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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Übersicht über polymere bioverbindungen und ihre anwendung


1. Atom
2. Erdöl

Kunstgelenke VIDEO br / - in der Regel: Paarung Stahl - so genanntes Ultrahigh Molecularweight Polyethylen (UHMWPE) à ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen

- heute jährlich 180.000 Hüftgelenk-OPs durchgeführt

- Erfolgsquote nach 95 %

- sogar in Freiberg jährlich ca. 80 OPs

Vorteile: sehr niedrige Reibung, niedrige Kosten

Nachteile: PE = weicher als Metall à reibt sich ab

(Partikel unter 1 μm) -> hydrophob (nicht in Wasser löslich - wasserabweisend)

à kein Aggregieren (Vermischen oder Lösen oder Zusammenmischen) im wässrigen Milieu des Körpers

Entzündungszellen reagieren dagegen à können sie nicht verdauen à Zellen setzen weitere Entzündungsstoffe frei,

z.T. werden knochen-abbauende Zellen (Osteoklasten) aktiviert

auf lange Sicht (10-15 Jahre) à Prothesenlockerung

Knochenzement:

- in der Regel Kunstgelenke weltweit einzementiert

- hierzu: PMMA Polymethylmethacrylat

- im OP-sall beiden Komponenten: Pulver (meist PMMA und Zusatzstoffe [Barium-Salze für Röntgenkonrast, Antibiotika, Farbstoffe] und Flüssigkeit (meist MMA) zusammen

Vorteile: gut zu verarbeiten, lange Erfahrung

Pufferfunktion zwischen elastischen Knochen und rigiden (streng, steif, starr) Implantatmaterial

Nachteile: große Hitze bei der Polymerisation à schädigt Gewebe

mäßig gute Bioverträglichkeit (besonders früher: bei ungleichmäßiger Mischung, Blasen, Wassereinschluss à verringerte mech. Stabilität à Zement nach Jahren bröselig)

geänderte OP-Techniken (Z.B.: Mischen in Unterdruck)

von Monomeren oft behauptet: Blutdruck-Abfall (jedoch nicht erwiesen)

PMMA R=CH3



- unter Bezeichnung Plexiglas ® bekannt

- harter, biegsamer, glasartiger Kunststoff

- Thermoplast

- radikalische Polymerisation

à Startpunkt für Wachstum der Polymerkette



4.2 Perfekt verpacken, exakt dosieren

o Drug-Realease Devices: Implantate, die Medikament über lange Zeit freisetzen

= Arzneimittel mit gezielt verlängerter Wirkweise

o dadurch: lokal hohe Wirkstoff-Konzentration (Antibiotika oder Krebs-Therapeutika)

o oder: langanhaltende, gleichmäßige Konzentration (implantierbare "Pille", auch Retard- oder Depot-Medikamente)

o viele Spezial-Polymere (oft Polyurethane) à entweder wasserlöslich oder biologisch abbaubar

VIDEO

o für Arzneimittelwirkstoffe gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten zur Verpackung (ÜBERSICHT)

o Kunststoffverpackungen Schutz der empfindlichen Medikamente mechanischen Beschädigungen, Feuchtigkeit, Schmutz + Licht

o PVC-Folien weltweit das mit Abstand wichtigste Packmittel im Bereich von Durchdrückpackungen in der Pharmaindustrie





4.1 Kardiovaskuläre Implantate aus Kunststoff

= Herz und Gefäße sowie das Herz-Kreislauf-System betreffend

- ersten Klappen aus rostfreiem Stahl + Silikonkautschuk à recht beständig, aber Patienten - blutgerinnungshemmende Mittel

- zweiter Weg mit Herzklappen aus chem. modifizierten Tiergewebe à weniger haltbar

- heute Kunststoff (mech. Festigkeit und bessere Blutverträglichkeit zu erzielen) à Oberfläche so glatt wie möglich



4.1.1 Lebensretter Kunstherz

- künstliches Herz = längst keine Utopie mehr

- Menschen mit Herzerkrankungen Anschließen bis eigenes Herz erholt oder ein Spenderorgan zur Verfügung

- Forschung geht hier ständig weiter, um vorhandene Systeme zu perfektionieren

- bei Operationen am offenen Herzen à auch ganz direkt der Kunststoffe: mit Polymerlösung während OP Ausgleich Blutverlust und Ersatz natürliches Blut

- Material: Polyurethan



« abgekürzt PUR

- ausgesprochen vielseitige Kunststoffe,

o Weiches, aufgeschäumtes Polyurethan für Kissen, Matratzen und Verkleidungen

o Hartes Polyurethan dagegen in der Automobilindustrie, im Bauwesen und für Möbelindustrie

« thermoplastische Kunststoffe

« enthalten Urethan-Bindungen

« Diese Polymere entstehen durch die Polyaddition von Isocyanaten und Polyalkoholen.



Polyalkohol: HO[-CH2-CH2-O]n-CH2-OH



Isocyanate: Salze und Ester der Isocyansäure. Die Isocyansäure (H-N=C=O) ist eine reaktive Säure.

