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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Präventionsansätze und betätigungsfelder für die sozialpädagogische arbeit







9.1 Erklärung von Begriffen in Zusammenhang mit der Suchtprävention
Unter dem Begriff der Prävention versteht man ein "Vorbeugen\" oder "zuvorkommen\", also eine Verhinderung eines Zustandes. Dies beinhaltet ein zielgerichtetes Handeln, um unerwünschte oder gesundheitsschädigende Zustände zu verhindern (vgl. Treichler, J., 1993, S.11). Anstelle des Begriffs der "Prävention\" wird oft der Ausdruck "Prophylaxe verwendet.
Innerhalb der Suchtprävention unterscheidet mn drei verschiedene Bereiche:

1. Primärprävention
Die Primärprävention beginnt schon bei Kindern im Vorschulalter. Nach wissenschftlichen Erkenntnissen entscheidet es sich in diesem Alter, ob Kinder in einem psychisch gesunden Umfeld aufwachsen, was für eventuelle Suchtgefahren von großer Bedeutung ist. Somit versucht die Primärprävention psychische und soziale Probleme bereits vor ihrer Entstehung zu verhindern (vgl. ebd., 1993, S. 12)

2. Sekundärprävention
Die Sekundärprävention setzt bei Personen an, die schon einmal Kontakt zu Suchtmitteln hatten, oder aber auch schon abhängig sind. Verhindert werden soll ein Ausweichen
auf problematischere Substanzen oder Konsummuster. Den Konsumenten soll neben einer Beratung in Form von sachlichen Informationen über Vor-und Nachteile einer Droge auch eine therapeutische Behandlung angeboten werden (vgl. Scheerer, H., 1995, S.101)
3. Tertiärprävention
Die Tertiärprävention richtet sich einerseits an ehemals Süchtige oder vorübergehend abstinente Personen, mit der Intention, Rückfälle zu vermeiden, andererseits an akut Süchtige, um Überlebenshilfen anzubieten. Beispiele für Tertiärprävention sind Substitutionsprogramme oder niedrigschwellige Kontaktläden, in denen Kriseninterventionen stattfinden oder Möglichkeiten für eine ambulante Beratung aufgezeigt werden (vgl. ebd., S.101)




9.2 Von der Drogen- zur Suchtprävention
Bis ca. Mitte der 80er Jahre war das Hauptmerkmal der Präventionsarbeit das Element der Abschreckung. Die Frage nach Ursachen für eine Suchtentwicklung wurden nicht untersucht. Stattdessen ging die Theorie der Prävention davon aus, daß man Jugendli
che nur drastisch genug vor den schrecklichen Folgen des Drogenmißbrauchs warnen müsse, damit sie gar nicht erst auf die Idee kämen, überhaupt Drogen zu nehmen. Damals wie heute wurde den Konsumenten mit Strafe, Strafverfolgung und -vollstreckung gedroht, wodurch sie kriminalisiert und dadurch in eine noch schlimmere soziale Lage gebracht wurden, als es so oder so schon der Fall war.
1981 wurde das Betäubungsmittelgesetz durch einen sehr wichtigen Paragraphen ergänzt. "Therpie statt Strafe\" lautete das Schlagwort, unter dem im Paragraphen 35 ff. erstmals ein Aspekt der Hilfe in das Gesetz aufgenommen wurde (vgl. Loviscach, P., 1996, S.102).
Einen weiteren Wendepunkt gab es in der Drogenerziehung, als diese dazu überging, neben den kognitiven auch die emotionalen Bereiche bei Jugendlichen anzusprechen. Dabei ging es darum, sowohl die Jugendlichen selbst durch Gespräche zu erreichen, um so Veränderungen der Einstellungen und Verhaltensmuster zu erzielen, als auch eine Veränderung der gesellschaftlichen Einflüsse anzupeilen, welche Jugendliche in ihrer Entwicklung schädigen und so zu einer Suchtentwicklung führen könnten.
Die Entwicklung führte zu einer ursachenorientierten Suchtprävention, in der auch stoff-
ungebundene Suchtformen wie Spiel- oder Arbeitssucht enthalten sind. Die eigentlichen Auslösefaktoren von Sucht sind natürlich von Mensch zu Mensch verschieden, doch in der Regel werden die Grundsteine dafür bereits in der Kindheit gelegt, wenn ein Kind nicht genug Anregung für ein positives Lebensbild und seine Identitäts- und Sinnbildung bekommt (vgl. Treichler, J., 1993, S.55).
Parallel zur Prävention hat sich auch die Arbeit der Drogenberatungsstellen verändert. Im Gegensatz zur traditionellen Drogenarbeit, die in ihrer Form sehr hochschwellig war, hat sie sich zu einer niedrigschwelligen entwickelt. Früher mußte der Klient eine große Eigenmotivation aufbringen mußte, um an seiner Lage etwas zu ändern. Pünktlichkeit und Nüchternheit bei den Beratungsgesprächen war Pflicht, und über allem stand das Ziel der absoluten Abstinenz.
