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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wehen und entbindung



die Öffnung

der Fruchtblase und das Einsetzen
der Wehen
Die Öffnung der Fruchtblase geschieht in einer Minute und ist vollkommen Schmerzlos. Daraufhin
werden die Wehen binnen weniger Stunden einsetzen. Oft wird das Hormonpräparat Orastin
gegeben um den Prozess zu beschleunigen. Es basiert auf dem Hypophysehormon Oxytozin und
ist eine synthetische Entsprechung der Substanz.


die Schmerz-
empfindung

und ihre Dauer
Zu Beginn der Wehen liegen zwischen den einzelnen Gebärmutterkontraktionen noch größere
Zeitabstände, etwa 15 bis 30 Minuten. Der Schmerz ähnelt dem Schmerz den die Frauen während

der Menstruation oft verspüren.
Die Wehenschmerzen dauern anfänglich 15 bis 20 Sekunden. Die Muskelkontraktionen setzen
aber nicht Schlagartig ein, sondern steigern sich langsam bis zum Höhepunkt, dann klingen sie

wieder ab.


echte und
falsche Wehen
Bei echten Wehen werden die Zwischenräume von einer Wehe zur nächsten immer kürzer,
während die Wehen selbst zunehmend länger dauern. Im Gegensatz hierzu haben Pseudowehen
keinen festen Rhythmus. Man kann- wenn der Weg zum Krankenhaus nicht zu lange dauert-
warten bis die Wehen alle 10 Minuten einsetzen.

das Aufreißen
der Fruchtblase
vor Wehenbeginn
Gelegentlich reißt die Fruchtblase auf, noch ehe die Wehen eingesetzt haben. Das bedeutet
keineswegs immer, daß sich die Fruchtblase mit einem Guß entleert. Oft kommt nicht sehr viel
Fruchtwasser, allerdings setzt ein ständigen Nässen ein. Nun dauert es nicht mehr lange, bis die
Wehen einsetzen, im Normalfall einigen Stunden. Der Arzt sollte schon vorher benachrichtigt
werden, weil beim Aufreißen der Fruchtblase stets die Möglichkeit einer Infektion gegeben ist.
In manchen Fällen ist das Baby noch sehr klein, wenn die Fruchtblase reißt. Der Arzt kann seine
Aufgabe nicht darin sehen, möglichst schnell die Geburt herbeizuführen, weil das Risiko einer
Frühgeburt größer ist als das einer Infektion. Er versucht es trotz geplatzter Fruchtblase noch
einige Zeit im Mutterleib zu halten, damit es weiter ausreifen kann. Leider erfüllt sich diese
Hoffnung nur ganz selten. Meistens setzen die Wehen spätestens nach Tagen ein, mag auch der
erwartete Zeitpunkt der Niederkunft noch Wochen entfernt liegen.


nach Wehen-
beginn:

Vorgereitung auf
die Geburt.
Vom Beginn der Wehen an oder nach der Ruptur der Fruchtblase sollte nichts mehr gegessen oder
getrunken werden, da der Magen für eine Narkose leer sein muß. Denn auch dann, wenn keine
Narkose bei der Geburt gewünscht oder geplant ist, können Umstände eintreten, die eine
Anästhesie notwendig machen.
Die Vorbereitungen, denen man die werdende Mutter in der Klinik unterzieht, sind von Ort zu Ort
verschieden. Ziemlich allgemein sind nur bestimmte Maßnahmen wie zum Beispiel die Rasur der
Schambehaarung, die Entleerung des Darmes durch geeignete Mittel und selbstverständlich die
Kontrolle des Blutdruckes und der Temperatur. Die Schwangere sollte die Zeit ihrer letzten
Mahlzeit angeben und dem Arzt mitteilen, ob und auf welche Medikamente sie gegebenenfalls
Allergisch reagiert.



Phasen der Geburt:

die

Eröffnungs-
Phase
Die Geburt erfolgt in drei Phasen, von denen die erste die längste und für die Mutter die
Schwerste ist. Das ist die Eröffnungsphase, in der die Geburtswege gedehnt werden. Sie beginnt
mit dem Eröffnen des Muttermundes, um den Fetus hindurchtreten zu lassen. Gewöhnlich tritt hier

der Blasensprung ein, bei dem die Eihäute einreißen und das Fruchtwasser abgeht. Dann sollte sich
die Mutter entspannen und die zuvor angewendeten Atemübungen anwenden, um die
Wehentätigkeit der Gebärmutter nicht zu unterbrechen und um neue Kraft während den
Wehenpausen zu schöpfen. Die Anstrengung ist natürlich am größten gegen Ende dieses Stadiums
wenn der Muttermund maximal erweitert ist und die Wehen einander in sehr kurzen Abständen
folgen. Zu diesem Zeitpunkt verlangen die Frauen meistens nach einem Betäubungsmittel.


