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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ohrenkrankheiten



Erkrankungen des Außen-, Mittel- oder Innenohres können zu teilweiser oder völliger Taubheit führen; außerdem gehen die meisten Krankheiten des Innenohres mit Gleichgewichtsstörungen einher. Zu den Erkrankungen des Außenohres gehören angeborene und erworbene Fehlbildungen, Entzündungen durch Verbrennung, Erfrierung oder Hautkrankheiten sowie Fremdkörper im äußeren Gehörgang. Die häufigste Mittelohrerkrankung ist eine Entzündung, hervorgerufen durch Bakterien, die durch ein Loch im Trommelfell eindringen. Innenohrerkrankungen sind u. a. Störungen durch Leiden, die den ganzen Organismus in Mitleidenschaft ziehen, sowie durch Drogen und andere Giftstoffe, aber auch durch Verletzungen, Kreislauferkrankungen und seelische Störungen. Ohrenschmerzen sind nicht immer ein Anzeichen für eine Erkrankung der Ohren; manchmal entstehen sie auch durch geschädigte Zähne, Nebenhöhlen- oder Mandelentzündungen, Störungen im Nasen-Rachen-Raum oder Entzündungen der Lymphknoten am Hals. Wie man sie behandelt, hängt jeweils von der Ursache ab. Tinnitus - ständige Ohrgeräusche - kann ebenfalls durch die genannten Störungen entstehen; weitere Ursachen sind Ohrenschmalz, Allergien und Tumore. Häufige Ursache eines dauerhaften Tinnitus ist die längere Einwirkung sehr lauter Geräusche (etwa Diskothekenlärm), die zu Schäden an den Haarzellen der Schnecke führt. Manchen Betroffenen hilft ein kleines Gerät, das wie eine Hörhilfe getragen wird und die Ohrgeräusche überlagert.

Erkrankungen des Außenohres
Bei angeborenen Fehlbildungen des Außenohres fehlt manchmal die Ohrmuschel oder sogar die Öffnung des äußeren Gehörganges. Liegen Fehlbildungen im Mittelohr vor, kann man die Kette der Gehörknöchelchen chirurgisch nachbilden und der betroffenen Person so einen Teil der normalem Hörfähigkeit verschaffen. Zu den erworbenen Störungen des Außenohres gehören beispielsweise Schnitte und andere Verletzungen. Das Othämatom der Boxer, im Volksmund "Blumenkohlohren" genannt, entsteht meist durch Verletzungen des Ohrknorpels mit nachfolgender innerer Blutung und übermäßigem Wachstum von Heilungsgewebe.
Entzündungen im Außenohr können durch alle Ursachen entstehen, die auch Hautentzündungen hervorrufen, beispielsweise durch Verletzungen, Verbrennungen und Erfrierungen. Hauterkrankungen wie Wundrose und Schuppendermatitis ziehen ebenfalls häufig das Außenohr in Mitleidenschaft. Zu den eher seltenen Krankheiten, die sich auf die Ohren auswirken, gehören Hauttuberkulose und Syphilis.
Fremdkörper im äußeren Gehörgang, beispielsweise Insekten, Watte oder Ohrenschmalzpfropfen, beeinträchtigen das Gehör und müssen vorsichtig entfernt werden.