Im Gegensatz dazu steht die heutzutage praktizierte Form der Niedrigschwelligkeit. Die Möglichkeiten, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen sollen jedem zur Verfügung stehen. Ein Schlagwort der niedrigschwelligen Drogenarbeit ist die Akzeptanz. Die Drogenarbeit soll suchtbegleitend sein, klientenorientiert und risikovermindernd. Der Klient soll nicht bevormundet werden.
"Im Umgang mit Drogenkonsumenten wird auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geachtet, wobei es dem Klienten überlassen wird, ob und wann er drogenfrei leben möchte.\"
(Wirth, N., 1996, S.77)
In der Suchtprävention sollte nicht der Kampf gegen die Drogen im Vordergrund stehen, dies wäre sowieso ein Kampf mit wenig Ausicht auf Erfolg. Die Sucht sollte vielmehr als individuelles Schicksal und gesellschaftliches Problem angesehen werden.
Als ein wichtiges Element fortschrittlicher Präventionsarbeit sieht Grube die Genußfähigkeit. "Genuß\" sei der positive Gegenbegriff zur Sucht. Genuß solle keinen schnellen, unreflektierten Konsum beinhalten. Vielmehr seien zur Genußfähigkeit bestimmte Bedingungen nötig, welche dem Konsumenten zu vermitteln in den Aufgabenbereich des Sozialpädagogen falle.

Hierzu führt er folgende Aspekte an:
Zeit haben / nehmen: Es soll genügend Zeit zum reflektierten und, soweit dies möglich ist, kontrollierten, Rauscherlebnis vorhanden sein, genauso wie ein passender Rahmen, in dem die Zeit verbracht werden soll
Angstfreiheit: Genießen muß erlaubt und nicht verboten sein, Ängste müssen besprochen werden, es sollte in Gruppen konsumiert werden, um deren "soziales und emotionales\" Sicherheitspotential zu nutzen
Erfahrungsbildung: Der Konsument soll eigenhändig Unterscheidungsfähigkeit entwickeln, d.h. über Qualitäten und Einsatzmöglichkeiten von Drogen Bescheid wissen
Genuß ist subjektiv: Je nach persönlichen Motiven wählen Menschen verschiedene Drogen und substanzunspezifische Handlungen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse
Auch Abstinenz kann eine Form des Genusses darstellen
Selbstbeschränkung: Ein wichtiger Punkt ist das Prinzip "weniger ist mehr\". Der Konsument soll über genug Selbstkontrolle verfügen, um einschreiten zu können, wenn der Genuß durch zu hohe Quantität verlorengeht
(vgl., Grube, L., eigene Aufzeichnung der Fachtagung Ecstasy, 17.02.97)
Wenn die Präventionsarbeit in der Techno-Szene in diese Richtung ginge, könnte die Gefahr einer Suchtentwicklung um einiges geringer werden. Das Erreichen der Genußfähigkeit muß meiner Ansicht deshalb eines der Ziele in der Arbeit mit Ravern sein.




9.3 Konsummotive und daraus resultierende Handlungsmöglichkeiten
Je mehr Techno-Anhänger es gibt, und je länger es Leute gibt, deren Konsumgewohnheiten so geartet sind, daß sie praktisch jedes Wochenende Drogen konsumieren, desto mehr wird auch die Zahl derer steigen, die damit nicht mehr zurechtkommen und auf professionelle Hilfe angewiesen sind.
Will man als Sozialpädagoge adäquat auf diese Situationen reagieren, so sollte man sich darüber im Klaren sein, welche nicht erfüllten Bedürfnisse der Konsumenten durch den Drogenmißbrauch verdeckt werden. Wenn die Motive zum Konsum klar sind, kann erstens eine Intervention leichter sein, und zweitens kann dann auch die präventive Arbeit an diesen Punkten ansetzen und somit (evtl.) verhindern, daß eine Intervention überhaupt erst nötig wird.
Auf Techno-Parties kann man beobachten, daß der Konsum von Drogen dort etwas so normales geworden ist, daß sich niemand mehr darüber wundert. Nirgendwo bei einer Party wird ein Ecstasy-User auf Erstaunen treffen, wenn er jemandem erzählt, daß "er auf Pille ist\". In der Szene existiert kein Unrechtsbewußtsein für den Konsum illegaler Drogen.
"Die Unterscheidung zwischen Legalität und Illegalität einer Droge ist ohnehin für jugendliche Konsumenten eine ziemlich untergeordnete Frage.\"
(Hurrelmann, K. in Magazin für die Polizei, 26, 1996)
Aber wie sollen Ecstasy-Konsumenten ein Unrechtsbewußtsein entwickeln, wenn wir in einer Gesellschaft leben, in der hunderttausende Psychopharmaka konsumieren, die völlig legal erhältlich sind? (vgl. Rufer, M., 1995, S.107).
