dessen Vater.
Die zweite Gruppe besteht aus Handlungsfiguren, die sich gegenüber der Ideologie passiv verhalten oder sogar gleichgültig. Es sind Gestalten, die sich im Staatssystem einrichten, ohne die Ideologie wirklich zu übernehmen und zu vertreten. Zu dieser Gruppe gehören aber auch Gestalten, die im Grunde genommen gegen die Ideologie sind, jedoch aus Angst vor dem Faschismus ihre Bedenken nicht nach aussen zeigen und ihre Gedanken nicht veröffentlichen. Dazu gehört ein grosser Teil der Lehrerschaft am Gymnasium, aber auch ein Teil der Jugend und deren Eltern. Ein gutes Beispiel für diese Gruppe ist der Direktor des Gymnasium, der durch das Erreichen der Altersgrenze die volle Pension erhalten will. Das beste Beispiel sind jedoch der Lehrer und der Dorfpfarrer, die eine starke ablehnende Haltung gegenüber der neuen Ideologie demonstrieren. Sie verweigern sich dem System und wünschen nichts damit zu tun haben. Aber auch sie leisten nur passiven Widerstand.
So kommt man zum Schluss, dass keine Gestalt des Romans offenen Widerstand gegen das System leistet. Da überall die nationalsozialistische Ideologie herrscht und keiner etwas Aktives gegen diese Ideologie unternimmt, hat die Jugend logischerweise keine Chance, etwas anderes als diese Ideologie zu entdecken. Da es keine Alternative zu dieser Ideologie gibt, hat der Faschismus keinen Gegner und zeigt sich als erfolgreicher Machthaber.

 
 

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