Bedeutung: Diisocyanate als wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von Kunststoffen

z.B.: 2,6-Toluoldiisocyanat: CH3C6H3(NCO)2

Diisocyanat: O=C=N-R-N=C=O



4.1.2 Herzklappentransplantation

o Vorhandensein von 4 Herzklappen: Trikuspidalklappe, Pulmonalklappe, Mitralklappe, Aortenherzklappe

o Funktionieren wie Ventile, die durch koordiniertes Öffnen und Schließen für richtige Fließrichtung des Blutes verantwortlich

o Bau: aus flexiblen, dünnen, aber eher robusten Gewebelappen à bei jedem Herzschlag Dehnung und Druck ausgesetzt (Herz schlägt täglich ca. 100.000 mal und pumpt 8.000 bis 10.000 Liter Blut)

o durch krankhafte Veränderung d. Herzklappen wird deren Funktion wesentlich verändert à Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens

o Auswirken (in fortgeschrittenem Stadium) auf andere Organe wie Lunge, Leber und Nieren



mögliche Veränderungen

o Herzklappe kann sich nicht ausreichend öffnen (Klappenstenose) à Blutfluss behindert

o kann sich nicht vollständig schließen (Klappeninsuffizienz) à größere Menge fließt

o kombinierter Herzklappenfehler: Klappenstenose und -insuffizienz gleichzeitig



Behandlungsmethoden: medikamentös, operative Herzklappenkorrektur, operativer Ersatz der erkrankten Herzklappe



Implantate: natürliche Herzklappenprothesen (natürliche Herzklappen vom Schwein - chemisch und physikalisch verändert) und mechanische Herzklappenprothesen

à aus extrem beständigen Materialien wie Metall oder Kunststoff

à äußeren Ring aus synthetischem Gewebe (Dacron oder Teflon) ð Ring = um Herzklappe in Gewebe des Patientenherzens einnähen zu können

à eher unscheinbares Aussehen: dahinter verbirgt komplexe Technologie, sorgfältige Konstruktion und jahrelange Untersuchungen

à durch Materialien: oft unbegrenzte Haltbarkeit -> bis ans Lebensende



4.1.3 Gefäßpatch, Gefäßprothesen

ð nahtloses Kunststoffrohr (angemessener Länge, evtl. mit vorgefertigten Abgangsstellen für größere Äste) als Gefäßersatz

ð v.a. zur Überbrückung von Gefäßdefekten

ð oft aus Polytetrafluorethylen (auch Polytetrafluorethen) à Teflon ®

ð biol. Gefäßoberfläche nachzubilden à Teflon

o an Bratpfanne: nichts bleibt haften

o diese Eigenschaft anhand seiner molekularen Struktur:

ð Fluor = gelbes, giftiges, stark ätzendes Gas

ð besitzt von allen Elementen die größte Elektronegativität von 4,0

ð Bindung zwischen Fluor- und C-Atomen = stärkste Einfachbindung, die C eingehen kann

ð Bindung sehr polar à große Anziehungskräfte zwischen Polymerketten

Ä diese Eigenschaften im Kleinen à bestimmen Eigenschaften der Substanz im Großen



ð Teflon = weiße, harte Masse mit hoher Chemikalienbeständigkeit

ð selbst Königswasser (Mischung aus Salz- und Salpetersäure à löst sogar edles Gold) greift Teflon nicht an

ð thermoplastischer Kunststoff, Polymerisation von Tetrafluorethen (giftiges Gas)

ð Schmelztemperatur erst bei ca. 325°C



4.3 Wegwerfartikel aus Kunststoff

Katheter

- meist flexible hohle Instrumente, die dafür benutzt, um in Hohlorgane (Blase, Magen oder Gefäße), natürliche Körperhöhlen (Bauchhöhle) oder erworbene Hohlräume (Abszesshöhle) zu gelangen

- dort können dann Körperflüssigkeiten bzw. Sekrete entnommen oder Medikamente eingebracht

- wichtigstes Ausgangsprodukt: Kunststoffschlauch

Materialien und ihre wichtigsten Eigenschaften:

* Gummi: formstabil und haltbar

- natürlich aus der Latexmilch des Gummibaumes oder synthetisch

- klassisches Kathetermittel à heute nicht mehr sooft eingesetzt

* Polyurethane: ausgezeichnete Eigenschaften, häufig für Massenartikel eingesetzt

- besonders günstige Eigenschaften: ausgezeichnete Biokompatibilität durch hydrophile (wasserliebende) Oberfläche, Knickbeständigkeit, Beständigkeit gegen Gammastrahlen (zur Sterilisierung verwendet), gewebeschonende Eigenschaften durch Erweichung bei Temperatur und Beständigkeit geg. hohen Druck

* Polyamide: hohe Festigkeit, Steifigkeit + gute Gleiteigenschaften

* Teflon (z.B. gut gleitende Oberfläche)

 
 

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