Zwar ist die Tatsache, daß es auf einer Party eher unnormal ist, keine Drogen zu nehmen, im Grunde genommen ein wenig erschreckend, aber trotzdem kann hier eine Form der Prävention ansetzen. Gerade Neueinsteigern in der Szene, die sich entschlossen haben, keine Drogen zu nehmen, müssen in dieser Richtung bestärkt werden.
Wie schon weiter oben beschrieben, kann man gerade unter Neueinsteigern in der Szene eine zunehmende Risikobereitschaft beim Drogenkonsum erkennen. Die Hemmschwellen, Substanzen auszuprobieren, werden immer niedriger. Aber bei den Neueinsteigern kann man eine Unterscheidung zwischen zwei verschiedenen Gruppen erkennen: Die erste setzt sich überwiegend aus Mittelständischen, Schüler der oberen Jahrgangsstufen oder Angestellten in Verwaltung o.ä. zusammen. Die Konsummotive sind in erster Linie Neugier, bzw. die Lust, etwas auszuprobieren, von dem man schon viel gehört hat.
"Das wichtigste aktuelle Motiv für den Einstieg in den Konsum sowohl legaler als auch illegaler Drogen ist meist die Neugier und der Wunsch, die Wirkung einer Droge kennenzulernen und interessante und erlebnisreiche Gefühlszustände zu durchleben.\"
(Hurrelmann, K. in Magazin für die Polizei, 26, 1996, S.8)
Die andere Gruppe, "proletarische Raver\" (Wirth, N., 1996, S.111), sucht eher den Ausstieg aus der Realität und will "krass und geil\" abfahren.
Des weiteren muß zwischen Konsummotiven für den Erstkonsum und den darauffolgenden Konsum unterschieden werden. Während anfangs Motive wie Neugierde oder intensivem Erleben im Vordergrund stehen, ist es hinterher der starke Wunsch, diese Dinge nochmals zu erleben, nochmal so gut reden können, nochmal soviel tanzen können. Man kann diesen Wunsch wohl gut verstehen, und es ist bestimmt kein erfolgversprechender Weg, diese Leute davon abbringen zu wollen, nochmal Ecstasy zu nehmen. Wichtiger ist es, ihnen zu verdeutlichen, daß der Konsum von Drogen, wenn überhaupt, die Ausnahme bleiben soll, bzw. muß. Das Gefühl, daß eine Techno-Party ohne die Droge keinen Spaß mehr mache, darf gar nicht erst aufkommen. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn ein Sozialpädagoge schon früh in Kontakt mit Ravern treten kann. Er könnte sie dazu ermutigen, schon zu Beginn ihrer Techno-Phase auch ohne Ecstasy tanzen zu gehen, so daß das oben beschriebene Gefühl erst gar nicht auftreten kann. So kann dem sonst früher oder später auftretendem Automatismus Party = Drogen entgegengewirkt werden.
Einen sehr interessanten Ansatz dafür, daß Menschen Drogen konsumieren, bietet E. Fromm. Er beschreibt den Menschen im Kindheitsstadium als ein sehr naturnahes Wesen, daß noch keine Unterscheidung zwischen sich und dem Rest seiner Umwelt machen kann. Mit dem Auflösen der primären Bindungen werde die Welt allerdings abgetrennt und das Bedürfnis, neue Mittel und Wege zu finden, um dem Getrenntsein zu entrinnen, steige stark an. Ein Weg hierzu sei das Erleben von orgiastischen Zuständen, die man auch mit Hilfe von Drogen erreichen könne. Bei einem vorübergehenden Zustand der Exaltion verschwinde das Gefühl, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein.
"Werden diese Rituale (s.o.) gemeinsam praktiziert, so kommt das Erlebnis der Vereinigung mit der Gruppe hinzu, was die Wirkung noch erhöht. (...) Es scheint, daß der Mensch nach dem orgiastischen Erlebnis eine Zeitlang weiterleben kann, ohne allzusehr unter seinem Abgetrenntsein zu leiden. Langsam nimmt dann die Spannung der Angst wieder zu, so daß sie durch die Wiederholung des Rituals wieder gemildert werden kann.

(Fromm, E., 1993, S.24)
Gerade in diesem zitierten Abschnitt wird deutlich, daß Suchtprävention schon im frühen Kindesalter beginnen muß, damit dem später so oft aufkommenden Gefühl des Alleine-und-einsam-seins dann schon der Nährboden entzogen wird. Dann kann es auch verhindert werden, daß bei vielen Konsumenten von Drogen ein Defizitgefühl Hauptmotiv für den Konsum wird.
