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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ökologie - pflanzen



Da die meisten uns vertrauten Pflanzen im Boden wurzeln, hat man von Pflanzen leicht das Bild, dass sie ein recht passives Leben führen. Wirft man jedoch einen Blick auf die raffiniert entwickelten Interaktionen (Wechselbeziehungen) zwischen Pflanzen und ihrer biologischen Umwelt, wird man schnell eines Besseren belehrt.

Kooperation und Konkurrenz
Pflanzen leben nicht als isolierter Bestandteil ihrer Umgebung, sondern befinden sich in intensivem Austausch mit ihr. Während der seit Jahrmillionen andauernden Evolution haben sich Wechselbeziehungen ähnlich den Verhaltensweisen der Tiere herausgebildet, die den Pflanzen das Überleben ermöglichen und bei genauerer Betrachtung deutlich machen, wie stark teilweise die Abhängigkeit anderer Lebewesen von den Pflanzen ist. Das Überleben ist nur durch ein subtiles Zusammenspiel von Konkurrenz und Kooperation möglich; beide spielen sich sowohl zwischen Pflanzen der gleichen Art als auch zwischen verschiedenen Arten sowie den Tieren, Pilzen und Mikroorganismen des gleichen Lebensraumes ab. Hierbei gibt es ein weites Spektrum. Hat die Kooperation die Überhand, handelt es sich um eine Art von Symbiose, wird die Konkurrenz übermächtig, gewinnen nur wenige, besonders wuchsstarke Arten und/oder Individuen, die dann den Lebensraum beherrschen.
Viele Beispiele solcher Zusammenspiele finden sich bei der Bestäubung der Blüten. Für die Pflanzen ist dies ein Vorgang, der ihnen das Überleben sichert, da sich erst dadurch Samen und damit Jungpflanzen entwickeln können. Von der Selbstbestäubung abgesehen, sind alle Pflanzen dabei auf externe Hilfen angewiesen, die sehr unterschiedlicher Art sein können. Bei manchen Pflanzen findet die Bestäubung durch den Wind statt, in den meisten Fällen jedoch durch Tiere - Insekten, Fledermäuse, Vögel oder Säugetiere. Als \"Gegenleistung\" für die Bestäubung bieten die Pflanzen den Tieren verschiedene \"Belohnungen\" dar. Meist handelt es sich dabei schlichtweg um Nahrung - Nektar oder Pollen -; es gibt jedoch auch hoch spezialisierte Beziehungen wie etwa bei den männlichen Prachtbienen (Euglossinae) aus den Regenwäldern Südamerikas, die aus den Blüten Stoffe sammeln, die sie als Sexuallockstoffe verwenden.
Auch zum Verbreiten der Früchte sind Pflanzen häufig auf tierische Vermittler angewiesen, die für die Verbreitung und damit die Erschließung neuer Lebensräume sorgen. Für die blütenlosen Pflanzen - Farne und Moose - gilt all dies nur sehr eingeschränkt, denn hier erfolgt die Übertragung der Sporen fast ausschließlich durch den Wind oder das Wasser und spezielle Bildungen, die dies erleichtern, sind weit weniger deutlich ausgeprägt.
Mit anderen Organismen haben Pflanzen viele Beziehungsformen entwickelt, von denen beide Seiten profitieren. Beispiele sind diejenigen mit stickstoffbindenden Bakterien, die in den Wurzelknöllchen von Hülsenfrüchtlern leben, oder mit zahlreichen Pilzen in Form der Mykorrhiza. Andere derartige Beziehungen sind subtilerer Art. So gedeihen etwa viele Gräser nur in offenem Gelände; insofern hängen sie von dem Vorkommen verschiedener Pflanzenfresser ab, die einerseits verhindern, dass sich der Wald zu stark ausdehnt und den Gräsern das Licht nimmt, für die andererseits die Gräser als essentielle Nahrung lebenswichtig sind, so dass sich die Pflanzenfresser - sofern sie nicht überhandnehmen - ihre Lebensgrundlage selbst aufrechterhalten.
Die Konkurrenz um Licht hat viele Anpassungen des Pflanzenkörpers erzwungen. Pflanzen der Wälder etwa entwickelten einen gestaffelten Höhenwuchs, der in der Struktur der Wälder deutlich wird und den Zweck hat, die Lichtausnutzung für die einzelnen Arten zu optimieren. Es entwickelten sich spezielle Formen der Blätter oder Baumkronen, um möglichst viel Licht aufnehmen zu können. Darüber hinaus produzieren viele Pflanzen chemische Substanzen, welche die Keimung der Samen oder die Entwicklung von Jungpflanzen anderer Arten - oder auch von Individuen der gleichen Art - in ihrer Nähe verhindern, um die Konkurrenz zu mindern. Eukalyptus-Arten sowie bestimmte Walnussgewächse nutzen beispielsweise eine solche chemische Hemmung, die man allgemein als Allelopathie (chemische Wechselwirkung zwischen Pflanzen) bezeichnet.


Das Nahrungsnetz
Da Pflanzen ihre Nahrung selbst produzieren können - sie sind autotroph -, bilden sie die Grundlage jedes Nahrungsnetzes. Heterotrophe Organismen - Organismen also, die ihre Nahrung nicht selbst herstellen können - sind zwar in der Regel mobiler als Pflanzen, aber letztlich immer auf autotrophe Organismen als Nahrungsquelle angewiesen. Pflanzen werden zunächst von den Primärkonsumenten gefressen, den Pflanzenfressern, die wiederum von den Sekundärkonsumenten, den Fleischfressern, verzehrt werden. Zersetzer sind auf allen Ebenen des Nahrungsnetzes aktiv. Bei jedem Schritt im Nahrungsnetz geht ein großer Energieanteil verloren; nur rund zehn Prozent der Energie einer Ebene wird auf der nächsthöheren Ebene gespeichert. Daher umfassen die meisten Nahrungsnetze nur wenige Schritte, da deren Anzahl durch die vorhandene Energie begrenzt wird.

 
 

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