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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Leben mit diabetes mellitus





Diabetiker können heutzutage ein weitgehend normales Leben führen. Je mehr Verantwortung sie übernehmen, desto größer wird ihre Freiheit in allen Aspekten der Lebensführung.

6.1 Alltag

Im Alltag ist die Körperpflege besonders wichtig, da sich schlecht durchblutete Körperregionen (z.B. Füße) schnell entzünden können und es zu Amputationen kommen kann (siehe Folge¬schä¬den).

6.1.1 Beruf und Arbeitsplatz
In der Regel können Diabetiker die meisten Berufe ausüben. Wegen der Gefahr von Bewußt¬lo¬sig¬keit durch Unterzuckerung dürfen u.a. folgende Tätigkeiten nicht ausgeführt werden, da auch an¬dere in so einem Fall gefährdet werden können:


. Arbeiten mit Absturzgefahr
. Bus- oder Taxifahrer
. Verantwortliche Überwachungstätigkeiten in unfallgefährdeten Bereichen (Schrankenwärter, Industriemaschinen, Hochspannung)
. Arbeiten, bei denen man Schußwaffen trägt.

6.1.2 Ehe, Verhütung, Schwangerschaft
Nichtdiabetische Partner müssen bereit sein, die Einschränkungen zu teilen, die für den Alltag ih¬res Partners gelten (Selbstkontrolle, Diät etc.). Sie müssen lernen, Insulin zu spritzen bzw. auf eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) richtig zu reagieren, gegebenenfalls auch Glucagon spritzen zu können.

Die heutigen Methoden zur Schwangerschaftsverhütung geben jeder Diabetikerin die Möglich¬keit, sich grundsätzlich für oder gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden. Welche Metho¬den zu empfehlen sind, hängt immer von den individuellen Voraussetzungen ab. Die größte Si¬cherheit bieten hormonelle Verhütungsmittel oder Spiralen. Hormonelle Verhü¬tungsmittel er¬fordern jedoch eine Erhöhung der Insulindosis.

Heute kann die Schwangerschaft einer Diabetikerin genauso normal verlaufen wie die jeder ande¬ren Frau. Wenn man konsequent 2 Ziele verfolgt:

. optimale mittlere Blutzuckerwerte während der ganzen Schwangerschaft. Bei zuviel Zucker wird das Kind zu groß und zu schwer.
. regelmäßige Untersuchungen der Kindesentwicklung während der Schwangerschaft. Gute Überwachung der Herztätigkeit des Kindes gegen Ende der Schwangerschaft und intensive Überwachung der Wehentätigkeit zur Zeit der Geburt.



6.1.3 Freizeit und Sport
Die Ausübung eines Sports ist fast immer mit gesteigerter Muskelarbeit verbunden, was den Ener¬giebedarf deutlich anhebt. Für sportliche Aktivitäten gilt deshalb die Empfehlung, daß der zusätzli¬che Energiebedarf vorher, gelegentlich auch während des Sports, durch eine zusätzli¬che Nah¬rungsaufnahme ausgeglichen werden soll. Der erhöhte Energiebedarf kann durch Obst, Frucht¬säfte, Gummibärchen oder durch kleinere Insulineinheiten ausgeglichen werden. Außerdem sollte beachtet werden:

. Es sollte immer Traubenzucker für den Fall einer Hypoglykämie erreichbar sein.
. Wenn Ausdauersport betrieben wird, dann sollte die Basalrate reduziert werden.