"Bei den meisten Drogen ist dieser Wunsch [Drogen und damit neue Gefühlszustände kennenzulernen, Anm. d. Verf.] (...) vor allem bei denjenigen Jugendlichen besonders stark, die Defizitgefühle im Leistungsbereich und sozialen Kontaktbereich empfinden.\"
(Hurrelmann, K. in Magazin für die Polizei, 26, 1996)
Und einen weiteren sehr wichtigen Punkt für die sozialpädagogische Arbeit spricht Fromm ebenfalls an: Die Rolle der Gruppe, in der zusammen konsumiert wird, ist bedeutend. In der Didaktik bezeichnet man die Gruppe auch als "funktionale Lerngruppe\", weil Jugendliche unbewußt voneinander lernen, sich aneinander orientieren und gegenseitiges Verhalten abschauen und dann kopieren.
Befindet sich ein Raver nun in einer Gruppe, in der es Gewohnheit ist, Ecstasy zu nehmen, so wird es für ihn doppelt so schwer sein, dies nicht mehr zu tun, wenn er sich dafür entschieden hat. Da sich in der Techno-Szene Konsumenten oft von Nicht-Konsumenten abgrenzen, läuft dieser Jugendliche Gefahr, ein soziales Netz zu verlieren. Deshalb könnten Sozialpädagogen versuchen, Gruppen anzusprechen, um dort Prozesse in Richtung eines schadensmindernden und kontrollierten Konsums in Gang zu bringen. Ebenfalls kann versucht werden, zusammen Handlungsalternativen zu suchen und zu finden.
Ein anderer Aspekt der Präventionsarbeit sollte sein, dem wachsenden Mischkonsum entgegenzutreten. Beim "Runterkommen\" zur "falschen\" Droge zu greifen, also dazu überzugehen, Benzodiazepine oder sogar Heroin zu nehmen, kann fatale Folgen haben. Daß die Tendenz oftmls in diese Richtung geht, bestätigt Kuhlmann:
"Aus diesem Grunde [um endlich schlafen zu können,Anm. d. Verf.] wird zunächst Cannabis geraucht, viele greifen zu klassischen "Downers\" wie Rohypnol, sogar niederpotenten Neuroleptika und schließlich zu Heroin als scheinbar idealem Entspannungsmittel. Bei Fortsetzung des chronischen MDMA-Konsums festigt sich der Kontakt zur illegalen Heroinszene mit allen damit verbundenen, hinlänglich bekannten sozialen, psychosozialen und psychischen Folgen.
(Kuhlmann, T. in Jugendhilfe 6/96, S.32)
Hier kann man versuchen, den Konsumenten nochmals das Motto "weniger ist mehr\" zu vermitteln, damit dieser nicht nach dem Wochenende noch so wach ist, daß er zum müde-werden auf diese Substanzen zurückgreifen muß.
Ein Problem der Drogenarbeit ist die oftmals bestehende subjektive Distanz der in der Drogenhilfe professionell tätigen Mitarbeiter gegenüber der Szene. Die bestehenden Vorurteile gegen diese (Sub-) Kultur ist ein Hinderungsgrund bei der Entwicklung spezifischer niedrigschwelliger Ansätze. Für die Entwicklung eines stabilen und tragfähigen Kontaktes zu einer synthetische Drogen konsumierenden Person müssen die gleichen Kriterien gelten wie in der Arbeit mit Opiatabhängigen:
Entwicklung einer von Empathie, Einfühlungsvermögen und authentischer Akzeptanz geprägten Beziehung
Kenntnis der wesentlichen Rahmenbedingung
Verständnis für eine "etwas andere\" Lebensform
Der teilweise auftretenden Distanz zwischen professionellen Mitarbeitern der Drogenhilfe gegenüber der Techno-Szene liegt vielleicht ein Bruch zwischen klassischer Drogenhilfe in Tradition der sogenannten 68er Generation einerseits und der Techno-Szene als Vertreter des modernen Computer-Zeitalters andererseits zugrunde. Indem man diesen Bruch erstmal wahrnimmt und dann versucht, ihn zu überwinden, könnte ein tragfähiger Kontakt zur Zielgruppe des Ecstasy-konsumierenden Techno-Fans aufgebaut werden, ohne dabei sein eigenes Lebensgefühl in den Hintergrund zu stellen. Die beschriebene Diskrepanz fiel mir persönlich besonders auf der Fachtagung "Ecstasy\" vom 17.02.97 auf. Dort äußerten sich nämlich einige Mitarbeiter der Jugendhilfe auf eine Art und Weise zum Thema Techno und dem damit verbundenen Drogenkonsum, welche die notwendige Akzeptanz und Toleranz zu wünschen übrig ließ.