Mittelohrerkrankungen
Ein Loch im Trommelfell kann durch Verletzung mit einem spitzen Gegenstand entstehen, aber auch durch heftiges Naseschneuzen, eine Ohrfeige oder eine plötzliche Luftdruckveränderung.
Die akute oder chronische Infektion des Mittelohres führt zur Mittelohrentzündung (Otitis media). Die akute eitrige Mittelohrentzündung kann durch verschiedene eitererregende Bakterien ausgelöst werden, die meist durch die Eustachische Röre ins Mittelohr gelangen. Bakterien sind bei dieser Krankheit häufiger die Ursache als Viren. Als Komplikation kann sich eine Beteiligung des Warzenfortsatzes (Mastoid) einstellen; wenn dann Verwachsungen und Granulationsgewebe die Beweglichkeit von Trommelfell und Gehörknöchelchen einschränken, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Hörfähigkeit. Wegen der schmerzhaften Dehnung des Trommelfelles ist bei der Mittelohrentzündung häufig ein chirurgischer Eingriff erforderlich, bei dem man mit einem kleinen Schnitt im Trommelfell einen Abfluß für den Eiter schafft. Seit Penicillin und andere Antibiotika verbreitet eingesetzt werden, kommt es wesentlich seltener zur Beteiligung des Warzenfortsatzes. Sorgt man während der akuten Infektion nicht für ausreichenden Abfluß des Eiters, kann eine chronische eitrige Mittelohrenzündung entstehen, die zu irreversiblen krankhaften Veränderungen führt und auf bakterienhemmende Medikamente nicht mehr ohne weiteres anspricht.
Die akute oder chronische nichteitrige Mittelohrentzündung entsteht durch einen Verschluß der Eustachischen Röhre, hervorgerufen beispielsweise durch Erkältung, Mandelentzündung, Nebenhöhlenerkrankungen oder das Fliegen in einem Flugzeug ohne Druckkabine. Die chronische Form kann auch auf eine Bakterieninfektion mit Pneumokokken oder Haemophilus influenzae zurückgehen. Der wäßrige Ausfluß, der sich dabei bildet, beeinträchtigt das Hören, und deshalb vermutet man, eine Mittelohrentzündung könne sich bei Kleinkindern nachteilig auf die Sprachentwicklung auswirken. Zur Behandlung wurden verschiedene Methoden ausprobiert, z. B. Antibiotika und Antihistaminika, Entfernung von Gaumen- und Rachenmandeln sowie kleine Röhrchen, die man ins Mittelohr einsetzte, um einen Abfluß zu schaffen.
Etwa einer von 1 000 Erwachsenen leidet an Hörverlust durch Otosklerose; bei dieser Krankheit lagert sich poröses Knochenmaterial zwischen Steigbügel und ovalem Fenster ab, so daß der Steigbügel seine Beweglichkeit verliert und keine Signale mehr ins Innenohr weiterleiten kann. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf muß das überschüssige Knochengewebe chirurgisch entfernt werden; anschließend baut man die Verbindung zwischen Steigbügel und ovalem Fenster neu auf. Manchmal ersetzt man den Steigbügel durch ein kolbenähnliches Gebilde. Aber auch wenn der Eingriff gelingt, kann sich die Knochenablagerung fortsetzen, so daß das Gehör einige Jahre später erneut beeinträchtigt wird.
Erkrankungen des Innenohres
Erkrankungen des Innenohres stören häufig auch den Gleichgewichtssinn und erzeugen Symptome von Bewegungskrankheit. Die gleichen Krankeitserscheinungen können auch durch Anämie, Blutandrang, Tumore der Gehörnerven, starke Wärmeeinwirkung, Kreislaufstörungen, Vergiftungen und emotionale Störungen entstehen. Eine weitere Krankheit, das Ménière-Syndrom, geht auf Schäden an den Bogengängen zurück und verursacht Übelkeit, Hörverlust, Ohrgeräusche und Gleichgewichtsstörungen. Zur Bekämpfung hartnäckiger Schwindelgefühle muß man in manchen Fällen das Labyrinth durch Kryochirurgie (Chirurgie unter lokal beschränkter Anwendung starker Kälte) oder Ultraschallbehandlung zerstören.
Die Zerstörung des Corti-Organs im Innenohr durch Verletzungen ist eine wichtige Ursache des vollständigen Hörverlustes. Für völlig taube Erwachsene hat man in jüngster Zeit das Cochlea-Implantat entwickelt, ein elektronisches Gerät, das Schallwellen in elektrische Signale umsetzt und diese über Elektroden in die Innenohrschnecke leitet, wo sie unmittelbar die Hörnerven reizen. Bisher erzeugt dieses Hilfsmittel nur eine grobe Geräuschwahrnehmung, so daß es vorwiegend zur Unterstützung des Lippenlesens verwendet wird.

Ohrenärzte
Entzündungen, Infektionen und allergische Erkrankungen der Ohren werden meist vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) behandelt. Die HNO-Chirurgie dient u. a. zur Therapie von Otosklerose, Verletzungsfolgen und Entzündungen, bei denen ein Abfluß für die Sekrete geschaffen werden muß.

 
 

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