6.1.4 Sozialversicherung und Behinderung
Menschen mit Diabetes können beim Versorgungsamt einen Antrag auf Anerkennung als Schwer¬behinderte stellen. Der Grad der Behinderung wird nach folgenden Bewertungskriterien eingestuft:



Schwerbehinderte mit einer Einstufung über 50% (in besonderen Fällen auch ab 30%)
. unterliegen einem besonderen Kündigungsschutz
. erhalten eine vorgezogene Altersrente

. erhalten jährlich 5 Tage Zusatzurlaub
. erhalten zusätzlich Steuerfreibeträge



6.2 Gefahren bei Diabetes mellitus
Es gibt zwei Arten der Entgleisung bei Diabetes mellitus.

6.2.1 Hyperglykämie (Überzuckerung)
Bei einer Überzuckerung bemerkt der Diabetiker zunächst keine Veränderungen. Nur durch re¬gel¬mäßige Blutzuckermessungen erkennt der Patient trotz fehlender Symptome seine Entglei¬sung rechtzeitig. Eine Hyperglykämie liegt vor, wenn der Blutzuckerwert 160 mg/dl überschrei¬tet. In ei¬nem solchen Fall mangelt es an Insulin, und der Blutzucker kann nicht in die Körper¬zel¬len gelan¬gen. Wird in diesem Stadium kein Insulin injiziert entzieht der im Blut schwim¬mende Zucker den Körperzellen Wasser (Dehydration). Die Folge: der Diabetiker kann be¬wußt¬los werden. Dies nennt der Arzt ein Diabetisches Koma (Coma diabeticum) mit Ketoa¬zi¬dose (Ausscheidung von Zucker und Aceton im Urin) - eine Notfallsituation, die im Kranken¬haus behandelt werden muß.


6.2.2 Hypoglykämie (Unterzuckerung)
Die häufigste Nebenwirkung der Insulintherapie ist die Unterzuckerung. Eine Unterzuckerung ist er¬reicht, wenn der Blutzucker 45 mg/dl unterschreitet, selbst wenn noch keine Einschrän¬kun¬gen der Leistungsfähigkeit feststellbar sind. Häufig kommt es jedoch zu Störungen der Ge¬hirn- und Nerven¬funktionen.

Die Hypoglykämie tritt bei zu großer Insulinwirkung, zu großer körperlicher Belastung oder nach Genuß von Alkohol auf:

6.2.2.1 Alkohol
Diabetiker dürfen Alkohol zu sich nehmen, jedoch nur in Maßen; d.h. Frauen dürfen bis zu 20g täglich trinken (= 1/2 Liter Bier oder 4 Gläschen Likör), Männer das Doppelte. Alles, was darüber hinaus geht, ist bedenklich. Alkohol hemmt den Glukose-Neuaufbau und verhindert, daß vor¬lie¬gender gespeicherter Zucker ins Blut ausgeschüttet wird. Um der Gefahr der Un¬terzucke¬rung vorzubeu¬gen muß man KH während des Alkoholgenusses aufnehmen.

Die Symptome einer Hypoglykämie sind bei den einzelnen Diabetikern sehr unterschiedlich. Pro¬blematisch wird es, wenn die Hypoglykämien erst beim Auftreten der neuroglykopeni¬schen Sym¬ptome - so werden Symptome genannt, die auf einem Mangel der Energieversor¬gung des Gehirns und der Nerven zurückzuführen sind - bemerkt werden. Meist kündigt sich die Unter¬zucke¬rung zu¬erst durch Müdigkeit, Schwächegefühl, Heißhunger, Herzklopfen oder Schwei߬ausbruch an. Es folgen Konzentrationsschwäche, Sehstörungen sowie Wortfindungs¬störungen. Im Endzustand kommt es zu Bewußtseinsstörungen mit Eintrübung bis zur völligen Bewußtlo¬sigkeit mit Krampfanfällen. Als geeignetes Gegenmittel muß man schnell KH einneh¬men, die schnell in die Blutbahn aufgenommen werden (z.B. Traubenzucker, Haushaltszucker, Schoko¬lade oder zucker¬haltige Getränke, wie Cola und zuckergesüßte Säfte aller Art). Wichtig ist, daß der Betroffene bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung sofort reagiert. Deshalb sollte er immer Traubenzucker mit sich führen. Eventuell empfiehlt sich die Einnahme einer weiteren BE in Form von Obst oder Brot um den Blutzuckergehalt längerfristig zu stabilisieren.

Unterzuckerungen mit Bewußtlosigkeit sind nicht so leicht zu behandeln. Hier müssen Glu¬kagon oder Glucose injiziert werden.

 
 



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