Erforderlich ist in diesem Kontext kein anbiederndes Verhalten, sondern die Überwindung einer grundsätzlich ablehnenden Haltung gegenüber dem Lebensgefühl von Menschen, die sich einer anderen Subkultur zugehörig fühlen. Die Zugangswege außerhalb der Einrichtungen der Drogenhilfe sollten nicht von einer vorurteilsbehafteten Einstellung verbaut werden. Die Kontaktknüpfung unmittelbar vor Ort, also auf Parties oder in Diskotheken sind eine wichtige und unverzichtbare Voraussetzung, um adäquate klientenorientierte Angebote in der Prävention zu entwickeln und mit diesen Angeboten die Zielgruppe auch zu erreichen.




9.4 Konkrete Konzepte zur Präventionsarbeit
Die Präventionsarbeit in der Techno-Szene ist für deutsche Sozialpädagogen ein ganz neues Arbeitsfeld. Hier könnte es helfen, einen Blick in unsere Nachbarländer Niederlande und Großbritannien zu werfen. Diese Länder haben in dem Bereich einen Wissensvorsprung von einigen Jahren. Leider lassen sich diese Konzepte aufgrund der verschiedenen politischen Verhältnisse nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragen. Jedenfalls geht es nicht, in Deutschland bestehende Handlungskonzepte für Opiatkonsum auf die Techno-Szene anzuwenden. Es ist dringend nötig, neue Überlegungen anzustellen und Handlungsstrategien zu entwickeln.
Vorüberlegungen müssen dahin gehen, sich zu fragen, was das Party-Leben ausmacht, und was es für die Raver bedeutet. Dann wird die Situation deutlich, in der sie sich befinden. Sind die positiven und negativen Seiten des Party-Lebens deutlich geworden, kann man damit beginnen, Ziele für die Präventionsarbeit zu formulieren.
Zusammengefaßt lauten diese Ziele folgendermaßen:
Der Kontakt zu Ravern muß so früh wie möglich hergestellt werden, damit der Sozial- pädagoge problematischem Verhalten schneller entgegentreten kann.
Es soll verhindert werden, daß "Probierer\" oder Gelegenheitskonsumenten zu Süchtigen werden.
Der Sozialpädagoge soll Handlungsalternativen zum Drogenkonsum aufzeigen können.
Die Folgen der Durchkommerzialisierung und Vermassung der Szene sollen abgemindert werden. Die "alten Werte\" wie Toleranz und Gemeinschaftsgefühl müßten wieder gestärkt werden.
Den Ravern muß die Bedeutung von engen und tragfähigen Beziehungsstrukturen nahegebracht werden.
Safer-Use Regeln müssen noch weiter verbreitet und durchgesetzt werden.
Sozialpädagogen müssen die Barriere zwischen ihrer Lebenswelt und der der Raver überwinden, um klientenorientiert arbeiten zu können.
Einen guten Ansatz zu einer "neuen\" Präventionsarbeit bietet die Möglichkeit, die Raver selbst aktiv werden zu lassen, nach dem Vorbild von Eve & Rave. Die Einbeziehung in die Arbeit fördert die Akzeptanz in der Szene und bei den mitwirkenden Ravern selbst.
Die hier vorgestellten Modelle beziehen sich zumeist auf Konsumbegleitung, welche die folgenden drei Bereiche beinhaltet:
1. Streetwork, d.h. auf Parties anwesend sein
2. Niedrigschwelliger Kontaktladen für Raver
3. Beratung
Eine besondere Bedeutung haben die ersten beiden Punkte, insofern, daß hier versucht werden soll, den Ravern Strukturen anzubieten, in denen sie sich organisieren und auch selber aktiv sein können. Die Hauptaufgabe der Sozialpädagogen besteht hierbei darin, eine Art Anstoß zu geben, den die Raver dann weiter verfolgen sollen. Ziel dabei ist es, die Raver kompetent zu machen, so daß sie eigenständig Aufgaben erledigen und eigene Arbeitsbereiche übernehmen. Ein gutes Beispiel für diese Arbeitsweise ist das Eve & Rave Projekt, wo sich die Raver nach einem Anstoß auf eigene Initiative organisiert haben und das mittlerweile eine wichtige Organisation innerhalb der Szene ist.
Streetwork
In diesem Bereich der Präventionsarbeit liegt der Schwerpunkt in der Kontaktaufnahme mit Ravern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vermittlung von Informationen. Der Ort dieser Kontaktaufnahme ist der Platz, an dem Raver sich aufhalten, also eine Techno-Disko oder eine Party. Da eigentlich jede Party einen Chill-Out Raum haben sollte, wäre dies der dafür geeignete Platz.
Wenn man als Sozialpädagoge an einer Stelle eingreifen möchte, muß er natürlich erst einmal den Kontakt zum Klienten herstellen. Im einfachsten Fall tritt der Raver an einen Mitarbeiter heran und fragt nach z.B. Informationsmaterial über synthetische Drogen. Es kann auch sein, daß eine Person ein damit in Verbindung stehendes konkretes Problem hat, das zu besprechen etwas länger dauert. Für diese Fälle sollte es eine ruhige Ecke geben, in die man sich gemeinsam zurückziehen kann. Zwar kann es sein, daß einige Leute gewisse Hemmschwellen haben, an die Mitarbeiter heranzutreten, aber hier ist es dann von Vorteil, wenn Raver selbst an solchen Informationsständen mitarbeiten. Die Hemmschwelle, "Gleichgesinnte\" anzusprechen liegt mit Sicherheit niedriger, als gegenüber "normalen\" Mitarbeitern.
