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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Albert camus die pest


1. Drama
2. Liebe

Inhalt: Der chronikartige Bericht spielt in Oran, einer französischen Präfektur im Norden Afrikas an der algerischen Küste im Jahre 194' . Die Stadt selbst wird als hässlich geschildert, ein Stadt ohne Tauben, Bäume, Gärten und ohne Flügelschlagen und Blätterrauschen, eine reiz-, pflanzen- und seelenlose Stadt.
Im April stolpert der Arzt Bernard Rieux zum ersten Mal über eine tote Ratte. Die ersten Anzeichen der Seuche, es kriechen nämlich immer mehr Ratten aus ihren Schlupfwinkeln hervor und sterben auf Straßen, Plätzen und in Hauseingängen werden von den Bürgern zunächst mehr staunend als beunruhigt zu Kenntnis genommen. Bald darauf erkranken die Einwohner an einer mysteriösen Krankheit.
Doktor Rieux, dessen kranke Frau noch vor Ausbruch der Seuche in ein Sanatorium außerhalb der Stadt abreist und dessen Concierge Monsieur Michel als einer der ersten an der Pest stirbt, deutet die Vorzeichen als einer der Ersten richtig und fordert die Stadtverwaltung zu Vorsichtsmaßnahmen auf. Er versucht später in unermüdlichem Einsatz so viele Menschenleben wie möglich zu retten.
Mittlerweile hat Doktor Rieux Monsieur Rambert, einen Journalisten aus Paris, kennen gelernt, der einen Bericht schreiben will. Auch lernt er Cottard kennen, der sich das Leben nehmen wollte weil er eines Verbrechens (welches aber niemand kennt) schuldig ist und seinen Nachbarn Grand, einen kleinen Angestellten bei der Stadtverwaltung, der ihn gerettet hatte.
Die Stadtverwaltung will die Seuche anfangs nicht beim Namen nennen lässt sich jedoch von Rieux zur Einberufung einer Gesundheitskomission überreden. Die halbherzigen Maßnahmen zeigen jedoch keine Wirkung und die Anzahl der Erkrankten und Verstorben steigt unaufhaltsam.
Als die Epidemie wieder steil ansteigt werden die Stadttore geschlossen und der Pestzustand erklärt.
Von diesem Moment an betrifft die beste alle. Die Einwohner der Stadt werden immer einsamer und schmerzerfüllter, da ihre Freunde und Verwandten an der Pest erkranken und sterben. Viele Einwohner wollen fliehen, deshalb werden an den Toren bewaffnete Wachen postiert. Auch Rambert darf die Stadt auf Grund der strengen Quarantäne nicht verlassen. Er kann und will es aber nicht ertragen von der von ihm geliebten Frau getrennt zu sein. Daher er nimmt Kontakt zu einer zwielichtigen Gruppe auf die eine Flucht für ihn organisieren will. Jene Unternehmung zieht sich allerdings über längere Zeit dahin und an dem Tag an welchem er flüchten könnte, beschließt Rambert doch zu bleiben und schließt sich den freiwilligen Hilfstrupps an.
Hierbei spielt Tarrou eine tragende Rolle, über den man zunächst wenig erfährt der sich aber vom stillen Beobachter zum Kämpfer wandelt und ein späterer Freund von Rieux ist. Er gründet diese Hilfstrupps. In der allgemeinen Katastrophe findet auch Grand, der jahrelang völlig isoliert gelebt hatte, eine sinnvolle Tätigkeit. Er kann sich von seiner absurden Betätigung, er schreibt jeden Abend an einem Roman der perfekt werden soll über dessen ersten Satz er jedoch nie hinauskam,
("An einem schönen Morgen des Monats Mai durchritt eine elegante Amazone auf einer wunderbaren Fuchsstute die blühenden Allen des Bois de Boulogne.") lösen und organisiert die zivilen Hilfstrupps.
In der Stadt wird die Unterbringung der Kranken zum immer größeren Problem und da nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen wird selbst ein Stadion zum Lazarett umfunktioniert.
Auch die Behandlung der Kranken ist schwierig, weil die Impfstoffe und Medikamente in zu geringen Mengen vorhanden sind und kaum eine Wirkung zeigen.
Die Begräbnisse werden immer armseliger. Zuletzt ist selbst in den Massengräbern kein Platz mehr und so werden die Leichen verbrannt. Für den Jesuitenpater Paneloux ist die Pest ein Gottesgericht, das gerechterweise auf die Sünder herabkommt. Erst als er den Tod eines unschuldigen Kindes miterleben muss, gerät seine Überzeugung von der Gerechtigkeit der Strafe ins Wanken. Er schließt sich den Sanitätstrupps an und wird von der Pest dahingerafft.
Der Nutznießer der gesamten Situation ist Cottard, ein leidiger Charakter, der nun in relativer Freiheit lebt, da die Polizei andere aufgaben hat als Verbrecher zu jagen.
Die Lage wird immer verzweifelter. Täglich verkünden die Zeitungen die immer höher werdenden Zahlen der Pesttoten. Immer wieder gibt es Kämpfe an den Stadttoren, denn viele Menschen wollen unbedingt hinaus aus der Stadt, sie ertragen das Eingeschlossen sein, das Getrennt sein von ihren Liebsten und das Leid nicht mehr.
Als jede Hoffnung geschwunden zu sein scheint, werden erstmals seit April wieder lebendige Ratten gesichtet. Gleichzeitig ist ein Rückgang der Erkrankungen zu beobachten.
Schließlich entscheidet die Stadtverwaltung die Tore in 2 Wochen zu öffnen. Vier Tage vor der Öffnung, stirbt Tarrou, ein Beispiel für die noch immer herrschende Gefahr, ein absurder Tod. Als die Stadttore geöffnet werden scheinen die Toten schon vergessen, die Stadt taumelt vor Freude. Cottard wird im Zuge eines Feuergefechts mit der Polizei erschossen. Rieux erhält ein Telegramm mit der Nachricht vom Tod seiner Frau, die im Sanatorium weit entfernt von der Pest verstorben war, ein weiterer absurder Tod. Ihr Tod ist ein Modellfall für die von Camus behauptete "Absurdität des Daseins".
Nach C. verlangt der Mensch nach einer sinnvollen Welt, findet aber keinen Sinn vor; gegen dieses Absurde revoltiert er.
Rieux weiß dass der Sieg nicht endgültig ist, \",dass der Pestbazillus niemals ausstirbt oder verschwindet ... und dass vielleicht der Tag kommen wird, an dem die Pest zum Unglück und zur Belehrung der Menschen ihre Ratten wecken und erneut aussenden wird, damit sie in einerglücklichen Stadt sterben."
Gegen Ende des Buches erfährt man dass sie Chronik von Doktor Rieux verfasst worden ist.