Hormongaben
stimulieren

die Wehen
Geht die Geburt nach der Auffassung des Arztes nicht zügig genug voran, so kann er
Medikamente verabfolgen, um sie zu beschleunigen. Ist zum Beispiel die Fruchtblase noch nicht
gesprungen, so kann ihre schnelle und schmerzlose Öffnung die Gebärmutterkontraktion
stimulieren. Es gibt immer wieder Frauen, bei denen die Kontraktionen so schwach und in so
großen Abständen kommen, dass die Wehen nicht voranzugehen scheinen. In solchen Fällen kann
man das Hormon Oxytozin spritzen, das ja auch zur Einleitung der Geburt benutzt wird. Doch ist
die Anwendung dieses Hormons nicht bei allen Frauen ratsam, zum Beispiel nicht bei Frauen mit
allzu schmalen Becken oder bei solchen, deren Baby falsch liegt. Manchmal dauern die Wehen
solange, dass es besser ist die Wehen mit einem Kaiserschnitt zu beenden.


der Mutter-

mund hat
seine volle

Dehnung
erreicht-

Austreibungs-
Phase
Das 2te Stadium des Geburtsvorganges ist die Austreibungsphase. Sie beginnt, wenn der
Muttermund seine volle Dehnung erreicht hat, und endet mit der eigentlichen Geburt. Bei
Erstgebärenden dauert diese Phase 2 Stunden. Auf Grund der querovalen Form des
Beckeneingangs muss der kindliche Kopf eine Drehung um 90° ausführen. Ist der Kopf des Babys
bis zum Beckenboden vorgedrungen und beginnt sich durch die Scheide zu zwängen, dann spürt
die Mutter den drang, das Kind herauszupressen. Manchmal muß der Arzt das Kind zu diesem
Zeitpunkt drehen, bevor es entweder durch die Presswehen der Mutter oder durch ganz langsamen,
vorsichtigen Zug mit der Zange oder einer Saugglocke geboren werden kann.

die

Episotomie zur
Vermeidung

eines Dammrißes
Oft ist ein kleiner Einschnitt, eine Episotomie, nötig, damit die Vaginalöffnung die notwendige
Größe erreicht und nicht infolge der Dehnungsbeanspruchung ein Dammriß entsteht. Der
Durchtritt des Kopfes ist immer das Schwierigste Stück Arbeit, denn er hat den größten
Durchmesser. Bei besonders großen Kindern können die Schultern noch Probleme machen, doch
alles, was danach kommt, rutscht wie von selbst aus dem Körper der Mutter.











jetzt muß das

Kind innerhalb
einer Minute

atmen und
aufschreien
Sobald nun das Kind aus dem Mutterleib heraus ist, kommt es darauf an, ihm die Atemwege
freizumachen. Schleim, der in Nase uns Hals sitzt, wird entfernt, indem man das Neugeborene mit
dem Kopf nach unten an den Beinen in die Höhe hält oder den Schleim absaugt. Gewöhnlich
fangen die Neugeborenen innerhalb einer Minute zu atmen und zu schreien an. Ein kleiner Klaps
auf das Gesäß ist meist nicht einmal erforderlich. Stellt sich die Atmung nicht sofort ein, so muß
mittels künstlicher Beatmung versucht werden, das Kind solange am Leben zu erhalten, bis es
selbständig atmen kann. Erst wenn die Atmung gesichert ist, kann die Nabelschnur abgetrennt
werden. Ein neuer Trent ist es, die Nabelschnur erst durchzutrennen, wenn die Pulsation dieser
aufgehört hat, dadurch wird das Kind mit genug roten Blutkörperchen versorgt und hat keine
Disoposition zur Anämie.
Der Säugling beginnt nun sein Leben als selbständiges Wesen dessen Organe nicht länger der
Versorgung von der Mutter abhängig ist.

die Behandlung

des Neugeborenen
mit Augentropfen
Um Vertauschungen zu vermeiden erhält das Kind ein Namensschildchen um das Handgelenk.
Es bekommt auch sofort Augentropfen gegen eine eventuelle Infektion mit Gonorrhöe-Erregern.
Diese Krankheit kann zum Erblinden des Kindes führen. Früher benutzte man Silbernitratlösung,
heute das Antibiotikum Gentacymin.

die

Nachgeburt-
die Plazenta

muß abgestoßen
werden
Mit der Entbindung des Kindes ist die Geburt noch nicht völlig abgeschlossen. Denn die Plazenta,
die den Fetus bis jetzt ernährt hat und jetzt keine Aufgabe mehr hat, muss ebenfalls aus dem
Körper abgestoßen werden. Sowohl den Vorgang als auch die abgestossene Plazenta bezeichnet
man als Nachgeburt. Diese Phase dauert 10 bis 15 Minuten und ist in der Regel nur mit ganz

geringen Schmerzempfindungen verbunden.


der
Dammschnitt

wird genäht
Der kleine Einschnitt zwischen Scheideneingang und After, der meist zum Schutze des Damms
vorgenommen wird, muss unter Lokalanästhesie mit einigen Stichen genäht werden.


Die Zangengeburt

die Zange

ist ein altes
geburtshilfliches

Instrument
Die Zange wurde schon vor vielen hundert Jahren bei schwierigen Geburten verwendet und ist
heute wieder in Mode gekommen. Je nach Situation lässt damit der Kopf des Kindes schneller
oder langsamer durch den Geburtskanal führen.
Immer noch bleibt das Vorurteil, das die Zange schädlich für das Kind sei. Gefährlich ist sie nur
dann, wenn sie unsachgemäß benutzt wird. Zwei Bedingungen müssen gestellt sein: Der
Muttermund muss vollständig eröffnet und das Kind muss mit dem Kopf in das Becken
eingetreten sein. Wenn das der Fall ist, dann schützt die Zange sogar den Kopf vor Druckschäden

beim Durchgang durch den Geburtskanal.
Der Vakuumextraktor ist ein ähnliches Gerät aus Schweden. Der Saugnapf wird am Schädel des
Kindes angelegt. Er bietet allerdings keinen Schutz vor den Druck des Geburtskanals.

 
 

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