Neben der Kontaktaufnahme ist es von Bedeutung, daß Informationen zur Thematik weitergegeben werden. Dies beinhaltet ebenso Informationen über einen risikomindernden Konsum, genauso wie den weiter oben beschriebenen Schnelltest der Pillen mit anschließendem Vergleich mit Listen von den sich im Umlauf befindlichen. Wichtig hierbei, und von einigen Institutionen bereits realisiert, ist die richtige Verpackung dieser Informationsbroschüren. Keine nüchterne Aneinanderreihung von Fakten, sondern vielmehr ein ansprechendes Layout ist hier gefordert.
Dem weiter oben beschriebenen Anstieg des Mischkonsums von Ecstasy mit anderen Drogen kommt eine besondere Bedeutung zu, insofern, daß es ein Hauptpunkt ist, bzw. sein wird, auf den Mitarbeiter gesondert eingehen müssen, da er ein sehr großes Gefahrenpotential impliziert.
Ein weiterer Vorteil der Anwesenheit vor Ort, also auf einer Party, ist die Ansprechbarkeit der Mitarbeiter in Notfällen, d.h. bei einer Überdosierung oder ähnlichen Fällen. Es ist keine Frage, daß bei akuten, gesundheitsbedrohlichen Situationen nur ein Arzt wirkliche Hilfe leisten kann, doch in vielen Fällen können beruhigende und einfühlsame Worte schon einiges leisten.
Außerdem kann das Streetwork dabei helfen, das Cafe, welches weiter unten beschrieben wird, bekannter zu machen. So können Mitarbeiter in Gesprächen den Vorschlag machen, sich das Cafe doch einmal anzuschauen und zu überprüfen, ob man sich dort wohl fühlt, also dieses Angebot in Anspruch nehmen möchte.

Das Cafe
Das Cafe, eine Art Kontaktladen für Benutzer synthetischer Drogen, ist ein neues Angebot, das in Deutschland meines Wissens nach bisher einmalig ist. Es wird Mitte Mai in Bochum-Wattenscheid eröffnet. In einem Interview mit der Mitarbeiterin Nadja Wirth erfuhr ich Einzelheiten dazu.
In diesem Cafe soll Ravern, genauso wie anderen Gebrauchern synthetischer Drogen, ein Raum geboten werden, in dem sie sich drogenfrei kennenlernen können. Im Gegensatz zu einer Party, wo negative Gefühle keinen Platz haben und deshalb abgespalten werden, soll im Cafe darauf hingearbeitet werden, daß BesucherInnen auch die schlechten Gefühle als dazugehörend empfinden und auch "leben\". Das Cafe soll sehr szenenah aufgebaut sein. Dies soll bewirken, daß die strikte Trennung vom bunten Wochenende und vom grauen Alltag, wie es viele Raver betreiben, überwunden wird. Die Energien sollen gleichmäßiger verteilt werden. Viele verausgaben sich am Wochenende total, um sich dann den Rest der Woche kraftlos zu fühlen. Dies kann recht schnell zu einem Kreislauf führen, in dem positive Gefühle nur noch auf einer Party, und dann meistens in Verbindung mit Drogen erlebt werden, während der Alltag als langweilig und grau gesehen wird. Zur Verdrängung der schlechten Gefühle wartet man dann auf die Party, die mit der Zeit idealisiert und als Entschädigung für die langweilige Woche gesehen wird. Diese Raver neigen oft dazu, die Drogen immer höher zu dosieren, oder zum Mischkonsum überzugehen, um der Toleranzentwicklung entgegenzutreten. Im Cafe soll ein (möglicher) Ausgleich zu diesem Verhalten geschaffen werden.
Es sollen Strukturen angeboten werden, in denen sich die Raver selbst organisieren. Die Aufgabe des Pädagogen besteht dann darin, Unterstützung und Hilfe anzubieten. Außerdem sollen je nach Neigung Arbeitsgruppen gebildet werden, in denen die Raver dann ihre Ziele verwirklichen können. Diese Arbeitsgruppen könnten durchaus an denen von Eve & Rave angelehnt sein. Warum soll es nur in Berlin organisationswillige, für ihre Szene aktive Raver geben?