Personen:

Camus stellt die wichtigsten Personen schon sehr früh vor:

Bernard Rieux, der fiktive Verfasser und Hauptfigur des Romans.
Er kämpft ohne Illusionen und ohne einen Glauben an einen allmächtigen Gott, denn dann würde er aufhören die Menschen zu heilen und würde diese Sorge ihm überlassen, in der pestverseuchten Stadt Oran um jeden Menschenleben. Prinzipiell hat er sein Leben dem Kampf gegen Krankheit und Tod geweiht, die Pest ist nur eine besonders augenfällige Erscheinung seines Feindes, der menschlichen Sterblichkeit.


Tarrou, er wandelt sich vom Beobachter zum Kämpfer. Er hat das Elternhaus verlassen, weil sein Vater, ein Staatsanwalt, Menschen dem Tod ausgeliefert hat und er jede Motivation für das Töten von Menschen ablehnt. Er versucht in revolutionären politischen Bewegungen für soziale Reformen zu wirken, merkt aber dass dieser Kamp wieder Opfer im Namen der Gerechtigkeit macht. In der pestverseuchten Stadt führt er die Freiwilligentruppen an. Er ist einer der letzten die an der Pest sterben.

Rambert, der Journalist Rambert, der in der Stadt Oran und so inmitten der ganzen Tragödie überrascht festgehalten wird vom Egoisten zum Altruisten. Er steht den Hilfstrupps tatkräftig zur Seite. Für ihn endet alles gut, seine Geliebte sieht er am Ende wieder.

Grand, der kleine Angestellte Grand, der völlig isoliert und mit der fixen Idee einen Roman zu schreiben gelebt hat findet in der von der Pest befallenen Stadt eine sinnvolle Aufgabe; er organisiert einen freiwilligen Hilfsdienst.

Cottard, Er ist straffällig geworden, wollte sich eigentlich das Leben nehmen, kann jedoch nun in der von der Pest heimgesuchten Stadt unbehelligt leben, solange die Seuche andauert. Als die Peste vorüber ist wird er bei einer Schießerei mit der Polizei erschossen.

Paneloux, der Jesuitenpater ist ein religiöser Fanatiker der die Pest als gerechte Strafe ansieht. Nur der Tod eines unschuldigen Kindes bringt seinen Glauben ins Wanken. Er stirbt selbst an der Pest.


Die Hauptfiguren sehen die Bedeutung der Pest sehr unterschiedlich:

(hier einige)
Für Rieux stellt sie Krankheit und Leiden dar und wohl auch die Gewalt, die dem Menschen zugefügt wird.
Rambert sieht in der Pest im Wesentlichen die Trennung und den Verlust von Liebe und Glück.
Paneloux deutet die Pest als gerechten Ausdruck des göttlichen Zorns und als verdiente, kollektive Strafe.
Die Einwohner Orans erleben die Pest im Wesentlichen als Exil, als Schmerz, als Tod und als ein Phänomen, das sie um Vergangenheit und Zukunft beraubt.


Bedeutung:

Der Roman die Pest kann auf 3 Arten gesehen werden:

1. In einem ersten und unmittelbaren Sinn als Pest selbst.
Wäre es Camus aber darauf angekommen nur einen Pestroman zu schreiben, hätte er all die Anspielung auf eine Bedeutung darüber hinaus wegelassen. Der Autor will sogar, dass man einen zweiten allgemeineren Sinn findet.

2. In Interviews betont Camus oftmals den zeitgeschichtlich gebundenen Hintergrund des Buches. So entstand die Bedeutung der Resistance-Ebene. Die Personen um Rieux werden als Widerstandskämpfer gesehen. Cottard z.B. der Kollaborateur. Auch weitere Anspielungen, die Ofenverbrennung der Pestleichen z.B., eine Anspielung auf die Schrecken der Konzentrationslager.
Hätte Camus aber allein die Kriegs- und Besatzungserlebnisse darstellen wollen hätte er nicht zu einer solch kunstvollen Verschlüsselung greifen müssen. In Interviews sagt er auch, dass er einer Identifikation mit einer genauen politischen Situation bewusst aus dem Wege geht.

3. Die höchste Allgemeingültigkeit und Beispielhaftigkeit besitzt die Pest in Form eines philosophischen Exempels. Die Pest zeigt die Menschen in der Machtlosigkeit und versinnbildlicht das Leben innerhalb der Schranken des Todes. Die Personen des Buches verkörpern die verschiedenen Handlungen, die die Menschen in dieser Extremsituation einnehmen können.

 
 

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