Im Cafe können Kontakte unter den Ravern in einer drogenfreien Umgebung geknüpft werden. Dabei liegt der Anspruch an diese etwas höher als auf einer Party. Dort stehen viele unter dem Einfluß von Ecstasy, was die Hemmungen, jemanden anzusprechen niedriger werden läßt. Im Cafe besteht hingegen nicht die auf Raves zwar unausgesprochene aber dennoch vorhandene Pflicht, immer nett zueinander zu sein. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sollen ausgetragen werden. Zu jeder tragfähigen Beziehung gehören auch negative Gefühle, welche wie gesagt auf Parties oft ausgeklammert werden. Da solche engen Beziehungen aber eine nicht zu unterschätzende suchtpräventive Wirkung haben, soll im Cafe ein Raum geschaffen werden, in dem solche Betiehungen geknüpft werden können.
Die Öffnungszeiten des Cafes sollen zwei-bis dreimal in der Woche am späten Nachmittag bzw. bis in die Abendstunden hinein liegen, da die meisten Techno-Anhänger durch Schule oder Beruf eingebunden sind.
Bemerkenswert finde ich den Plan, das Cafe alle zwei Wochen sonntags morgens zu öffnen. Dies soll ein Angebot an Party-Gänger sein, sich nach einer Party in einer angenehmen Umgebung auszuruhen, und nicht noch mehr Drogen zu nehmen und nach der Schließung eines Clubs zum nächsten zu fahren, um dort die After-Hour zu besuchen. Das Cafe soll eine Alternative dazu sein, oder wenigstens eine Unterbrechung. Die depressiven Verstimmungen beim "Heruntekommen\" von Ecstasy sollen hier in der Gemeinschaft abgeschwächt werden, um dem Verhalten "nicht runterkommen, sondern nachlegen\" entgegenzuwirken.




Die Beratung
Die Beratungsarbeit im Zusammenhang mit synthetisch Drogenabhängigen oder Leuten, die mit synthetischen Drogen Probleme haben, ist Beratungsarbeit im klassischen sozialpädagogischen Sinn. Neben der Weitergabe von Informationen zum Thema selber, wie Wirkungsweisen, Gefahren, Safer Use, Mischkonsum usw., umfaßt sie ambulante Betreuung für gefährdete Raver, oder solche, die meinen, daß sie mit ihrem Drogenkonsum nicht mehr alleine zurechtkommen. Sie richtet sich außerdem an diejenigen, denen die Mitarbeit im Cafe nicht ausreicht, oder die, die darauf keine Lust haben.
Da die Gemeinschaft in der Techno-Szene sehr hochgehalten wird, könnte man sich von der typischen Form der Einzelberatung lösen und Angebote für kleinere Gruppen anbieten, falls dies den Leuten zusagt.
Neben der Beratung für im Kontakt zur Szene stehende Raver umfaßt dieses Angebot weiterhin Informationsweitergabe an Personen, die mit Techno direkt nichts zu tun haben, aber in deren Bekannten- oder Verwandtenkreis sich solche Leute befinden. Diesen müssen Sach- und Hintergrundinformationen vermittelt werden, damit sie auf dieser Basis einen unvoreingenommenen und angstfreien Um- und Zugang zu Gesprächen mit ihren Freunden oder Angehörigen erreichen können.
Des weiteren könnte ich mir eine Schulden- und / oder Rechtsberatung für Raver vorstellen, ähnlich wie es auch in der Arbeit mit Opiatabhängigen praktiziert wird. Da das Leben in der Techno-Szene mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden ist, gibt es viele Personen, die sich dadurch verschuldet haben. Viele von diesen gehen dazu über, ihre Schulden durch das Handeln mit den Drogen abzubauen. Werden sie dabei der Polizei auffällig, geraten sie in noch tiefere Probleme. Diesen Teufelskreis könnte man mit diesem Angebot u.U. durchbrechen.
Der Arbeitsbereich der Beratung ist nur zum Teil eine Konsumberatung. Neben den Sozialpädagogen müssen sich auch weitere Berufsgruppen näher mit der Thematik Ecstasy und andere "Partydrogen\" beschäftigen, z.B. Ärzte und Psychologen. Da die Zahl der Leute, die aufgrund ihres zu hohen Konsums dieser Drogen Probleme bekommen, in Zukunft ansteigen wird, muß auch die Zahl der medizinischen und psychologischen Fachleute höher werden, damit diesen Personen professionell geholfen werden kann. Der Sozialpädagoge muß auch in der Arbeit mit Ravern innerhalb seiner Kompetenzen bleiben. Therapeutische und medizinische Hilfe fallen allerdings nicht in diesen Kompetenzbereich herein. Deshalb muß auf eine Vernetzung der beratenden Arbeit mit z.B. Krankenhäusern hingearbeitet werden, wo Jugendliche zur Krisenintervention stationär untergebracht werden können. Ein Problem hierbei besteht in der Tatsche, daß Ecstasy-Sucht von den Kostenträgern nicht als Grund anerkannt wird, die Kosten für eine stationäre Drogentherapie zu übernehmen. Es sollte von dieser Seite aus erkannt werden, daß der Mißbrauch von "Partydrogen\" durchaus zu massiven psychischen Problemen führen kann, die eine stationäre Behandlung erforderlich machen.




9.5 Notwendige drogenpolitische Veränderungen
Eines der größten Probleme in Zusammenhang mit Ecstasy ist mit Sicherheit der Schwarzmarkt. Erst durch die Illegalisierung durch das Betäubungsmittelgesetz enstand dieser Schwarzmarkt, auf dem in zunehmenden Maße verunreinigte Pillen angeboten werden. Der Abstinenzvorsatz der deutschen Drogenpolitik wird mit allen Mitteln durchzusetzen versucht, obwohl er fast allen in der Praxis gewonnenen Erkenntnissen widerspricht. Denn am Ende der Drogenverfolgungspolitik stehen zumeist immer die Kleinkonsumenten, die von Strafverfolgungsmaßnahmen betroffen sind. Selbst Aussagen der Polizei belegen, daß Jugendliche, die der Polizei durch MDMA -"Vergehen\" aufgefallen sind, in den meisten Fällen noch nie irgendwelche kriminellen Handlugen begannen hatten. Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich, diese Konsumenten aufgrund ihres Eigenkonsums an Drogen zu kriminalisieren. Durch eine Solche Kriminalisierung laufen diese Jugendlichen Gefahr, sozial destabilisiert zu werden (durch Vorstrafen o.ä.). Daher würde ich darauf plädieren, daß der Besitz von kleinen Mengen zum Eigenverbrauch grundsätzlich straffrei sein sollte. Denkbar, und in meinen Augen praxisgerecht, wäre hier eine Menge von 15-20 Konsumeinheiten, was in etwa einer Anzahl von 8-10 Pillen entspräche. Eine polizeiliche Repression gegenüber der Szene, z.B. in Form von Razzien, bringt im Grunde wenig, da sich dadurch wohl nur sehr wenige Raver davon abhalten lassen, Techno-Parties zu besuchen und dort Drogen zu konsumieren.
Bezüglich des notwendigen Konsumentenschutzes in der Szene ist es nötig, daß politische und rechtliche Möglichkeiten so weit ausgenutzt werden, wie es geht. Das Pillentesten nach dem Vorbild aus Hannover sollte in ganz Deutschland möglich sein. In größeren Städten sollte jeder seine Pillen für wenig Geld testen lassen können. Die Erfahrungen in den Niederlanden haben gezeigt, daß dies ein richtiger Weg ist. Da jede Person die Tests anonym durchführen lassen kann und die Mitarbeiter unter Schweigepflicht stehen, brauchen weder Dealer noch Produzenten eine Strafverfolgung zu fürchten. Das Beispiel des Büros von August de Loor hat gezeigt, daß die Produzenten durchaus bereit sind, solche Angebote in Anspruch zu nehmen. Sie lassen entweder aus eigenem Antrieb ihre Pillen testen, oder werden durch Zeitungsinserate oder Radiodurchsagen dazu gedrängt, eventuelle schlechte oder verunreinigte Pillen vom Markt zu nehmen. Auf diese Weise wäre die durch die Illegalisierung von MDMA enstehende Gefahr, nämlich das Auftreten gesundheitsschädigender Pillen in der Szene, stark gemindert. Der Staat sollte sich für die Gesundheit von Konsumenten soweit verantwortlich fühlen, daß er den
größten Teil der entstehenden Kosten tragen sollte, so wie es in den Niederlanden bereits praktiziert wird.
Unter den Bedingungen des momentanen Schwarzmarktes sollte es Monitoring- und Informationssysteme geben, die regelmäßig und in einem repräsentativen Umfang Daten über den Drogenschwarzmarkt und Drogentrends herausfinden. Hiermit sind Gebrauchsmuster und soziodemographische Daten gemeint. Wenn tendenziell gefährliche Trends festgestellt werden würden, wäre es für die soziale Arbeit wesentlich leichter, diesen Trends durch frühzeitiges Handeln entgegenzutreten.
Einige progressive Autoren werfen die Idee einer Legalisierung von MDMA auf (vgl. Schroers, A., 1996, S.77). Ecstasy, so Schroers Vorschlag, könne evtl. in Apotheken auf Rezept eines Arztes verkauft werden. Von solchen Ansätzen halte ich persönlich nicht sonderlich viel. In Deutschland wird zu wenig präventiv gearbeitet. Und meistens beschränkt sich die Arbeit auf Hilfen zum Ausstieg. Kindern und Jugendlichen werden zu wenig bzw. keine Handlungsstrategien zum verantwortungsvollen und kontrollierten Drogengebrauch vermittelt. Genau dies wäre aber die Grundvoraussetzung für einen freien Zugang zu Drogen. Vor diesem Hintergrund lehne ich eine Legalisierung von Ecstasy ab.

 
 



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